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Ausgabe:

1981

Spalte:

81-83

Kategorie:

Bibelwissenschaft

Titel/Untertitel:

Bibliographie biblique 1981

Rezensent:

Holtz, Traugott

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Theologische Literaturzeitung 106. Jahrgang 1981 Nr. 2

82

Barth, Hans-Martin i Das Evangelium erfahren, leben und bekennen
(DtPfrBl 80, 1980 S. 331-334).

Büchsei, Elfriede: Der Heilige mit dem Lindwurm. Spiegelungen
. Zum Gedächtnis an J. G. Hamann (DtPfrBl 80, 1980
S. 386-388).

Constabel, Adelheid: „... Tiefendimensionen des Lebens..."
(DtPfrBl 80, 1980 S. 383-385).

Frank, K. Suso, Oskar Köhler: Kein Weg zurück. Zum 1500. Geburtsjahr
Benedikts von Nursia (StZ 105, 1980 S. 435-447).

Mohr, Rudolf: Vom Umgang mit dem Erbe (DtPfrBl 80, 1980
S. 284-287).

Rösch, Heinz-Egon: Olympismus und Religion (StZ 105, 1980
S. 507-516).

Schmitt, Hans-Christoph: Die Krise der „Heilsgeschichtc"
(DtPfrBl 80, 1980 S. 390-395).

Bibelwissenschaft

Langevin, Paul-Emile, S. J.: Bibliographie Biblique - Biblical
Bibliography - Biblische Bibliographie - Bibliografia biblica -
Bibliografia biblica.

I: 1930-1970. XXVIII, 941 S. Lw. £ 45,-.
II: 1930-1975. LXVII, 1592 S. Lw. £ 85,-.
Quebec: Lcs Presscs de l'Universite Laval 1972/78. 4°.

Die Erarbeitung einer auch nur einigermaßen umfassenden,
wissenschaftliche Ansprüche voll befriedigenden biblischen Bibliographie
übersteigt heute wohl die Möglichkeiten eines einzelnen
Gelehrten. Gerade deshalb ist es zu bewundern, daß der
kanadische katholische Theologe P. -E. Langevin, S. J. es unternommen
hat, ein solches Werk in Angriff zu nehmen. Denn
wcnn er auch seinen Mitbrüdern und Studenten dankt für die
"ilfc, die sie ihm vor allem am Anfang seiner Arbeit gewährten
, so stammt doch der allein entscheidende Anteil an dem
Werk offensichtlich von L. selbst, der sich dabei auf die reiche
Bibliothek der Theologischen Fakultät der Gesellschaft Jesu
(Montreal) stützen konnte. Die beiden Bände dieses Werkes
sind gleichzeitig zur Rezension vorgelegt worden und werden
daher hier auch gemeinsam vorgestellt.

Zunächst hat L. eine rein katholische Bibliographie erarbeitet.
s'c erschien 1972 und erfaßt Titel aus dem Zeitraum 1930 bis
1970, die in 70 katholischen Zeitschriften und einer Reihe von
Sammelwerken erschienen sind; darüber hinaus sind auch
einige katholische Monographien in der Weise ausgewertet,
daß einschlägige Abschnitte an den in Frage kommenden
Stellen angeführt werden. Bei den Büchern sind vornehmlich
solche in Französisch, Englisch und Deutsch berücksichtigt; bei
den Zeitschriftenbeiträgen ist die Grenze weiter gezogen, es
•md auch solche in Italienisch, Spanisch und Portugiesisch aufgenommen
.

Die konfessionelle Begrenzung im ersten Band ist streng. Es
smd nur katholische Zeitschriften aufgearbeitet worden, nicht
auch solche interkonfessionellen Charakters. So ist z. B. der
Aufsatz von R. E. Brown, The Paraclcte in the Fourth Gospcl,
nUr aus Thcology Digest 16, 1968, genannt (Nr. 8501), nicht
a°er aus NTSt 13, 1966/67. Andererseits sind aus katholischen
Zeitschriften auch Beiträge protestantischer Autoren aufgenom-
men, z. B. unter den Nr. 5871 und 16188 ein Aufsatz von
B Rcickc in ThQ 150, 1970 und darüberhinaus auch z. B.
G- Delling, Zeit und Endzeit, Ncukirchcn-Vluyn 1970 (Nr. 15528
untcr der Rubrik „Eschatologic. NT, Paulus" und Nr. 20861
Unter „Zeit"). Dieses letzte Beispiel zeigt übrigens, daß gcle
9entlich auch Einzelschriften, die nicht in dem Verzeichnis der
durchgesehenen Bücher genannt sind, bibliographisch nachge
diesen werden.

Entscheidend für eine umfangreiche Bibliographie (der 1. Band
enthält 21 294 Nachweise, beide Bände zusammen 54 510,
Wobei allerdings viele Titel mehrfach vorkommen), die ein
Weites Feld umgreift, ist die Ordnung der Nachweise. In dieser
Ansicht sind die beiden Bände gleichartig gestaltet. Sic sind
zunächst jeweils in fünf Teile untergliedert, nämlich 1. Ein-
uhrung in die Heilige Schrift; 2. das Alte Testament; 3. das

Neue Testament; 4. Jesus Christus; 5. Biblische Themen. Diese
Teile wiederum sind im 1. Band in mehr als tausend, im
2. Band in mehr als zweitausend Rubriken unterteilt. Im allgemeinen
indessen ist diese Fülle der Gliederung der Übersicht
keineswegs hinderlich, sie ermöglicht vielmehr ein schnelles
und sicheres Finden der angeführten Literatur zu einem
bestimmten Gegenstand. Ein jedem Band beigefügtes Verzeichnis
der verwendeten Rubriken, wobei in dem des zweiten Bandes
das des ersten mit eingearbeitet ist, erleichtert das Aufsuchen
beträchtlich. Dieses Verzeichnis ist in den Sprachen
Französisch, Englisch, Deutsch, Italienisch und Spanisch geboten.
Ein wesentlicher Teil der Nachweise ist freilich unabhängig von
thematischen Rubriken geordnet, nämlich nach der Reihenfolge
der biblischen Bücher und ihrer Kapitel und Verse (natürlich entsprechend
dem katholischen Kanon). Die thematischen Rubriken
, die sich auch bei der Bibliographie zu den einzelnen
biblischen Schriften finden, sind alphabetisch nach dem Fran
zösischen geordnet, aber das mehrsprachige Verzeichnis der
Rubriken, in dem jeweils die erste Nummer des betreffenden
Abschnittes genannt wird, verschafft auch über die anderen
großen Sprachen mühelos den Zugang zum Material.

Der zweite Band, der 1978 erschien, verlängert die Bibliographie
bis 1975 und erweitert sie vor allem auf nicht-katholische
Publikationen. So werden 50 weitere Zeitschriften für die
Jahre 1930-1975 aufgearbeitet (hier dann auch unter Nr. 39 679
der Aufsatz von R. E. Brown in NTSt 13 über den Para-
kletcn in Joh (fehlt aber wieder in Teil 5 unter „Geist, Johannes
", wie denn das Verhältnis der einander entsprechenden
Rubriken in Teil 2 und 3 einerseits, Teil 5 andererseits überhaupt
problematisch ist]). Außerdem ist eine sehr große Zahl
von Sammelwerken und Monographien durchgesehen und eingearbeitet
worden (808; im ersten Band 286). Durch solche
Erweiterung ist das Werk wesentlich bereichert worden; um
es voll auszuschöpfen, müssen nun freilich für die Zeit von
1930 bis 1970 stets beide Bände benutzt werden; durch die
genannte Einbeziehung des ersten Bandes in das Verzeichnis
der Rubriken im zweiten Band wird das indes erleichtert.

Die Ordnung des Materials ist nicht nur hinsichtlich der
Aufnahme und der Reihenfolge der biblischen Bücher von
katholischen Voraussetzungen getragen. Auch und gerade in
den thematischen Teilen und Rubriken tritt das deutlich hervor.
Doch ist das natürlich ein ganz legitimes Verfahren. Es zeigt,
daß die Bibliographie theologisch durchdacht angelegt ist, anders
wäre sie auch gar nicht denkbar. Der Benutzer muß freilich
diese Gegebenheit in Rechnung stellen.

Der Vf. hat ein monumentales Werk geschaffen, das eine
reiche Fülle wertvoller Informationen für jede Art der Arbeit
an der Bibel bietet. Und nicht nur die Fülle ist beeindruckend,
sondern auch ihre vorzüglich geordnete Darbietung, die es
leicht macht, zu jedem Gegenstand das Gebotene zu finden.

Andererseits freilich zeigen die Bände, daß es angesichts der
unendlichen Literaturflut unserer Tage tatsächlich einem Einzelnen
unmöglich ist, für ein so umfassendes Gebiet wie es die
Bibclwissenschaft - auch bei strengster Begrenzung - ist, eine
in bestimmtem Rahmen vollständige und fehlerfreie Bibliographie
vorzulegen. So stößt denn der Benutzer bald auf Lük-
ken, Fehler und Inkonsequenzen, die den Wert des Werkes
zwar keineswegs aufheben, ihn aber doch begrenzen.

So sind zu IThess unter den Nr 11267-11275 und 43663-43669 zwar eine
Reihe von Kommentaren genannt, es fehlen aber z. B. die von W. Neil 1950
(MNTC) und L Morris 1959 (NIC): auch M. Dibelius 11937 (HNT) ist nicht
erwähnt, A. Oepke ('1933. »1963) untcr Nr. 43663 (= 43752) nur anonym und
mit der Jahresangabc 1953 (ohne Auflage). Unter der Rubrik „Gesetz, NT,
Synopt. Evangelien' ist als Nr. 50819 E. Faschers Aufsatz .Theologische Beobachtungen
zu dei" aufgeführt, unter Nr. 50839 K. Berger, Zu den sogenannten
Sätzen heiligen Rechts, NTSt 17 (der entsprechende Aufsatz von E. Käsemann
ist - zu recht - nicht aufgeführt, vielmehr - richtiger - untcr „Recht" (Nr. 48184] i
dort aber nun wieder nur der Aufsatz von K. Berger in ThZ 28 (Nr. 48194]).
Untcr „Kollekte" in Teil 5 fehlt die einschlägige Monographie von D. Gcorgi
1965, in Teil 3 ist sie untcr der Rubrik „Paulus, Kollekte" als Nr. 41185 genannt
(neben den beiden anderen Titeln, die Inhalt der Rubrik in Teil 5 sind).

Merkwürdig ist die Nennung eines Aufsatzes von J. M. Casciaro über den
Begriff „Ekklcsia" im AT, der in EstB 25. 1966, und 26, 1967. erschien, zunächst
in Band 1 unter „Kirche, Wort 'Kirche" Nr. 15271 und dann nur der zweite
Teil unter „Kirche, Verschiedenes" Nr. 15353: schließlich dürfte es sich im
Band 2 bei Nr. 48228 untcr „Kirche, Altes Testament" noch einmal um den
gleichen Beitrag handeln, abgedruckt in einem Sammelband. Überhaupt vermißt
man ernsthaft, daß Nachdrucke und Übersetzungen keinen Hinweis auf die
Originalveröffentlichung bei sich führen; so steht der gleiche Beitrag von
W Pesch zu Mt 18 unter den Nr. 15203 und 15208 hart nebeneinander, aber
ohne Bezuq aufeinander