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Ausgabe:

1980

Spalte:

849-850

Kategorie:

Kirchengeschichte: Territorialkirchengeschichte

Titel/Untertitel:

Lunds Stifts herdaminne 1980

Rezensent:

Haendler, Gert

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Seite 1

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849

Theologische Literaturzeitung 105. Jahrgang 1980 Nr. 11

850

zu anregen, sich ebenso intensiv der Frage von Dorf und
Reformation und dem Verhalten bestimmter Bevölkerungsschichten
zu widmen.
Leipzig Günther Wartenberg

Heininen, Simo: Die finnischen Studenten in Wittenberg
1531-1552. Helsinki: Luther-Agricola-Gesellschaft 1980.
115 S. gr. 8° = Schriften der Luther-Agricola-Gesellschaft,
A 19.

Die von K. Pirinen angeregte Arbeit bietet mehr als der
bescheidene Titel verspricht. Es geht um 12 Finnen, die in
der Reformationszeit in Wittenberg studiert und bei Luther
oder Melanchthon gelernt haben. Während der Jahre 1531
bis 1552 „gab es immer einen oder mehrere Studierende aus
dem Bistum Turku in der Lutherstadt" (24). Jene Studenten
werden als „kirchliche und politische Beobachter" vorgestellt
(32—38). Die Abschnitte „Studien" und „Studentenleben
" bringen interessante Einzelheiten aus dem damaligen
Wittenberg (39—68). Freilich haben nicht alle Finnen,
die damals in Wittenberg studierten, später auch ungehindert
in Finnland wirken können (69—73). Am bedeutendsten
war Michael Agricola, über den Heininen eine größere Arbeit
ankündigt (6). Neben ihm kommt besonders Paul
Juusten deutlich in den Blick (53-61). Wertvoll sind auch
7 Quellenbeigaben, die bisher z. T. ungedruckt waren (74
bis 96). Eine Tabelle finnischer Studenten auf deutschen
Universitäten im 16. Jh. nennt für Wittenberg 29, für Rostock
24, für Helmstedt 13, für Jena 9 und für Greifswald
5 Namen (98 f.). Mit gutem Grund sagt das Vorwort: „Die
reformatorische Botschaft haben sich die Finnen aus der
Quelle geholt" (5).

G. H.

Territorialkirchengeschichte

Hellriegel, Ludwig: Benediktiner als Seelsorger im Linksrheinischen
Gebiet des ehemaligen Erzbistums Mainz.

Vom Ende des 17. bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts
unter besonderer Berücksichtigung der Propstei Schwabenheim
. Münster: Aschendorff sehe Verlagsbuchhandlung
1980. VIII, 184 S. gr. 8° = Beiträge zur Geschichte des
alten Mönchtums und des Benediktinerordens, 34. Kart.
DM 48,-.

Die 1977 in Mainz eingereichte katholische theologische
Dissertation des Schwabenheimer Pfarrers L. Hellriegel
bringt reiches Quellenmaterial, das auch den Praktischen
Theologen interessieren könnte. In 11 Pfarreien mit 30 Filialen
wirkten Benediktiner-Mönche als Seelsorger. Sie waren
in den Gemeinden beliebt, die Pfarreien bestehen fast
alle bis heute. Probleme gab es mit der Kontrolle durch bischöfliche
Behörden. Die Arbeit der Mönche kam während
der französischen Revolutionskriege 1792—97 zum Erliegen
und endete 1802 endgültig durch Säkularisation.

G. H.

Lunds Stifts Herdaminne. Frän Reformationen tili nyaste
Tid. Pä Uppdrag av Lunds Stifts Domkapitel utgivet av
Gunnar Carlquist. Ser. II: Bibliografier. 1: Biskopar och
Domkapitel. Alvsjö: Skeab 1980. 683 S. gr. 8°.

Der Band enthält 28 Lebensgeschichten von Lundenser
Bischöfen seit 1537 (13-489). Die noch lebenden Bischöfe
Martin Lindström, Olle Nivenius und Per-Olov Ähren werden
nur mit knappen Notizen und einem Bild vorgestellt.
J. Barnekow und K. Gierow informieren über die älteren
Bischöfe. H. Pleijel bearbeitete die Bischöfe der Jahre 1688
bis 1740 und 1865-1948. In der Amtszeit von Bischof Gottfried
Billing (1898-1925) fand die erste Sitzung der AELK
in Lund 1901 statt. L. österlin stellt die Bischöfe Henrik
Reuterdahl und John Henrik Thomander (1855—65) dar.
R. Bring berichtet über Anders Nygren (1949—58), der 1947
bei der Gründung des LWB in Lund dessen erster Präsident
geworden war. Unter den Leitern des Domkapitels
(S. 490—678) finden sich berühmte Namen wie Sven Erik
Aurelius, Gustav Aulen, Erling Eidem und Yngve Brilioth.
Die Fülle an Details und Literaturhinweisen wird für weitere
Arbeiten zur schwedischen Kirchengeschichte gewiß
nützlich sein.

G. H.

Bibliographie zur Geschichte der Universität Wittenberg.
Nachdruck aus: Wilhelm Erman und Ewald Horn: Bibliographie
der deutschen Universitäten. Teil 2. Leipzig - Berlin
1904. S. 1095-1158. Anhang: Hildegard Herricht: Auswahlbibliographie
zur Geschichte der Universität Wittenberg
. Berichtszeitraum 1900-1977. Halle (Saale): Univer-
sitäts- und Landesbibliothek 1980. VII [1095-1158], 46 S.
= Schriften zum Bibliotheks- und Büchereiwesen in
Sachsen-Anhalt, 49.

Breuer, Klaus: Westfalen als preußische Provinzialkirche
1861-1879 (Theol. Diss., Heidelberg 1979).

Feurich, Walter: Die Verwirklichung des Dahlemer Not-
kirchenrechtes durch die Bekennende evangelisch-lutherische
Kirche Sachsens (JK Bh zu Heft 4 „Gottes Wort ist
nicht gebunden" 1978 S. 14-18).

Gündisch, Gustav: „Unser Ruhm ist das Zeugnis unseres
Gewissens". Franz Gebbel (1835-1877) (Kirchl. Blätter 7,
1979 Nr. 12 S. 7-8).

Held, Heinz Joachim: Wiederbegegnung mit einer Predigt
am Anfang der Evangelischen Kirche am La Plata (EvDia
50, 1979 S. 32-49).

Kreßel, H.: Heinrich Arnold Stockfleth (1643-1708). Ein
fränkischer Kirchenmann und Liederdichter im Fürstentum
Brandenburg-Culmbach. (Erlanger Bausteine zur
fränk. Heimatforsch. 26, 1979 S. 9-17).

Blätter für württembergische Kirchengeschichte 78, 1978:

Brecht, Martin: „Moderne Frömmigkeit" und „gemeinsames
Leben" S. 5-23.

Brenz, Johannes: Comentarii in Apocalypsin. S. 24—45.

Ehmer, Hermann: Andreas Althamer und die gescheiterte
Reformation in Schwäbisch Gmünd. S. 46—72.

Breymayer, Reinhard: Ein unbekanntes Gedicht Friedrich
Hölderlins in einer Sammlung württembergischer Familiengedichte
. S. 73-145.

Thevs, Hildegard: Eduard Lamparters Beitrag zur Abwehr
des Antisemitismus. S. 146—186.

Lonhard, Otto-Günter: Genealogische Quellen des 16. Jahrhunderts
. S. 187-191.

Haug, Richard: Zur Kirchenzucht in Schwäbisch Hall im 18.
Jahrhundert. S. 192-193.

Knapp, Hermann: Sage um Christoph Friedrich Christoph
Oetinger. S. 194-195.

Jahrbuch der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung
29, 1978:

Sauer, Martin: Dionysius Melander d. Ä. (ca. 1486-1561),

Leben und Briefe. S. 1—36.
Martin, Irmfried: War Gottfried Arnold ein „redlicher Hi-

storicus"?: das historisch-theologische Problem seiner

UKKH im Lichte des einst um sie geführten Kampfes.

S. 37-53.

Ronner, Wolfgang: Der Kronberger Kirchenstreit - ein konfessioneller
Verfassungskonflikt im 18. Jahrhundert. S. 55
bis 80.

Mack, Rüdiger: Libertinärer Pietismus: die Wanderungen

der Pfarrerswitwe Wetzel. S. 81-107.
Lacher, Walter: Wilhelm Volckmar und Georg Kessler -

zwei Vorkämpfer bei der Erneuerung des Kirchengesangs

in Kurhessen um die Mitte des 19. Jahrhunderts. S. 109

bis 119.

Hof mann, Martin; Hans Friedrich Lenz, Paul Gerhard Schäfer
, Johannes Stoll und Günther Flechsenhaar: Dokumentation
zum Kirchenkampf in Hessen und Nassau. S. 121
bis 297.