Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1981

Kategorie:

Altes Testament

Titel/Untertitel:

Neuerscheinungen

Ansicht Scan:

Seite 1

Download Scan:

PDF

649

Theologische Literaturzeitung 106. Jahrgang 1981 Nr. 9

650

Wegen der Phantasie, mit der eine Hypothese durchgeführt wird
und sich auf der Schallplatte darbietet, ist das ganze Unternehmen
nicht uninteressant. Der wissenschaftliche Ertrag ist jedoch gering,
und man kommt in die Versuchung, mit einem französischen Kritiker
zu urteilen: Un livreä ne pas lire.

Leipzig Hans Seidel

Watson, W. G. E.: Reversed Rootplay in Ps 145 (Bibl 62, 1981
S. 101-102).

- : Gender-Matched Synonymous Parallelism in the OT (JBL 99,
1980 S. 321-341).

Wolff, Hans Walter: Anthropologie des Alten Testaments. Berlin:
Evang. Verlagsanstalt (Lizenzausgabe des Kaiser Verlages, München
) 1980. 236S.gr. 8*.
(s. Bespr. in ThLZ 100,1975 Sp. 501-504).

Asensio, Felix: Salmo 4: L Mentira o Idolatria? (Gr. 61, 1980 S.
653-676).

Bäez-Camargo, Gonzälo: Biblical Archaeology Helps the Translator
(BiTr31, 1980 S. 318-322).

Ben-Barak, Z.: Meribaal and the System of Land Grants in Ancient
Israel (Bibl 62, 1981 S. 73-91).

Braulik, Georg: Pascha - von der alttestamentlichen Feier zum neu-
testamentlichen Fest(BiKi36, 1981 S. 159-165).

Carreira, Jose Nunes: Micha - ein Ältester von Moreschet? (TThZ
90, 1981 S. 19-28).

Childs, Brevard S.: On Reading the Elijah Narratives (Interp. 34,
1980 S. 128-137).

Clines, David J. A.: Story and Poem: The Old Testament as Litera-
ture and asScripture (Interp. 34, 1980 S. 115-127).

Collins, John J.: The Root of Immortality: Death in the Context of
Jewish Wisdom(HThR71, 1978 S. 177-192).

Dijkstra, Meindert: Gods Voorstelling. Predikatieve expressie van
zelfopenbaring in Oudoosterse teksten en Deutero-Jesaja. Kampen
: Kok o. J. [1980]. XI, 477 S. gr. 8° = Dissertationes Neerlan-
dicae. Series Theologica, 2. hfl 55.-.

Fishbane. Michael: Revelation and Tradition: Aspects of Inner-
Biblical Exegesis (JBL 99, 1980 S. 343-361).

Freedman, D. N.: "Epigraphic Evidence from Ebla ...": A Correc-
tion(Bibl 62,1981 S. 103).

Garcia Lopez, F.: Yahve, fuente ultima de vida: anälisis de Dt 8 (Bibl
62, 1981 S. 21-54).

Gerleman, Gillis: Studien zur alttestamentlichen Theologie. Heidelberg
: Schneider 1980. 60 S. gr. 8' = Franz Delitzsch Vorlesungen,

N. F. Kart. DM 29,-:
Die Wurzel kpr im Hebräischen (S. 11-23)

Die „Besonderheit". Untersuchungen zu b'ril im Alten Testament
(S. 24-37)

Der Gottesknecht bei Deuterojesaja (S. 38-60).
Grimm, D.: Der Name des Gottesboten in Richter 13 (Bibl 62, 1981
S. 92-98).

^öffken, Peter: Die Stimme Qohelets vernehmen. Startpunkt für eine

Reise durch die hebräische Bibel (LM 19, 1980 S. 666-667).
Koch. Klaus: Origin and Effect of the Social Critique of the Pre-Exilic

Prophets(BangaloreTheological Forum XI, 1979 S. 91-108.
~ Redemption and Creation in Psalms 103-105. A Study in Redac-

tion History within the Book of Psalms (For the Sake of the Gospel.

Essays in Honour ofS. Amartham. Mysore 1980. S. 64-69).
Kugel, James L.: The Adverbial Use of Ki tob (JBL 99, 1980

S. 433^135).

LaSor, William Sanford: Prophecy, Inspiration, and Sensus Plenior
(TynB 29,1978 S. 49-60).

Lundbom, Jack R.: God's Use of the Idem per Idem to Terminate
Debate(HThR71, 1978 S. 193-201).

"osenbaum, Jonathan: Hezekiah's Reform and the Deuteronomistic
Tradition (HThR 72, 1979 S. 23-43).

^hildenberger, Johannes: Psalm 29. Ein Hymnus auf den machtvollen
Gott zu Beginn eines neuen Jahres (EuA 57, 1981 S. 5-12).

Unreiner, Josef: Ja sagen zu Gott - Der Prophet Jeremia (TThZ 90,
'981 S. 29-tO).

s'mian-Yofre, H.: La teodicea del Deuteroisaias (Bibl 62, 1981
S. 55-72).

*sumura, David Toshio: The Literary Structure of Psalm 46, 2-8

(AJBI6, 1980 S. 29-55).
vater, Ann M.: Narrative Patterns for the Story of Commissioned

Communication in the OT (JBL 99,1980 S. 365-382).

alkenhorst, Karl-Heinz: Hochwertung der Namenserkenntnis und

Gottverbundenheit in der Höhenlinie der priesterlichen Ge-

schichtserzählung(AJBI 6, 1980 S. 3-28).
Wambacq, B. N.: Psaume 22,4 (Bibl 62, 1981 S. 99-100).

Judaica

Thompson, Alden L.: Responsibility for Evil in the Theodicy of IV
Ezra. A Study Illustrating the Significance of Form and Structure
for the Meaning of the Book. Missoula, Mont.: Scholars Press
1977. XV, 395 S. 8° = Society of Biblical Literature. Dissertation
Series, 29. Kart. $ 6.-.

Das 4. Buch Esra, vielleicht das theologisch radikalste, in literarischer
Hinsicht sicher das eindrucksvollste Zeugnis des nachexilischen
Judentums, ist neuerdings Gegenstand einer Reihe von Beiträgen aus
dem Bereich der anglo-amerikanischen Forschung1. Zu diesen gehört
die bei A. P. Hayman angefertigte Edinburger Dissertation
des Amerikaners A. L. Thompson. Wie der Untertitel
signalisiert, will die Arbeit den Theodizee-Entwurf voa 4Esr
auf der Basis einer Strukturbeschreibung der Schrift bestimmen -
ein Vorhaben, das jeder Kenner der Materie begrüßen, ja mit Vorschußlorbeeren
bedenken wird. In sechs Kapiteln entfaltet Vf. seine
These. Zunächst (I) gibt er eine im Stil der Kompendien von P. Volz
und W. Bousset/H. Greßmann verfaßte ideengeschichtliche Übersicht
über jüdische Antworten auf das Problem des Bösen, wie sie in
Quellen aus hellenistisch-jüdischer Zeit greifbar sind (5-82), um diese
Skizze am Schluß (VI) als Folie seiner Darstellung der besonderen
Lösung von 4Esr zu benutzen (295-353). Innerhalb dieses Rahmens
finden sich neben Vorerwägungen zu Einleitungsfragen und zur Forschungsgeschichte
(11:83-120) sowie einem Vergleich der Form von
4Esr und sBar (III: 121-155) die beiden Schlüsselkapitel der Dissertation
(IV.V), in denen Vf. die auf sieben Episoden verteilte Dialogsequenz
der Esraapokalypse nachzuzeichnen (157-256) sowie das
Sachanliegen der Schrift im Sinne der Theodizeeproblematik zu erheben
unternimmt (257-293).

Grundlegend für die Sicht, die Vf. vertritt, ist die Beobachtung, daß
die spannungsvolle Bewegung des Offenbarungsdialogs zwischen Esra
und Uriel zwei miteinander konkurrierende Argumentationsstränge
zu erkennen gibt. Der eine sei partikularistisch orientiert und auf die
Frage nach dem Geschick Israels im Gegenüber zur Heidenwelt bezogen
, der andere habe universalistische Dimension und thematisiere
coram Deo das Problem des Ergehens der gesamten Menschheit.
Gelte die erste Aussagenreihe der physischen Not des Gottesvolkes
vor dem Hintergrund der davon unberührten Seinsweise der Völker
(das Eine/die Vielen), so das zweite dem Mißverhältnis zwischem
dem endzeitlichen Verderben vieler und der endzeitlichen Rettung
weniger Glieder der Menschheit als ganzer (viele/wenige). Aus der
unterschiedlichen Textdistribution dieser Argumentationsmuster
(das partikularistische soll in den Episoden I—II und V-VII, das universalistische
dagegen in Episode III, also auf dem Höhepunkt der
Kontroverse, dominieren) und aus der den Figuren zugewiesenen
Rolle (während der Engel fast exklusiv die Position des Partikularismus
wahrnehme und einer kollektiv-nationalen Erlösungslehre mit
messianischem Anstrich das Wort rede, bewegt sich der Seher angeblich
primär in den Bahnen eines an der sittlichen Verantwortung des
einzelnen orientierten Universalismus) meint Vf. folgenden Schluß
ableiten zu können: Der Autor sei Repräsentant einer theologischen
Bewegung, die sich der Enge und dem wirklichkeitsfremden Dogmatismus
einer partikularistisch denkenden jüdischen Orthodoxie zu
entwinden trachtet. Sein Interesse am Theodizeeproblem sei durch
die Lage der Menschheit, nicht nur durch die Israels provoziert. Um
dieses universaltheologische Anliegen vorbringen zu können, habe er