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1981

Kategorie:

Neues Testament

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Neuerscheinungen

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Theologische Literatlirzeit ung 100, Jahrgang 1981 Nr. 4

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in zureichender Weise aus den „Acknowledgemenls", mit denen
der Band eingeleitet ist. Bei der folgenden Nennung der abgedruckten
Aufsätze sind daher die notwendigen Angaben in Klammern
zugefügt. The Gentilo Bias in Matthew, 1-8 (JBL (iti, 1947). -
Worahip in the Jerusalem Temple after A. D. 70, 9 20 (.NTSt 0,
1959/60). - The Israel of Cod, 21-29 (FS A. P. Wikgren, Sappl
Nov Test 33, Leiden 1972). - The Sins of Herinas, 30- 47 (FS H.H.
Willoughby, Chicago 1961). - "Realized Kschatology", 4K M
(JBL 59, 1940). The Effect of Becent Textual Criticism upon
New Testament Studios, 65-89 (FS 0. H. Dodd, Cambridge 1956/
64). - Textual Criticism and Dootrino, 90 103 (PS J. de Zwaan,
Haarlem 1953). The Theological Relevanoe of Text ual Variation
in Current Criticism of the Greek New Testament, 104 119 (JBL
85, 1966). Today's Problems with the Critieal Text of the .New
Testament. 120 132 (Transitions in Biblieal Sohol&rship, ed. by
J. C. Rylaarsdaiu, Chicago 1968). The Making of the Twentwth-
Century New Testament, 133-156 (BJKL 38, 1955/56). The Text
of the Gospel of John in Third-Century Egypt. 157-164 (Nov
Test 5, 1962). Observations on the Erasmian Notes in Codex 2,
165-172 (StudEv, TU 73, Berlin 1959). The Post uro of the An-
cientScribe, 173 -182 (BA 26, 1963). - The Meaning of irioyim
aaAxcitttqylto in the New Testament, 183 191 (JBL 54, 1935).
The Meaning of ,<()1(, 192-206 (FSF.W. Gingrich, Leiden 1972). -
The Meaning of [xnta]xvi)uveiv, 207-212 (FS G. D. Kilpatrick,
SupplNovTest 44, Leiden 1976).

T. H.

Bammel, Ernst: Albert Schwegler über Jesus und das Urchristentum
(ZKG 91, 1980 S. 1-10).

Dozeman, Thomas B.: Sperma Abraam in John 8 and Related
Literature (CBQ 42, 1980 S. 342- 358).

Dungan, D. L.: Theory of Synopsis Construction (Bibl 61, 1980
S. 305-329).

Grundmaim, Walter: Wandlungen im Verständnis des Heils. Drei
nachgelassene Aufsätze zur Theologie des Neuen Testaments.
Berlin: Evang. Verlagsanstalt; zugleich Stuttgart: Calwer 1980.
59S. gr.8° = Aufsätze und Vorträge zur Theologie und Religionswissenschaft
, 74.

Laub, Franz: Falsche Verfasserangaben in neutestamentlichen
Schriften. Aspekte der gegenwärtigen Diskussion um die neu-
testamentliche Pseudepigraphie (TThZ 89, 1980 S. 228-242).

Reader, W.: Entdeckung von Fragmenten aus zwei zerstörten neu-
testamentlichen Minuskeln (338 und 612) (Bibl 61, 1980 S. 407
bis 411).

Richard, Earl: The Old Testament in Acts: Vilcox"s Semitism in
Retrospect (OBQ 42, 1980 S. 330-341).

Trevijano Etcheverria, R.: El lenguaje bautismal del Apocalipsis
(Salmanticensis 27, 1980 S. 166-192).

Williams, S. K.: The "'Righteousness of God" in Romans (JBL 99,
1980 S. 241-290).

Woll, D. B.: The Departure of "The Way": The First Farewell Discourse
in the üospel of John (JBL 99, 1980 S. 225-239).

Kirchengeschichte: Allgemeines

Büttner, Manfred | Hrsg.]: Wandlungen im geographischen Denken
ron Aristoteles bis Kant. Dargestellt au ausgewählten Beispielen.
Paderborn-München-Wien-Zürich: Schöningh 1979. 276 S. gr. 8°
= Abhandlgn. und Quellen zur Geschichte der Geographie und
Kosmologie, 1.

M. Büttner, durch ein Studium von Geographie und Theologie
in besonderer Weise zur Erforschung der Beziehungen zwischen
beiden Disziplinen befähigt, legt hier eine Sammlung von 18 überwiegend
aus Vorträgen hervorgegangenen Aufsätzen vor, von
denen er selbst allein 8 verfaßt hat. Zwei weitere sind Gemeinschaftsarbeiten
Büttners und K. H. Burmeisters; die übrigen stammen
von K. Hoheisel (4 Aufs.), R. Jäkel, R. Kastrop, A. Schölten und
L. Witte. Mit einer Ausnahme konzentrieren sich die Beiträge auf
das geographisch relevante Werk einzelner Autoren. Dadurch entsteht
eine natürlich sehr fragmentarische Geschichte des geographischen
Denkens in Einzeldarstellungen. Die Gewichte sind
dabei nicht so gleichmäßig verteilt, wie der Titel vermuten läßt.
Die Antike ist allein durch Aristoteles vertreten (15 24; 140-144),
und die lange Periode des europäischen Mittelalters vor dem
15. Jh. wird nur flüchtig gestreift. Dafür ist der arabische Geograph
al-Muqaddasi (10. Jh.) mit einbezogen. Im Vordergrund
stehen die drei Jahrhunderte vom Ende des 15. bis zum Ende des
18. Jh. mit folgenden Autoren: Gregor Reisch (ca. 1470-1525),
Johannes Stölfler (1452-1531), Heinrich Glareanus (1488-1563),
Philipp Melanohthon (1497- 1560), Sebastian Münster (1488 1552),
Georg Joachim Rhetioua (1514 1574), Gerhard Mercator (1512 bis
1594), Bartholomaeus Keckermann (ca. 1572 1609), Johann Heinrich
Aisted (1588 1638), Abraham Görnitz (ca. 1600 nach 1642),
Johann Arnos Comenius (1592 167t»), Samuel Reyher (1635-1714),
Christian Wolll (1679 1754), Eberhard David Hauber (1695 1765),
Johann Michael Franz (1700 1761) und Immanuel Kant (1724
bis 1804).

Die Beiträge sind klar gegliedert, und zwar meist so, daß dem
Leben und (geographischen) Werk, den Einflüssen auf den Autor,
seinem geographischen Gedankengut und seinen Wirkungen bzw.
seiner Bedeutung für die Entwicklung des geographischen Denkens
Abschnitte gewidmet sind. Am Schluß jedes Artikels steht ein
Literaturverzeichnis. Erfreulicherweise sind die gliedernden Gesichtspunkte
nicht als starres Schema angewandt, sondern in sinnvoller
Abwandlung dem Stoff angepaßt, so daß auch der Leser,
der das Buch in einem Zug durchliest, nicht unter dem Eindruck
von Eintönigkeit leidet. Solche variatio im Aufbau bei durchgehender
Beachtung dcrgenanntenGesichtspunkte ist auch für die folgenden
Sammelbände der Reihe zu wünschen. Dagegen kann die Form
der Bibliographie nicht immer befriedigen. Eine einheitliche Gliederung
in allen Beiträgen wäre besser etwa nach dem Vorbild
des Lit.verz. zum Münster-Aufsatz (126-128), zumindest aber nach
Quellen und Sekundärliteratur.

Hier steht nicht der Raum zur Verfügung, kritisch auf Einzelheiten
des Inhalts und handwerkliche Mängel - von der Orthographie
bis zu den leider zahlreichen Druckfehlern - einzugehen.
Die ThLZ ist auch nicht der Ort, um den spezifisch geographiehistorischen
Gehalt der Beiträge zu würdigen. Der Band wendet
sich zunächst und vor allem an Geographen. Der Hrsg. wird nicht
müde, eine Betrachtungsweise zu fordern, die die geographische
Arbeit der Vergangenheit nicht am heutigen Verständnis von
Geographie mißt und als überholt beiseite schiebt, sondern in
ihrem gescliichtlichen Kontext zu würdigen sucht (vgl. z. B. 15 A.2.
199.227 A. 11). Diese Forderung ist dem Historiker selbstverständlich
. Doch was geht Geschichte der Geographie den Theologen an?
Es muß ihm auffallen, daß die meisten in diesem Band behandelten
Autoren auch in der Theologie- und Philosophiegeschichte eine
Rolle spielen - so, um von den bekanntesten zu schweigen, etwa
Reisch als Verfasser eines artistischen Lehrbuchs, Keckermann
und Aisted als reformierte Dogmatiker oder Comenius als Bisehof
der Brüderunität und epochemachender Bildungsreformer. Die
enge Verflechtung von Geographie und Philosophie bzw. Theologie
hat ihren Grund zunächst darin, daß sich eine selbständige geographische
Wissenschaft erst im 19. Jh. ausgebildet hat. Bis dahin
war Geographie (meist eng mit Mathematik und Astronomie verbunden
) eine der vielen in der artistischen (später „philosophisch"
genannten) Grundausbildung an der Universität gelehrten Disziplinen
- oder aber eine Liebhaberei. Die älteren geographischen
Autoren sind keine „Hauptfachgeographen", sondern meist Philosophen
und Theologen. Doch nicht nur aus diesem wissenschaftsorganisatorischen
Grund sind Geographie und Theologie oft eng
verknüpft. Es geht im vorliegenden Band nicht so sehr um Fortschritte
im geographischen Einzelwissen als um Wandlungen in
den Konzeptionen, im geographischen Denken. Dieses aber hängt
- das springt dem Leser überall in die Augen wesentlich von religiösen
und theologischen Faktoren ab. Das Weltbild des Aristoteles
wie das der (von Büttner für aristotelisch gehaltenen) Schrift
,De mundo' weist Gott eine zentrale Stellung zu (17.23f). Die Geographie
al-Muqaddasis ist durch Vorentscheidungen der islamischen
Wissenschaftstradition (Bindung an Autoritäten, Beschränkung
auf islamische Welt: 42ff) bestimmt. Auch das geographische
Denken christlicher Gelehrter ist bis ins 19. Jh. (C. Ritter) weit-