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Ausgabe:

1982

Spalte:

335-340

Kategorie:

Religionswissenschaft

Autor/Hrsg.:

Kooij, K. R. van

Titel/Untertitel:

Religion in Nepal 1982

Rezensent:

Rudolph, Kurt

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335

Theologische Literaturzeitung 107. Jahrgang 1982 Nr. 5

336

Casetti, Pierre, Othmar Keel et Adrian Schenker [Eds.]: Melanges
Dominique Barthelemy. Etudes Bibliques Offertes ä l'Occasion de
son 60 Anniversaire. Fribourg: Editions Universitaires;
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1981. IV, 720 S., 1 Taf.
gr. 8' = Orbis Biblicus et Orientalis, 38.

Dominique Barthelemy, seit 1957 Professor für alttestamentliche
Exegese an der Universität Freiburg im Uechtland, ist die vorliegende
Geburtstagsgabe gewidmet, deren stattlicher Umfang von dem Ansehen
zeugt, dessen sich der vor allem durch seine textkritischen Forschungen
international bekannte Gelehrte erfreut. Mit diesem
Hauptarbeitsgebiet des Jubilars beschäftigt sich auch die Mehrzahl
der Beiträge. Zu ihnen gesellen sich Aufsätze der Mitarbeiter des von
B. geleiteten Freiburger Biblischen Instituts, „die die stringente Welt
der Textkritik durch ein paar Blüten aus dem größeren Garten der Bibelexegese
und -theologie etwas aufzuheitern" versuchen (ix).

Vorangestellt ist eine warmherzige Würdigung des Werdeganges,
der Persönlichkeit und der Arbeiten des Sechzigjährigen. Eine Bibliographie
wird nicht geboten. Der Band enthält folgende Beiträge:

S. Brock, Genesis 22 in Syriac Tradition; J. C a r m i g n a c, Les devanciers
de S. Jeröme. Une traduction latine de la recension xar/c dans le second Livre
des Chroniques; H. Cazelles, Texte massoretique et Septante en Is 2,1-5; A.
Diez-Macho, L'usage de la troisieme personne au lieu de la premiere dans
le Targum; M. H. Goshen-Gottstein, Bibel Exegesis and Textual Criti-
cism. Isaiah 49,11 : MT and LXX; P. Grelot, Le Livre des Jubiles et le Testament
de Levi; R. Hanhart, Die Übersetzungstechnik der Septuaginta als Interpretation
(Daniel 11,29 und die Ägyptenzüge des Antiochus Epiphanes); O.
Keel, Zeichen der Verbundenheit. Zur Vorgeschichte und Bedeutung der
Forderungen von Deuteronomium 6,8f. und Par.; C. Locher, Altes und
Neues zu Maleachi 2,10-16; N. Lohfink, Textkritisches zu jrs im Alten
Testament; C. McCarthy, The Apple of the Eye; E. A. Nida, Problemsof
Cultural Differences in Translating the Old Testament; O. Rickenbacher,
Quelques problemes du Psaume 117en malgache; G. Roui11er, Parabole et
mise en abyme; H. P. Rüger, Eine rabbinische Überlieferung im Pilger-
itinerar des Anonymus von Piacenza; A. Saenz-Badillos, Les Tesubot de
Dünas ben Labrat contre le Mahberet de Menahem. Materiaux nouveaux;
J. A. Sanders, Text and Canon; Old Testament and New; G. Schelbert,
Sprachgeschichtliches zu ,abba'; A. Schenker, Saure Trauben ohne stumpfe
Zähne. Bedeutung und Tragweite von Ez 18 und 33.10-20 oder ein Kapitel alt-
testamentlicher Moraltheologie; P. Skehan, St. Patrick and Elijah; C.
Spicq, &)oc, slOia/ievoi. Etüde de lexicographie neo-testamentaire; Sh. Tal-
mon, The Ancient Hebrew Alphabet and Biblical Text Criticism; J. T. de
Saenz-Badillos, Le texte grec du Livre des Juges presente par les manu-
scrits (d)ptv; R. Tournay, Le cantique d'Anne. I Samuel II.1-10; E. Tov,
The Impact of the LXX Translation of the Pentateuch on the Translation of
the Other Books; B. Tremel, Le signe du nouveau-ne dans la mangeoire. A
propos de Lc 2,1-20; H. Venetz, Theologische Grundstrukturen in der Verkündigung
Jesu? Ein Vergleich von Mk 10,17-22; Lk 10,25-37 und
Mt 5,21-48; G. E. Weil, Les decomptes de versets, mots et lettres du Penta-
teuque selon le manuscrit B 19a de Leningrad. Un essai d'arithmetique des
scribes et des massoretes; J.W. Wevers, A Study in Vatapediou 600 in
Numbers.

K.-H. B.

Religionswissenschaft

Gill, Sam D.: Song of Life. An Introduction to Navajo Religious Cul-
ture. Leiden: Brill 1979. X, 31 S., 48 Taf. gr. 8' = Iconography of
Religions I. (IOR) Section X: North America Fase. 3. hfl 42.-.

Jain, Jyotindra, and Eberhard Fischer: Jaina Iconography. I: The
Tirtharikara in Jaina Scriptures, Art and Rituals. X, 34 S., 47 Taf.
II: Objects of Meditation and the Pantheon. X, 43 S., 47 Taf. Leiden
: Brill 1978 gr. 8- = IORXIII:Indian Religions, 12and B.jehfl
38.-.

Kooij, K. R. van: Religion in Nepal. Leiden: Brill 1978. IX, 33 S.,
48 Taf. gr. 8' = IOR XIII: Indian Religions, 15. hfl 38.-.

Gieben, Servus: Christian Sacrament and Devotion. Leiden: Brill
1980. XI, 30 S., 48 Taf. gr. 8- = IOR XXIV: Christianity, 5. hfl
54.-.

Oosthuizen, G. C: Afro-Christian Religions. Leiden: Brill 1979. IX,

40 S„ 48 Taf. 4" = IOR XXIV: Christianity, 12. hfl 42.-.
Butler, John F.: Christianity in Asia and America after A. D. 1500.

Leiden: Brill 1979. XXIV, 45 S., 48 Taf. gr. 8* = IOR XXIV: Christianity
, 13. hfl 48.-.

Seit der letzten Anzeige in dieser Zeitschrift (104, 1979 Sp. 290
über den Fortgang des breitangelegten religionsgeschichtlichen Bilderatlasses
, den das „Institut für religiöse Ikonographie" der Universität
Groningen unter Leitung von Prof. Th. B. van Baaren seit
1970 herausgibt, sind wieder einige Hefte erschienen, so daß jetzt
22 Lieferungen des Unternehmens vorliegen (Stand: Mitte 1981).
Von dem Nord-Amerika-Band 10 hat S. D. Gill einen weiteren Beitrag
über das Volk der Navaho vorgelegt, der sich mit den religiösen
Traditionen dieses größten und reichsten Indianerstammes Nordamerikas
(ca. 150 000) beschäftigt. Seit 1500 ist er in den Gebieten,
die heute Reservate sind, in Arizona, Nebraska und Utah nachweisbar
; die Selbstbezeichnung ist, wie häufig auf dieser Gesellschaftsstufe
, einfach „Volk" (din£). Der Übergang vom Jäger- zum
Farmerdasein vollzog sich um 1630. Sprachlich gehört er zur Atha-
paskengruppe („Apachen"). Außerdem besteht ein kultureller Zusammenhang
zu den Pueblos (die Hopis bilden noch heute einen Teil
des Reservates in Arizona). Die reiche religiöse Überlieferung in Mythologie
und Kult ist ein Spiegelbild der vielfältigen Einflüsse, die die
Navajos erlitten haben und die ihre alte eigenständige Tradition zurücktreten
ließ. Teil der letzteren sind vor allem in der bemerkenswerten
Schöpfungsgeschichte und in der „Blessingway-Zeremonie"
erhalten. Gill gibt darüber des näheren Auskunft und hebt die zentralen
zwei Ideen der Navaho-Mythologie hervor: die des Lebens und
der Glücklichkeit (beides ist auch personifiziert worden). Sie stehen
auch heute noch hirtter dem umfangreichen Ritenkomplex, der das
Dasein der Navajo begleitet. Die Zeremonien dienen vornehmlich
dazu, die guten Beziehungen zwischen menschlichem und kosmischem
Leben zu erhalten und zu fördern. Kurz wird auch des christlichen
Einflusses gedacht, der nicht zu verleugnen ist (evangelikale
Bewegungen, Peyote-Kult). Schöpfertum und Anpassungsfähigkeit
werden nach Meinung des Vf. auch in Zukunft diese Indianergruppe
die Probleme des durch die Moderne verursachten Wandels bestehen
lassen (21). Die 97 Abbildungen auf den 48 Tafeln stammen entweder
von G. selbst oder von Prof. Peri (California State College, So-
noma), der 1963 ein entsprechendes Forschungsprojekt unter den
Navajo durchführte. Darunter sind auch Zeichnungen der Eingeborenen
selbst (zur Kosmologie und zu einzelnen Riten). Die Wiedergabe
ist nicht immer geglückt (oft zu dunkel). Die Beschreibungen in
den Explanations könnten ausführlicher sein. Sonst haben wir aber
eine gediegene Einführung in diese indianische Religion vor uns.

Drei der neuen Hefte gehören wieder dem indischen Kulturraum
zu (Band 13): zwei sind dem Dschainatum, eines Nepal gewidmet
. Erstere haben ihr Material aus einer Ausstellung, die 1974 in
der Schweiz und in Österreich unter dem Titel „2500 Jahre Dschai-
nismus" stattfand und die von den beiden Autoren, E. Fischer und
J. Jain, ebenfalls aufgebaut wurde (mit Unterstützung der Dschai-
nagemeinde!). Das Schwergewicht liegt dabei auf der Gegenwart und
will den Dschainismus (die Umschrift mit J ist nur vom Englischen
her bestimmt!) als eine lebende Religion vorstellen, die sich vor allem
in ihrer Ikonographie und rituellen Praxis zum Ausdruck bringt. Man
erhält auf diese Weise wirklich einen vorzüglichen Einblick in diese
etwa 2,5 Mill. umfassende, dem Buddhismus gleichartige und -altrige
asketische Gemeinde, die allerdings nie aus Indien verdrängt worden
ist. Zentrum sind die Gebiete Gujarat, Ragasthan, Madhya Pradesh,
Karnataka, Maharashtra. Die Darstellung berücksichtigt beide
Zweige des Dsch.: die Digambaras („Himmelsgekleidete") und
Svetämbaras („Weißgekleidete"). Erstere, die die moderne Frei-