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Ausgabe: | 1981 |
Spalte: | 17 |
Kategorie: | Allgemeines |
Titel/Untertitel: | Religion index 1981 |
Rezensent: | Petzoldt, Martin |
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Theologische Literaturzeitung 106. Jahrgang 1981 Nr. 1
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Hinzu kommt dann die Verbindung des kosmologischen Kreuzes mit
dem Leiden Christi bzw. Jesu (Apokryphen; Jesus patibilis der nordafrikanischen
Manichäer). - Den letzten Beitrag dieser Festschrift
„Hermann Hesse und die Gnosis" (492-507) von G. Quispel muß
der Leser ob der Eigenart und originellen Diktion dieses Essays
selbst auf sich wirken lassen. Überhaupt konnte die Fülle der Gedanken
, Informationen, anregenden Einfälle und Thesen hier nur angedeutet
werden. Man muß das Buch selbst zur Hand nehmen und mit
ihm arbeiten, wobei die kritische Auseinandersetzung mit den einzelnen
Beiträgen die Forschung noch längere Zeit beschäftigen dürfte.
Berl,n Karl-Wolfgang Tröger
King, Martin Lnither: Schöpferischer Widerstand. Reden - Aufsätze -
Predigten, hrsg. v. H. W. Grosse. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus
Gerd Mohn 1980. 151 S. 8°. Lw. DM 18,80.
Dieser Auswahlband enthält folgende Publikationen des großen
amerikanischen Bürgerrechtskämpfers:
1. Verwandelte Nonkonformisten (Predigt über Rom 12,2, gehalten
im Zusammenhang mit dem Busstreik von Montgomery 1956).
2. Mein Weg zur Gewaltlosigkeit (aus: Stride Toward Freedom,
1958). 3. Die Kirche und die Rassenkrise (gleiche Quelle). 4. Entscheidung
für freiwilliges Leiden (Erklärung vor dem Gericht von
Montgomery , 1958). 5. Der amerikanische Traum (Rede in der Lincoln
-Universität, 1961). 6. Die Zeit für schöpferischen Protest ist gekommen
- Der Brief aus dem Gefängnis in Birmingham, 1963.
7. Wir werden überwinden (Rede anläßlich der Entgegennahme des
Friedensnobelpreises, 1964). 8. Der unchristliche Christ (gegen kirchliche
Rassisten, 1965). 9. Das Haus der Welt (aus: Where Do We Go
From Here? 1967). 10. Friede auf Erden - Eine Weihnachtspredigt
(1967). II. Der Tambourmajor-Instinkt (Predigt über Mk 10.35-45
vom 4. 2. 1968). 12. Ein Leben für die Freiheit der Schwarzen (Rede
zum 100. Geburtstag von W. E. B. DuBoisam 23. 2. 1968). Das Buch
schließt mit einem Nachwort des Herausgebers, der sich schon in verschiedenen
Publikationen darum verdient machte, Kings Lebenswerk
deutschsprachigen Lesern nahezubringen: „Was ist aus Martin
Luther Kings Traum geworden?". E w.
Religion Index One: Periodicals. A subject Index to Periodical Litera-
ture including an Author Index, with Abstracts and a Book Review
Index. (Formerly Index to Religious Periodical Literature). Semi-
annual edition January-June 1979, ed. by G. F. Dickerson X, 238
S.4".
Religion IndexTwe: Multi-Author Works 1977, ed. by G. F. Dickerson
. XIV. 184 S. 4'. Chicago, III.: American Theological Library
Association 1979.
I her dieses hilfreiche Unternehmen ist ausführlich in unserer Zeitschrift
berichtet worden (104. 1979 Sp. 171 - 173). Neu ist jetzt vor
allem die Trennung in einen Index für periodisch erscheinende Zeitschriften
(Religion Index One = RIO) und einen Index für Sammelwerke
und Festschriften (Religion Index Two = RIT). Das ist zu begrüßen
; denn die Gattung der Sammelwerke nimmt einen
immer breiteren Raum auf dem Feld der Publikationen ein. weshalb
eine Erschließung dieser Bände geboten erscheint. Die Erscheinungsweise
on RIT soll jährlich sein, während RIO in halbjäh liehen Ausgaben
erscheint. M.P.
Brown. Robert Hanbury: Das Wesen der Wissenschaft (ZdZ 1980
S. 164-174).
Falcke. Hcino: Eine christliche Sicht der Probleme von Wissenschaft
und Technik in der sozialistischen Gesellschart der DDR (ZdZ
1980 S. 161 - 164).
Gollwitzcr. Helmut: Hans Joachim Iwand (ZdZ 1979 S. 263 - 267).
GrafT. Michael: Film und Theologie (HK 34. 1980 S. 198-203).
Matsugi, Nobuhiko: Kritische Anmerkungen eines Buddhisten zum
wissenschaftlich-technischen Weltbild (ZdZ 1980 S. 186- 188).
Odhiambo. Thomas R.: Die Zukunft von Wissenschaft und Technik
- Prognosen für die Entwicklungsländer in Afrika (ZdZ 1980
S. 179-185).
Preul, Reiner: Bildung im Schatten von Theologie und Kirche
(NZSTh2l, 1979 S. 150- 159).
Scharffenorth, Gerta: Hoffnung für die Gemeinschaft von Männern
und Frauen in der Kirche? (ÖR 29, 1980 S. 43 - 60).
Scheidacker, Werner: 30 Jahre Kirche in der DDR - Erwartungen
vor 30 Jahren und Erfüllungen (ZdZ 1979 S. 361-368).
Schönherr, Albrecht: Über Auftrag und Weg der Kirche Jesu Christi
in der sozialistischen Gesellschaft der DDR (ZdZ 1979 S. 369 bis
380).
Stolpe, Manfred: Zehn Jahre Bund der Evangelischen Kirchen in
der DDR (ZdZ 1979 S. 414-421).
Voigt, Gottfried: Bekennen und Dienen. Zum Thema: 30 Jahre
Kirche in der DDR - Erwartungen und Erfüllungen (ZdZ 1979
S. 380-385).
Weizenbaum. Joseph: Technologische Entgiftung (ZdZ 1980
S. 175-179).
Religionswissenschaft
Faust, Ulrich: Mythologien and Religionen des Ostens bei Johann
Gottfried Herder. Münster/W.: Aschendorff 1977. XII, 252 S.. 2
Taf. 8' = Aevum Christianum. Salzburger Beiträge zur Religionsund
Geistesgeschichte des Abendlandes, 12. Pp. DM 64.-.
Ein Wort von Goethe und ein längeres Zitat von F. Heiler, die
beide die Zusammengehörigkeit von Orient und Okzident ins Bewußtsein
heben möchten, sind der Dissertation als Motto vorangestellt
. Bereits im Vorwort weist der Autor auf die geistes- und theologiegeschichtliche
Bedeutung Herders, die bisweilen nicht genügend
gewürdigt wird, durch ein Votum Karl Barths hin: „Ohne Herder
kein Schleiermachcr und kein de Wette. Ohne Herder unmöglich das
spezifische Pathos der theologischen Historik des 19. Jahrhunderts.
Ohne Herder keine Erlanger und keine religionsgeschichtliche
Schule. Ohne Herder auch kein Troeltsch" (VII, aus: Die protestantische
Theol. im 19. Jh.). Darum geht es hier letztlich: Herder als
einen bedeutenden Anreger vorzustellen, von dem viele profitierten,
ohne es ihm immer zu danken (vgl. 229).
Wir nehmen die Ergebnisse der Untersuchung vorweg: Herder hat
sich sein Leben lang für religionsgeschichtliche Fragen interessiert
und dem Verstehen der einzelnen Religionen viel Leidenschaft und
Phantasie gewidmet. Dabei stieß er freilich auch auf ablehnende
Reaktionen, wenn er sich durch Vorurteile und fixe Ideen zu Fehldeutungen
verleiten ließ, obwohl auch mancher seiner Irrtümer
durch die ausstrahlende Begeisterung Herders für seinen Gegenstand
sich hernach als „schöpferischer Irrtum" (147) erwiesen hat. Überhaupt
wird Herder vom Vf. „geistige Wandlungsfähigkeit"! 102) bescheinigt
. Jedenfalls hat sich sein dynamisches und differenziertes
Herangehen an die einzelnen Religionen als wesentlich wirksamer erwiesen
denn alle person- und zeitbedingten Unzulänglichkeiten von
Herders religionsgeschichtlichen Beiträgen. Indem er über dem Detail
stand, hatte er einen besonderen Blick für dieses. Es ging ihm um
die geschichtliche Eigenart und Eigenständigkeit einer jeden Religion
. Daher seine Forderung, ihre Individualität im Rückgriff auf ihre
historischen Bedingungen aufzuspüren (vgl. zu „Herders Hermeneutik
" 217-223). Hinzu kommt, „daß hermeneutisches Verstehen bei
ihm seine eigenen Kriterien in einem Erkennen hat, das die Vergangenheit
auf die eigene Gegenwart verstehend bezieht" (220).
Herder hat seine „religionsgeschichtlichen Programme nicht systematisch
ausgeführt" (224). und ebensowenig hat er eine zusammenhängende
Darstellung der „Mythologien und Religionen des Ostens"
hinterlassen. Es ist das Verdienst des Vf. das vorhandene, teilweise
bisher unveröffentlichte (vgl. z. B. 1440 Material zusammengetragen
und ausgewertet zu haben. In den beiden ersten Kapiteln werden die
Vorläufer und Anreger von Herders religionsgeschichtlichen Vorstellungen
dargestellt: I Die Kenntnis nichtchristlicher Religionen vor
Herder, II Kant und Hamann als Lehrer und Anreger Herders in
Königsberg. Kap. III behandelt ..Religionsgeschichtliche Pläne und
Abhandlungen aus Herders Rigaer Zeit" Kap. IV Goethes .Geheimnisse
' und Herders .Fragment einer Abhandlung über die Mythologie
'. Besonders interessant und aktuell sind die Ausführungen in