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1981

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Allgemeines

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Neuerscheinungen

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841

Theologische LiteratnneRung 106. Jahrgang 1081 r. 1

uengestelll wurde und einen Uberblick über die Publikationen
und Rezensionen des zu Ehrenden bietet. Leider hat die Bearbeiterin
die Besprechungen übersehen, die in der ThLZ erschienen

»>nd (96, 1972 Sp.262 264; 101, 1976 8p. 348 350; 102. 1977
Sp. 560 508). Der Bez. will nicht annehmen, daß diese Zeitschrift
unter die ..Tagespressc" gerechnet wird, deren Heiträge :ius der Feder
Cillis Geiicmans niebl aufgenommen werden sollten (s. S. 147).

Halle (Saale) Oerhard Walk

IKableleld. Hl Ünriohl] In memnriam Heinrich Kahlefeld. Frankfurt
/M.: Knecht L980. US s.. i Portrai s . DM 7,80.

Koexistenz und Befreiung. Geistliche Betrachtungen und politische
Erwägungen von Metropolit Filarel um Kiew und Qalizien
(Standpunkt 8, 1980 S. 2115-298).

I l'ilj«'. Hanns:] Bibliographie Hanns Lttje. Von U. Groger mit

einem Vorwort V.K. Schmidt -('lausen. Beiheft zum Jahrbuch
der Gesellschaft für niedcrsächsischc Kirchengcschichtc 77. .Ig.
">7!». 75 S. 8°. DM 12,-.
Schneider, Bernhard: Prof. Dr. Joachim Staedtke gestorben
(Zwing. SV, 1979/2 8. Kl-90).

ding« recht pauschal als Kauuanäer bezeichneten Vorbowohncr
präsentiert.

Es handelt sich um einen eminent wichtigen soziologischen Vorgang
, der jedoch über die .Siedlungsform in Städten oder kleineren
Siedlungen weil hinausreichte sowie auf das Selbstverständnis Alt-
Israels stark eingewirkt hat. Hei dieser Gelegenheit wird dann noch
einmal die üblich gewordene Polarisierung von Nomadentum und
seßhafter Lebensweise in der Geschichte Israels kritisch untersucht.
Dabei wird die moderne Literatur überprüft, die diese Gegenüberstellung
nun gern soweit abbauen möchte, daß das Spannungsfeld
zwischen beiden soziologischen Existenzformen fast völlig schwindet
. Dabei werden erfreulich sachlich neue Gewichte gesetzt. Diese
Polarisierung kann nicht nur als eine erst spät an der eigenen Vergangenheit
Israels ausgearbeitete Doktrin angesehen werden.

Trotz der weithin formalen kritischen Betrachtung ist nicht zu
bezweifeln, daß hier eine sehr subtile und wichtige Arbeit geleistet
worden ist, die dem Alttcstamentler und dem Altorientalisten eine
große Hilfe bedeutet. Und dafür sei dem Autor aufrichtig gedankt,
auch wenn er es seinem Leser nicht leicht macht.

Ball tsanli') (Jcrharcl Wulli»

• ■ -p Meyer, Rudolf: Gegensinn und Mehrdeutigkeit in der althebräischen

AlteS I eStament Wort- und Begriffsbildung. Berlin: Akademie-Verlag 1979. 31 S..

|,. . 8° - Sitzungsberichte der Sächsischen Akademie der Wissen-

"*i Frank S.: The City in Ancienl Israel. Missoula. Montana: schaffen zu Leipzig. Phil.-bist. Klasse, Hand 120. Heft 5. Kart,

ooholars Press Cor The Society of Biblioal Literatur« 1077. X III, j 3^

283 S. 8 = Society of Biblioal Literature. Dissertation Serie«, 36. lv. . , , ,, ,, .. , . . . ,. ,

Diese neueste Untersuchung R. Meyers widmet sich einem bisher

öie in dieser Dissertationsserie bearbeitet veröffentlichte philo- zu wenig beachteten Aspekt des Althebräischcn, den man mit
""Plüsche [nauguralsohrift von Prinoeton aus dem Jahre 1970 ver- „Gegensinnigkeit, Ambivalenz, Polarität" umschreiben kann. Es
•Uoht, dein Verständnis der Geschichte Alt-Israels durch eine be- handelt sich keineswegs um ein ephemeres Phänomen, sondern 11111
*"tdere soziologische Betrachtung zu dienen. Beobachtet wird das ein über die Wort- und Begriffst» Id 11 ng hinausreichendes und die
"'"einwachsen des Volkes des Alten Testaments in die zur Zeit Sprache als Gesamtheit betreffendes Charakteristikum. Dali dabei
^'iiicr SeBhaftwerdung bereits urbanisierte Gesellschaft Palästinas. die breite Palette der semitischen Sprachwissenschaft ständig prä-
Arbeit zeigt bei allen Vorzügen allerdings auch Schwächen, sent ist. versteht sich bei dem weiten Horizont des Vf. von selbst.
rj° bei Erstlingsuutersuchiingen nicht selten sind, aber vor der Die Untersuchung setzt mit der „begrifflichen Polarität" ein,
•)ri'eklcgung im Typoskriptverfahren eigentlich hätten behoben d. h. mit Wörtern, die, durch einen bestimmten Bedeutungsaspekt
•erden sollen. verbunden, echten Gegensinn entwickeln, so daß die präzise Bedach
Prefacc (IX X) werden in Chapt. I: Urban Studies and deutung erst durch den Kontext klargestellt wird (z.B. 'ÄB PL,
rju Testament Studies: [ntroduetion in bhe Problem (I 2:!) unter Hi., von 'aeiaer „zehn": „den Zehnten geben" - „den Zehnten
T;i"ziehung zahlreicher, eingerückt und in Engdruck dargebote- erheben"; marzeflk, von HZH ..laut sein, lärmen": „Jubel, Fest-
J"'1- Umfangreicher Zitate und unter- 11 inzufügung eines ausführ- mahl" ..Jammergeschrei, Trauermahl"), und Verfolgt die gleiche
|''"'M Anmerkungsteils die Geschichte und der Sachgegenstand Erscheinung beim Präpositionalgebrauch: be „in, an, bei" kann in
' Kr Studien über die Soziologie der Stadt im alten vorderen Orient der gegensätzlichen Bedeutung „von" mit min „von" austausch-
*""gebreitet. In Chapt. 11 folgt The Urban Tcrminology of the bar sein (vgl. Jos 3,1*3 2 Sam 2.31; 22.16 ]Kir. Ps 18,16), was eben-
1(1 Testament (25 -75) wiederum sehr breit und differenziert. Es so für /' „nach, zu, für" gilt (vgl. Ps 84,12). Dieser gegensiniüge
•erden die Etymologie nebst der Verwcndungsbreite des Begriffes Gebrauch von 6* und lf (wie im Ugaritischen) im Sinne von min
"' und der entsprechenden Synonyma dargeboten. Damit jedoch erklärt, ihre gelegentliche partitive (8pr5,9; Klgl 4,5, Gen 3,6) und
genug, in Chapt. III: Tke Old Testament City: Its Nahne komparative Funktion (Spr 24,5; 1 Chr5,2; Ez 26,17) sowie ihre
j s"''ii in its Physical. Social. Economic and Politieal Structures Stellung im Passivsatz zur Bezeichnung des Urhebers oder der
"1 the Israelite Monarchy (77-170) wird auf Grund weitgestreuter Ursache (Gen 9,6, vgl. Lev 26.23; Gen 9,11). Daß dieses Phäno-
"logischer Befunde ein iiinfasseudes Bild entworfen, Hjeder- inen sich auf die gesamte Sprachstruktur erstreokt, wird an der
'"n unter Herbeiziehung von zahlreichen und umfänglichen Zita- Ambivalenz der Nota accusativi, die auch das Subjekt hervorheben
. '"• während auch in dem beachtliehen Fußnotenteil (143-170) kann, und an der Gegensinnigkeit bzw. Polarität von Fiens (Prii-
""' iisive Auseinandersetzung mit der Literatur betrieben wird. formativkonjugation) und Stativ (Afformativkonjugation) demon-

allem jedoch ist Von der alt lest a ment liehen Zeit und der striert.
" tlsraelitischen Welt verhältnismäßig weniger die Rede als viel- M» starke GegciiHinnigkeit und Mehrdeutigkeit im Althebriii
von (in,ndsatzfragen. Es ist zwar sehr interessant, dies alles scheu läßt auf eine entsprechende „Aspekt- bzw. Standpunkt-
^| «'flahrcn, zumal der Alttcstamentler. der hier offensichtlich an- bewcgliehkeit" des kanaanäischen und israelitischen Sprechers
^»'ochen ist. mit solchen Grundlagenuntersiichungen nicht so schließen, zudem auf eine kräftige Kontextbindung der Formen
ÖSfhhrUoh befaßt ist. Aber die angebotene Fülle von Spiral- und Fügungen im Satz, die erst Eindeutigkeit bewirkt. „Ein sol-
(', ('n|tiir macht die Lektüre nicht gerade leicht und ist in dieser ches Sprachverhalten setzt auf seifen des Sprachträgers neben
^'"''''''"Ktheit wenig einprägsam. Endlich und erst Chapt. IV: einem as|wkthe«etlichen Denken zugleich '-ine wohl seelisch be
"•"nization in the Ohl Testament and the Israelite Valuation dingte Fähigkeit voraus, Begriffe und kleinste Redeteile bis hin zu
S «T8 City (171-249) bietet als relativ kurzes Kapitel, zumal den Bildungselementen je nach Standpunkt zu variieren, umbist
n 240 aucn wiec,cr einen ausführlichen Anmerkungsteil dar- valente Ausdrücke sinngemäß einzuordnen und in Wörtern mit
sii 1 "' 'Ms' W!IH ",an f'pn vorangegangenen 170 Seiten sehn- objektivem Gegensinn nichts .Unlogisches' zu sehen" (26).
Ii"' erwartet hat. Dabei wird die mehrfach vorgetragene, aber Man wünschte sich mehr solcher Studien, die die Untersuchung
s'uii'""''1 wichtige Aussage gemacht, daß Palästina bei der von sprachlichen Einzelerscheinungen derart/u einer Annäherung
,y ''aftwerdung Alt-Israels schon über jahrhundertealte Urbane an „Wesen und Denken" der althebräischcn Sprache und ihrer
' verfügte sowie differenzierte Typen von Städten aus- Sprecher zu gestalten vermögen.

u"t hatte. In diesem Gewände haben sich Israel nun die aller- r.crlm WintrhU Thiel