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Ausgabe:

1981

Spalte:

751

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Lohfink, Gerhard

Titel/Untertitel:

Der letzte Tag Jesu 1981

Rezensent:

Holtz, Traugott

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751

Theologische Literaturzeitung 106. Jahrgang 1981 Nr. 10

752

nicht, will das aber auch gar nicht. Das originell gegliederte und geschriebene
Buch ist ein engagiertes Zeugnis für Jesus.

T. H.

Lohfink, Gerhard: Der letzte Tag Jesu. Die Ereignisse der Passion.
Freiburg-Basel-Wien: Herder 1981. 91 S. 8". Kart. DM 9,80.

Die Darstellung ist streng auf die Ereignisse der Passion Jesu konzentriert
. Nur mit einem einleitenden Überblick über die Gruppen
des jüdischen Volkes und deren Beziehungen zu Jesus sowie einer
kurzen Erörterung über den Todesbeschluß wird der Rahmen überschritten
, der durch die Verhaftung Jesu einerseits, die Grablegung
andererseits abgesteckt ist. Ein Schlußwort rafft noch einmal die
Motive und Methoden, die das Geschehen jenes Tages bestimmten,
und lotet die Frage nach der „Schuld" in ihrer eigentlichen Tiefe aus.
Die Darstellung selbst erfolgt „zwar durchaus im Licht der kritischen
Evangelienforschung, aber ohne jene radikale Skepsis, die den sorgsam
überlieferten und ängstlich gehüteten Legenden der Kritik mehr
vertraut als den Evangelien selbst" (S. 10). Entstanden ist ein geradezu
packender Bericht, der in der Rekonstruktion weitgehend überzeugt
und in glänzender Darstellung die Geschichte des Endes Jesu
wirklich verstehbar macht.

T. H.

Älvarez, Verdes, L.: El imperativo cristiano en San Pablo. La tensiön
indicativo-imperativo en Rom 6. Anälisis estructural. Valencia:
Instituciön San Jerönimo 1980. 259 S. gr. 8* = Instituciön San
Jerönimo, 11.

Attridge, Harold W.: "Let Us Strive to enter Rest". The Logic of

Hebrew4:l-11 (HThR 73,1980 S. 279-288).
Collins, Adela Yarbro: The Function of "Excommunication" in Paul

(HThR 73,1980 S. 251-263).
Deaut, Roger Le: Savu'ot och den kristna pingsten i NT (SEA 44,

1979 S. 148-170).
Enslin, Morton S.: Emphases and Silences (HThR 73, 1980

S. 219-225).

Epp, Eldon Jay: A Continuing Interlude in New Testament Textual

Criticism?(HThR73,1980 S. 131-151).
Gerhardsson, Birger: Jesu marktgämingar. Om de urkristna berättar-

nasvalavtermer(SEÄ44,1979 S. 122-133).
Günther, Hartmut: Das Vaterunser - Gebet im Namen Jesu. Zu

Eigenart und Sinn des Vaterunsers bei Matthäus und Lukas (Luth.

Theol. u. Kirche 1980 S. 34-41).
Harnngton, Danile J.: The Reception of Walter Bauer's "Orthodoxy

and Heresy in Earliest Christianity" du ring the Last Decade

(HThR 73,1980 S. 289-298).
Hartman, Lars: Att fbrsta en nytestamentlig text. Undersöknings-

metoderochtolkningsresultat(SEÄ44,1979 S. 115-121).
Kieffer, Rene: "Mer-än"-kristologien hos synoptikerna (SEÄ 44,

1979 S. 134-147).

Klauck, Hans-Josef: Ouaiaaxrjpiov - eine Berichtigung (ZNW 71,

1980 S. 274-277).

jester, Helmut: Apocryphal and Canonical Gospels (HThR 73,

1980 S. 105-130).
MacDonald, Dennis Ronald: A Conjectural Emendation of lCor

15:31-32: Or the Case of the Misplaced Lion Fight (HThR 73,

1980 S. 265-276).
Malherbe, Abraham J.: 'Me genoito' in the Diatribe and Paul (HThR

73, 1980 S. 231-240).
Mariadasan, Fr. V.: Le triomphe messianique de Jesus et son entree ä

Jerusalem. Etüde critico-litteraire des traditions evangeliques (Mc

11:1-11; Mt 21:1-11; Lc 19:28-38; Jn 12:12-16). Tindivanam:

Catechetical Centre 1978 X, 68 S. gr. 8".
Miller, L.: The New International Version on the Prologue of John

(HThR 72, 1979 S. 307-311).
Newman, Barclay M.: Readability and the New International Version
ofthe New Testament (BiTr 31,1980 S. 325-336).

Nickelsburg, George W. E.: The Genre and Function of the Markan

Passion Narrative (HThR 73,1980 S. 153-184).
Petersen, Norman R.: The Composition of Mark 4:1 - 8:26 (HThR

73,1980 S. 185-217).
Schwarz, Günter: npocröervai im xrv r/Xixiav aöxoö nrjxov iva (ZNW

71,1980 S. 244-248).
Smith, Morton: Pauline Worship as Seen by Pagans (HThR 73, 1980

S. 241-249).

Stendahl, Krister: Paul at Prayer (Interp. 34, 1980 S. 240-249).

Kirchengeschichte: Neuzeit

Brattinga, Teije: Theologie van het Socialisme. Een Studie over het
Religieus Socialisme met name de theorie van het Religieus Socialisme
zoals die is ontwikkeld door Paul Tillich. Bolsward: Het
Witte Boekhuis 1980. XVI, 356 S., 1 Porträt 8'. Geb. hfl 49.50.

Der Titel der Nimwegener theologischen Dissertation weckt Erwartungen
, denn bisher hat es weder eine „Theologie des Sozialismus
", noch eine gründliche Gesamtwürdigung des Religiösen Sozialismus
noch eine Studie über dessen Spielart im Werk Paul Tillichs
gegeben. Um das Ergebnis der Lektüre vorwegzunehmen: Keine der
gestellten Aufgaben hat der Autor wirklich bewältigt.

Das Buch gliedert sich in fünf Abschnitte. Die „globale Übersicht"
(1-30) über den Religiösen Sozialismus, die mit dem treuherzigen
Eingeständnis beginnt, seine Beschreibung sej „keine einfache Sache"
(2), setzt mit einer von Tillich entlehnten Typologie des Religiösen
Sozialismus ein (ethische, romantische, politisch-praktische, dialektische
Form). Diese Gruppierung wird allerdings weiter nicht fruchtbar
gemacht, da der Autor zu einer historisch-genetischen Beschreibung
der Social-Gospel-Bewegung in Amerika, des Christian Socia-
lism in England und vor allem des Religiösen Sozialismus in der
Schweiz, in den Niederlanden und in Deutschland übergeht. Abgesehen
von Ungenauigkeiten oder Fehlern (als Entstehungsdatum von
Troeltschs „Die Soziallehren der christlichen Kirchen und Gruppen"
etwa wird 1922 angegeben) findet sich eine auffallende terminologische
Unsicherheit. Einmal spricht der Vf. nämlich von „Religiösen
Sozialisten" oder einer „religiös-sozialistischen" Bewegung, dann
jedoch wieder von „Religiös-Sozialen" (22). Eine Reflexion über
diesen wechselnden Sprachgebrauch wird nicht angestellt. Vielleicht
hängt dies mit einer viel schwerwiegenderen Schwäche zusammen.
Der Vf. „fragt sich nämlich, ob die Theologie des Religiösen Sozialismus
interessant genug ist. Abgesehen von Tillich, der dann auch
einen ganz anderen Weg geht, kommt mir die theologische Basis von
vielen ziemlich oberflächlich vor" (28). Gleichzeitig kann Vf. zustimmend
Arthur Richs Urteil über Ixonhard Ragaz („einer der bedeutendsten
und jedenfalls angesehendsten Theologen, die die Schweiz
hervorgebracht hat") zitieren (12). In solchen Widersprüchen offenbart
sich die mangelnde Fähigkeit, Gelesenes wirklich zu verarbeiten.
Das zweite Kapitel (31-106) schildert zuerst Tillichs Lebensweg und
stützt sich dabei vor allem auf die Paucksche Biographie. Der sich
daran anschließende Überblick über die Grundlagen seiner Theologie
(zum Beispiel Verhältnis zu Barth, Methode der Korrelation, das
Unbedingte, Theologie oder Philosophie) möchte indes die „theologische
Synthese", wie sie in der Systematischen Theologie niedergelegt
ist, außer Betracht lassen. Ein hoffnungsloses Unterfangen bei
einem Denker wie Tillich, der stets auf Synthese aus ist. Vf. kommt
dann auch nicht darum herum, immer wieder auf die Systematische
Theologie zurückzugreifen. Ein drittes Kapitel, wohl das Herzstück
des Buches, wendet sich dem Thema „Tillich und der Sozialismus"
zu (107-223) und versucht dabei knappe Charakterisierungen so gewichtiger
Themen wie Sozialismus (107-110), Kommunismus (1100,
Revisionismus (111-114), Verhältnis Christentum und Sozialismus
(131-146), Marxismus (154-157), Bourgeoisie und Klassenkampf
(171-173), Marx' Beurteilung des Christentums (180-182). Dabei