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Ausgabe:

1981

Spalte:

514-517

Kategorie:

Systematische Theologie: Dogmatik

Autor/Hrsg.:

Quadt, Anno

Titel/Untertitel:

Gott und Mensch 1981

Rezensent:

Hübner, Eberhard

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Theologische Literaturzeitung 106. Jahrgang 1981 Nr. 7

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ralistische Theologie bewußt wie im offiziellen Katholizismus oder
unbewußt wie vielfach im Protestantismus tut, dann läßt sich aus dieser
Sicht die Eigentümlichkeit und das Wesen des modernen wissenschaftlichen
Denkens, seiner Forschungsmethoden und seiner Formen
der Theoriebildung nicht integrieren und verstehen" (201 f).
Interesse verdient die sich anschließende Interpretation von drei vielfach
mißdeuteten Aufsätzen Troeltschs (209-238). Die Darlegungen
über „Troeltschs Sicht des Katholizismus" (242-2 51) lassen aufgrund
der Kenntnis seines Briefwechsels mit dem „Laienbischof der Modernisten
" F. v. Hügel seine Sympathien für den Modernismus plastischer
als bisher hervortreten.

Resümierend ist zwar dem Anspruch vom Apfelbacher entgegenzutreten
, er habe eine „Darstellung von Troeltschs Lebenswerk im
Horizont einer Biographie" erarbeitet (270), doch sei gern zugestanden
, daß seine Ausführungen zu gewichtigen Teilkomplexen sauber
gearbeitet sind, so daß ihre Lektüre auch dem Kundigen interessant
und erleuchtend sein kann. Sympathie verdient seine Feststellung, es
komme für die Theologie darauf an, „daß sie die Erkenntnisse und
Ergebnisse der anderen Wissenschaften ehrlich und rückhaltlos ernst
nimmt und von ihnen zu lernen bereit ist, selbst dann, wenn sie eingestehen
muß, daß sie sich ihnen gegenüber noch keine sichere Stellung
zu geben vermag, sondern erst auf neue Lösungen hin umdenken
muß" (273).

Schöneiche Hans-Jürgen Gabriel

Frauen in der Männerkirche? (Themaheft Concilium 16, 1980, Heft
4):

Raming, Ida: Von der Freiheit des Evangeliums zur.versteinerten
Männerkirche (S. 230-235)

Menne, Ferdinand: Kirchliche Sexualethik und Geschlechterrollen
in der Kirche (S. 236-242)

Foley, Nadine: Zölibat in der Männerkirche (S. 242-250)

Caroll, Elizabeth: Kann die Herrschaft der Männer gebrochen
werden? (S. 251-259)

Neal, Marie-Augusta: Pathologie der Männerkirche (S. 259-263)

Haughton, Rosemary: Ist Gott ein Mann? (S. 264-270)

Merode-de Croy, Marie de: Die Rolle der Frau im Alten Testament
(S. 270-275)

Laurentin, Rene: Jesus und die Frauen: Eine verkannte Revolution
? (S. 275-282)

Alcalä, Manuel: Die Frauenemanzipation: Ihre Herausforderung
an die Theologie und an die Reform der Kirche (S. 283-287)

Brennan, Margaret: Frauen und Männer im kirchlichen Dienst
(S. 288-292)

Halkes, Catharina J. M.: Feministische Theologie. Eine Zwischenbilanz
(S. 293-300)
Agudelo, Maria: Die Aufgabe der Kirche bei der Emanzipation
der Frau (S. 301-306).
Fries, Heinrich: Theologische Methode bei John Henry Newman und

Karl Rahner (Cath 33, 1979 S. 109-133).
Grote, Heiner: Das Augsburger Bekenntnis. Seine Neuaneignung und
Verlebendigung mit Hilfe jüngster Veröffentlichungen (MDKI 31,
1980 S. 46-53).

Heiligkeitsmodelle (Themaheft Concilium 15, 1979, Heft 11):

Belloso, Josep M. Roviera: Worin besteht die Heiligkeit Jesu von
Nazaret?(S. 565-571)

Delooz, Pierre: Die Heiligsprechung und ihre soziale Verwendung
(S. 571-577)

Plongeron, Bernard: Das Ringen um die Darstellung der Mutter
Agnes von Jesus: Ein hagiographisches Thema mit Variationen
(1666-1963) (S. 577-584)

Hoornaert, Eduardo: Aus dem Volk stammende Heiligkeitsmodelle
(S. 584-589)

Leonardi, Claudio: Von der „monastischen" zur „politischen" Heiligkeit
(S. 590-596)

Laurentin, Rene: Die Heiligkeit Marias (S. 596-601)

Duquoc, Christian: Heiligkeit Jesu und Heiligkeit des Geistes
(S. 601-606)

Spae, Joseph: Buddhistische Heiligkeitsmodelle (S. 607-612)
Urbina, Fernando: Modelle priesterlicher Heiligkeit (S. 613-619).

Hubbeling, H. G.: Die Logik der Religion. Probleme der Verifikation
der religiösen Aussagen auf Grund der religiösen Erfahrung
(NZSTh 21, 1979 S. 1-19).

Käsemann, Ernst: Gäste des Gekreuzigten (ZdZ 1979 S. 401^08).

Labbe, Yves: Existence, histoire, discours. L'ontologie herme-
neutique (NRTh 112, 1980 S. 801-834).

-: Ordre symbolique et reference chretienne (NRTh 101, 1979
S. 561-575).

Marie, Rene: Dieu «mystere du monde» selon Eberhard Jüngel (RSR

67,1979 S. 357-372).
Moioli, Giovanni: Misticismo - Antimisticismo: una categoria sto-

riografica (Da Bremond a Knox a Kolakowski) (Teologia IV, 1979

S. 187-210).

Neufeld, Karl H.: Christentum im Widerstreit (StZ 105,1980
S. 542-552).

Palard, Jacques: D'un christianisme de Position ä un christianisme

de mouvement(s) (NRTh 112,1980 S. 853-878).
Rostagno, Sergio: Rassegna di teologia sistematica (Protest. 35, 1980

S. 86-103).

Rüdiger, Lorenz: Der Anspruch des christlichen Glaubens auf seine
öffentliche Selbstverteidigung (NZSTh 21,1979 S. 177-197).

Sauter, Gerhard: Menschsein und theologische Existenz (DtPfrBl 80,
1980 S. 2-6)

Schilling, Hans: Theologische Wissenschaft und kirchliches Lehramt
(StZ 105, 1980 S. 291-302).

Seckler, Max: Im Spannungsfeld von Wissenschaft und Kirche.
Theologie als schöpferische Auslegung der Wirklichkeit. Freiburg-
Basel-Wien: Herder 1980. 222 S. 8°. Kart. DM 29,80.

Subilia, Vittorio: II Caso Hans Küng (Protest. 35, 1980 S. 32-39).

-: Pro e contro „L'Ideologia marxista cristiana". Dialogo con G. Gi-
rardi e I. Ellul (Protest. 35, 1980 S. 81-85).

Wagner, Harald: Die Normativität der Urgemeinde. Ein Problem
konfessioneller Hermeneutik (Cath 33, 1979 S. 153-165).

Ware, Kallistos: Der Heilige Geist im Leben der Christen (ZdZ 1980
S. 103-117).

Williams, Glen Garfield: In der Kraft des Heiligen Geistes, frei für die
Welt (ZdZ 1980 S. 134-143).

Systematische Theologie: Dogmatik

Quadt, Anno: Gott und Mensch. Zur Theologie Karl Barths in ökumenischer
Sicht. Mit einem Geleitwort v. A. Brandenburg. München
-Paderborn-Wien: Schöningh 1976. 421 S. 8' = Abhandlgn zur
Philosophie, Psychologie, Soziologie der Religion und Ökumenik,
N.F. 34. Kart. DM 39,50.

Quadt setzt den Dialog römisch-katholischer Theologen mit Karl
Barth fort, der im deutschen Sprachraum nach dem zweiten Weltkrieg
von Hans Urs von Balthasar und Hans Küng wieder aufgenommen
wurde. Offensichtlich fordert ihn Barths Theologie heraus. Das
im Untertitel signalisierte, leitende ökumenische Interesse artikuliert
er im Vorwort als das an „der Einheit der sichtbaren Kirche", in der
die „ökumenische Bewegung ... zu ihrem eigentlichen adäquaten Erfolg
" kommen „muß" (5). Die distinkte Begrifflichkeit und luzide
Gedankenführung ebenso wie die kritische Aufarbeitung des bisherigen
Dialogs qualifizieren sein Buch als eine Standortbestimmung, die
Beachtung verdient.

Im ersten Teil, der „Darlegung", führt Quadt Barths Theologie an
ihren tragenden „Grundthemen" vor: „Gott" - „Christus" - „Existenz
" - „Erwählung". Ihre interdependente Stoßrichtung resümiert
er so: „Ursprung aller Theologie ist Gottes Offenbarung. Da diese in
Christus geschehen ist, ist Gott in Christus Inhalt der Theologie.
Von daher ergeben sich die Grundthemen . ..: Göttlichkeit Gottes
; Christus als Gottmensch; christologische Erfassung
der Existenz. An diesen drei Grundeesebenheiten hat sich da>