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Ausgabe: | 1980 |
Spalte: | 481-488 |
Autor/Hrsg.: | Conrad, Joachim |
Titel/Untertitel: | Welche Bedeutung hatte die Familie für die Religion Altisraels? 1980 |
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Theologische Literaturzeitung
Monatsschrift für das gesamte Gebiet der Theologie und Religionswissenschaft
Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack
Herausgeber: Professor D. Ernst Sommerlath, D. D., Leipzig
33523 in Verbindung mit Professor Dr. habil. Ernst-H einz Amberg ISSN 0040-5671
NUMMER 7 105. JAHRGANG JULI 1980
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Welche Bedeutung hatte die Familie Kwiran, M. l Index to Literaturc on Barth, Selvatico, P. : Glaubensgcwifiheit (K. Schäfer) 533
für Aim o.i; *u;rpaai.) Bonhoeffer and Bultmann (M. Petzoldt) .490 Söhngen, O.: Musica Sacra zwischen gestern
iur Qie KCligiOn AltlSraelS. Lacocquc, A. : Le Livre du Daniel/The Book und morgen (Chr. Bunners)......545
von J. Conrad ..........481 of Danid (K Koch)........ 499 stollberg, O.: Johann Georg Herzog (Chr.
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Korteweg, Th., s. de Jonge, M......601 Schreiber, A.: Die Gemeinde in Korinth (G. ^eitscnnrtenscnau:
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Welche Bedeutung hatte die Familie für die Religion Altisraels?*
Von Joachim Conrad, Leipzig
Dafj die Religion Altisracls keine einheitliche Gröfje ist, bedarf
bei dem heutigen Stand der Forschung keines detaillierten
Nachweises. Zu vielgestaltig und widersprüchlich sind die
theologischen Aussagen und Intentionen innerhalb der Schriften
des Alten Testaments, als da5 man ohne Vorbehalte von
der Religion Israels, womöglich im Sinne eines geschlossenen
theologischen Systems, sprechen könnte. Die völlig unterschiedlichen
Entwürfe einer Theologie des Alten Testaments
aus neuester Zeit legen davon ein beredtes Zeugnis ab. Diese
Schwierigkeit wird noch erheblich gröfjer, wenn man bedenkt,
da§ die Schriften des Alten Testaments weithin gar nicht die
von der Masse des Volkes oder auch nur die von der Gesamtheit
der führenden Schichten praktizierte Religion wiedergeben,
sondern die theologischen Erkenntnisse und Glaubenserfahrungen
kleinerer Kreise oder einzelner Personen, wobei sogar
ausgesprochene Au5enseiter, wie etwa die meisten Schriftpropheten
, zu Worte kommen. Die Polemik der letzteren läfjt
denn auch zur Genüge deutlich werden, dafj es im religiösen
Leben Israels ganz erhebliche Diskrepanzen gab, die zumindest
für längere Zeit unüberbrückbar waren. Trotz dieser Einsichten
ist man allerdings auch in der gegenwärtigen Forschung bemüht
, die Religion Altisraels als ein zusammengehöriges Ganzes
zu erfassen. Das geschieht durchweg — ausdrücklich oder
unausgesprochen - in der Weise, dafj man deren Besonderheit
bzw. Besonderheiten gegenüber den zeitgenössischen Religionen
herauszuarbeiten sucht, um sie dann als eine abgrenzbare
und, wenn auch vielschichtige, so doch in den wesentlichsten
Zügen gleichbleibende Grö5e bestimmen zu können. Bei
diesem Bemühen verfällt die Religion der breiten Volksschichten
, aber auch die der Führungsschichten, etwa im Zusammenhang
mit dem Kult an den gro5en Staatsheiligtümern, zwangsläufig
einer mehr oder weniger starken Abwertung. Denn in
ihr sind Einflüsse aus anderen Religionen und überhaupt gc-
meinorientalische Vorstellungen und Praktiken offenbar in so
hohem Ma5e aufgenommen worden, daß es schwerfällt, sie
noch als echte, wahre Jahwe-Religion zu bezeichnen. Man
spricht deshalb, etwa im Blick auf die Königszeit, von zunehmender
Kanaanäisicrung, von Überfremdung oder Synkretismus
, um anzuzeigen, dafj hier die Besonderheiten der Religion
Israels in Frage gestellt sind. Ist eine solche Abwertung berechtigt
? Diese Frage stellt sich vor allem aus zwei Gründen.
* Albertz, Rainer: Persönliche Frömmigkeit und offizielle Religion. Religions-
interner Pluralismus in Israel und Babylon. Stuttgart: Calwer (1978). X,
302 S. gr. 8° = Calwer theologische Monographien. Reihe A: Bibelwissenschaft,
9. Kart. DM.54,-.
ÜB fUB
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16. OKT. 1980
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