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Ausgabe:

1981

Spalte:

253-254

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Horstmann, Axel

Titel/Untertitel:

Materialien für griechische Sprachkurse an theologischen Ausbildungsstätten 1981

Rezensent:

Kratzsch, Siegfried

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Seite 1

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253

Theologische Literaturzeitung 106. Jahrgang 1981 Nr. 4

"nbezeichnet geblieben sind die übrigen 460 NT-Vokabeln, die wenn Formenlehre und Syntax der entsprechenden Erscheinungen
wegen ihrer Belevanz für die Platonlektüre in den Wortschatz auf- besprochen werden. Die Stärke dieser Grammatik liegt in den
genommen sind. Vf. hebt hervor, daß von den 1640 für das NT Tabellen und übersichtlichen Zusammenfassungen (etwa der Laut-
herausgehobenen Wörtern 1100 auch „platonisch" sind, von den gesetze, § 2), die freilich dem Werk zum Teil den Charakter eher
°tva 1800 Pia ton-Vokabeln über 1500 auch im NT vorkommen. eines Nachsehlage- als eines Lehrwerkes geben (vgl. die Liste der
Sehr nützlieh ist ein dem Vokabelverzeichnis vorgeschalteter Ab- Ausgänge/Endungen der Nomina auf S. 17-18, der Klassen. Prä-
nß der Wortbildimg. die trotz ihrer Bedeutung für das Vokabel- sensstamm-Erweiterungen, Tempuskennzeichen und Endungen
lernen und für die Erfassung der griechischen Sprache überhaupt des Verbs S. 31/32). Der 5 über Wortbildung (4) bringt eine nützte
den Sehulgrammatiken oft stiefmütterlich behandelt wird. Hier liehe Zusammenstellung der wortbildenden Suffixe und ihrer Behörden
u. a. die Begriffe nomen agentis. nomen actionis, nomen deutung, versäumt aber anzugeben, von welchen Wortarten bei
rR' actae, nomen qualitativ, nomen deminutivum. verbum deno- der entsprechenden Wortbildung ausgegangen wird. Auch die dem
finativum eingeführt, die jedem Grieehisehlernenden geläufig NT entnommenen Beispiele auf S. 16 helfen nicht weiter, da die
werden sollten. Ausgangswörter ungenannt bleiben. Beispiele werden auch zu den
Das vorliegende Unterricbtawerk baut auf einer klaren Konzep- Akzenten der Pronomina sowie zu Tnfinitiv und Partizip gegeben.
Won auf. Es entscheidet sieh in seinem 2. Band für einen der beiden letztere aus der deutschen (und englischen) Sprache. S. 32-38 wer-
v°n der Empfehlung der „Sprachenprnjektgrnppe Griechisoh" von den die Stammformen der wichtigsten Verba in alphabetischer
'972 offengelassenen Wege und führt diesen Plan konsequent Reihenfolge aufgeführt. S. 41 bringt diejenigen Verben, die einen
<hireh. Will man diesen Weg einschlagen und gibt einem der Lehr- Aorist TT bilden, in der alphabetischen Reihenfolge der Aoristinfi-
plan die Möglichkeit dazu, dann wird man das reichliche Text- nitive. §23 zählt .,NT-Besonderheiten" auf. Ein Sachindex
nateria] und die sonstigen Materialien des Werkes in Auswahl gut (S. 61-65) enthält die wichtigsten Begriffe.

Vprwenden können. Das Lehrbuch (8. 67-116) bietet ..in nur 20 Lektionen den not-

1T„„ ,„ , _ . . wendigsten Stoff zum Erreichen der im ersten Teil des Griechisch-

■""I* (Santo) SleofrlH Krntzsoli T , ... . . . .. , -Tm ., .

Lehrganges anzustrebenden Fähigkeit, das NT mit Hufe eines

Wörterbuches zu übersetzen. Seltenere Erscheinungen wie etwa
Optativ und Verbaladjektiv bleiben dem weiterführenden (Piaton-)

»»'«mann, Axel: Materialien für griechische Sprachkurse an theo- T>ektüre-Kivrs vorbehalten." (S. V'VT). Die Beispielsätze entstam-

logischen Aushildnngsstätten. Kurzgrammatik und Lehrbuch. m?n ^™ NT (als Fundgrube wurde neben den Konkordanzen vor

*Vankfurt/M.-Bern-Las Vegas: Lang 1978. VTL 116 S. 8° - a,,em von Dev benutzt) und sind ..zumal zu Beginn

l^n.m Linguistieum. 16. Kart, sfr 24.-. ■»■* ^"hn-tten da fmit Ausnahme einiger Formen von ,W)

nur das bereits Behandelte vorausgesetzt wird (S. VT). Em Voka-
Das Motiv zur Abfassung des vorliegenden Buches war der bular ist nicht beigegeben, denn die Beispielsätze sollen nicht über-
v'insch, ,.in Anbetracht der für griechische Sprachkurse an theo- setzt werden, ..vielmehr dienen die beigefügten Stellenangaben
ogiRohen Ausbildungsstätten zur Verfügung stehenden Unter- dazu, sich anhand einer Übersetzung einen inhaltlichen Überblick
^chtszeit (in der Regel etwa 120 Stunden) den in der Hälfte dieser zu verschaffen" (S. VT). Zum Vokabellernen empfiehlt Vf. den
ve't durchzunehmenden Stoff der (zu) umfangreichen, am klassi- Grund- und Aufbau Wortschatz Griechisch oder das Griechisch-
^hen Griechisch orientierten Schulgrammatiken einerseits auf das Deutsche Vokahel-Lern- und -Bepetitionsheft von Edel, das frei-
notwendigste zu reduzieren, andererseits die wichtigsten Besonder- lieh weder nach seiner Anlage noch nach seiner Ausführung emp-
fl,ten des .Neutestamentlichen Griechisch' angemessen zu berück- fehlenswert ist. An die 158 Beispielsätze schließen sieh jeweils
^l(1htigenund einzuarbeiten. "Damit ist der Vf. bestrebt, den, ,Emp- „Fragen" an, die meist die Form von Auffordeningen haben. Oe-
p bingen der Gemischten Kommission zu den Anforderungen der fordert werden neben (zu wenigen) Formbestimmungen vor allem
^neehiseh-Prüfung für Theologiestudenten mit dem Berufsziel „Transformationen" innerhalb der grammatischen Kategorien
farrer" vom 16.10.1975 nachzukommen, nach denen „Kurs- (70mal „Wechseln Sie den Numerus!"), die fanstelle der früher
afisatz und Schwergewicht des Griechischunterrichts . . . bei helle- üblichen Hinübersetziingen ins Griechische) zu einer gewissen
''"'tischen (insbesondere Neues Testament und Kirchenväter) oder aktiven Beherrschung der Formenlehre führen sollen. Häufig sind
fi| klassischen (insbesondere Plato) Texten liegen" fl.3.). auch Fragen des Typs „Was ist an x auffällig?" foder „bemerkens-
I T)er Vf.. nach dem Studium der Klassischen Philologie in Harn- wert" oder „ungewöhnlich", insgesamt 36mal) oder nach gleich-
''rS von 10(!6-1967 Wissenschaftliche Hilfskraft bzw. Wissen- bedeutenden ..Normalformen". Die Lösungen sollen mit Hilfe von
^aftlioher Angestellter am Seminar für Klassische Philologie der Grammatik und Wörterbuch (genannt wird Preusehens Tasehen-
f>iversität Hamburg, ist seit 1968 als jetzt Wissenschaftlicher Wörterbuch) ermittelt werden. „Sie sind zur Kontrolle des Lern-
Wrrat am dortigen Neutestamentlichen Seminar mit der Ab- erfolgs jeweils beigegeben, so daß das Lehrbuch auch zum Selbst-
Wiing von griechischen Sprachkursen beschäftigt, Er beteiligte Studium geeignet ist, Autodidakten (und nicht nur sie) sollten in-
^ an der Abfassung eines Berichtes über einen „Griechisch- des mit der lateinischen Grammatik (zumindest im Sinne der
s^IPr|-Tntensivkurs 1971 in Hamburg (Ansätze zu einer Hoch- TTniversitätskurse Latein T und TT) vertraut sein" (S. VD. Welcher
0 '"'didaktik im Bereich evangelischer Theologie)", der 1973 er- grammatische Stoff vor der Bearbeitung der Lektionen behandelt
n,en. Das vorliegende Buch ist also aus mehrjähriger Unterrichts- werden soll, ist aus einer Liste S. 69 70 zu ersehen, die zugleich
axis erwachsen. eine Svnopse zur Grammatik von Bornemnnn-Biseh bietet, deren
fj ''er Kurzqrammatik in 23 Paragraphen (S. 7-60) wurde neben Benutzung neben der der Kurzgrnmmntik empfohlen wird und
lju <~"r'ooniselien Grammatik von Bornemann-Risch die Sprach- wegen deren allzu großer Kürze in der Tat auch erforderlieh ist.
■J*? d*S dreiteiligen griechischen Unterrichtswerks T'A v(x und Nach den ..Präliminarien" (Alphabet, Terminologie. Vokale. Kon-
^r 'las „Neutestamentliche Griechisch" die Grammatik von Blass- sonnnten. Akzente. Wortbildung) sollen die Präpositionen, denen
Pnr"nner-Pchkopf zugrunde gelegt. Vf. will jedoch die Benut- keine ei"en« Lektion gewidmet ist. durchgenommen werden. Auf
B« ner Sohulg r a m m a f i k durch sein Buch nicht gänzlich über- S. 111-116 ist in stichwort.nrtigen Aufforderungen eine „Wieder-
machen: es enthält keine Ausführungen über Alphabet und holung des "rammarischen StofTes" ergeben, die ebenfalls mit (auf
' Reichen und keine Paradigmen der Nomina und Verben. Die die Kurzgrammatik verweisenden) Lösungen versehen sind.
'^5Pnriisse der modernen linguistischen Forschung" fanden Bez. möchte nicht verschweigen, daß er erhebliehe Zweifel hat.
1elln5eht. zum Leidwesen mancher Kollegen) nicht die neuer- ob der angestrebte Zweck in der angegebenen Zeit mit den hier
tanü! 'm '"^""rachlichen Unterricht üblich werdende Berücksiehti- angebotenen Methoden erreicht werden kann. Es drängt sich ihm
^ n2. Die Kurzernmmntik bleibt, wie schon ein Blick in die Termi- vielmehr der Eindruck auf. daß hier aus der Not der ungenügenden
'"logier !)

zeigt, dem Traditionellen verhaftet, was sich im Unter- Stundenzahl die zweifelhafte Tugend eines verkürzten Sprach-

>n, WU'8'Rn' ,1'(1nt negativ ausgewirkt hat." fS.V). § 1 der Gram- Unterrichts gemacht wird.
, 'k enthält die „Terminologie" als bloße Stichworte, ohne Er-

™Wnn» tv v. , r. ■.. • , „ t-i Halle (Santo) FlMrfrtod irrntweti
'-■ i'ie hier auch genannten für die griechische Grammatik

Ansehen Begriffe wird man doch wohl besser erst einführen.