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Ausgabe:

1978

Spalte:

382-384

Kategorie:

Systematische Theologie: Allgemeines

Autor/Hrsg.:

Metz, Wulf

Titel/Untertitel:

Necessitas satisfactionis ? 1978

Rezensent:

Kimme, August

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38i Theologische Literaturzeitung 103. Jahrgang 1978 Nr. f> 382

gegebenen drei amerikanischen Lobsprüche nimmt man etwas dnmil sowohl die anthropologische Relevanz des christlichen

zurückhaltend auf, wenn man ziemlich schnell feststellt, wie Offenbarungsgeschehens als auch die bermeneutische Grund-

schr von Loeschens Verwendung «lir führenden Lutherforscher kategorie zur 1.....rpretation des l'.anzeu christlichen C.laubens

gilt, dafi diese mehr gelesen als gelobt zu werden beanspruchen in angemessener Weise aufgezeigt wird (vgl. S. 133IT.).
können '1'r grundsätzliche Intention des Autors uneingeschränkt bejahend
, mögen immerhin zwei l'roblemkrcise genannt werden,
Hont n ei (H(i HU8 der p.I]^^j_,(.|t<.al Umsetzung ergeben: Einmal ist zu
fragen, ob sieh der oiilologisch-iingeschichtlich tptalifizicrtc Vorgriff
erkennender Subjektivität auf das ..Sein des Seienden"
(S. 97) mit dem geschiclillieh-kontingenten Chrislusgeschehen in
ndäipiatcr Weise vermitteln lälSl. Andererseits wäre zu unterteile
. Paul II.: Die llcilsbedüi fligkeit des Menschen. Anthro- sllt.]lrn< j„ w,.|t.|, genauerem Verhältnis der „leerc(n) Rahmen"
pologische Vorfragen zur Soteriologie. Preiburg—Basel—Wien: ^ 133) der explizierten Ifeilsbedürfligkeit zur ehristliehen
Herder [1978]. 145 S. gr. 8° = Freihurger theologische Stu- HeiUoffenbarung steht, um der Vorlänngkeit allen anthropolo-
dien, hrsg. v. R. Baumer, A. Dei ssler, II. Riedlinger, 105. gudbm „Fragens" sowie der Souveränität der göttlichen „Ant-
Kart. DM 25,—. wort" in gleicher Weise gerecht zu werden.

Ausgehend Von der Feststellung, daß in der gegenwärtigen P. Welle hat in seiner philosophischen Studie einen in seiner

Theologie eine ..genügend entwickelte Idee der Heilshedürftig- Stringenz bestechenden Argumentationsgang entwickelt, mit dem

keil dcs Menschen" fehlt IS lr>i isl es das erklärte Ziel des sich theologisches Reden auseinandersetzen nuiU. das um die
Vfs..

unter Aufnahme der Problematik des „Anknüpfungs- Relevanz der ehristliehen Botschaft im Liebte gegenwärtiger

Punktes" christlicher Verkündigung in einer Art „Prolegomeiia Erfahrung ringt.

zur Soteriologie" eine Untersuchung der menschlichen Heils- utn*m FrU-dcmni.Grei.u-r
bedürftigkeit anzustellen (S. IG/35). Jegliche biblische oder
kirchliche Autorität aus dem Gedankengang ausschließend, in-
tendierl vorliegende Studie im Rahmen der philosophischen
Anthropologie eine in der Erfahrung begründete systematische
Einsicht in das Wesen .......seitlicher Heilsbedürftig- V 1111: Necessilas satisfactionis? Eine systematische Studie

'<eit. Insofern sieb die Beziehung des Menschen zu Gott im /u <lcn yragen 12-18 des Heidelberger Katechismus und zur

Zusammenhang dieser Problemstellung als eine Kernfrage er- Theologie des Zacharias Ursinus. Zürich—Stuttgart: Zwingli-

vvcist. ist die Untersuchung ..auch der Religionsphilosopluc zu- Verlag [1970]. 236 S. 8° = Studien zur Dogmengeschichtc u.

'"rechnen" (S. 34). _ systematischen Theologie, hrsg. v. K. .lüngel. A. Rieb. G.

Ben Ausgangspunkt der Arbeit «Kap. I) bildet die Entfaltung yy |||(I)||T| | Stacdtke. 26. Karl. DM 26,—.

Wnes vorläufigen Heilsbegriffs, der in seiner Allgemeinheit die

, , . t^- ■ -l a„., It..i;,ro,- Diese l'.rlanger rromolionssehrifl untersucht die alte Strcit-

noghchkeil eines konstruktiven Dialoges zwischen den Iteligto ih

.„,, .., ., , , , , , 1. . c,,|,;eLi frage, o..... leide berger Katechismus IIK ..das V ersohnungs-

"ei, gewahrt. „Heil" bei eiltet demnach das. ..was das Siiojcki B f . . h . . . , ... . . . . .

,,„l . , . , , ..i.,„„i „oeh werk (.hrisIi a priori, auf rein rationale Weise konslriiierl wird

tuibedingt angeht. Der Mensch sehnt sich und verlangt , • , , . >• n i a . . r i a

,l„ * .,, , ,. tu co /r, linier oder ob vielmehr auch diese Fragen und Antworten [seil, des

m llctl.... will er als Mensch .gelingen (S. 45) nt J ^ d„ „, S(.,lrif,

-.inisselzung dieses H.....hegnlfs iden.ihzier, der Autor in ^ ..... b T(,t;iimMlls hill)C11 liml s„mit nllf ,;,,„„, def

K*p. II «n den, Menschen notwendiges IIcilsverhinge, ., uh Jcs„s „„.„,„„ ihre Aussagen machen" (S. 14).

« den, Streben nach Glück, Sinn, Gutheit und W a , Iu m Beurteilung der Kragen 12-18 in der Sckundür-

«hert. Da sieh he, näherem /usehen die Sehlis,,, bt .» « ^ njhf™£j ^ „,„,

^endem &nn und Wahrheit als «n Vorgriff- g£ d<nltHch, daß die Streitfrage nur im Sinne des Autors des IIK

l-.nd.nlltgke,, erweis,, geschieht „. diesem die , hl h ^ ^ „ ^ ^ ^ ^

-urennhett allererst bewußt machenden übewtott der Aus £

g auf das^UnendUcheW Und ^"'^^ (S' fe f ! Kalechismuscntwürfen des Ursinus Vorgebilde, sind, ist es

lt. ■ r'", -7, •'"ß ('"rcM.°T* Aufbebend«! .."aheliegend. zun, Verständnis und zur theologischen Beurtei-

Wng seines die Leidtcikeit und Soziabtat in sich auttichinaen - e -o

ty_. . , ...T,.., T„;.|„n und lung der Fragen 12-18 nur Ursinus selbst zurückzugreifen und

Uesens sucht, andererseits aber die Erfahrung von l.eiiKn uno t> o . .... ..._~a.

T...I r r. ■■• i . . , ■ n i • i .• „,,rv,.;.ri föhrl so ihren ursprünglich vom ,Verfasser intendierten Sinn zu er-

""I die l'.ud ichkeil ineiisc die her Subjektivität aulzeigl. lunn i o f ,T__j

..,,„. ..TT, , „ . X i i c ai n..r Ite/u,' hellen 178). Demgemäß will Kap. III ..Das Verständnis der

""aitsweiehhch zu der Frage nach (.olt vgl. S. 83). Der li<zun / n ! „ „„ .. . .

auf i i ... . . . .. -Ii A, .,:..l.„..l,r er- I'ragen IJ — IS hei Zacharias Ursinus (/!•— lo.i) die entschei-

",r -las Imend ehe st nicht akzidentieller Art. vielmehr n 0. .f i M l

•Mi ,i,,.„, . , i .. ,ii..,wl,.n Suh- ilende Antwort auf die Sireilfrage gehen. .Nur ..anhangsweise

; 0|sl sich der Vorgriff des erkennenden und wollenden Sun ~B_b r,

ii.Li r i , * , ,. . ii ... r,iil,eil als (185) wird Iii Kap. IV „Die V ersohnungslehre Anselms von

Jl k's auf das absolute Sein bzw. auf die unteilbare «mtliut als / l 5 o. mos nW „■,

ein .. .i ■ • , . i i.i,„c ,t,.r Mensch ( aiilerhury in seiner Schrift ,(.ur Dens homo (loo—221) mit

"' anthropologisches Wesenselement, „ohne welches der .Mcnsm / >_ v

ni*t mehr Mensch wäre" K „, IV S 103). Allerdings ist zu «lern nus Ursin gewonnenen Ergebnis konfrontiert. Abkurzungs-

sel,„. i „ , ,'. L .' i. • , .,■ i, ,i„, vtöidieh- Verzeichnis (222), Literaturangaben (223—232) und l'ersonen-

, «laß, solange keine Cewißheit hinsichtlich der Moglicn ,t B i

krii i rr~ ■ , u c..:.,c Iw.sieht die regifter (23.5 2,?b) beschließen die Untersuchung.

ja der VA n kbelikeil solchen göttlichen Sems besti nt, oi i __ -*

Seh„c. u. ii ji- l i u ■ U ;., ,tle Verabsolu- ..Wenn auch l'rage 18 erst den Namen Jesu ( hnsli nennt.

. ""sucht nach dem utieiii hellen beben sich in du veransuiu ,'..„. &. „ , -.,„ „rw«|„„ »„J™

tier..... , .,, iTj. i u i,„.„,. ,|[P Vcrbor- der im lext der anderen Fragen noch meld erwähnt worden

J, 'r ^ fl,1'r,,"1 tndh*en VCrf,'r,!" tK, , , reo" ver- ist. so kann doch daraus nicht die rationale Konstruktion un-

" o„ , es sich ausschweigenden, unbekannten Ai hren ^ Abschnittes gefolgert werden. Die Einführung des Na-

«nc-n trtT-7" i'1'"' ,V<"'i;0,I/"."" '''r , 'e nen von si aus mens Jesu Christi hat vielmehr ihre Berechtigung darin, als [?]

ÄWuft , L I ™ man nun, nachdem die Aspekte der vorangehenden Fragen

M b ("';( 1 i6(l- >nm,t, ' r ,, e lt s ine zusammengetragen sind, diese zusammensieht, unlösbar verein,

ils He,| des Menschen „ffenlmrenden Go t ^ ; j„ Jegu, (-,,rislu. Das Ganze ist mit einem Mosaik zu ver-

;| <'K .ll.ge Identität einholende Mensel, ist ™*™™^l£n gleichen, wobei der Platz der einzelnen Mosaiksteine nur vom

l-l er n'S (;aran,Cn "mfassr,.'< °" TT Z eschränk- Gesamtbild her zu verstehen ist: Frage 12-17 sind nur von der

schr,„ des menschlichen Subjekts nu den u ■m,^esehrtok_ der Frage i8 her zu verstehen" (161t). C.emäß

si, n :,,7 «^«»d«! Gott ist j,......b allere st d. n , d s 11 .)annlvti9chen- (169f.) Charakter des ganzen HK k.,„„

Mit,r , ','' ",,,,',|"1 "'lh» >Cr W7" t e l e offenbart darüber hinaus gesagt werden, „daß Frage 2-129 Entfaltungen

,^teilung dem Menschen ,m Medium der f.csilmhtc ^ Ausgangsfrage sind, daß aber Frage 12-18 in besonderer

I), X"n-V' S' 12/',T)- ,., . . ,, „ „ [Tntenuchuna Weise solche Entfaltungen darstellen, ist doch die MitÜerlebre

Beitrag seiner ph.losoph.se heu ^ das Herzstück des ganzen Katechismus, auf das die analytische

^ SÄttÄhSi lieht W.0abscb,- 23 S Frage 1 in erster linie ausgerichtet ist" (173).