Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1980

Kategorie:

Kirchengeschichte: Alte Kirche, Christliche Archäologie

Titel/Untertitel:

Neuerscheinungen

Ansicht Scan:

Seite 1

Download Scan:

PDF

Theologische Literaturzeitung 105. Jahrgang 1980 Nr. 7

sehe Fragestellungen wünschenswert gewesen. Die Lektüre des
Buches kann also nicht ganz ohne Vorbehalte empfohlen werden
.

Leipzig Joachim Conrad

Ascmakopoülou - Atzaka, P.: Arhaiologikes paratercseis sc

tria höria tou 5 ou bibliou tou Sunehiste tou Thcofane (Kl.

10. 1978 S. 263-280).
Dauphin, Claudine M.: A Roman Mosaic Pavemcnt from

Nablus (IEJ 29, 1979 S. 11-33).
van der Minde, Hans-Jürgen: Bedeutung heiliger Stätten für

den Christen (ThGl 68, 1978 S. 125-138).
Oberforchcr, Robert: Bibel und Archäologie. Ein kritischer

Literaturbericht (ZKTh 101, 1979 S. 208-222).
Siqucira, T. M.: A Arqueologia c a Biblia (IgLu 39, 1979 S. 54-

58).

Ska, Jean-Louis: Les decouvertes de Teil Mardikh Ebla et la

Eiblc (NRTh 100, 1978 S. 389-398).
Sussman, Varda: Samaritan Lamps of the Third Fourth Cen-

turies A. D. (IEJ 28, 1978 S. 238-250).

Systematische Theologie: Allgemeines

Selvatico, Pietro: Glaubensgewißheit. Eine Untersuchung zur
Theologie von Gerhard Ebeling. Freiburg/Schweiz: Unversi-
tätsvcrlag (1977). 183 S. gr. 8° — ökumenische Beihefte zur
Freiburgcr Zeitschrift für Philosophie und Theologie, 11.

Die in Freiburg (Schweiz) entstandene katholisch-theologi
sehe Dissertation zeugt von einer bemerkenswerten Bereitschaft
, im Sinne der Ökumene auf theologische Entwürfe im
Bereich der andern Konfession einzugehen und durch verstehendes
Abwägen die Erkenntnis zu fördern. Vf. hat sich tief
in die Gedankenwelt und Diktion Ebclings hineingearbeitet.
Er versteht seine Arbeit als Paraphrase, die auf die Frage
nach der Glaubensgewißheit, nach der historischen Vcrgcwis-
scrung und nach ihrem gegenseitigen Verhältnis eine Antwort
sucht.

Ein kurzer — manchmal fast fragmentarisch wirkender —
Überblick über die Problcmgeschichtc der Glaubensgewifjhcit
von der Alten Kirche bis zum 1.-Vatikanischen Konzil und zur
Dialektischen Theologie bereitet die Untersuchung vor. Vf.
wendet sich dann zunächst der Behandlung der „historischen
Gewißheit" bei Ebeling zu. Welche Bedeutung hat das Historische
für die Gewißheit? Vf. geht Ebclings Schriften chronologisch
durch, um zu zeigen, wie die ursprünglich festzustellende
Nähe zur Dialektischen Theologie sich zu einer stärkeren Betonung
des Sprachlich-Historischen verschiebt, dem nun eine
„cschatologisch-medialc Funktion" zukommt. Damit wird aber
wichtig, wie und warum die Theologie und der Glaube sich
auf den historischen Jesus beziehen müssen. Die Historie ist
Bedingung für den Glauben, weil er sich am Echten orientieren
muß und weil die historische Vergewisserung zur Glaubens-
gewißheit hinleitet. Letzteres wird durch eine Wiedergabc von
Ebclings These erläutert, daß Jesus der Zeuge des Glaubens
ist und daß der Glaube an Gott (relational) ein Gcgründctscin
extra se ist.

Die Analyse von Ebclings Theologie fördert viele sonst weniger
beachtete Aspekte zutage, wobei im Verlaufe der Interpretation
in den Fußnoten die Auseinandersetzung mit vorschneller
Kritik an Ebeling geführt wird. Trotzdem fragt sich
der Leser je länger desto mehr nach dem Baugesetz des Buches
und nach der Berechtigung der Zweiteilung des Hauptabschnittes
in historische Gewißheit und Glaubensgewißheit. Daß
sich diese Unterscheidung nicht mit unabweisbarer Notwendigkeit
aus Ebelings Theologie ergibt, zeigt schon die Tatsache,
daß Vf. auch bei der Glaubensgewißheit von Jesus von Naza
reth sprechen muß.

Das Problem, von dem Vf. ausgeht, wird erst im letzten
Abschnitt klarer. Vf. geht offenbar von einem Gedanken K

Rahners aus, der die beiden — seit Lessing scheinbar scharf
geschiedenen — Gewißheitsarten in eine zirkuläre Beziehung
setzt. „Die Gewißheit des Glaubens ist primär die Gabe des
sich liebend in die menschliche Sprache entäußernden Gottes",
wobei letztere auf ein „übernatürliches Existential" trifft, das
die Brücke zu erstcrer schafft. Es ist dabei richtig erkannt, daß
es bei Ebeling auch um eine zeitgerechte Erneuerung der sog.
natürlichen Theologie geht, durch welche die innere Beziehung
der gegenwärtigen Gewißheit mit der Geschichte verbunden
wird. Diese Frage hat schon Karl Heim in seinem — dem Vf.
offenbar nicht bekannten - Buch über „Das Cewißhcitspro-
blem in der systematischen Theologie bis zu Schleiermacher"
(Leipzig 1911) beschäftigt.

Der Untersuchung ist eine Bibliographie Ebclings beigegeben
.

Oldenburg Rolf Schäfer

Balthasar, Hans Urs von: Sich halten - an den Unfaßbaren

(GuL 52, 1979 S. 246-258).
Biser, Eugen: »Nur wer Gott kennt, kennt den Menschen'.

Romano Guardinis bleibende Aktualität (GuL 52, 1979 S.

438-453).

Bräunlich, Hans: Das Verhältnis von Religion und Theologie
bei Ernst Troeltsch und Rudolf Otto. Untersuchungen zur
Funktion der Religion als Begründung der Theologie (Theol.
Promotion, Bonn 1978/79).

Dalferth, Ingolf: Religiöse Sprechakte als Kriterien der Religiosität
. Kritik einer Konfusion (LingBibl Nr. 44, 1979 S. 101
-118).

Grob, Peter: Leid und Liebe - Zeugnis eines Arztes (GuL 52,
1979 S. 428-438).

Gruhn, Reinhart: Die Wirklichkeit Gottes in Theologie und
Theologiekritik. Zur Rezeption der Rcligionskritik L. Feuer
bachs in der neueren systematischen Theologie. Zwischen
bilanz ein Jahrhundert nach Feuerbach (Theol. Promotion,
Bonn 1979).

Hüncrmann, Peter: Information, Reflexion, Kritik. Zur Auseinandersetzung
zwischen Hans Küng und dem kirchlichen
Lehramt (GuL 53, 1980 S. 3-17).

Ising, Dieter: Das Ideologieproblem in der Theologie Paul
Tillichs (Theol. Promotion, Tübingen 1979).

Michel, Karl-Heinz: Die Bibel im Spannungsfeld der Wissenschaften
(Theol. Beitr. 10, 1979 S. 199-219).

Noppen, Jean-Pierre van: Thcographie, Mctaphcrthcoric und
ihre Intcrpretationsfchler (LingBibl Nr. 44, 1979 S. 71-100).

Plathow. Michael: Lehre und Ordnung im Leben der Kirche.
Dogmatische, rcchtsthcologische und pastoralthcologische
Überlegungen zu den Lebens- und Visitationsordnungen im
ökumenischen Horizont (Theol. Habilitation, Heidelberg
1979).

Sudbrack, Josef: Die Liebesbegegnung der Mystik. Über die
Gestalt der wahren Gotteserfahrung (GuL 52, 1979 S. 406-
420).

Vcddcr, Ben: „Wat is dat, Theologie?." Over het theologie-
begrip in het denken van M. Heidegger (Bijdr. 40, 1979
S. 380-402).

Systematische Theologie: Dogmatik

Hermann, Rudolf: Theologische Fragen nach der Kirche. Mit

einer Einleitung hrsg. von Gerhard Krause. Göttingen: Van-
denhoeck & Ruprecht (1977). 335 S. gr. 8" = Gesammelte
und nachgelassene Werke, hrsg. v. H. Bcintkcr, J. Haar.
G. Krause u. E. Schott, VI. Lw. DM 58,-.

Dem vorliegenden Band kommt im Zuge der Erschließung
des theologischen Gesamtwerkes Rudolf Hermanns (vgl. schon
ThLZ 95, 1970 Sp. 451 ff sowie 99, 1974 Sp. 143 ff) ohne Frage
eine besondere Bedeutung zu. Hier wird deutlich, in welchem
Maße Hermanns durch gedankliche Weite und durch Konzentration
auf den reformatorischen Rechtfcrtigungsglauben unverwechselbar
geprägte akademisch-theologische Arbeit mit