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1982

Kategorie:

Systematische Theologie: Dogmatik

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Neuerscheinungen

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619

Theologische Literaturzeitung 107. Jahrgang 1982 Nr. 8

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sich als „ein Studienbuch, gedacht für die Arbeit in theologischen und
religionsphilosophischen Übungen und für die ... Einzelarbeit" (7) -
oder, nach der Bemerkung des Herausgebers der Reihe, „für Studium
und Beruf. In dieser Hinsicht setzt es allerdings erhebliche Anforderungen
an den Leser, etwa an Theologie-Studenten; denn es verlangt,
systematisch streng- formulierte Gedankengänge zu erfassen und
knappe philosophie-historische Darlegungen zu verstehen. Bleibt zu
wünschen, daß es sich tatsächlich als Studienbuch auch im akademischen
Unterricht bewähre.

Hamburg Traugott Koch

Bayer, Oswald: Leibliches Wort. Öffentlichkeit des Glaubens und Freiheit
des Lebens (KuD 27,1981 S. 82-95).

Bete, Otto: Christologische Probleme in der heutigen Theologie (Theol.
Beitr. 12,1981 S. 5-20).

Bierite, Karl-Heinz: Abendmahlsverständnis und Abendmahlspraxis in der
Gegenwart (KuD 27,1981 S. 242-268).

Biser, Eugen: Das göttliche Spiel. Zum Aufbau von Hans Urs von Balthasars
Theodramatik'(ThRv 77,1981 S. 265-276).

Dejaifve,G.:L'Eglise,peupledeDieu(NRTh 113,1981 S. 857-871).

Fromaget, Michel: Individuation et idee de mort. Essai d'anthropologie de
l'imaginaire (RSR 69,1981 S. 529-543).

Gaffin, Richard B.: The Holy Spirit(WThJ 43,1980 S. 58-78).

Hahn, Ferdinand: Die Sakramente der Kirche in der Confessio Augustana
auf dem Grund der apostolischen Tradition (KuD 27,1981 S. 287-308).

Herms, Eilert: Überlegungen zum Dokument „Das Herrenmahl" (ZThK 78,
1981 S. 345-366).

Laiser, Naaman: The Communion of God And Man in the Holy Spirit. A
Study of the Concept of the Holy Spirit in Contemporary Lutheran Theological
Thinking (Theol. Promotion, Hamburg 1980/1981).

Michel, Karl Heinz: Antwort auf die Gottesfrage der Neuzeit? Grundsätzliche
Anmerkungen zu Hans Küngs Buch „Existiert Gott?" (Theol.
Beitr. 12,1981 S. 149-172).

Möller-Pozzi, Heinz: Gott - Erbe des verlorenen Paradieses. Ursprung und
Wesen der Gottesidee im Lichte psychoanalytischer Konzepte (WzM 33, 1981
S. 191-203).

Pöhlmann, Horst Georg: Was einem Systematiker zu Ostern einfällt
(EvErz 33,1981 S. 13-23).

Rahner, Karl: Eucharistische Anbetung(GuL 54,1981 S. 188-191).

Remaud, Michel: Le Serviteur: Jesuset Israel (NRTh 113,1981 S. 664-678).

Schwarzwäller, Klaus: Von Zeit zu Zeit. Ein Aspekt von H. J. Iwands Anleitung
zur Unterscheidung zwischen Gesetz und Evangelium (KuD 27, 1981
S. 2<M4).

Seckler, Max: Eine Wende im lehramtlichen Theologieverständnis?
(ThQ 161,1981 S. 131-133).

Slenczka, Reinhard: Christusbekenntnis und Christologie. Zum Lehrstreit
um Edward Schillebeeckx und Hans Küng (KuD 27,1981 S. 131-148).

Steinacker, Klaus-Peter: Die Kennzeichen der Kirche. Eine methodenkritische
Studie zu ihrer Einheit, Heiligkeit, Katholizität und Apostolizität
(Theol. Habil. Schrift, Marburg 1980).

Zur Theologie des Heiligen Geistes (Themaheft EvTh41, 1981 Heft 3):
Landau, Rudolf: „Komm, Heiliger Geist, du Tröster wert ..." Gestaltungen
des Heiligen Geistes (S. 187-211)- Sauter, Gerhard: Geist und Freiheit. Geistvorstellungen
und die Erwartung des Geistes (S. 212-223) - Westermann,
Claus: Geist im Alten Testament (S. 223-230) - Osten-Sacken, Peter von der:
Geist in Buchstaben. Vom Glanz des Mose und des Paulus, (S. 230-235) -
Schindler, Alfred: CHARIS oder CHARISMA? Zur Entstehung einer bedenklichen
theologischen Alternative in der Alten Kirche (S. 235-243) - Buess,
Eduard: „Geist und Gericht" in der Gemeinde (S. 243-258).

Trtik, Zdenek: Die Trinität als ewiges Subjekt (ThZ 37,1981 S. 35-44).

Verweyen, Hansjürgen: Die Ostererscheinung in fundamentaltheologischer
SichtIZKTh 103,1981 S. 426-445).

Welte, Paul H.: Die Versklavung des Menschen. Jesus Christus - Mittler des
Heils als Befreier II (WuA(M) 22,1981 S. 108-112).

Wengenroth, Karl: Theologie des Kreuzes (LuthThK 5,1981 S. 73-81).

Wenz, Gunther: Christus für uns gestorben? Eine systematisch-theologische
Rekonstruktion der Geschichte christlicher Versöhnungslehre in der Neuzeit
(Theol. Habil. Schrift, München 1979/80).

Werbick, Jürgen: Rechtfertigung des Sünders - Rechtfertigung Gottes.
Thesen zur ökumenischen Diskussion um die Rechtfertigungslehre (KuD 27,
1981 S. 45-57).

Wiederkehr, Dietrich: Praktisches Heilszeugnis und theologisches Heilsverständnis
zwischen geschehener und verheißener Erlösung. Zum Verhältnis
zwischen Soteriologie und Eschatologie(FS 63,1981 S. 58-69).

Wirsching, Johannes: „Pforte des Himmels". Über Wesen und Ziel der
christlichen Taufe (KuD 27, 1981 S. 269-286).

Systematische Theologie: Ethik

Honecker, Martin: Perspektiven christlicher Gesellschaftsdeutung.

Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn 1981. 158 S. 8* =
GTB Siebenstern 1404.

In diesem Taschenbuch hat der Vf. sechs Aufsätze zusammengestellt
, die zwischen 1972 und 1979 in der Zeitschrift „Zeitwende"
veröffentlicht worden sind. Daraus ergeben sich schon Charakter und
intendierter Leserkreis dieser Publikation, die sich weniger an theologische
Fachleute als vielmehr an interessierte Nicht-Theologen
wendet. Ihnen werden Problemskizzen über den „Sinn religiöser
Aussagen in einer säkularisierten Gesellschaft", „die Schwierigkeit
eines theologischen Ansatzes der Ethik angesichts des neuzeitlichen
Denkens" und über „Möglichkeiter, und Grenzen christlicher Verant-
wortuhg"vermittelt. Ihr gemeinsames Thema ist das Verhältnis zwischen
Christentum und Gesellschaft in unserer Zeit, das durch eine
zunehmende Vielfalt von Erwartungen und Aspekten gekennzeichnet
ist, die sich nicht mehr auf einen Nenner bringen lassen.

Mit Recht weist der Vf. daraufhin, wie in der ökumenischen Bewegung
die verschiedenen gesellschaftlichen und kulturellen Umfelder
stärker ins Gewicht fallen als die traditionellen konfessionellen Differenzen
. Eine besondere Bedeutung mißt er der Säkularisierung bei, die
nach Hellenisierung und Germanisierung eine neue Epoche des
abendländischen Christentums eingeleitet habe. In der Stellungnahme
zu diesem Vorgang - und zu der diesen Vorgang begründenden Aufklärung
- scheiden sich heute die Geister. Nach Meinung des Vf. kann
man „nach der Säkularisierung und Pluralisierung des Christentums
nicht mehr zurückgehen auf eine vor dieser mögliche Ausformung des
Christentums", doch zugleich ist eine „Konzentration auf das unverwechselbar
und entscheidend Christliche" notwendig (1220- Daß der
Vf. dafür dann auf die Definition des Christentums in Schleiermachers
„Glaubenslehre" verweist, bleibt freilich unbefriedigend,
weil auf diese Weise eine ebenfalls situations- und kulturbedingte
Aussage aus der europäischen Tradition zum Kriterium des unverwechselbar
Christlichen gemacht wird. Ist es da nicht sachgemäßer,
bei dem Satz stehenzubleiben: „Das Evangelium, die Heilsbotschaft,
wird niemals völlig identisch mit einer sozialen historischen Konkretion
von Christentum" (126)? Dann wären darin auch theologische
Formeln eingeschlossen, die in einer bestimmten Situation das christliche
Proprium beschreiben wollen.

Der erste Teil des Taschenbuches setzt sich mit der „Kritischen
Theorie" bei Theodor Adorno und Max Horkheimer auseinander.
Der Vf. sieht sie einerseits als Bundesgenossen gegenüber einem Positivismus
, der sich mit der Beschreibung des Vorhandenen abfindet,
andererseits bleibt ihr Verständnis von Transzendenz ganz im Schwebenden
. „Auch für den christlichen Glauben führt kein Weg an der
aufgeklärten Religionskritik vorbei, sondern allenfalls über diese hinaus
" (63). Letzteres geschieht etwa durch die Überwindung des „metaphysischen
Pessimismus" und des „messianischen Defizits" bei Horkheimer
, wodurch Gott im Unbestimmbaren und Unsagbaren bleibt,
während christliche Theologie von der Gegenwart Gottes in Jesus
Christus ausgeht. So gut lesbar diese Auseinandersetzung auch sein
mag, kann sie doch nicht verhehlen, daß es sich bei der „Kritischen
Theorie" um einen Zweig der Religionskritik handelt, der heute eher
historische als aktuelle Bedeutung hat. Der Vf. deutet selber an, daß
die Denkbewegung der „Kritischen Theorie" in den aktuellen Kontroversen
in der BRD stark revidiert worden ist.