Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1982

Spalte:

279-280

Kategorie:

Kirchengeschichte: Allgemeines

Titel/Untertitel:

Festgabe für Wilhelm Kühnert 1982

Rezensent:

Haendler, Gert

Ansicht Scan:

Seite 1

Download Scan:

PDF

279

Theologische Literaturzeitung 107. Jahrgang 1982 Nr. 4

280

Derrett, J. Duncan M.: Miscellanea: a Pauline Pun and Judas' Punishment

(ZNW72, 1981 S. 131-133).
Elliott, J. K.: The Language and Style of the Concluding Doxology to the

Epistletothe Romans(ZNW 72, 1981 S. 124-130).
Evans, Craig A.: The Voice from Heaven: A Note on John 12:28 (CBQ 43,

1981 S. 405^108).

Friedrich, Gerhard: Muß unaxoii mmeax; Rom U mit „Glaubensgehorsam"
übersetzt werden? (ZNW 72, 1981 S. 118-123).

Günther, Hartmut: Gottes Heiliges Volk. Das Leben der Kirche nach den Briefen
des Neuen Testaments. Oberursel: Oberurseier Hefte 1981. 44 S. 8" =
Oberurseier Hefte. Studien und Beiträge für Theologie und Gemeinde, 13.

Hahn, Ferdinand: Die christologische Begründung urchristlicher Paränese
(ZNW 72, 1981 S. 88-99).

Isaac, Ephraim: Another Note on Luke6:1 (JBL 100, 1981 S. 96-97).

Lerle, Ernst: Die Ahnenverzeichnisse Jesu. Versuch einer christologischen
Interpretation (ZNW 72, 1981 S. 112-117).

Lohse, Eduard: Das Evangelium für die Armen (ZNW 72, 1981 S. 51-64).

Lührmann, Dieter: Gal 2$ und die katholischen Briefe. Bemerkungen zum
Kanon und zur regulafidei (ZNW 72, 1981 S. 65-87).

Merklein, Helmut: Die Auferweckung Jesu und die Anfänge der Christologie
(Messias bzw. Sohn Gottes und Menschensohn) (ZNW 72, 1981 S. 1-26).

Nardoni, Enrique: A Redactional Interpretation of Mark 9:1 (CBQ 43, 1981
S. 365-384).

Rook, John T.: „Boanerges, Sons of Thunder" (Mark 3:17) (JBL 100, 1981
S. 94-95).

Sauer, Jürgen: Der ursprüngliche „Sitz im Leben" von Mk IO13-16 (ZNW 72,
1981 S. 27-50).

Staudinger, Hugo: The Trustworthiness of the Gospels. Transl. by R. T. Ham-
mond. Edinburgh: Handsei Press 1981. IX, 106 S. 8 Pp. £ 6.50.

Wahlde, Urban C. von: The Witnesses to Jesus in John 5:31-40 and Belief in
theFourthGospel(CBQ43, 1981 S. 385^104).

Wanke, Joachim: Die Zukunft des Glaubenden. Theologische Erwägungen zur
johanneischen Eschatologie(ThG171, 1981 S. 129-139).

Kirchengeschichte: Allgemeines

[KOhnert, Friedrich-Wilhelm:] Jahrbuch für die Geschichte des Protestantismus
in Österreich. Jg. 96, 1980, Heft 1-3. Festgabe für
Friedrich-Wilhelm Kühnert, hrsg. v. P. F. Barton. Wien: Evang.
Presseverband in Österreich 1980. 289 S.

F. W Kühnert, 1951-71 Wiener Ordinarius für Kirchengeschichte,
war als Vorsitzender der Gesellschaft für die Geschichte des Prote-
stantistnus in Österreich 1951-79 Herausgeber ihres Jahrbuches. Zu
seinem 80. Geburtstag schrieb H. Zimmermann eine Laudatio und
G. Mecenseffy den Beitrag „Eine Schülerin Professor Kühnerts
erzählt". Der umfangreichste Beitrag kommt von P. F. Barton:
„Vom Kaisertum Österreich zur Massendemokratie der Republik
Österreich" mit dem Untertitel „Hundert Jahre Gesellschaft für die
Geschichte des Protestantismus in Österreich" (11-52). Eine Fülle
von Namen, Ereignissen und Veröffentlichungen macht diese Arbeit
auch zum Nachschlagen wertvoll. Barton betont die Offenheit des
Jahrbuches für jede Form der Kooperation, die durch den vorliegenden
Band bewiesen wird. H. Zimmermann schreibt „Von der Faszination
der Papstgeschichte besonders bei Protestanten oder Gregor
VII. und J. F. Gaab". Der evangelische Kirchenhistoriker
J. F. Gaab (Tübingen) hatte 1797 eine Apologie für Gregor VII. geschrieben
. L Ludolphy untersucht „Die religiöse Einstellung Friedrichs
des Weisen, Kurfürst von Sachsen, vor der Reformation als Voraussetzung
seiner Lutherschutzpolitik". Ein Schlüssel ist das 1490 in
deutscher Sprache erschienene Buch „Die himmlische Fundgrube"
des Franziskaners J. v. Paltz (85). W. Pratscher beleuchtet „Die
Anfänge der neutestamentlichen Exegese an der Protestantisch-theologischen
Lehranstalt in Wien". 1819-50 lehrten zwei Exegeten: Ein
lutherischer und ein calvinistischer! Erst nach 1850 erfolgte „die
Trennung der exegetischen Lehrkanzeln nach den Testamenten"
(95). U. Gäbler berichtet von „Eduard Böhls Auseinandersetzungen
mit dem Holländer Abraham Kuenen über die rechte Auslegung des

Alten Testaments 1864". Böhl wehrte sich gegen die historischkritische
Arbeit an der Bibel und hielt „seinen in jungen Jahren geäußerten
hermeneutischen Prinzipien lebenslang die Treue" (116).
M. J. Suda untersucht „Richard A. Lipsius' theologische Auseinandersetzung
mit Hegel". Lipsius bemängelte bei Hegel „die Vernachlässigung
des suchenden, fragenden, ringenden Menschen, seine
(spezifisch-religiöse) Problematik im Versöhnungsgeschehen" (126).

In das 20. Jh. hinein führt G. Sauer mit Dokumenten über „Ernst
Sellin in Wien". Die Heimkehr nach Mecklenburg 1908 scheint Sellin
nicht schwer gefallen zu sein (146). Unter der Überschrift „Ut pos-
simus habere scholam" geht E. Hofhansl auf G. Skalsky ein, der
1897-1910 in Wien als Praktischer Theologe und Historiker bedeutsam
war. K. N. Micskey macht sich Gedanken „Zur Frage der
generativen Kompetenz der evangelischen Kirchengeschichte. (Mit
Hilfe denkmorphologischer Analysen eines Wiener kirchengeschichtlichen
Beitrags von Prof. Karl Völker)". Völker brachte in dem Aufsatz
„Luther und der Osten Europas" (Lutherjahrbuch 1933) wichtige
Informationen; aber seiner Auswahl „liegen Entscheidungen zugrunde
, die nicht allein im bewußten Denken sondern in der wertenden
Existenz begründet sind" (157). H.Hofmeister nennt zum
Thema „Philosophie und Philosophen an der Evangelisch-theologischen
Fakultät Wien" viele Namen, ehe er seine Ernennung 1977
zum ersten Außerordentlichen Professor für Philosophie an
der Evangelisch-theologischen Fakultät Wien mitteilt (180).
K. Niederwimmer stellt 21 Thesen auf zum Thema „Theologie
als akademische und kirchliche Disziplin". G. Reingrabner
macht sich Gedanken „Zur Konzeption der österreichischen Protestantengeschichtsschreibung
" (189-207). G. Florey untersucht
„Die Lieddichtung der Reformation und Gegenreformation im Erz-
stift Salzburg", obwohl die Quellenbasis „nur sehr gering" ist (213)!
I. Gyenge stellt „Zwei Feudalherren und zwei Konfessionen*' vor
Augen mit dem Untertitel „Glaubensstreitigkeiten der Lutheraner
und Calvinisten Westungarns im 16. Jahrhundert (214-23). L. Ach-
berger bietet Material „Zur Geschichte des Lyzeums der Evangelischen
Gemeinde Augsburgischen Bekenntnisses Preßburg".
E. Hultsch wendet sich der Toleranzzeit 1781-1861 zu unter dem
Thema „Zur Bildung guter Christen und nützlicher Bürger"; er zeigt
„im Bereich des evangelischen Schulwesens in Wien ein Beispiel
opferbereiten Einsatzes" (261). K.Schwarz untersucht „Eine
Denkschrift zur Lage der Evangelischen Kirche im Ständestaat
(1934-38)", die Benachteiligungen evangelischer Christen aufzählt.
Der Verfasser der Denkschrift ist unbekannt; Schwarz hält es für
„vorstellbar, daß das Elaborat im Evangelischen Oberkirchenrat erstellt
wurde" (276). A. Stein informiert über „Das Amtsblatt für die
Evangelische Kirche A. und H. B. in Österreich als kirchengeschichtliche
Quelle." Die 4 Jahrzehnte von 1939-79 mit 3449 Seiten werden
ausgewertet (280).

Insgesamt bietet die Festschrift einen guten Einblick in die
Vielschichtigkeit der Probleme des Protestantismus in Österreich, die
allgemeines Interesse verdient.

Rostock Gert Haendler

Knauthe, Christian: Derer Oberlausitzer Sorberwenden umständliche
. Kirchengeschichte. Hrsg. v. R. Olesch. Köln-Wien: Böhlau 1980.
XIX, XVI, 455 S. gr. 8* = Mitteldeutsche Forschungen, 85.

„Wahrheit und Aufrichtigkeit sind das Schöne bey einer Geschichtserzählung
. Und diese habe ich zu meinen Begleitern erkieset"
(Vorwort Knauthes, S. 6). Unter diesem Motto legt der Hrsg. einen
Nachdruck der Kirchengeschichte der Lausitzer Obersorben des Frie-
dersdorfer Pfarrers Chr. Knauthe (1706-1784) vor, erschienen in
Görlitz 1767. In einem Vorwort, das das Werk einordnet, würdigt
und mit neueren Forschungen konfrontiert, vermag der Hrsg. sehr
plastisch den Wert und die Tendenz des Knautheschen Werkes ins
Verhältnis zu vergleichbaren zeitgenössischen Bemühungen und zur