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Ausgabe:

1981

Spalte:

354-355

Kategorie:

Systematische Theologie: Allgemeines

Autor/Hrsg.:

Moser, Roger

Titel/Untertitel:

Gotteserfahrung bei Martin Buber 1981

Rezensent:

Begrich, Gerhard

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Theologische Literaturzeitung 106. Jahrgang 1981 Nr. 5

354

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Systematische Theologie: Allgemeines

Seven. Friedrich: Die Ewigkeit Gottes und die Zeitlichkeit des Menschen
. Eine Untersuchung der hermeneutischen Funktion der Zeit
in Karl Barths Theologie der Krisis und im Seinsdenken Martin
Heideggers. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1979. 126 S. gr.
8° = Göttinger Theologische Arbeiten, 11. Kart. DM 16,-.

In dieser Göttinger Dissertation wird der Nachweis gefuhrt, daß
Barth mit der 2. Aufl. des Römerbrief-Kommentars und Heidegger

mit seiner Kehre zu „Sein und Zeit" die Metaphysik des vorstellenden
Sein-Könnens überwunden haben. Beide binden die existentiale
Fragestellung, die punktuelle Bestimmung von Zeit und die Differenzierung
von Weltgeschichte (Heilsgeschichte) und daseinsbezogener
Geschichtlichkeit in ein Denken ein, dem Gott bzw. das Sein als Advent
, als Ereignis und nicht mehr als höchstes Seiendes begegnen.
Entsprechend wird das Denken mit der Metapher des Wohnens im
Paradies bzw. im Haus des Seins, umschrieben. Aber wo es dann um
die „Sache" dieses Andenkens geht, da stellt Barth dem namenlosen,
sich jedem Begriff entziehenden Ereignis des Seins den Gott gegenüber
, zu dessen Wesen gerade die Kundgabe seines Namens gehört
(Ex 20,2f; Dtn 5,60 und der in der Kondeszendenz für den Menschen
und mit den Menschen lebt.

Unter Bezugnahme auf Jüngels „Gottes Sein ist im Werden" wird
der Satz „Gott war in Christus" als die jegliche Metaphysik ausschließende
„Sache" des theologischen „Andenkens" ausgelegt mit dem
Fazit: „Das Ende des menschlichen Seinkönnens, worin alles Seiende
, an das sich das Verstehen halten konnte, entgleitet, verliert also da
seine ganze Bedrohlichkeit, wo das menschliche Sein Anteil an dem
Sein hat, in welchem Gott selbst zwischen Anfang und Ende vermittelt
." (108) - Schade, daß sich Vf. weder sprachlich noch sachlich auf
eine kritische Distanz zum „Jargon der Eigentlichkeit" einzulassen
vermag.

Rehburg-Loccum Uwe Gerber

Moser, Roger: Gotteserfahrung bei Martin Buber. Eine theologische
Untersuchung. Heidelberg: Schneider 1979. 396 S. gr. 8° = Phrone-
sis, 5. Lw. DM 76,-.

Die Frage „an Deus sit - ob Gott sei" als Frage - und zugleich
Suche - nach Gott, wie sie theologisches Denken zwische Anselm
und Hans-Joachim Iwand bewegt und geprägt hat, ist nie ganz verstummt
und heute mit Nachdruck wieder ins Gespräch gebracht worden
. Dafür legen die Veröffentlichungen von E. Jüngel (Gott als
Geheimnis der Welt), Karl Rahner (Grundkurs des Glaubens) und
Hans Küng (Existiert Gott?) - cf. dazu auch die Besprechung von
E.-H. Amberg, ThLZ 104, 1979 Sp. 54ff- ein beredtes Zeugnis ab.
Aber es ist nicht zu übersehen, daß die klassische Frage ihr Gewand
gewechselt hat. Im Vordergrund steht nicht so sehr die Frage nach
Gottes Sein, als vielmehr die nach der Erfahrbarkeit Gottes in der
Welt, sozusagen „meine Sache mit Gott" - so H. Zahrnt in seinem
Buch „Warum ich glaube"; dies bedeutet andererseits: weniger von
oder über Gott lehren, mehr von Gott erfahren und erzählen. Das
berühmte Memorial Pascals setzt wieder einmal den Gott Abrahams
gegen den Gott der Philosophen. Der Gott Abrahams, von dem es
keine Geschichten zu erzählen gibt, sondern vielmehr Erfahrungen,
die Menschen mit Gott in der Geschichte gemacht haben. Gott als
„gewaltig Ich sagendes Du außer Abraham", wie es Thomas Mann in
„Joseph und seine Brüder" formuliert, womit wir dann auch bei dem
Buch von Roger Moser wären, der zwar eine theologische Untersuchung
über Martin Buber vorlegt, aber doch den Akzent mehr zugunsten
der Gotteserfahrung verlagert, was schon der erste Satz des Vorwortes
erahnen läßt: „Die Erörterung der Gotteserfahrung ist lange
Zeit der erbaulichen Literatur überlassen worden" (9). Dies soll sich
nun ändern. Dazu möchte Mosers Arbeit einen Ansatz finden, daß
wir neu sehen lernen, wie Gott in die Wirklichkeit unserer Welt eingegangen
ist.

Mit Buber ins Gespräch kommen, heißt hier: erkennen, daß Gott
welthaft erfahren werden kann, denn durch die Welt und in ihr redet
Gott den Menschen an. Es gibt nichts in dieser Welt, was nichts mit
Gott zu tun hätte, im Guten wie im Bösen - offen bleibt nur, was Gott
mit der Welt zu tun hat. Die Welt aber ist durchsichtig auf Gott hin.
denn Geist und Natur haben ihren Ursprung in Gott. Das Gespräch
mit Buber erfordert von der (evangelischen) Theologie eine Neubesinnung
über alles mit der analogia entis Ausgesagte und Beschrie-