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Ausgabe:

1980

Spalte:

738-739

Kategorie:

Altes Testament

Titel/Untertitel:

Encounter with the text 1980

Rezensent:

Kaiser, Otto

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Theologische Literaturzeitung 105. Jahrgang 1980 Nr. 10

Jugendbewegung und Schule (135—145). Hans Werner Surkau
: Judentum und jüdischer Glaube im ev. Religionsunterricht
(146—165). Hartmut Metzger: Dialog mit gesetzestreuen
Juden. Bericht über eine jüdisch-christliche Bdbelwoche (165 bis
177). Helmut Mar kl: Krankenhausseelsorge (181-184). Theodor
Schober: Diakonische Kirche — Vision oder erfüllbare
Wirklichkeit? (185-197). Ernst Dam mann: Die Stellung des
Christentums zur Ethnizität in Schwarzafrika (198-207). Albert
Stein: Über die Bedeutung der Kirchenrechtswissenschaft für
das Studium der Ev. Theologie unter bes. Berücksichtigung der
Österreich. Verhältnisse (211-227). Christoph Link: Bemerkungen
zum Verhältnis von Staat und Kirche in Österreich
(228—240). Karl Schwarz: Karl Kuzmäny und die Neuordnung
des protest. Kirchenwesens in Ungarn. Ein Beitrag zur
Geschichte der Wiener Lehrkanzel für Prakt. Theologie (241 bis
252).

Aus den Nachbarwissenschaften Exegese, Kirchengeschichtc
und Systematik schließen sich folgende Beiträge an: Walter
Kornfeld: Die Liebeswerke Mt 25, 35 f., 42 f. in alttesta-
mentl. Überlieferung (255-265). Kurt Niederwimmer:
Doctrina apostolorum (Cod. Mcllic. 597; S. 266-272). Wilhelm
K ü hnert: Dionysius von Korinth — eine Bischofsgestalt des
2. Jahrhunderts (273-289). Alfred Raddatz: Ecclesia in
throno Synagogae — Zur Metzer Elfenbeintafcl Paris, Bibl.
Nat, lat. 9383 (290-295). Willibald M. Plöchl: Erwin
Schneider — Die Wahl des ersten ev.-theol. Rektors der Univ.
Wien (296—304). Hans Schulze: Sozialethische Reflexionen
über die Umweltproblcmatik (305—317). Karl Erwin Schiller
.- Schöpferische Phantasie — Weltanschauung — Theologie
(318-331).

Die Kurzbiographien der Autoren enthalten Hinweise auf
deren Beziehungen zum Jubilar.

E. w.

[Zimmermann, Heinrich:) Begegnung mit dem Wort. Festschrift
für Heinrich Zimmermann, hrsg. v. J. Zmijewski u. E. Ncl-
lessen. Bonn: Hanstein 1980. 424 S., 1 Porträt gr. 8° = Bonner
Biblische Beiträge, 53. Lw. DM 96,-.

Die Festschrift ist dem Bonner katholischen Neutestamentier
zu seinem 65. Geburtstag dargebracht. Sie enthält fast aus-
schliefjlich neutestamentliche Beiträge katholischer Autoren,
nur ganz am Rande wird die thematische Begrenzung überschritten
. Wieder ist in sehr hilfreicher Weise jedem Aufsatz
ein eigenes Literaturverzeichnis beigegeben. Eine Bibliographie
von H. Zimmermann folgt den Beiträgen, ein Stcllenregister
der biblischen Bücher sowie ein Autorenregister schließen
den Band, der durch ein Bild des Geehrten eingeführt wird, ab.

Folgende Aufsätze werden geboten: Simon Logas sc, Mt
5,17 et la pretendue tradition paracanonique, 11—21 — Johannes
B. Bauer, Bemerkungen zu den mattäischen Unzuchtsklauseln
(Mt 5,32; 19,9), 23-33 - Josef Ernst, Die Petrustradition
im Markusevangelium — ein altes Problem neu angegangen
, 35—65 — Karl K e r t e 1 g e. Das Abendmahl Jesu im
Markusevangelium, 67—80 — Josef Zmijewski, Der Glaube
und seine Macht. Eine traditionsgeschichtliche Untersuchung zu
Mt 17,20; 21,21; Mk 11,23; Lk 17,6, 81-103 - Rudolf Laufen,
BASIAEIA und EKKAHSIA . Eine traditions- und redaktionsgeschichtliche
Untersuchung des Gleichnisses vom Senfkorn,
105—140 — Rudolf Schnackenburg, Tradition und Interpretation
im Spruchgut des Johanncscvangeliums, 141—159 —
Gerhard Schneider, Gott und Christus als KYPIOZ nach
der Apostelgeschichte, 161—174 — Ernst N e 11 e s s e n, Die
Einsetzung von Presbytern durch Barnabas und Paulus (Apg 14,
23), 175—193 — Udo Börse, Kompositionsgeschichtliche Beobachtungen
zum Apostelkonzil, 195—212 — Franz M u 5 n e r. Wer
ist „der ganze Samen" in Rom 4,16?, 213—217 — Jacob K r e m e r,
.Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig". Methodologische
und hermeneutische Erwägungen zu 2 Kor 3,6b,
219—250 — Wolfgang T r i 11 i n g, Antichrist und Papsttum. Reflexionen
zur Wirkungsgeschichte von 2 Thess 2,1—10a, 251 bis
271 — Heinz Schürmann, Jesu ureigenes Todesverständni

273—309 — Karl Hermann S c h e 1 k 1 e, Charisma und Amt,
311—323 — Paul M i k a t, Bemerkungen zur neutestamentlichen
Sicht der politischen Herrschaft, 325—345 — Otto K n o c h.
Die Stellung der Apostolischen Väter zu Israel und zum Judentum
, 347—378 — Klaus K 1 i e s c h. Historisch-kritische Methode
und Erwachsenenbildung, 379—400.

T. H.

Altes Testament

Buss, Martin J. [Ed.]: Encounter with the Text. Form and His-
tory in the Hcbrcw Biblc. Philadelphia, Pa.: Fortrcss Press;
Missoula, Mont. i Scholars Press (1979]. VII, 224 S. 8° The
Society of Biblical Literature, Scmeia Supplements. Kart.
$ 5,95.

Der vorliegende Sammelband spiegelt die Tätigkeit einer
Arbeitsgruppe der Society of Biblical Literature wider, die sich
in den Jahren von 1971—1978 mit den Problemen der Methoden
der alttestamcntlichen Exegese beschäftigte und dabei von der
hermeneutischen Grundsatzfragc bewegt wurde, wie in der
biblischen Exegese die nach dem historisch Einmaligen fragende
historisch-kritische Methode angemessen durch eine
andere ergänzt werden kann, welche das Überzeitlich-Allgemeine
und mithin auch für die Gegenwart Bedeutsame herauszuarbeiten
vermag. Dem Bestreben gemäß, die theologische
Forschung enger mit dem Vorgehen der übrigen Wissenschaften
zu verbinden, richtet sich die Aufmerksamkeit der hier ihre
Stimme erhebenden Autoren zumal auf den Strukturalismus.
Demgemäß heißen die ersten drei Teile des Buches „The Word
as Embracing History and Structure" (1—66), „Structures in
History: Historiography and Historical Criticism" (67—100)
und „Structure and History: Linguistic and Literary Studies"
(101—134). Ein vierter Teil „Dynamic Form: Human Issucs"
(135—187), dem die üblichen Verzeichnisse folgen, schließt den
Band ab, der sich als Explikationsmodell die Jakobsgeschichten
der Genesis ausgewählt hat.

Im ersten Teil behandeln Martin J. Buss und Hugh C.
White nacheinander die Themen „Understanding Communi-
cation" und „Structural Analysis of the Old Testament Narra-
tive". Dabei dient der Beitrag von Buss, der auch weiterhin
zu den einzelnen Teilen des Buches knappe Einleitungen beigesteuert
hat, als wissenschaftstheoretische Gesamteinführung.
Aus dem kommunikationstheoretischen Ansatz ergibt sich organisch
die Frage nach der Bedeutung der Texte für den
gegenwärtigen Menschen. Die besondere Akzentuierung dieser
Frage durch den Alttestamentler ist sicher nicht von seiner
Überzeugung abzutrennen, daß die alttestamentliche Forschung
ihre literarhistorische Aufgabe im wesentlichen bereits um die
Jahrhundertwende geleistet hatte (17). White gibt einen informativen
Überblick über die strukturalen Systeme und Versuche
von C. Levi-Strauss, A. J. Greimas und R. Barthes. Dabei
kommt er zu dem Ergebnis, daß diese Methode(n) nicht als
neutral angesehen und ihre Resultate nicht einfach mit anderen
Interpretationsweisen kombiniert werden können. So bezeichnet
er die Erprobung und kritische Untersuchung der Implikationen
als ein dringendes Desiderat. Liest man weiter, bedauert
man, daß sich der Band nicht auch dem zweiten Teil
dieser Problemstellung zugewandt hat.

Im zweiten Teil referieren Norman K. G o 11 w a 1 d, John
T. Willis und Roy F. M e 1 u g i n nacheinander über „Socio-
logical Method in the Study of Ancient Israel", „Redaction
Criticism and Historical Reconstruction" und „Muilcnburg.
Form Criticism, and Theological Exegesis". Dabei gibt Gottwald
einen Eindruck von dem Umfang und der Schwierigkeit
der soziologischen Untersuchung des Alten Testaments; mit
dem Urteil über seine spezielle These, daß die sog. Landnahme
Israels Folge einer Bauernerhebung gewesen ist, darf man bis
zum Vorliegen seiner entsprechenden Untersuchung zurückhalten
. Willis entwirft knapp und informativ das Programm der
Redaktionskritik, während sich Mclugin zu dem Verhältnis