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Ausgabe:

1980

Spalte:

882-883

Kategorie:

Altes Testament

Titel/Untertitel:

Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament, Bd. II 1980

Rezensent:

Heller, Jan

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Theologische Literaturzeitung 105. Jahrgang 1980 Nr. 12

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Dekalogs" 1967. - „Ibn al-Kalibs Buch der Götzenbilder" 1947
B'0' ~ 3- Zur Auslegung der Königsbücher i „Gottesmann
«ad Prophet" 1971 s. o. - „Elia und das Gottesurteil" 1971 s. o. -
..Ahabs Buße. Ein kleiner Beitrag zur Methode literarhistorischer
Linordnung", Festschrift Galling 1970. - „Die Reform des Josia",
Festschrift Baumgärtel 1959. - 4. Zur Theologie: „Theologie
des Alten Testaments. Wandlungen der Formen und Ziele" 1971. -
„Israel und das Gesetz" 1968. - „Anmerkungen zum Buche Jona",
Festschrift Eichrodt 1971.- „Anmerkungen zur Phänomenologie
der Religion" 1950 s.o.- 5. Theologische Begriffe: „Die
begriffe des .Erlösens' im AT", Festschrift R. Hermann 1957.
,,padaA bedeutet das LoslöBcn aus dem Menschen unzerreißbaren
Bindungen, Not, Tod und Versklavung; ga'al dagegen ist Wiederbringen
von Besitz und Recht, Leben und Freiheit." (190). - „,Du
sollst nicht töten!' Was ist das?" 1959. rasah ist zu umsehreiben:
..Unschuldig Blut vergießen, ohne einen Grund einen Menschen
toten" (194). _ „Berith. Ein Beitrag zur Theologie der Exilszeit",
Festschrift Rudolph 1961. Schon vor dem Erscheinen der verschiedenen
Beiträge von E. Kutsch wurde hier vertreten: „Die
ri< eines Menschen (oder auch einer Menschengruppe) bedeutet
eine feierliche, vor Jahwe übernommene Selbstverpflichtung . . .
Gottes b'rit bedeutet ebenfalls eine feierliche Zusage Gottes . ..
ub es nicht doch an der Zeit wäre, zumindest innerhalb des wissenschaftlich
-theologischen Sprachgebrauchs auf die Ubersetzung
■ isund' zu verzichten, die wohl allgemein als unzureichend empfunden
wird; denn der Bund führt immer wieder auf den falschen
Weg einer rechtlichen Interpretation." (207f). - „Gnade und Barmherzigkeit
im AT" 1961. „Der Unterschied (seil, zwischen hesed
und rahamim) besteht wohl darin, daß rahamim sich wesentlich
auf ein Leben schützendes und erhaltendes Tun bezieht, während
kesed umfassender auf alles freundliche, helfende, rettende Handeln
geht." (219). - „edq und sdqh im AT", Festschrift Hertzberg
1965. „sedeq und pdaqdh sind ... zu unterscheiden: $edeq geht auf
d'e richtige Ordnung, pedaqah auf ein rechtes Verhalten, das auf
Ordnung zielt. Erst in der Spätzeit übernimmt gedeq die Funktion
von 8<daquh" (222). $edeq ist dabei „in dem Sinn einer heilsamen
Ordnung zu verstehen" (223). Nur in Hab 2,4 und Gen 15,6 ist zu
sehen, daß es von 'emunah und he'emin überhöht wird (225). -
..Warum? Eine lexikalische und theologische Studie", Festschrift
Rost 1967. maddua' fühlt die rein informative Frage ein, während
'n lamah ein vorwurfsvoller Unterton zu hören ist. - „Siehe, ich
schaffe Neues! Eine kurze Betrachtung zu einem alltäglichen
Wärt?', Festschrift Lauha 1967. „In einer Zeit, in der Altes zerbrochen
war, auch und gerade die bisherige Form der Gemeinschaft
zwischen Gott und seiner Gemeinde zerbrochen schien, war
die Verheißung einer neuen Schöpfung, wie eines neuen Bundes,
eines neuen Herzens und eines neuen Geistes, eines neuen Himmels
und einer neuen Erde, Grundlage eines neuen Lebens." (239). -
6. Biographisches: „Ludwig Diestel als Greifswalder Theo-
'°ge", Festschrift Jursch 1963. Darstellung aufgrund des Brief-
Wechsels mit A. Ritsehl, 28 Originalbriefe in der UB Tübingen. -
„Wellhausen in Greifswald. Ein Beitrag zur Biographie Julius Well-
hausens", Festschrift Universität Greifswald 1956. Darstellung
aufgrund der Akten der Greifswalder Theologischen Fakultät, ergänzt
durch die Akten des Preußischen Kultusministeriums. Mit
' Anlagen.

Der erregendste Teil des letztgenannten Beitrages handelt von
Wellhausens Ausscheiden aus der Greifswalder Theologischen Fakultät
. Angesichts der „praktischen Aufgabe, die Studenten für
den Dienst in der evangelischen Kirche vorzubereiten" hatte Wellhausen
das Empfinden, „seine Zuhörer für ihr Amt eher untüchtig
" zu machen (266). Der umfangreiche Briefwechsel Wellhausens
mit Robertson Smith aus eben der Zeit, in der dieser in Aberdeen
seines theologischen Amtes wegen Häresie enthoben wurde, beleuchtet
diesen Vorgang noch deutlicher. Von R. Smend, der in
Cambridge auf diesen Briefwechsel gestoßen ist, darf wohl in absehbarer
Zeit die Vorlage dieser (und anderer) Briefe Wellhausens
(auch eine Wellhausen-Biographie? Vgl. meine Bemerkung in
ThLZ 86, 1961 Sp. 909) erwartet worden. Der letzte Beitrag der
Aufsatzsammlung Jepsens nun schlägt auf den ersten zurück.
Dieser geht angesichts der von Wellhausen gestellten Frage nach
der Möglichkeit, als Theologo „Wissenschaft vom AT" zu treiben,
dieser Frage nach und schlägt darin ein Leitmotiv an, das sich

durch viele der Beiträge des vorliegenden Bandes durchzieht. Atl.
Wissenschaft ist dem Vf. eine von der geschichtlichen Gegebenheit
dos christlichen Kanons her vorliegende Notwendigkeit. „Eine
Wissenschaft vom Kanon des AT will erkennen, was dieser Kanon
eigentlich besagt bzw. aussagt; wie er als Kanon geworden ist,
wozu er als Kanon ,da' ist." (17). „Nur in einem . . .ständigen
Austausch und Gespräch zwischen den verschiedenen Disziplinen
dor Theologie kann auch die Wissenschaft vom AT ihren Platz
innerhalb der Theologie erhalten oder wiedergewinnen." (36). Wie
die Aussage des AT im Ganzen zu fassen ist, das wird in dem Beitrag
über „Theologie des AT" in Auseinandersetzung mit programmatischen
Aussagen von Gyllenberg, Eissfeldt, Baumgärtel
u. a. und mit vorliegenden (Jesamtdarstellungen von Sellin, Eichrodt
, Köhler, Vriezen, von Rad entfaltet. Es kaiux dabei ausgegangen
werden von der Gottesaussago Offb 4,8: ,, .Heilig, heilig, heilig
ist Gott, der Herr, der Allmächtige, der da war, und der da ist und
dor da kommt'. Das heißt: Dieser Gott ist nicht als einer zu beschreiben
, .den es gibt', sondern nur in seinem Tun und Reden,
in der Vergangenheit und in der Zukunft und daher auch in der
Gegenwart. Von diesem Gott redet das AT, und darauf gilt es zu
hören." (151).

„Der Herr ist Gott" heißt der Titel der ganzen Sammlung von
Aufsätzen, die, mehr oder minder explizit, um diese verborgene
Mitte kreisen. Für ihre Zusammenfassung hat nicht nur der Alt-
testamentler Dank zu sagen.

An kleinen Druckfchlerberichtigungeu sei erwähnt, daß es S. 53 Z. 5 v. u. wohl
heiUen muß 13 (statt 13 o), S. 72 Anm.6Z.2 Rudolph (statt Rudoph), 8. 98
Z. 7 v. o. das (statt des), 8.115 Z. 11 v. u. Elisas (statt Elias), Z. 3 v. u. nebeneinander
(statt nebencinandet), 8.146 Z. 11 v. u. Testament (statt Tetament),
8.191 Anm. 1 Z. 3 Baumgartner (statt Bamgartncr), 8. 228 Aum. 2 Z. OCazclles
(statt Gazelles), 8. 240 Anm. 5 Josias (statt Josuas), 8.260 Z. 14 v.u. nur in
(statt nurn).

Böttingen Walther Zimmcrli

Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament, in Verb. m.
G.W.Anderson, H. Cazelles, D. N. Freedman, S. Talmon u.
G.Wallis hrsg. v. G. J. Botterweck u. H. Ringgren. Bd. II,
Mg. 7-9. Stuttgart-Berlin-Köln-Mainz: Kohlhammer [1976/77]
Sp. 769-1067 = 534 S. u. Reg. f. Bd. II, S. 535-574. gr. 8°.

Es ist die sechste Besprechung dieses großen Werkes. Die Lieferung
1-4 wurde in ThLZ 97. 1972 Sp. 822, die Lfg. 5 in ThLZ 98,
1973 Sp. 342, die Lfg. 6/7 in ThLZ 99. 1974 Sp. 583, die Lfg. 8/9
(Abschluß des Bd. I) in ThLZ 100, 1975 Sp. 31 und die Lfg. 1-6
(Bd. II) in ThLZ 103, 1978 Sp. 570 besprochen. Die vorliegenden
drei Lieferungen enthalten den Rest des Bandes II, also die Artikel
■tlTI bis yzr,; das Verzeichnis der deutschen Stichwörter im
Bd. II (535-550), Stellenregister in Auswahl einschließlich der
Apokryphen (S. 551-567), zusätzliche Abkürzungen zu Bd. II (569),
Korrigenda zu Bd. II und zusätzliche Korrigenda zu Bd. I (571),
Konkordanz-Schlüssel zu Ras-Schamra-Ugarit-Texten (573) und
Umschrifttabelle (574).

Statistisch gesehen sind von den 39 Artikeln nur drei über
20 Spalten lang, nämlich shn 21, rrn 24 und D3_n 25. Nur
7 Artikel sind länger als 10 Spalten. Das ist gut ; die meisten Art ikel
sind also kurz, im Durchschnitt noch ein wenig kürzer als in
dem Bd. I. So gewinnt das Wörterbuch an Handlichkeit und
Übersichtlichkeit.

Der Vergleich mit THAT (Theol. Handwörterbuch zum AT,
hrsg. von E. Jcnni und C. Westermann, Zürich 1971) zeigt, daß
dort, wo ThWAT 39 Artikel liefert. THAT 13 Artikel hat. Alle
sind im ThWAT enthalten. Interessant ist, daß die in THAT enthaltenen
Stichwörter auch im ThWAT in längeren Artikeln besprochen
wurden. Dieser Konsensus ist zwar eine indirekte, jedoch
nicht belanglose Bestätigung der Sorgfältigkeit und theologischen
Sachlichkeit, mit der die beiden Werke erarbeitet wurden.

Zu einzelnen Artikeln: '^"jn - sein- gelungen, tiefgreifend, den
Nachdruck auf die oschatologische Dimension des Begriffes finde
ich durchaus berechtigt und überzeugend belegt. - Zu y.n: Vorbildlich
erarbeitetes Wortfeld und die etymologischen Verwandtschaftswörter
. - Zu fffl?J Die Deutung als Leben scheint mir
nur eine, kaum die älteste Schicht zu decken. Die Geschichte des