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Ausgabe:

1980

Spalte:

735-736

Kategorie:

Allgemeines

Titel/Untertitel:

Fides pro mundi vita 1980

Rezensent:

Winkler, Eberhard

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735

Theologische Literaturzeitung 105. Jahrgang 1980 Nr. 10

Abendmahl in einer anderen Kirche" (209). K. bedenkt „Kontext
und Konsequenzen" dieser Haltung und zeigt überzeugend,
wie sehr sie geeignet ist, aus der fatalen, die ökumenische
Entwicklung mehr belastenden als fördernden Haltung des
„Alles oder Nichts" herauszuführen.

Greifswald Günter Haufe

Fuchs, Ernst: Wagnis des Glaubens. Aufsätze und Vorträge,
hrsg. v. E. Grötzinger. Ncukirchcn-Vluyn; Neukirchencr Verlag
des Erziehungsvereins [1979). 285 S. 8°. Kart. DM 48.-.

Dieser Sammelband enthält durchweg kürzere Arbeiten, die
weitgehend auf Vorträge zu bestimmten Anlässen zurückgehen.
Die Mehrheit von ihnen stammt aus den letzten 15 Jahren, nur
die Rede zur Emeritierung von Gogarten „Begegnung mit dem
Wort" geht in das Jahr 1955, der Vortrag über „Amt und Gemeinde
im NT" in das Jahr 1956 zurück. Dieser letztgenannte
Beitrag ist auch der einzige, der bisher noch nicht in irgendeiner
Weise veröffentlicht ist. Die Mehrheit der Texte erschien
in der ZThK, eine Reihe anderer in Festschriften, der Rest an
anderer, gelegentlich versteckter Stelle. Die Bemerkungen „Zu
den Erstveröffentlichungen" (269—271) geben instruktive Auskunft
über Entstehung und erstes Erscheinen der Arbeiten.
Den Band schließen ab Register zu Bibelstellen, Namen und
Sachen.

Die von E. Grötzinger herausgegebene Sammlung gibt einen
guten Einblick in die spezifische Art der Methode und des
theologischen Denkens von Ernst Fuchs. Geboten werden diese
Beiträge: Vom Ort des Verstehens, 9—20 — Kanon und Keryg-
ma, 21—41 — Glauben und Verstehen, 43—50 — Der Theologe
Karl Barth, 51-60 - Begegnung mit dem Wort, 61-72 — Aus
der Marburger Zeit, 73—75 — Der Weg des Glaubens — ein
Weg in die Zukunft, 77-88 - Gebet und Gebetssituation, 89 bis
99 — Das Doppelgebot der Liebe, 100—107 — Gott und Mensch
im Text und als Text, 108—119 — Die sakramentale Einheit von
Wort und Tat, 120—132 — Neues Testament und Wort Gottes,
133—150 — Sprache und Menschwerdung, 151—164 — Am Ostcr-
sonntag, 165—167 — Amt und Gemeinde im Neuen Testament,
169—181 — Über die Aufgabe einer christlichen Theologie, 182 bis
201 — Freiheit zur Theologie, 202—210 — Die Logik des pauli-
nischen Glaubens, 211—221 — Glaube sans phrase, 222—231 —
Die Herrschaft Christi, 232—241 - Der Anteil des Geistes am
Glauben des Paulus, 242—250 — Die Wahrheit des Glaubens,
251-259 - Sola fide, 260-267.

T. H.

[Gensichen, Hans-Werner:) Fides pro mundi vita. Missionstheologie
heute. Hans-Werner Gensichen zum 65. Geburtstag
, hrsg. von Theo Sundermeier. Gütersloh: Gerd Mohn
1980. 360 S. 8° = Missionswissenschaftliche Forschungen, 14.
Kart. DM 28,-.

Die dem Heidelberger Missionswissenschaftlcr gewidmete
Festschrift entfaltet den Untertitel in vielseitiger und doch gut
koordinierter Weise. An Gensichens Hauptwerk „Glaube für
die Welt" (1971) wird im Haupttitel und bei den meisten Autoren
nicht nur angeknüpft, sondern sein Inhalt wird fortgeführt
und aktualisiert. So entstand eine interessante interdisziplinäre
Information, die (da das im Inhaltsverzeichnis angekündigte
Grußwort ausgefallen ist) mit Beiträgen zur Grundlegung
des missionarischen Glaubens beginnt:

Chr. Burchard : Jesus für die Welt. Über das Verhältnis
von Reich Gottes und Mission (13-27). F. Hahn: Der
Sendungsauftrag des Auferstandenen. Matth. 28, 16—20 (28—43).
L. Steiger: Schutzrede für Israel. Römer 9—11 (44—58).
W. Bieder : Spiritus Sanctus pro mundi vita (59—68). G.
Rosenkranz: Heidentum — Was ist das? (69—78). W.
Köhler : Mission als Ruf zur Identität. Vergleichende Hinweise
zum Missionsverständnis im Zusammenhang mit Religionskritik
und Buddhismus (79—87).

Es folgen vier missionsgeschichtliche Studien: U. Schocn :
Die Kirche der Berber — Über die mutmaßlichen Gründe ihres
Aussterbens (91—110). C. F. Hallencreutz: Two-way-
traffic—a necessary dimension in Church History (über die Bedeutung
der chines. Taiping-Revolution Mitte des 19. Jh. für
die schwed. Mission, 111—118). H. Wagner: Die geistliche
Heimat von Christian Keyßer (119-132). F. Hey er: St.
Chrischona in Äthiopien (133—147).

Im 3. Teil wird missionarischer Glaube im Dialog mit den
Religionen bedacht: C. Westermann : Die Zukunft der Religionen
(151—158). Th. Sundermeier: Die „Stammcsrc-
ligionen" als Thema der Religionsgeschichte. Thesen zu einer
„Theologie der Religionsgeschichte" (159—167). A. Camps,
O.F.M.: Die Notwendigkeit des Dialoges in der Mission (168 bis
172). R. Rendtorff: Judenmission nach dem Holocaust
(173-183). H. Waldcnfels: Im Gespräch mit Buddhisten:
Die Frage nach dem persönlichen Gott (184—196). H. Bürklc:
Mensch und Natur. Ein Thema des theol. Dialogs mit indischem
Denken (197-208). C. G.Djehl: Bekehrung und Religionswechsel
(209—214). W. J. Dank er: Non-christian rcligions and
Franz Pieper's Christian Dogmatics: A detective case (215—221).

G. Lanczkowski: „Jugcndreligionen", religionsphänome-
nologisch betrachtet (222-229).

Der Schlußteil ist verschiedenen Aspekten der Beziehungen
zwischen missionarischem Glauben und den Kirchen gewidmet
: N.-P. Moritzen: Der charismatische Impuls der Mission
(233—238). P. Philippi: „ ... und volksmissionarisch?"
Überlegungen zum Verhältnis von Diakonie und Mission in der
neuen Satzung des Diak. Werkes (239—246). C. W. F o r m a n n:
Religious Pluralism and the Mission of the Church (247—256).
E. Dammann: Stammessprache, Schulsprachc, Nationalsprache
, Kirchensprache (257—267). B. Tili and er: Tamulischc
Bibelübersetzungen von Anfang an bis heute. Ein Abriß (268 bis
283). K. Dockhorn: Identität, Dialog, Dienst in indischer
und ökumenischer Perspektive (284—302). H.-J. Becken:
Fahnen knattern über Afrikas Kralen. Einheimische afrikanische
Theologie in ökumenischer Verantwortung (303—311).

H. -J. M a r g u 11: Das Fach „Religionen, Mission, Ökumene" an
der Universität Hamburg (312—321). — R. Hummel stellte
die Bibliographie des Jubilars zusammen.

E. W.

[Zerbst, Fritz:] Theologia Scientia Eminens Practica. Fritz
Zerbst zum 70. Geburtstag, hrsg. v. H.-Chr. Schmidt-Lauber.
Freiburg-Basel-Wicn: Herder (1979). 335 S., 1 Porträt, gr. 8J.
Kart. DM 39,80.

Zerbst war von 1955—1976 Ordinarius für Prakt. Theol. an
der Ev.-theol. Fakultät in Wien sowie 1969/70 der zweite Rektor
, den diese Fakultät stellte (nach E. Schneider, 1958/59).
Der Lehrstuhlnachfolger konnte die Festschrift in dem ökumenisch
offenen Herder-Verlag herausgeben. Während die Beiträge
von Dantinc und Trillhaas dem Titel des Bandes entsprechen
, spiegeln die übrigen Aufsätze die Weite des Arbeitsgebietes
und der persönlichen Kontakte wider, die für das Wirken
des Jubilars kennzeichnend sind. Die Überschriften sind meist
so klar formuliert, daß sie am präzisesten über den Inhalt des
Buches informieren:

Wilhelm D a n t i n e: Praxisbezug der Theologie und Praktische
Theologie (13—22). Wolfgang Trillhaas: Zu den
Sachen selbst — Rückblick auf ein problematisches Fach (23—34).
Kurt L ü t h i: Die interdisziplinäre Symboldebatte — kritische
und konstruktive Überlegungen (35—51). Hans-Christoph
Schmidt-Laub er: Zum Amtsverständnis des ev. Pfarrers
A. B. in Österreich (55—72). Arthur Dietrich: Die Weisungs-
gebundenheit des geistlichen Amtsträgers (73—88). Kurt Fror:
Lernprozesse des Predigthörers. Überlegungen zur homiletischen
Relevanz der Lernpsychologic (89—100). Erich
Hcrtzsch: Die neue Ordnung der cv. Eucharistiefeier (101 bis
115). Johannes H. Emminghaus: Die Reform des Meßbuches
in ökumenischer Sicht (116—132). Ernst Hofhansl: