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Ausgabe:

1982

Spalte:

181-182

Kategorie:

Altes Testament

Titel/Untertitel:

Remembering all the way ... 1982

Rezensent:

Thiel, Winfried

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Theologische Literaturzeitung 107. Jahrgang 1982 Nr. 3

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Lesereinen Gewinn bedeutet, die mit ihm nicht in allen exegetischen wie verschiedentlich belegt, mit dem Akkusativ des Themas kon-
und theologischen Positionen übereinstimmen. struiert wird. J. P. Fokkelman liefert eine ausführliche und minu-

Berlin Karl-Wolfgang Tröger tiöse "Stylistic Analysis of Isaiah 40:1-11" (68-90) in der Weise von

L. Alonso Schökel. Der Ertrag für die Erhebung von Inhalt und Intention
steht mit dem großen Aufwand wohl nicht recht im Einklang.

r-kur i> i ■ ... . , „ , „ .... • „. . , ■ „ .. ^ „, . Ein altes Problem ("Ezra and the Law. Observations on the Supposed
Lnibli, Ibrahim, u. Ulrich Schoen: Durchlassig mr das Licht Gottes. Das Chn-

stentum im Spiegel islamischen Denkens (LM 20,1981 S. 139-141). Relatlon between Ezra and tne Pentateuch , 91-115) hat C. Hout-

Grant, Robert M.: Dietary Laws among Pythagoreans, Jews and Christians man neu aufgerollt. Dazu greift er weit in die Forschungsgeschichte

(HThR 73,1980 S. 299-310). zurück und läßt in einem ersten Teil das ganze Kaleidoskop der Hy-

Hagenmaier, Martin: Erscheinungsformen des Religiösen in der Psychiatrie pothesen Revue passieren, um dann in einem zweiten Teil zu schluß-

(WzM 32,1980 S. 347-360). folgern, daß das Gesetzbuch Esras weder mit dem Pentateuch noch

Kraemer, Ross S.: Ecstasy and Possession: The Attraction of Women to the mjt der Priesterschrift, sondern mit einer uns unbekannten, da nicht

Cult of Dionysus (HThR 72,1979 S. 55-80). überlieferten Gesetzessammlung zu identifizieren sei. In einer UnterMeier
, Johannes: Zum Verständnis des Islam (ThGl 71, 1981 S. 90-98). suchung der einscnlägigen Ste„en unter Vergleich der Urnweltbelege
User, Fntz; Paul Gmünder; Ulrich Fntzsche: Stufen des religiösen Urteils , ... .. . , „ ... . . , . . ....

(WzM32 1980S 386-398) Jagersma Herkunft, Wesen, Geschichte und sozialokono-

Sartory, Gertrude u. Thomas:' Die Meister des Weges in den großen Weltreli- mische Fol8en des -Zehnten" in Israel ("The Tithes in the Old Testa-

gionen. Guru - Roshi - Scheich - Zaddik - Starez. Meisterüberlieferungen ment", 116-128). J. Lust beschließt seine gründlich unterbauten

der frühchristlichen Mönchsväter. Freiburg-Basel-Wien: Herder 1981. "Remarks on the Redaction of Arnos V 4-6, 14-1 5" (129-154) mit

176 S. kl. 8* = Herderbücherei, 847. DM 6,90. der folgenden Qualifikation des redaktionellen Charakters der Verse:

Tamney, Joseph: Modernization and religious purification: Islam in Indonesia "The problems caused by the un-Amos-like vocabulary, style, and

(RRelRes 22, 1980 S. 207-218). Contents of Am. V 4-5 disappear when one undcrstands them as

Tworuschka, Udo: Einige Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Glau- bejng written jn Josian>s days The orac|e seerris to refer to the king's

benswelt von Christentum und Islam (NZSTh 22, 1980 S. 268-281). ^ reform j]k remajnjng verses [gc. Am. V 6, 14-15] offera mo-

Waidenfels, Hans: Der Dialog zwischen Buddhismus und Christentum. Herausforderung
für die europäischen Christen (GuL 53, 1980 S. 184-201).

ralising reinterpretation along the lines of the Dcuteronomistic prea-
ching." (154). N. A. van Uchelen beurteilt den Vers Jes 1,9 als das
prophetische Zitat einer Gegenrede der Hörer, das mit dem Zusammenhang
durch Stichwortassoziation verbunden ist und den Aus-
AltOS T©St8fn6nt gangspunkt für das anschließende Propheten wort darstellt ("Isaiah I 9

- Text and Context", 155-163). Unter dem Titel "'We are yours. o
David'" prüft H.G. M. Williamson "Setting and Purpose" von
Rememberingall the Way ... A Collection ofOld Testament Studies IChr 12-'-23 ('64-176) mit dem Ergebnis, daß der Text kein sekun-
PublishedontheOccasionoftheFortieth Anniversary of the Oud- darer Zusatz, sondern eine Bildung des Chronisten sei, der einen
testamentisch Werkgezelschap in Nederland. Leiden: Brill 1981. überlieferten Spruch aus der Davidzeit (V. 19*) zum Zentrum einer
298 S. gr. 8' = Oudtestamentische Studien, XXI. Lw. hfl 160.-. Komposition gemacht habe, die die ständig wachsende Unterstützung
Davids darstellen wolle.

Zu Ehren ihres vierzigsten Jahrestages (1980) hat die niederländi- oje letzte Gruppe der Beiträge behandelt Gebrauch, Variations-
sche Oudtestamentisch Werkgezelschap einen stattlichen Sammel- breite und Übersetzung verschiedener hebräischer Partikel. An einer
band vorgelegt. Einleitend gibt A. S. van der Woude unter dem Ti- Fü||e von Beispielen demonstriert H. A. Brongers ("Some Remarks
tel „Veertig jaar Oudtestamentisch Werkgezelschap in Nederland" on the Biblical Particle halö" 177-189) den weiten Bedeutungs-
d-3) einen knappen Überblick über die letzten fünfzehn Jahre der radjus der Partikel. Mit Recht verweist er auf die Schwierigkeit der
Arbeitsgemeinschaft. Die darauf folgenden Aufsätze gliedern sich in präzisen Bestimmung einer in der Rede gebräuchlichen Partikel
drei Sachgruppen. Während die ersten Beiträge mit Textgeschichte a|iejn aus literarischen Texten, die Mimik, Gestik und Tonfall des
und Textkritik befaßt sind, widmen sich die folgenden Studien der In- Sprechers nicht erkennen lassen. B. Jongeling untersucht «Laken
terpretation von Texten sowie der Erörterung von Sachproblemen. dans l'Ancien Testament» (190-200) mit dem Resultat: «La traduc-
Eitl dritter Block von Aufsätzen untersucht den Gebrauch verschie- tion usitee <c'est pourquoi > est correcte dans plusieurs cas, mais ä
dener hebräischer Partikel. partir de < dans cette Situation > il faut le rendre d'autre facon: <or>,

B. A Ibrektson eröffnet den Reigen der Beiträge mit einer Diskus- <donc>, <alors>, peut-etre <neanmoins>, <pourtant> en d'autres
sion der textkritischen Regel „Difficilior lectio probabilior" (5-18). endroits.» (200) „Die Partikel ken im Alten Testament" (201-227)
Mit Recht warnt er vor ihrer schematischen Handhabung sowie vor behandelt M. J. Mulder auf Grund einer Komputeruntersuchung,
ihrem Mißbrauch zur Rechtfertigung offensichtlich korrupter Text- Dabei bestätigt sich, daß die Partikel eine anaphorische Funktion hat,
bellen. In ähnlich differenzierter Weise und auf breiter Materialbasis d. h. auf bereits Gesagtes oder Erzähltes zurückverweist bzw. sich auf
untersucht J. Barr das Verhältnis von Ketib und Qere, das sich ihm bekannte Informationen bezieht. Als Ergänzung dazu schildert E.
;l's die außerordentlich komplizierte Relation zwischen einer Hand- Talstra ("The Use of ken in Biblical Hebrew", 228-239) die
Schriften-Tradition und einer sicher alten, aber viel flexibleren Lese- Durchführung des Komputerprogramms und verweist auf Möglich-
■ radition darstellt ("A New Look at Kethibh-Qere", 19-37). keiten und Grenzen eines solchen Projekts. Umfassend und material-

Zur Gruppe der im engeren Sinne exegetischen Beiträge leitet reich geht A. Schoors der wohl häufigsten hebräischen Partikel
w- A. M. Beuken "Psalm XLVII: Structure and Drama" (38-54) nach ("The Particle ki' 240-276) und führt ihre vielfältigen Bedeu-
ühcr. Seine strukturalistische Interpretation führt zu dem Ergebnis, tungen und Funktionen vor. Eine sehr viel seltener belegte Partikel
daß der Psalm ein „episches Drama" darstellt und - wie auch andere ("The Hebrew Particle bal", 277-287) hat N. J. Tromp gewählt. Er
rhronbesteigungshymnen -eschatologisch zu erklären ist. Kultmeta- unterscheidet die Übersetzungen "not", "non-esse" (in Nominalsät-
nhorik. Ritualsprache und der Stil der prophetischen Ankündigung zen; selten) und "indeed" (in rhetorischen Fragen). Für alle diese auf
gehören zu den Formelementen des Textes. Anschließend stellt und immenser, entsagungsvoller Kleinarbeit beruhenden Untersuchun-
bejaht P. A. II. de Boer die Frage „Cantate Domino: An Erroneous gen kann man nur dankbar sein.

Dative?* (55-67) Die richtige Übersetzung ist „Singt von dem Herrn" Ein Register der wichtigsten Bibelstellen schließt den gelungenen.
hzw- „über den Herrn" = cantate dominum. Die Frage bleibt an Informationen und Anregungen reichen Jubiläumsband ab.
allerdings, warum das Verb in diesen Fällen nicht von vornherein, Ber|jn Winfried Thiel