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Ausgabe: | 1980 |
Spalte: | 865-876 |
Autor/Hrsg.: | Haendler, Gert |
Titel/Untertitel: | Konziliarismus, römischer Primat und Unfehlbarkeit 1980 |
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Theologische Literaturzeitung
Monatsschrift für das gesamte Gebiet der Theologie und Religionswissenschaft
Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack
Herausgeber: Professor D. Ernst Sommerlath, D. D., Leipzig
33523 in Verbindung mit Professor Dr. habil. Ernst-Heinz Amberg ISSN 0040-5671
NUMMER 12
Spalte
Konziliarismus, römischer Primat
und Unfehlbarkeit. Von G. Haendler .. 865
Abrahams, I., s.Urbach, E.E................ 886
Balz, H.: Theologische Modelle der Kommunikation
(G. Krusche) ..................... 917
Bammel, E., s. Daube, D.................. 876
Barrett, V. K„ s. Daube, D.................. 876
Botterweck, G. J., s. Theologisches Wörterbuch
zum Alten Testament.................... 882
IBuber, M.:] Die Schrift. Verdeutscht von M. Buber
gemeinsam mit F. Bosenzweig. Neuausgabe
, 1-4 (G. Begrich).................... 890
Cobb, J. B., Jr., u. D. R. Griff in: Prozess-Theo-
logie, übers, v. M. Hardenberg (J. Langer) ... 909
(Daube, D.:] Donum Gentillcium, ed. by E.Bammel
, C. K. Barrett and W. D. Davies (N. Walter
) .................................... 876
Davies, W. D., s. Daube, D.................. 876
Eßeling, G.: Dogmatik des christlichen Glaubens
, I-III (E.-H. Amberg)............... 912
Geerltngs, W.: Christus Exemplum (K. Lorenz) 900
Gerhardsson, B.: Die Anfange der Kvangeüen-
tradition (E. E. Ellis).................... 894
(Jerstenberger, E. S., u. W. Schräge: leiden
(A. Satake)............................. 910
Grifft,,, D. lt., s. Cobb, J. B................. 909
105. JAHRGANG
Spalte
Hamm, B.: Promissio, Pactum, Ordinatio (H.
Junghans).............................. 90S
Hübner, H.: Das Gesetz bei Paulus (K. Nieder-
wimmer)................................ 896
Jacob, F.: Glaubenslehre (J. Langer)......... 816
Jepsen, A.: Der Herr ist Gott (W. Zimmerli) ... 880
Kasper, W. [Hrsg,]: Gegenwart des Geistes
(W. Dantine) ........................... 915
Krause, G., s. Theologische Realenzyklopädie .. 878
Kuhnigk, W.: NordwestBemitische Studien zum
Hoseabuch (G. Wallis)................... 884
Kutsch, E.: Neues Testament - Neuer Bund?
(A. H. J. Gunneweg)..................... 890
Lilienfeld, F. v. [Hrsg.]: Die göttllcho Liturgie
des hl. Johannes Chrysostomus (G. Schulz/P.
Lobers)................................. 920
May, W.: Stadtkirchen in Sachsen/Anhalt (H.
Neumann).............................. 905
Merklein, H.: Die Gottesherrschaft als Handlungsprinzip
(G. Strecker) ................ 892
Meuthen, E.: Nikolaus von Kues 1401-1464.
4. Aufl. (R. GrabB)....................... 898
Mostert, W.: Menschwerdung (M. Plathow) ... 902
Mühlenberg, M., s. Cobb, J. B................ 909
Müller, G„ s. Theologische Realenzyklopädie ... 878
Papsttum als ökumenische Frage, hrsg. v. d.
Arbeitsgemeinschaft ökumenischer Universi-
tätainstltute (G. Haendler)................ 866
DEZEMBER 1980
Spalte
Polag, A.: Fragmenta Q (D. Lührniaun)...... 895
Potz, R.: Die Geltung kirchlicher Normen (P.
Krämer)................................ 924
Rlnggren, H., s. Theologisches Wörterbuch zum
Alten Testament ........................ 882
Rose, M.: Jahwe (J. J. Stamm).............. 888
Rosenzweig, F., s. Buber, M................. 890
Schneider, H.: Der Konziliarismus als Problem
der neueren katholischen Theologie (G.Haendler
) .................................... 865
Schräge, W., s. Gerstenberger, E. S........... 910
Theologische Realenzyklopädie, hrsg. v. G.
Krause u. G. Müller, IV (E.-H. Amberg)____ 878
Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament,
In Verb. m. G. W. Anderson, H. Cazelles,
D. N. Freedman, 8. Talmon u. G. Wallis hrsg.
v. G. J. Botterweck u. H. Ringgreu, Bd. II,
Lfg. 7-9 (J. Heller)..................... 882
Thulstrup, M. M. [Ed.]: The Sourcesand Depths
of Faith in Kierkegaard (W. v. Kloeden)____ 907
Torreil, J.-P.: Theorie de la prophitie et Philosophie
de la connaissanco aux environs de 1230
(K.-H. Kandier)......................... 899
Urbach, E. E.: The Sages, transl. by I. Abrahams
, I/II (R. Mayer).................... 886
Von Personen:
Walter Uhsadei zum 80. Geburtstag (H. Jetter) 926
Konziliarismus, römischer Primat und Unfehlbarkeit*
Von Gert Haendler, Rostock
Erdmann Schott zum 80. Geburtstag
Die drei in der Überschrift genannten Stichworte sind zur Zeit
■ntensiv im Gespräch. Der Problemkreis „Konziliarismus" wurde
gründlich aufgearbeitet von Hans Schneider, „Der Konziliarismus
als Problem der neueren katholischen Theologie. Die Geschichte
der Auslegung der Konstanzer Dekrete von Febronius bis zur
Gegenwart"1. Die beiden anderen Stichworte spielen eine entscheidende
Rolle in dem Berichtsband über eine ökumenische
Tagung in Heidelberg 1977 unter der Überschrift „Papsttum als
ökumenische Präge"2. Im Vorwort wird festgestellt, daß dieses
Thema noch vor wenigen Jahren als kaum lösbar angesehen wurde.
Luthers bittere Worte in den Schmalkaldischen Artikeln 1537
einerseits, die Formeln des 1. Vatikanums andererseits ließen den
Graben zwischen den Konfessionen so tief erscheinen, „daß jeder
Brückenschlag hier als vergeblich gelten konnte" (9). Auch jetzt
konnte man nicht alle Probleme aufarbeiten, aber es gab zwei
Schwerpunkte, denen die folgenden Zeilen Rechnung tragen: Die
Anfänge des römischen Primats und das Unfehlbarkeitsdogma von
1870. Nach einer Skizzierimg der beiden Bücher soll noch eine
frage aufgeworfen werden.
Schneider, Hans: Der Konziliarismus als Problem der neueren katholischen
Theologie. Die (ieschichte der Auslegung der Konstunzcr Dekrete von
Febronius bis zur Gegenwart. Kerlln-New York: de Gruyter 1976. VIII.,
378 S.. 2 Toxtbeilagen gr. 8° = Arbeiten zur Kirchengeschichte, 47. Lw.
DM 108,-.
Papsttum als ökumenische Frage. Hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft ökumenischer
Universitätsinstitute München: Kaiser; Mainz:Matthias-Grünewald-
Verlag [1979], 327 8. 8°. Kart. DM 42,-.
l.Die Nachwirkungen des Konziliarismus von Konstanz (1414
bis 1418)
Hans Schneider stellt in seinem Bucli zunächst sein Material
vor: Zwei Dekrete des Konzils von Konstanz. In „Haec saneta
synodus" 1415 wurde festgelegt, daß die Synode die Kirche repräsentiere
und Synodalbe8chlüsso auch für Päpste bindend seien. In
„Frequens" 1417 wurde erklärt, daß Synoden in regelmäßigen
Abständen einberufen werden müßten. Verschiedene Auslegungsmöglichkeiten
der Beschlüsse werden angedeutet. Kap. II schildert
das Weiterleben konziliaristischer Gedanken vom 15. bis zum 18. Jh.
Gemäß „Frequens" wurde das Konzil von Pavia/Siena 1423/24
abgehalten und Basel 1431 einberufen. In Frankreich waren die
beiden Dekrete jahrhundertelang gültig. In den deutschen Ländern
konnte Papst Eugen IV. eine ähnliche Entwicklung durch
Kinzelverhandlungen verhindern. Papst Pius II. trat dem Konziliarismus
entgegen, doch fand seine Bulle „Execrabilis", die die
Appellation an ein Konzil gegen den Paput verbot, „offenbar keine
weite Verbreitung" (39). Zur Lage vor und um 1500 verweist S.
auf die Habilitationsschrift des katholischen Theologen R. Bäumer
„Nachwirkungen des konziliaren Gedankens in der Theologie und
Kanonistik des frühen 16. Jahrhunderts"3, der nicht sicher entscheiden
möchte, ob vor Trient die papalistische oder konziliari-
stische Literatur überwogen habe (41 A. 95). Luthers Stellung zum
Konziliarismus „ist noch weithin kontrovers" (51). In Trient gab
es lebhafte konziliaristische Stimmen.* Das klassische Dokument
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