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Ausgabe: | 1981 |
Spalte: | 385-400 |
Autor/Hrsg.: | Holtz, Traugott |
Titel/Untertitel: | Zur Frage der inhaltlichen Weisungen bei Paulus 1981 |
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Theologische Literaturzeitung
Monatsschrift für das gesamte Gebiet der Theologie und Religionswissenschaft
Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack
Herausgeber: Professor D. Ernst Sommerlath, D. D., Leipzig
33523 in Verbindung mit Professor Dr. habil. Ernst-Heinz Amberg ISSN 0040-5671
Nummer 6 ' 106.Jahrgang _Juni 1981
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Zur Frage der inhaltlichen Weisungen Genest, O. Le Chnstde UP««» Perspe .............^
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■wm. ü.: Amphiktyonie im Alten Testa- Grelot, r.. L tsperanccju bowski) 445
ment (S.Wagner)..................... 403 "^Ä'Ä'iiiiiÄ Nielsen, k!:'Vaweh as Prosecutor and Judge
"5 H., u. G. Schneider [Hrsg.]: Exegeti- Greshake,G.,u^G. LoUHU(Hrsg.^» 8 (G Wallis) .......409
******* zum Neuen Testament. ^ÄSS'ii Norman F.: Teilhabe- ein Schlüsselwort
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nen 1*1 (j. Althausen)................ 457 Bruck) .. — • '" ,! Hermeneutics Rieß, w.: Glaube als Konsens(E. Lessing) .. 449
B°r«. A.: Mönche am Bodensee 610-1525 Hughes G.: Hebrews and Herrn ^ ^.^
(K. Petzoldt) .. .......... 425 (E.E.Elhs)........................... 4Q° Krügel) 461
BTnHUe.r- S °-: The Ecumenieal Perspective Jasper,, B„steiler,^W . ■.. .£ — — Schneider.G.'.'s. Balz', H.'!'.'. '.'.'.'.'.'. 415
and the Modernization of Jewish Relig.on Junghans H . Wittenberg als L SchottrofT, L, u. W. Stegemann: Jesus
C„W Wlefc'>........................... 414 I Tullh 1979...... 427 von Nazareth - Hoffnung der Armen (G.
C°woy. Ol: Absalom Absalom! (H. J. Stoe- - , s. Lutherjahrbuch 1979 ....
bei dn< Kinnenhrra H G.: Religion und Massen- nauiej.............................••
b2Kippenoerg, nw.. ~(W wiefel) 412 Schröer, A.: Die Reformation in Westfalen
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Theology. :„d E8d. (W. Flach,........... 442 Koch. K.: Sen"'^.' ModTrow. H.-M. ZZZ !! S
Donner. H, Die literarische Gesu.lt der altte- Leinwdber, W ; Der Stwtum ....... Stegemann. W., s. Schottroff, L.............421
«amenüichen Josephsgeschichte (S. Wag- hl,19 ■ Jahrhundert^ Lei» • ■ • • ........ £ * ^ ^
P?"'................................. 404 H^J'L n^tfÄ de Je- Council of Basel, and the Secular and Ec-
««rmann. w„ s. 0pera inedita historiam Lubac, H. oe: La p«........ 43g cles.astical Authorities in the Empire (H.
XXlIsession.sConciliiBasiliensis....... 437 himd Flore ,(G.Wendelbor , zimmermann)........................424
E'chmger. W, Erbsündentheologie (L Bert- L"tEhe^n)UCh *.......... 427 Zeller. W, Theologie und Frömmigkeit, 1
»» " _ •'..........................4 ' ' ? d . cikniVrisierung und sozialer u. 2. Hrsg. v. B. Jaspert (E. Koch)........401
^ChnsS^. hIz) 6m4.9 Wandel USE^M -.43. Zippert.Chr, Leben m„ Gebeten «K.-H.
El*ood. D. J. [Hrsg.]: Wie Christen in Asien
denken, übers, v. R. Stolze (M. v. Brück), i 455
ritz)..................................451
Zur Frage der inhaltlichen Weisungen bei Paulus*
Von Traugott Holtz, Halle (Saale)
Die Frage, die wir uns stellen1, lautet: wie weit reicht die Verbind- sehen Charakter haben oder gar nur für eine Übergangszeit gelten,
'■chkeit ethischer Aussagen des Neuen Testaments? Erstreckt sie sich bis der Christ herangereift ist zum freien und elementar sich entlauf
eine universelle Anleitung zum Handeln, das als solches in faltenden Liebeshandeln, dürfte den Tatbestand zutreffend festster
geschichtlichen Ausführung der jeweiligen Situation entspre- stellen. Seine Untersuchung, so faßt Schräge selbst zusammen,
ehen muß und daher nicht im Vorab und unter Absehung von der ge- ..hat immer wieder darauf geführt, daß Paulus auf die Frage, wie
«hichtlichen. mithin kontingenten, Gegebenheit festlegbar, inhalt- sich ein Christ zu verhalten hat, nicht nur die paradoxe Antwort ge-
lich verbindlich zu machen ist? Oder erstreckt sie sich auch auf kon- geben hat: ,Wie ein Christ!', und auf die Frage: .Was soll ich als
Gretes Tun. das - gleichgültig wie die geschichtliche Situation auch Liebender tun?' nicht nur geantwortet hat: .lieben wie dich selbst',
immer sei - in einer inhaltlich festgelegten Weise zu vollbringen ist? sondern daß er auch klar und unmißverständlich herausgestellt
Es sind damit zwei alternative Möglichkeiten nebeneinander gestellt; hat, was die Liebe verbietet und was sie gebietet... Daß auch die
müssen uns natürlich offen dafür halten, daß beide Wahrheit er- konkreteste Befolgung eines konkreten Gebotes den Gehorsam und
fassen. die Liebe verfehlen kann, schafft nicht aus der Welt, daß es verbindli-
Da es nun nicht möglich, jedenfalls in der gebotenen Kürze nicht che, konkrete Gebote gibt und nicht nur einen färb- und formlosen
sinnvoll ist. diese Frage an das ganze Neue Testament zu richten, Imperativ, der aller Kontur und Konkretheit bar ist. Zwar geht die
*ollen wir uns im folgenden an Paulus halten. Von ihm hat die Über- Liebe als debitum immortale über die einzelnen Gebote hinaus, aber
''eferung des Neuen Testaments das reichhaltigste Material zur sie geht nicht einfach darüber hinweg."'
Beantwortung unserer Frage aufbewahrt. Trotz solcher fundamental richtiger Einsichten in den Charakter
Nun hat einen wichtigen Bereich unseres Themas die Monographie der paulinischen Paränese, ist damit doch wohl noch nicht das letzte
v°n W. Schräge2 bereits aufgearbeitet. Und die entscheidende Er- Wort zur Sache gesprochen und es lohnt sich durchaus, ihr erneut
Kenntnis dieses Buches, daß die paulinische Paränese notwendig in Aufmerksamkeit zuzuwenden. Denn mit der Feststellung des „Daß"
konkreten Einzelgeboten sich entfaltet, die nicht nur paradigmati- konkreter Einzelweisung ist noch nicht die Frage nach dem „War-
—.__ um" beantwortet. Erst eine Antwort darauf kann die Verbindlichkeit
* William Nagel zum 75. Geburtstag am 1.6.1980 überreicht dieser Art von Ethik theologisch durchschaubar machen. Und es
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