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Ausgabe: | 1979 |
Spalte: | 562-566 |
Kategorie: | Allgemeines |
Autor/Hrsg.: | Karpp, Heinrich |
Titel/Untertitel: | Inaugural lecture, editiones, critica, philologica, biblica, historica 1979 |
Rezensent: | Karpp, Heinrich |
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Theologische Literaturzeitung 104. Jahrgang 1979 Nr. 8
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only reeeived" (165). "The spiritual presence is the presence
of Christ in and through the Gospel. It is not the presence of
the gospel itself without a living Christ beyond it" (169). „Die
Messe ist sozusagen die Rechtfertigung durch den Glauben in
Funktion" (179). „Es scheint mir unleugbar, daß die Kritik
der Meßopferlehre in jener einfachen Form, wie wir sie in
Confessio Augustana art. 24 finden, nicht mehr haltbar ist"
(182). „Die lutherische Abcndmahlslehre gibt wirklich den tieferen
Intentionen der römischen Lehre einen besseren Ausdruck
, als das wegen der Mißbrauche unter dem Papsttum
selbst möglich ist" (192). "The true celebrant is Christ the
High Priest, and the Christian people are assembled as mem-
bers of His body to present before God his sacrifice, and to be
themselves offered up in sacrifice through their union with
him" (205). Der Aufsatz „Die göttliche Einsetzung des Predigtamtes
und das allgemeine Priestertum bei Luther" (207-221)
stellt fest: „Nur durch das Wirken des Amtes kann das allgemeine
Priestertum bestehen. Nur das dem allgemeinen Priestertum
geschenkte Evangelium kann das Amt verkündigen"
(220). Unter dem überraschenden Titel „Luthers Synergismus?"
(222-246) wird begründet, warum das freie Zusammenwirken
Gottes und des Menschen im Heilswerk durch Gebot und Liebeswerk
doch nicht synergistisch ist; dies Wirken des Menschen
ist nämlich nicht durch seinen freien Willen, sondern
vom Heiligen Geist bestimmt. Unter der Überschrift „Zur Theologie
des Kreuzes bei Luther" (247-262) wird herausgearbeitet
, wie diese bei ihm auch eine Theologie der Schöpfung und
der Geschichte einschließt: «Luther stellt das schöpferische
Wirken Gottes in unserem Leben direkt mit seinem rettenden
Wirken in dem Gekreuzigten zusammen. Er kennt nicht die
moderne Kluft zwischen der Theologie des ersten und der
Theologie des zweiten Artikels" (260). Nur wenn wir wieder
-durch eine neues Verständnis unser werktägliches Leben als
Gottes Geschenk und Gottes Gericht ernstnehmen", kann Luthers
Kreuzestheologie uns nachvollziehbar werden! „L'inter-
pretation de la doctrine des deux regnes" (263-274) setzt sich
mit G. Ebeling auseinander und stellt für die rechte Auslegung
der in der Confessio Augustana bezeugten lutherischen Lehre
sechs Leitsätze auf. Wie hilfreich hier die Feststellung: „L'unite
des deux regnes ne doit etre cherchee que dans l'amoure
chretien revele sur la croix de Christ et agissant dans un monde
<iui lui est radicalement oppose. Ce caractere sacrificiel de
l'amour chretien, s'exprimant par la dualite du regne de Christ,
donnera ä son unite un caractere paradoxale et eschatologique
qu'on ne doit jamais perdre de vue" (272)! Dem „Verhältnis
der Gotteslehre zur Christologie" gilt schließlich der Aufsatz
»Der Gott, der Liebe ist" (275-291). Er will aufweisen, „daß
das Bekenntnis der Gemeinde zu Jesus Christus als Gottes
fleischgewordener Liebe nur unter der Voraussetzung, daß
Gott Liebe ist, wahr sein kann" (277) und gewinnt dadurch
seine besondere Tiefe, daß Vf. auf die Problematik der christlichen
Gotteslehre überhaupt eingeht, nämlich „daß sie ohne
ontologische Aussagen nicht durchführbar ist, daß aber gleichzeitig
die Dreieinigkeit des Gottes der Offenbarung alle onto-
logisch fundierten Gottesvorstellungen auszuschließen scheint"
(283).
Wie sinnvoll und dankenswert ist es doch, einen Jubilar mit
der Zusammenstellung solch weit gestreuter, wertvoller Aufsätze
zu ehren! Leider hat wohl der deutschsprachige Korrektor
gefehlt, der die zahllosen kleinen Druckfehler getilgt hätte.
Greifswald William Nagel
Studia Patristica. Vol. X u. XI. Papers presented to the Fifth
International Conference on Patristic Studies held in Oxford
1967. Part I: Editiones, Critica Philologica, Biblica, Historica,
Liturgica et Ascetica. XII, 463 S. Part II: Classica, Philoso-
phica et Ethica, Theologica, Augustiniana. With a Cumulative
Index of Contributors to Studia Patristica, Vols I-XI. IX,
355 S. Ed. by F. L. Cross. Berlin: Akademie-Verlag 1970/72
gr. 8° = Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen
Literatur, 107/108. M 60,- u. M 77,-.
Studia Patristica. Vol. XII-XIV. Papers presented to the Sixth
International Conference on Patristic Studies held in Oxford
1971. Part I: Inaugural Lecture, Editiones, Critica, Philologica
, Biblica, Historica. XI, 483 S. Part II: Classica et Helle-
nica, Theologica, Liturgica, Ascetica. IX, 490 S. Part III:
Tertullian, Origenism, Gnostica, Cappadocian Fathers, Augustiniana
. With a Cumulative Index of Contributors to Studia
Patristica, Vols I-XIV. IX, 502 S. Ed. by E. A. Livingstone.
Berlin: Akademie-Verlag 1975/76 gr. 8° = Texte und Untersuchungen
zur Geschichte der altchristlichen Literatur, 115
bis 117. M 93,-; M 96,-; M 96,-.
Die von F. L. Cross angeregte „Internationale Konferenz
über Patristische Studien" hat in einem Vierteljahrhundert ihre
Lebenskraft und ihren großen Wert bewiesen. Seit 1951 ist sie
im regelmäßigen Abstand von vier Jahren zusammengetreten,
und seit dem 2. Kongreß von 1955 wurde jeweils der größte
Teil der Vorträge und Mitteilungen unter dem Titel „Studia
Patristica" gemeinsam in den „Texten und Untersuchungen
zur Geschichte der altchristlichen Literatur" veröffentlicht (vgl.
ThLZ 88, 1963 Sp. 305-310 und 94, 1969 Sp. 596-599). Jetzt
liegen die Papers der 5. und 6. Konferenz zur Anzeige vor.
Die ersteren nennen als Herausgeber noch F. L. Cross, aber
sie wurden nach seinem Tode (im Dezember 1968) von Elizabeth
A. Livingstone abschließend betreut; sie zeichnet bei den
Veröffentlichungen des 6. Kongresses als alleinige Herausgeberin
.
Betrachten wir zunächst den Autbau der Veröffentlichungen.
Die anfangs (in Bd. I-II) gewählte Anlage hat sich im ganzen
bewährt. Immer bilden die vier Abteilungen „Editiones",
„Critica", „Philologica", „Biblica" eine erste Gruppe der Papers
, und immer folgen auch die Abteilungen „Historica",
„Theologica", „Liturgica" und „Ascetica"; nur werden die letzten
beiden manchmal zu einer Abteilung vereinigt, manchmal,
so auch wieder in Band XIII, getrennt vorgelegt. Dagegen
wurden die Abteilungen „Judaica", „Juridica" und „Mona-
stica" der ersten Sammlung bald wieder aufgegeben. Allgemeiner
gesagt, zeigt sich schon seit der Veröffentlichung zum
3. Kongreß das Bestreben, den gesamten Stoff mehr nach geschichtlich
-chronologischen Gesichtspunkten als nach Fachdisziplinen
zu ordnen. In Band III-VI führte man die Abteilungen
„Patres Apostolici" und „Augustiniana" neu ein, dazu in der
dritten Sammlung (Bd. IX) „Post-Patristica". Es ist verständlich
, daß man die Apostolischen Väter nicht mehr als selbständiges
Thema beibehielt. Dagegen überzeugt der Verzicht auf
die eigene Zusammenfassung der Post-Patristica nicht. Denn
sie sind zahlreich genug (9 in Bd. X, mindestens 7 in XIII),
um eine eigene Abteilung zu bilden. - Erwähnt sei ferner,
daß in Band XIII die Abteilung „Classica, Philosophica et
Ethica" zu „Classica et Hellenica" umgebildet worden ist; doch
bleibt der Sinn dieses neuen Titels unklar. Wichtiger ist, daß
beim 6. Kongreß nach dem Vorbild der bereits üblichen „Augustiniana
" noch weitere Gruppen einer Person oder einer Bewegung
zugeordnet worden sind. Man findet jetzt auch - mit
einem merkwürdigen Wechsel zwischen lateinischen und englischen
Formulierungen - die Überschriften „Tertullian", „Origenism
", „Gnostica" und „Cappadocian Fathers". Diese Neuerung
erleichtert den Gebrauch der Studia. Als weiterer Sammelpunkt
käme wohl am ehesten Johannes Chrysostomus in
Frage, dessen Text- und Editionsprobleme auf allen Konferenzen
behandelt wurden.
Die hier skizzierte Gliederung läßt erkennen, daß die ganze
Vielfalt der patristischen Forschung zu Worte kommen soll.
Den wirklichen Inhalt anzugeben oder auch nur die Überschriften
der Beiträge aufzuzählen, verbietet deren große Zahl
(fast 300 in Bd. X-XIV). Es muß daher genügen, einige Themen
- ohne Abwertung der übergangenen - herauszugreifen
sowie auf einige allgemeine Merkmale hinzuweisen.
Beginnen wir mit den 123 Beiträgen der 5. Konferenz in
Band X und XI. Manche kurzen Beiträge zu dem Thema „Editiones
" gewinnen allgemeinere methodische Bedeutung, so etwa
die von Carter und K. Treu, und auch kurze historische
Arbeiten enthalten zuweilen eine ungesuchte, erfreuliche Ak-