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1979

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Theologische Liicraiurzeitung

104. Jahrgang 1979 Nr. 2

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G. R u i ■ , Lamcd und Bei cmphatioum und lamcd vocativum
hei Dculerojesaja. weist auf ngaritische sprachliche Einflüsse.
M. Daliood, Proverbia 28,12 und ugaritischei Iii liptt. Auch
hier wird das Ugaritische zum Verständnis des Textes herangezogen
. J. Alonso Dia/, Der Tod des Josias nach der
dcuterononiischen Uberlieferung des Buches der Könige als
Vorwegnähme der Theologie des Hiob. A. Cody, Levitische
Städte und die israelitische Siedlung. Die geschichtliche Wirklichkeit
wird hier untersucht. B. North, Jerobeams tragisches
Epos sozialer Gerechtigkeit. Es sollte als Antrieb moderner sozialer
ökonomischer Beformen erscheinen. F. A s c n s i o , Die
Psalmen als Grundlage einer frommen Gesellschaft nach Johannes
Chrysostoraui. Die Auslegung der Psalmen wirkt auf
das Leben der Menschen. L. A r n a 1 d i c h , Die .Wahrheit'
im Buche Judith. Die Heilswahrheit dieses Buches hat sich in
der Geschichte Israels immer wieder bewährt. A. M. Artola,
Was lehrt der P. Lessio betreffend der Inspiration des 2. Mak-
kabäerbuches? Für den auf das 16. Jh. zurückgehenden Streit
wird eine moderne Klärung und Lösung versucht. R. Koch,
Zur kultisch bestimmten Sitte des Gottesbundes im AT.

II. Teil: Deutung der Evangelien und der Gedankenwelt des
Paulus. A. V a r g a s - M a c h u c a . Die Versuchung Jesu nach
Mk 1,12—13. Eine wirkliche /Tatsache' oder ein Bericht hagga-
discher Art? Haggadische Färbung ist deutlich. Zugrunde liegen
aber ursprüngliche historische Feststellungen. So ist der Zusammenhang
bei Mk als ursprünglich erkennbar, ebenso die
Hinweise auf das AT. Der neue Adam, die theologische Ausrichtung
, die Symbolische Ausdrucksweise stimmen zusammen
mit der Taufe, die durch die Versuchungsgeschichte ergänzt
wird. Klar ist auch das Verhältnis zu den Parallelen bei Mt
und I.k und die historisch kritische Gesamtbelrarhtung im Blick
auf die Lage Jesu. A. Pen na, Die Variante in Mk 3,18 nach
OrigenBS. Nach dem vorliegenden Material ist eine eindeutige
Lösung der Textfrage nicht möglich. B. P. Merendino,
.Ohne Gleichnisse redete Er nicht zu ihnen' (zu Mk 4,1—34).
Wo kommt der Begriff parabole, maschai vor? welches ist der
gedankliche Zusammenhang der Gleichnisse? Was bedeutet das
Beden in Gleichnissen an sich und was die einzelnen Gleichnisse
? Die Gleichnisse weisen letztlich auf die eschatologische
Vollendung, ohne daß dadurch das innergeschichtliche Offenbarwerden
des Reiches ausgeschlossen wäre. Das Verständnis der
Gleichnisse führt letztlich zum Verständnis des Mk-Ev und
semer Christoiogie. L. Sabourin, Die bevorstehende Ankunft
des Monschensohni nach Mt 10,23b. Die Mission der
christlichen Gemeinde ist ursprünglich wie in verhüllende Worte
gefaßt. Erst später ergibt sieh, daß die Beendigung der
Missionsaufgabe bis zum Kommen des Sfenschensohns nicht
absehbar ist. D. Munoz Leon, Anbetung in Geist und
Wahrheit. Ein targuniisi her Itoitrag zum Verständnis von
Joh 4,23.24. Zur Erneuerung durch die Taufe mit dem hl. Geist
gehört die Ausrichtung auf die eschatologische Gemeinde. Die
Stichworte sind zeitgeschichtlich bedingt durch Synkretismus Gno-
Stizismus und rabbinische Terminologie. Texte aus dem palästinensischen
Targum dienen der Erläuterung, wobei Berührung zwischen
Joh-Ev und Tarsrum vielleicht vorausgesetzt werden darf. R.
Sehnackenburg, Aufbau und Sinn von Joh 15. Die Bedeutung
der Bede für die Gemeinde, besonders im Mick auf
die Eucharistie, die Gemeinschaft mit Christus und die IJruder-
bebe wird dargelegt. J. Ca übet Ilurbc, Die koptischarabische
Katene der Evangelien und Severus von Antiochien.
Der 1880 von P.de l.agardc herausgegebene Text verdient Beachtung
mit Rücksicht auf die Scholien des Severus und seine
nionophysitisrhe Haltung. R. Pesch, Panlinisehc .Kasuistik'.
Zum Verständnis von IKor 7,10—11. Eine sittliche Forderung
Man durch allgemeine Grundsätze verpflichtend eingegrenzt,
wenn auch nicht erschöpfend bestimmt werden. F. Pastor,
'st Freiheit oder Knechtschaf! christlich nach Paulus? Aus der
Knechtschaft der Sünde ist der Christ befreit; zugleich ist er
Gott als Knecht unterworfen. Damit hat er die Frucht der
Heiligkeit und das ewige Leben. L Turrado, das Evangelium
und das Gesetz. Christliche Freiheil ist Erwählt- und Begnadetsein
in der Kindesannahme und damit unter dem Gesetz der
l iebe. J. Leal, Daten, die Paulus beibringen kann zur Geschichte
Jesu, Im Munde des Paulus ist Leben uud Botschaft
Jesu samt Kenosis, Kreuz und Aulersleliung Verkündigung vor
den Evangelien.

III. Teil: Bibel und Hellenismus. E. desPlaces, Numenius
und die Bibel, L. Alvarez Verdes, Melanoia-meluiweiii
im außerbiblischen Griechisch. Beide Aufsätze zeigen formale
wie sachliche Verbindungen und Gegensätze zwischen dem
Christentum und seiner Umwelt.

IV. Teil: Judaismus. .1. O'Callaghan, Herculanensische Paläo-
graphie von einigen griechischen Papyri aus Qumran, A. Diez
M a c h o , Ein neues fragmentarisches Targum-Manuskript, J.
Ribera, Ein babylonisch-jemenitisches Fragment aus Propheten
-Texten. Bei den drei Arbeiten handelt es sich um ganz
verschiedene schwierig zu deutende Texte. Weitere hier zu nennende
Beiträge: P. Grelot, Vierhundertdreißig Jahre (Ex
12,40); R. G ri ii o , Ein neues Manuskript des Meturgeman des
Elias Levita; R. A. R o s e n b e r g , Das Buch der Versöhnung
aus dein Zohar. Eine (engl.) Übersetzung; C. del Valle,
Beurteilung des Textes des Sefer Sahot in der Ausgabe von
Lippmann; F. Cantera Burgos, Bartolome Valverde und
sein unbekanntes hebräisches Lexikon; H. Benart, Juden und
Bekehrte in Casarrubios del Monte.

V. Teil: Verschiedene Themen: A. Gonzalez Lamadrid,
Ätiologie und Geschichte. An Beispielen werden Wesen, Bedeutung
und Aufgaben der Ätiologie und ihres Verhältnisses zur
Geschichte dargestellt. D. Gonzalo Maeso, Eine neue Betrachtungsweise
der Inspiration der Bibel. Die alte Wahrheit
wird neu gesagt, um Wesen, Urgrund, Auffassung noch deutlicher
zu machen.

Das große Werk — es sind 38 Aufsätze in 4 Sprachen, die
meisten spanisch — ist buchlechnisch gut ausgestattet und, WO
es wünschenswert ist, auch mit photographischen Wiedergaben
versehen. Es ist eine Gemeinschaftsarbeit vieler Fachleute aus
vielen Arbeitsgebieten und als Ganzes ein Denkmal der Wissenschaft
und ein Zeugnis wirkungskräftigen Glaubens.

Georg Bertramt

Nagel, Peter: Bibliographie zur russischen und sowjetischen
Koptologie, Halle/S.: Universitär- und Landesbibliothek 1978.
XV, 103 S. 8° = Arbeiten aus der Universitäts- und Landesbibliothek
Sachsen-Anhalt in Halle a. d. Saale, 23.

Bibelwissenschaft

AVilckens, Ulrich: Das Neue Testament, übers., beraten v. W.
Jetter. E Lauge u. R. Pesch. Taschenausgabe ohne Kommentar
. [2. Aufl.] Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn
[1976]. 572 S. 8° = Gütersloher Taschenbücher/Siebenstern,
199. Kart. DM 9,80.

Aus der Besprechung der kommentierten Übersetzung des
Neuen Testaments von U. Wilckens in ThLZ 100, 1975 Sp.
353—356 ergab sich der (dort nicht ausgesprochene) Wunsch
einer gesonderten Ausgabe der Übersetzung1. Daß er alsbald
erfüllt wurde, ist m. E. besonders zu begrüßen, weil die Übersetzung
W.s im ganzen Nahe zum Text und Nähe zur Gemeinde
verbindet. Nähe zum Text meint zugleich Mähe zur
ursprünglichen Aussage; Nähe zur Gemeinde meint nicht bloß
Nähe zu dem schwer bestimmbaren modernen Menschen, sondern
zu dem (weitgespannten) Kreis derer, die bereit sind, auf
die Verkündigung des Neuen Testaments zu hören, auch im
Gottesdienst. Dazu fügt sich der Gebrauch einer gehobenen
Sprache. Mit gründlichem Durchdenken des Wortlauts der übersetzten
und der Ubersetzungssprache ist W. ,:u einer deutschen
Fassung gekommen, in der der mit dem griechischen Text
einigermaßen Vertraute ihn weithin durchztihören vermag und
die einen wirklichen Vergleich verschiedener Übersetzungen ermöglicht
, der der Aussage des Textes näherführt.

In welchem Umfang die Übersetzung dem griechischen Text
verbal nahezu bleiben v ermag, hängt gewiß auch von den Müg-