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Ausgabe:

1982

Spalte:

262-264

Kategorie:

Altes Testament

Autor/Hrsg.:

Auld, Alan Graeme

Titel/Untertitel:

Joshua, Moses and the land 1982

Rezensent:

Kaiser, Otto

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261

Theologische Literaturzeitung 107. Jahrgang 1982 Nr. 4

262

hagiographischcn Themas; Helene Hoerni, Küsnacht bei Zürich: Zur Deutung
von Ikonen unter tiefenpsychologischem Aspekt; Das Bild vom unverkennbaren
Dornbusch der allerhciligsten Gottesmutter; Johannes Irm-
scher, Berlin: Die kulturelle Ausstrahlung des spätbyzantinischen Reiches;
Vladimir V. Ivanov, Zagorsk/Moskau: Ikona „Vvcdenija vochram Prcsvja-
toj Bogorodicy iz sobranija Cerkovnoarchcologiccskogo kabineta Moskovskoj
duchovnoj akademii; Fairy von Lilicnfeld, Erlangen: Das Bild des „heiligen
Herrschers" in der ältesten Redaktion der Vita des Aleksandr Nevskij. Zusammenhänge
und Probleme; Peter Maser, Münster: Probleme der mittelalterlichen
Haggada-lllustration; John Meyendorff. Chrestwood, New York:
The Thrce Lithuanian Martyrs. Byzantium and Lithuania in the Fourtheenth
Century; Peter Nagel. Halle (Saale): Zographcin und das „Bild" des Mani in
den koptisch-manichäischcn Texten; Helga Neumann, Wernigerode:
Neuentdecktc Wandmalerei im Schnittpunkt östlicher und westlicher Stilcin-
flüssc: Heinrich L. Nickel, Halle (Saale): Anmerkungen zur Zwiebelkuppcl;
Horst Rohling, Witten (Ruhr)/Bochum. Bemerkungen zu den Gräcismen
im theologisch-christlichen Wortschatz des Bulgarischen; Hans-Georg
Thümmel, Grcifswald: Patriarch Photios und die Bilder; Assen Tsehilin-
girov, Berlin: Über die Datierung einer Ikone vom Rila-Kloster; Mönch
Vasilios (Grolimund), I. M. Stavronikita - Hl. Berg Athos: Die Darstellung
der eucharistischen Realpräsenz Christi in der byzantinisch-slawischen Hagio-
graphie und Ikonographie; Klaus Wessel. München: Der Antichrist am
Kreuz. Ein Beitrag zur Polemik Humbcrls von Silva Candida.

G. H.

Baden. Hans Jürgen: Das einfache Leben aus dem Geist des Christentums. Wir

sind Partner der Schöpfung. Frciburg-Basel-Wien: Herder 1981. 170

S. kl. 8' = Herdcrbüchcrei, 898. Kart. DM 7,90.
Betz, Georg: Kirche und Bildung(StZ 106, 1981 S. 481-490).
Chadwick, Henry: Frontiers of Theology. Cambridge: Cambridge Lnivcrsity

Press 1981. 15 S. 8-.£ 1.50.
Fries. Heinrich: Joseph Bernhart (StZ 106. 1981 S. 526-536).
Gronenberg. Lucas H.: Jesus: Miteinander leben in Hoffnung. Übers. V. M. de

Kroon. Gütersloh: Gütersloher Vcrlagshaus Gerd Mohn 1981. 125 S. 8' =

GTB Siebenstern 1032. DM 7,80.
Huber, Wolfgang: Herausforderung an die Volkskirchc (DlPfrBl 81, 1981

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Rahner. Karl: Naturwissenschaft und Theologie (StZ 106. 1981 S. 507-514)

Altes Testament

Katon, John: Vision in Worship. The Relation of Prophccy and Li-
turgy in the Old Testament. London: SPCK 1981. X, 115 S. 8
Kart. £4.95.

Die Absicht dieser Arbeit ist es, durch die Gegenüberstellung von
Psalmen, in denen das Auftreten von Propheten in der Festliturgie
insbesondere des (vorexilischen) Herbstfestes in Jerusalem sichtbar
wird, mit ähnlichen Abschnitten aus Prophetenbüchern die kultischliturgische
Rolle der Propheten sichtbar werden zu lassen. Dies geschieht
vor allem mit ausführlichen wörtlichen Wiedergaben der in
Frage kommenden Texte. Die Gliederung in vier Kapitel:
'• "God's Advent in Victory and Salvation" (3-39), 2. "God's Address
to his Covcnanted Pcoplc" (40-5.3). 3. "Dialogue of God and
Kongregation" (54-88). 4. "Vision of Davidic Rule" (89-103) zeigt
Ansatz und Durchrührung: Ausgangspunkt ist die bekannte These
S. Mowinckcls über die Kultprophctie in den Psalmen im Zusammenhang
des Herbstfestes', auf dem Jahwes Epiphanie als siegreicher
König gefeiert und sein Hundeswille über sein Volk proklamiert wird.
Sie wird bekräftigt und in Richtung des Nachweises ausgeweitet, daß
auch die Schriftpropheten eine entsprechende Funktion ausgeübt
hatten. Die Annahme einer besonderen Gruppe von Unheilsprophc-
'cn sei überflüssig (53.104). So werden denn nicht nur Propheten wie
Nahum (14-21). Joel (74-80), Habakuk (58-61) und Deuterojesaja
(27-302) und seit langem als ..prophetische Liturgie" charakterisierte
Stücke wie Jcs 33 (61 -64) und Jer 14-15 (69-74) für ein Auftreten der
Propheten im Kult herangezogen, sondern auch Zcphanja (32-36)

und Arnos (36-39) eine kultische Rolle zugewiesen. Denn die auf
dem Fest als Inhalt des Tages Jahwes von den Propheten verkündete
Botschaft konnte sowohl Heil wie Unheil bedeuten, Jahwes Kommen
Jubel oder Furcht hervorrufen. Die Propheten hatten die traditionellen
Themen des Festes zu aktualisieren: "It was for prophets to draw
out the meaning most appropriate to the occasion." (39). Auch im
Kult wurde der Rechtswille Jahwes proklamiert, wie in Ps81 (400
und 95 (42), ja, Kritik an einem veräußerlichten Kult hat im Kult
selbst ihren Platz (Ps 50-43f), so daß auch Am 5 (51) hier unterzubringen
ist. Schließlich wurden auch Königsorakel und Gebete für
den König von Propheten im Kult gesprochen (Kap. 4, 89ff). In den
Dialogen zwischen Gott und Gemeinde übernehmen Propheten als
Mittler sowohl den Vortrag von Klagen und Fürbitten für das Volk
wie die Übermittlung der göttlichen Antwort (Kap. 3, 54ff).

Im Grundsatz leuchtet diese Position ein. Die Aufspaltung der Pro-
phetie in gegensätzliche Gruppen, die Auseinandcrreißung der Polarität
von Heil und Unheil, die Trennung von Kult und kultfreiem
Raum in der Art der kontinentalen kritischen Tradition erscheint
nach wie vor willkürlich. Bedauerlich ist allerdings, daß der Vf. nicht
die Absicht (oder die Möglichkeit?) hatte, sich mit dieser u.a. im
deutschsprachigen Raum noch immer als communis opinio geltenden
Auffassung3 gründlicher auseinanderzusetzen (eine anderslautende
Meinung wird kaum je zitiert [Ausnahme: Kap. 4, Anm. 11], das
Literaturverzeichnis weist meist nur die eigene Sicht stützende Titel
aus). Die größte Unsicherheit besteht nach wie vor darin, ob es das
von Mowinckel als Thronbesteigungsfest Jahwes charakterisierte
große Herbstfest als Kristallisationspunkt kultischer Begehung überhaupt
in der angenommenen Weise je gegeben hat - es wird ja auch
von Eaton nur indirekt aus bestimmten Epiphanieaussagcn im Psalter
erschlossen. Einer Klärung bedürftig wäre auch das Verhältnis
zwischen kultisch-liturgischer Einbindung des Auftretens der Propheten
und ekstatischem Antrieb ihrer Rede. Die wenigen Andeutungen
zu diesem Punkt ("At an appropriate point in the liturgy. ecstasy
and utterance werc given together", 14; "Prophecy . . . does not seem
to be a separate movement breaking in upon the liturgy, but rather to
grow from within it", 106) bedürften weiterer Ausführung. Vor allem
aber würde die ,,liturgisch-kultische" Einordnung der Prophetie nur
dann voll Uberzeugen, wenn das Verhältnis der nachweisbar an Kultort
und Kultfeier gebundenen Prophetie zu den von der in den Prophetenbüchern
enthaltenen Überlieferung außerhalb von diesen Anlässen
angesetzten Äußerungen prophetischen Wirkens näher bestimmt
würde.

Dies alles gehört zu den Aufgaben eines Gesprächs, das zwischen
der angelsächsisch-skandinavischen und der vorwiegend deutschsprachigen
Forschung noch zu führen wäre. Man sollte gegenseitig stärker
aufeinander hören.

Bochum Henning Graf Rcventlow

1 S. Mowinckel. Psalmcnstudicn, bes. Buch II und III. Kristiania (Oslo)
1921 -24. Nachdruck Amsterdam 1961.

' Vgl. dazu auch J. Eaton. Fcstal Drama in Deutcro-Isaiah. London 1979.

1 Vgl. unlängst G. Fohrer. Priester und Prophet - Amt und Charisma?:
KuD 17, 1971. 15-27 = ders.. Studien zu alttcstamentlichcn Texten und Themen
(1966-1972) BZAW 155. Berlin 1981. 149-160 (aktualisierte Fassung).

Auld. A. Ciraeme: Joshua, Moses and the Land. Tctrateuch-
Pentateuch-Hexateuch in a Generation since 1938. Edinburgh:
Clark 1980. XI, 144 S. 8'. Lw. £ 7.95.

Wer das kleine, in seinen zentralen Kapiteln sehr kompakt geschriebene
und daher einen sehr sorgfältigen Leser erwartende Buch
in die Hand nimmt, wird alsbald angenehm enttäuscht; denn er findet
nicht nur einen Forschungsbericht über das im Untertitel signalisierte
Problem (1-51). sondern eine eigenständige Analyse und damit einen
wesentlichen Beitrag über die Entstehung der Landverteilungscrzäh-