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Ausgabe:

1978

Spalte:

169-170

Kategorie:

Allgemeines

Titel/Untertitel:

Kirche und Gemeinde 1978

Rezensent:

Kuske, Martin

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Seite 1

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169

40 nefmathetäs (p. 139,10) wird man auf Grund des Gesamtkontextes
kaum dahingehend verstehen dürfen, daß sich das nel- auf Petrus
bezieht. Wir verstehen den Text im Sinne eines <äbr>mathetts.

41 Z. 11 lesen wir mit F. Wisse am Anfang [mi] pencoeis und Z. 12
[af]ti maein. Die Größe der Textlücke verbietet es, am Beginn von
Z. 11 nur [a] zu ergänzen. — Die erwartete Antwort auf diese Frage
kann nur „nein" lauten, und d. h.: er hat nicht alles gezeigt.

42 Vgl. Apg 2,4; 4,8. 43 Lies p. 139,18 a<u>ti.

44 Vgl. Apg 2,22-24; 5,30f. 45 Vgl. Mk 15,17-20; Joh 19,2.5.

46 Vgl. Apg 10,39f.; 13,29f.

47 Vgl. Köm 10,9; IKor 12,3; Phil 2,11.

4» Vgl. Joh 11,40; Eph 1,17. - Vgl. Apg 3,15; 5,31.

M Vgl. Rom 8,4.

61 Wir erwägen, auch im Lichte von p. 133,12f., folgende Lesung
für p. 140,2—3 (Anfang): af[s]öo[uh ehoun mpkese] | [e]pe.

62 Wir lesen p. 140,4 n[te pe]nmto[n].

53 Vgl. Apg 3,11 ff.; 5,12-16. Si Vgl. Apg 1,8.

K Hier liegt wohl ein Rudiment eines Stückes Liturgie vor; vgl.
Rom 16,16 und EvPhil § 31; OgdEnn p. 57,26f.; Free p. 65,3f.

56 Vgl. Lk 24,36; Joh 20,19; 21,26. « Vgl. Mt 28,20.

58 Ursprünglich könnte p. 140,25 nsa ce gestanden haben, und so
verstehen wir auch den Text. Möglicherweise kam es im Prozeß der

ALLGEMEINES, FESTSCHRIFTEN

[Thimme, Hans:] Küche und Gemeinde. Präses D. Dr. Hans
Thimme zum 65. Geburtstag, hrsg. v. W. Danielsmeyer u.
C. H. Ratschow. Witten: Luther-Verlag 1974. 326 S.,
1 Porträt gr. 8°.

Die Herausgeber haben die 24 Beiträge unter das Thema
„Kirche und Gemeinde" gestellt, weil um diese Thematik
das Dasein H. Thimmes kreist (Widmung). Sie haben versucht
, die Beiträge nach folgenden Gesichtspunkten zu
ordnen: A. Aus der Ökumene; B. Aus der Mission; C. Aus
der Kirche von Westfalen; D. Zur Lehre von der Kirche;
E. Die Kirche in der Welt. Diese Gliederung erscheint als
etwas Zufälliges. Denn warum hat man — um ein Beispiel
zu nennen — den Beitrag von F. Merkel, „Die Bedeutung
der Predigt in der Versammlung der Gemeinde" (154—165),
in den Teil C aufgenommen und nicht in den Teil D, in
dem solche Beiträge wie die von H. Claß, „ .Gemeinschaft
am Evangelium' — Philipper 1,5" (230—237), und M.Fischer
, „Predigt und Gottesdienst heute und an unserem
Ort" (238—259), stehen? Alle drei Beiträge behandeln die
Predigt in der Gemeinde.

Statt nun den Inhalt eines jeden Beitrages kurz wiederzugeben
, sollen — stellvertretend für alle — ein wenig ausführlicher
drei Aufsätze vorgestellt und aufeinander bezogen
werden.

In seinem Beitrag „Die Ausbildung der kirchlichen Mitarbeiter
" (166—179) fragt H.Reis „mit Recht", „ob die bisherigen
Ausbildungskonzeptionen zu wenig den weltlichen
Bezug des Evangeliums deutlich gemacht haben" (167). Weil
das Wort Gottes immer zugleich auch gegenwärtiges Wort
ist, sind Soziologie, Psychologie, Pädagogik, Politologie und
Gemeinwesenarbeit in die theologische Aus- und Weiterbildung
einzubeziehen (170 f.). Ebenso kann es kein Theologiestudium
ohne „praxis pietatis" geben, die sich zwar „in
keinem Ausbildungsplan thematisieren noch als Ausbildungselement
einplanen läßt", von der es aber trotzdem
entscheidend abhängt, „ob man dem Studium mit Freude
nachgehen kann und ob man noch Sinn und Aufgabe darin
zu sehen vermag, die christliche Botschaft weiterzutragen
in der Hoffnung und Erwartung, daß durch sie Glaube an
Christus erneut verursacht und gefördert wird" (174).

Gegenüber dieser weiten Aus- und Weiterbildungskonzeption
kirchlicher Mitarbeiter mutet das, was H. Grässer
in seinem Beitrag, „Die theologische Illusion — Bemerkungen
zur sprachlichen Grundlagenkrise" (271—282), ausführt
, als Engführung an. Damit heute jemand Theologe
werden und sein kann, ist wie eh und je die Kenntnis der
Bibel auf der Grundlage der Kenntnis der Ursprachen notwendig
. Dem ist zuzustimmen, auch H. Reiss spricht von
der „Notwendigkeit, sich mit den drei alten Sprachen (zu)
beschäftigen" (170).

Trotzdem sind die Ausführungen Grässers als Engführung
zu kennzeichnen. Wenn nach ihm „sich in der Gebundenheit
an den Urtext ausdrückt, daß das Evangelium von
Jesus Christus anders als sprachlich (nicht zu verwechseln

170

Textüberlieferung zunächst zu einer Dittographie, der dann eine
Verschlimmbesserung zum normalen Sahidisch folgte. So könnte
man den merkwürdigen Text verstehen.

Korrekturnachtrag

Inzwischen erschien eine Textausgabe mit französischer Übersetzung
und kurzem Kommentar sowie Indlces: La Lettre de Pierre ä Philippe
, Texte etabli et presentö par J. E. Menard, Bibliotheque Copte
de Nag Hammadi, Section „Textes" 1, Quebec 1977. Eine englische
Ubersetzung nebst Einleitung aus der Feder von F. Wisse erschien
in: The Nag Hammadi Library in English, Translated by Members
of the Coptic Gnostic Library Project of the Institute for Antiquity
and Christianity, San Francisco 1977, 394-398. Vgl. zu einigen wichtigen
Problemen von EpPt auch folgende Aufsätze von K. Koschorke:
Eine gnostische Pflngstpredigt. Zur Auseinandersetzung zwischen
gnostischem und kirchlichem Christentum am Beispiel der „Epistula
Petri ad Philippum" (NHC vm,2), ZThK 74, 1977, 323-343; Eine gnostische
Paraphrase des Johanneischen Prologs. Zur Interpretation
von „Epistula Petri ad Philippum" (NHC vm,2), 136,16-137,4 [erscheint
in VigChrJ. — Für die Uberprüfung einiger schwieriger Lesungen
am Original im Frühjahr 1977 sei Stephen Emmel auch hier
gedankt.

mit verbal!) nicht vergewissert und auch nicht vermittelt
werden kann: ho logos sarx egeneto!" (274 f.), dann erhebt
sich die Frage, ob er nicht in seiner Polemik gegen ein
stärker praxisbezogenes Studium (272; 278 f f.) einen sarx-
losen Logos zum Gegenstand der Theologie macht. Jedenfalls
kann eine Konzeption, die schon während des Studiums
Praktika vorsieht, in denen der Student der Theologie
mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern der Gemeinde
zusammenarbeitet (vgl. H. Reiss 177), sich auf das
bekannte Wort Luthers berufen, daß die Bibel erst versteht,
wer 100 Jahre mit Christus und den Aposteln die Kirche
regiert hat.

Die Engführung Grässers wird auch in dem folgenden
Satz deutlich: „... die erste Frage, der die Theologie
als Wissenschaft — und damit auch der Student der Theologie
— zugewandt sein soll", ist, wie sie „ihre durch
Schriftauslegung (im weitesten Sinne zu verstehen
!) gewonnene, notwendig unzeitgemäße Sache
mit den jeweiligen geistesgeschichtlichen Situationen, also
zeitgemäß verantworten kann" (280). Gegen das Wort
„geistesgeschichtlich" erheben sich Vorbehalte. Denn mit
allen Situationen unserer Wirklichkeit ist die Sache der
Theologie grundsätzlich zu vermitteln, nicht nur mit den
geistesgeschichtlichen!

Wie das im Einzelfall aussehen kann, dafür ist der Beitrag
von W. Lohff, „Gegenwärtige Lehre vom kirchlichen
Amt" (219—229), ein Beispiel. Lohff reflektiert das kirchliche
Amt im Feld zwischen den „institutionalisierten Normen
der Kirche" und der „gesellschaftlichen Praxis und
Lebenswirklichkeit der heutigen Kirche" (220 f.). Seine
Folgerungen — „komplementäres Verhältnis zwischen
Amt und Gemeinde"; kirchliches Amt im traditionellen
Sinn „als Spezialform des Charismas"; Wahrheit verkörpert
sich nicht nur in der Institution, „sondern stellt sich
im kommunikativen Prozeß mündiger Christen geschichtlich
als neue Einsicht heraus" (227 f.) — sind aus dieser
umfassenden Reflexion hervorgegangen.

Ein echtes praxisbezogenes Studium wäre es in diesem
Bereich, wenn es für den Aus- und Weiterzubildenden zu
einem Wechselspiel zwischen dem Erleben jener drei Folgerungen
in „Kirche und Gemeinde" und einer anregenden
und vertiefenden Kenntnis dieser Folgerungen durch die
exegetischen und andere klassische theologischen Disziplinen
käme.

Gnadau b. Magdeburg Martin Kuske

Bibliotheksführer der evangelischen Kirchen in der Bundesrepublik
Deutschland und West-Berlin, hrsg. von der
Arbeitsgemeinschaft für das Archiv- und Bibliothekswesen
in der evangelischen Kirche 1976. (zu beziehen
durch: Landeskirchliche Bibliothek Hamburg, Grindelallee
7) 2., neubearb. Aufl. 44 S. 8°.

Es werden 161 Einrichtungen aufgeführt, zu denen Anschriften
, Ruf-Nr., Leiter, Gründungsjahr, Bestand (Zahl
der Bände und der laufend gehaltenen Zeitschriften) und

Theologische Literaturzeitung 103. Jahrgang 1978 Nr. 3