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Ausgabe:

1980

Spalte:

492-493

Kategorie:

Allgemeines

Titel/Untertitel:

Textgemäß 1980

Rezensent:

Bernhardt, Karl-Heinz

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491

Theologische Literaturzeitung 105. Jahrgang 1980 Nr. 7

492

(Tages-, Kirchenzeitungen, allg. Zeitschriften usw.). Gelegentlich
geben kurze Annotationen über den Inhalt Aufschlug, besonders
dann, wenn der Titel nur ungenügende oder keine
Auskunft bereithält.

Wenn nun auch Anfragen und Kritik notwendig sind,
so kann sich das nicht auf die fehlenden Titel beziehen. Rez.
erlaubt sich, der Bitte des Vorwortes folgend, eine Zusammenstellung
an den Autor direkt zu schicken. Vielmehr sind es
Probleme allgemeinerer Art, die jetzt noch zur Sprache zu
bringen sind. Es kommt einem die Frage, welche Funktion
die Lebensläufe zu erfüllen haben. In der vorliegenden Form
sind sie für die Bibliographie jedenfalls nahezu unbrauchbar,
weil nur minimal der notwendige Zusammenhang zwischen
Ereignissen im Leben der drei Theologen und der Entstehung
bestimmter Werke erkennbar wird. Jetzt erfüllen sie lediglich
die Funktion einer Hinführung zur Sekundärbibliographic.
Sodann ist mir nicht deutlich geworden, nach welcher Reihenfolge
mehrere Titel ein und desselben Autors erfaßt wurden:
ich finde die Antwort weder in einem alphabetischen, noch in
einem chronologischen, auch nicht im System einer irgendwie
vorausgesetzten Wertigkeit; so muß man z. B. unter dem
Namen „Bethgc" in der Bonhoeffer-Abteilung insgesamt 45
Nummern durchsehen, um sich den Überblick zu verschaffen.
— Einen Ausgleich wünschte man sich in verschiedener Hinsicht
: 1. Grundsätzlich scheint es so, als ob keine Rezensionen
verzeichnet werden. Dann aber findet der Benutzer doch Besprechungen
, die unter einem eigenen Titel erschienen sind,
schließlich auch — oft nur durch Verweis — im Anschluß an
einen Titel die Angabe einer oder auch mehrerer Besprechungen
. Das macht einen sehr zufälligen Eindruck. Hier hätte eine
Richtlinie gefunden werden können; denn es überzeugt natürlich
, daß nicht zu jeder Sekundärveröffentlichung alle je
veröffentlichten Besprechungen erfaßt werden können, was
auch gar nicht nötig wäre. Denkbar ist aber z. B„ dafj die
Rezensionen der Primärliteratur von Barth, Bonhoeffer und
Bultmann unter dem Namen des jeweiligen Rezensenten aufgeführt
würden, daß bei Besprechungen der Sekundärliteratur
ein Hinweis im Anschluß an den betreffenden Titel genügt.
Eine Fundgrube aller möglichen erreichbaren Rezensionen aus
Zeitschriften und wissenschaftlichen Organen ist der seit
1949/52 erscheinende „Index to Religious Periodical Litcrature"
(Chicago/111.) von der American Theological Library Association
(Vol. 12, 1977). — 2. Unverständlich ist die Praxis, daß
zuweilen Originalausgaben in deutscher Sprache erst im Anschluß
an Übersetzungen in eine andere Sprache (z. B. Ba 655,
Ba 661, Bu 682) oder überhaupt nicht genannt werden (z. B.
Ba 448, Ba 736, Bu 1406). Das betrifft auch die Reihen der
„Major Works", die jeweils dem Index der Sekundärliteratur
vorangestellt sind. Man fragt sich, ob das ein Zugeständnis an
die intendierte Internationalität dieses Indexes ist (Titel, Vorwort
, Lebensläufe, Annotationen u. a. sind in englischer
Sprache verfaßt). Grundsätzlich dürfte doch wohl gelten, daß
ein Titel in der Sprache bibliographiert wird, in der er erstmalig
veröffentlicht wurde. Das schließt ja die Nennung von
Übersetzungen nicht aus. — 3. K. bemüht sich, Abkürzungen
nach Schwertner, IATG, zu gebrauchen. Das ist nicht durchgehend
so. In wenigen Fällen sind die Siglen nicht eindeutig.
So findet sich für das Siglum ChQ (Ba 2539) keine Auflösung
(nach Schwertner „Church Quarterly"). Bei Bu 204 handelt es
sich nicht um ZRPs, sondern um „Religionspsychologie. Veröffentlichungen
des Wiener Instituts für Religionspsychologie"
(der Verfasser dieses Titels ist im übrigen Karl Beth); das
„Jahrbuch der Theologischen Schule Bethel" („Wort und
Dienst") findet man unter dem Ortsnamen, nicht aber unter
dem Siglum WuD (vgl. Bu 45). WZ bedeutet „Wissenschaftliche
Zeitschrift". — 4. Unausgeglichenheiten finden sich auch im
Verhältnis des Personenregisters zur Bibliographie: so muß
z. B. der Name eines Festschriftempfängers nicht im Personenregister
erscheinen (vgl. Ba 1784); manches könnte vervollständigt
werden (fehlende Verlage, Vornamen von Autoren).
Leider gibt es eine ganze Reihe von Schreibfehlern, die offenbar
bei dieser Drucktechnik (Schreibmaschinendruck) nicht
oder schwer zu tilgen sind.

Alles in allem: eine respektable Leistung, die sich auch zahlenmäßig
nennen läßt — 2823 Titel für Barth, 774 für Bonhoeffer
und 2048 für Bultmann. An diesen Zahlen spiegelt sich auch
sowohl der Umfang des Werkes jedes dieser drei Theologen
als auch die zeitliche Länge der Beschäftigung mit ihnen.
Irgendwelche Bevorzugung wird daran keiner messen wollen
und können. Aber die Intensität des Verfassers dieses notwendigen
Arbeitsinstruments ist spürbar; und dafür ist zu danken.

Leipzig Martin Petzoldt

[Biezais, Haralds:] Humanitas Religiosa. Festschrift für Haralds
Biezais zu seinem 70. Geburtstag, dargebracht von Freunden
und Kollegen. Stockholm: Almqvist & Wikseil (1979).
XII, 316 S., 1 Porträt gr. 8°. skr. 99,50.

Zu Ehren des bekannten Rcligionswissenschaftlers Haralds
Biezais haben 26 Fachkollegen Studien aus ihrem jeweiligen
Arbeitsgebiet zu einer stattlichen Festschrift vereinigt. Alle
Abhandlungen befassen sich mehr oder weniger direkt mit
Fragen der religiösen Symbolik. Zu diesem Rahmenthema hat
R. Holte einige grundlegende Gedanken vorangestellt („Göttersymbol
und soziale Struktur", 1-15). Aus der Fülle des Gebotenen
seien hervorgehoben die bibel- bzw. altcrtumswisscn-
schaftlichen Beiträge von T. Mettin g er („The veto on
images and the aniconic God in Ancient Israel", 16-29),
L. Ryden („The role of the icon in Byzantinc piety", 41—52),
J. Bergman („Nut — Himmelsgöttin — Baumgöttin — Le-
bensgeberin", 53—69) und H. Ringgren („The symbolism of
Mcsopotamian cult images", 105—109). Aufschlußreiches aktuelles
Material zur steigenden religiösen Aktivität im Islam bietet
J. Hjärpc („The symbol of the centre and its religious
funetion in Islam", 30—40). Von besonderem Interesse für den
Okumcnikcr sind die Einblicke in wenig bekannte christliche
oder christlich beeinflußte Sekten in Afrika und Asien, die
C. Hallencrcutz („Christ is the Mountain", 96—104) und
H.-J. Greschat („Religiöser Nationalismus auf den Philip
pinen", 242—251) vermitteln. Um die Klärung theoretischer
Grundlagen der Religionswissenschaft bemühen sich die Arbeiten
von S. Bj erke („Symbolism and magical acts", 167—177),
A. C 1 o s s („Kategorialc Umstrittenheit religiöser Begriffe",
178—193), K. Rudolph („Synkretismus — vom theologischen
Scheltwort zum religionswissenschaftlichen Begriff", 194—212),
P. A n t e s („Systematische Religionswissenschaft — zwei unversöhnliche
Forschungsrichtungen?" 213—221) und C. Colpc
(„Richard Reitzcnstcms Beitrag zu einer lexikonunabhängigen
rcligionswissenschaftlichen Terminologie", 229—236).

Aus der Zahl der übrigen Beiträge, von denen sich einige
speziell der baltischen Religionsforschung, einem der Hauptarbeitsgebiete
des Jubilars, widmen, seien noch genannt: A.
H u 1 t g a r d , Man as symbol of God (110—116), S. Linncr,
Litcrary Symbols and religious belicf (117—125), A. Parpola,
On the symbol coneept of the Vedic ritualists (139—153), J.
Maringer, Das Bauopfer im früh- und vorgeschichtlichen
Europa (222—228), Th. van Baaren, Some Reflections on
the Symbolism of Light and Darkness (237—241) und F.
Scholz, Volksmärchen und Kunstmärchen (274—282). Ein
Gesamtverzeichnis der Veröffentlichungen H. Biezais hat L.
N e u 1 a n d e beigesteuert (295—316).

K.-H B.

(Würthwein, Ernst:) Textgemäß. Aufsätze und Beiträge zur
Hermeneutik des Alten Testaments. Festschrift für Ernst
Würthwein zum 70. Geb., hrsg. v. A. H. J. Gunneweg u. O. Kaiser
. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht (1979). 208 S. gr. 8°.
Kart. DM 58,-.

In ihrem Vorwort bemerken die Herausgeber, daß die vierzehn
Beiträge der Festschrift ein „Echo auf das Anliegen und
die Anregungen des Gelehrten" Ernst Würthwein sein wollen,
„der als Forscher und Lehrer bemüht war, die Genauigkeit
seiner Arbeit im Kleinsten in den Dienst der Vcrgcgcnwärti-