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Ausgabe:

1978

Spalte:

365-367

Kategorie:

Kirchengeschichte: Mittelalter

Titel/Untertitel:

Bonaventura 1978

Rezensent:

Wendelborn, Gert

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3(if> Theologische I .ileraturzritung 103. Jahrgang 1978 Nr. 5 306

Caesarea: Anden! Source of „A Common Eucharistie Prayer" dist. 29 a. un.q. 2 ad 0 die innere Transzendenz Gottes in den

(AThR 58 197(5 S. 194- 206). Dingen angedeutet liahe: Deus inagis esl intimus imiciiique rci

Reuss, .1.: Bemerkungen zu <ien Kukas-Ilomilien des iilus von quam ipsa sibi. Kr weist diese Erkenntnis auch bei anderen

Bostra (Bibl 57. 1976 S. 538—,>41). patristischen (im Gefolge des Neuplatonismus) und Scholasti-

Rousseau, Pbihp: Augnstine and Ainbri»sc: ihe loyalty and sehen Denkern nach. So habe schon Alanns de Insulis Gott als

»inglemindednesa c.r a desciple (Aug[K] 27, 1977 S. loi it>i>)- iilt(l|H Mcu Kr(,is v,,rslan<ir„, dessen Mittelpunkt überall

>chiclTcr Hildulf- /.ur Beurteilung «es ii.irditahschen Dreikapi- B. i u i i

; . . . . .. V """" i ■ i .1- i o. . i:„ r/Kl' «7 ",,(' dessen l-cnphcrie nirgendwo sei; nach Ii. aber begegne

tel-Schismas: eine ttberlieferungsgeschichthche Studie bSKlr 87, ' . » ,, ^ ■

|,r|. g |( _ 201) dieser Gedanke ersl wieder in der licde vom Seelentiinklein hei

Stockmeier, PeTer: Aspekte /.„r Ausbildung des Klerus in der den Mystikern. Auer spricht sich gegen die pantheistische Irr-

Spätantike (M'l'h/ 27 197b S. 217—232). lehre für eine klare Unterscheidung von Schöpfer und Geschöpf,

Verheijen. L l. .1.: Klemciils d'nn «•ommentaire de la Regle de aber gegen deren Trennung aus, da diese eine gottlose Welt

snint Augustin (Aug[L] 27, 1977 S. 5—25). und einen weltlosen Gott schaffe; auch trill er gegen eine

Vöftbns, Arthur: Dicouverte de uouvellef sources de laDidascahe fmscjlc Abwertung der Welt für Ehrfurcht vor der Well im

syriarpic (DSU 64. 1976 S. 459—462). Sinne des Sonnengi'sangs des Franziskus ein.

Wiles, Maurice, and Mark Santer [Eds.] s*«™^mY3£ Viktrizius Veitk arbeitet die Christozentrik B.s heraus. Kr

Christian lluuighl. 2»<l ed. (.ambndge—London—new »ore t

11 ... T- • •, . i>,..,„^ H<)77 268 sieht die Millleiliinklion (lirisli in allen Bereichen des Lebens,

Melbourne: ( anibndge I mvcrsilv 1 ress [i,»i/j. /», " ... , , „ c. ■ .. i ■ ■ ■ .. ■• ■ w , .

8° £ '2 <J"i 1 r 111 Schöpfung, in der innergolthcheii Mittelstcl-

(i Bespr in ThLZ 101, 1976 Sp. 849). hing <l('s Verbum increatum zwischen Vater und Geist als der

Exemplar-Ursache der ganzen Schöpfung grundgelegt. Zum andern
unterstreicht Veith die pädagogisch-vorbildhafte Bedeutung
des Weges Jesu: in der VerShnlichung mit ihm ereigne

__. Ai TCP si<h der erlösende Prozeß der Rückführung des Menschen zu

KIRCHENGESCHICHTE: MITTELALItK

Gott. Korenz Stand würdigt B. als mariologischen Lehrer. In
eindringender Analyse legt er dar, daß B. noch nicht vidi zur

Vanderheyden, Ildefons, OFM [Hrsg.]: Bonaventura. Studien Lehre vonder Unbefleckten> Empfängnis der Maria vorgedran-

zu seiner Wi, kungsgeschichte. Werl/Wcstf, Dietri. l.-Coelde- Kcn ihr aber sehr nahe gekommen sc. Unter Au „ahme von

Verlan [19761 ,,02 S 17 Taf gr 8° = Franziskanische For- (.«danken Karl Hermann Schelkles sucht Stand den tieferon

s«hu',u., n 'hrsg V V "llevm'k ... ,T. Kaup. 28. Kart. DM 45,-. Sinnn in den zeitbedingten mariologischen Darlegungen B.s zu

erweisen.

Der vorliegende Bd. macht uns — von drei Ausnahmen ab- [n einem Vortrag von großer gedanklicher Dichte kennzeieb-

yescheii mit den anläßlich des 700. Todesjahres Bonavcn- Qe| Wilhelm Nyssen das Denken B.s als ilispositiv-krcatiirlieh,

'"ras (B.) an! einem von der Franziskanischen Akademie m j)(,nk(,n aus einem Mangel, Aufspüren verborgener göttlich

•taf Philosophisch-Theologischen Hochschule in Münster im Scp- gefügter Schöpfungsgründe, erfahrene Abhängigkeit und un-

tember 1974 veranstalteten Kongreß gehaltenen Referaten be- gggliches Staunen darüber, daß Gott den sich als Urmangel vor-

kannt, die in ihrer tiefschürfender und die reiche Wirkung»- behaltlos annehmenden Menschen unendlich ergänzen wolle. Die

geschiente des Seraphischen Lehrers v ielseitig erhellenden Art contemplatio als die (lern 4. Schöpfungstag entsprechende Stufe

•ine würdige Ehrang des großen OrdensliJirers darstellen. Her- ^ Erkenntnis, mit deren Behandlung das letzte, unvollendet

nanu Schalock erfaßt als «las bleibende Vermächtnis B.s das gebliebene Werk B.s endet, bestätigt diese Deutung, denn ihr

Wissen darum, daß die I I.....logie Anwalt eines Sinnganzen, VOn Sehnsucht getriebenes Anschauen der durch göttliche Offen-

W egweifung, Sinngebung und Versenkung in «be der Indivi- barung vorgegebenen unendlichen lichthaften Wirklichkeiten
«lual- und Universalgeschichte eingestiftetc Weisheit ist. Bei entspreche zuliefst dem Menschen als einer auf Verklärung, Verse
, die Natur noch eingetaucht in die Schönheit des schenkenden wnndlung und Vollendung angelegten äußersten Ballung kos-
Gottei und die Freude des empfangenden Menschen, der stau- najscher Fühlkräftc, so daß Wcltprozeß und Mensel, als die beizend
die Festlichkeit des Seins wahrnimmt, statt sich an Absur- ßrcnnpUiikte in der Ellipse des Weltablaufs gedeutet wer-
'btät und Zufall preisgegeben zu wähnen. Alexander iei ^ jen könnten Raymond Macken beschäftigt sich in dem einnimmt
grundlegende Gemeinsamkeiten zwischen B. un(^ zigen fremdsprachigen Beitrag dieses Buches mit B.s Verständiger
— zumal in den Spätphasen ihres Denkens — wahr, da Qjg dcr 1 Materie, also des Wesens der Materie, und nimmt
beide nach dem Grund des Seins zurücktragen und das Sem ,„blime, aber wiclitige Unterschiede vom Verständnis des
selbst vom Seienden unterscheiden. Nur B. aber wage es, das

aten im Sinne einer Aufwertung der Materie wahr. Die

S,,;u Gott zu nennen, da er sich vom Seinsgrund als von einem Mnter;c spi /w;lr schWacl. im Hinblick auf die Essenz, aber

lu'l>enden, personalen und hellen Grund gelragen wisse und {m i.inl)lick nuf (1ie Ex;stenZ- Während die geschaffenen

** als Geschöpf begreife. Bei ihm ist die Verborgenheit des FoTmen vergäoglieh seien, sei die Materie unter jeglichen an-

•''naganzen nicht schicksalhaft, sondern ursächlich mit «er >e genommenen Formen unzerstörbar. Sie sei zwar einerseits die

Hbicbte der menschlichen Schuld verknüpft. Da diese nur von (Jrsache der Unruhe und der ständigen Veränderungen in der

J°tt her in Christus zu überwinden ist, ist bei B. «he eins Welt, andererseits aber die Basis existentieller Stabilität. Ihr

von der gnndenhnften Offenbarungsgeschichte überlagert, die ie unendliche Potentialität, die der Gottes freilich ent-

«»zelnen Epochen der Geschichte schon vorlaufend mit dem gcgcngege,zt se;

'"'» «les Ganzen erfülle. Alois Hüning macht vor allem unter Hinweis auf die Colla-

Haynald Wagner we.st mit Recht «laraof li()nes de Septem donis Spiritus Saneü auf die stark rationale

"■alt der Philosophie gegenüber nicht verabsol. t.c | *crt s Begründung sittlicher Werte bei B. aufmerksam. Für ihn sei

g»f, da die Dissonanz von weltlicher Weisheit ^J^ST ™ ohnt! ^ ^ngheit keine sittliche Tugend denkbar, so daß diese

^« uzes bei ihm eingebaut bleibt ,n Mnen urspr^CBen « Kardinaltagend und zur Vollendung der Vernunft werde,

•»d beider Bereiche. Er erhärtet dies durch einen wrgtaimjen ^ ^ ^ QQr ^ Glauben zu unbedingter Sicherheit ge-

vp«-(sleieh des Kap. 5 des Itinerarium mentis in Deum nii Johanne! Sehlageter weist nach, daß die Unfehlbarkeits-

',llr-"< ni«b iscben Kehrgedieht über das Sein, zwis«-bcn ,I, nen ^ ^ ^ ^ vom Vatikanum I definierten Form aus mehre-

WWannKdw Gemeinsamkeiten Wahrnimmt, obgle.cli O. ' rcn E]emeaten bestehe, «leren Formulierungsgesclmhte nicht

"'|es nicht kennen konnte. Bei beiden nehme .,ü, ™' ™ syllchron verlaufen sei. Bei den mittelalterlichen Kanonisten

Wüorj die Form einer Entrück.uing an, in der sie sun (,( f()| (,er pHudoisidorischen Dckretalen die Irrtums-

W»WUch aufweinende Helle des Seins beza«.bern hissen UBM ^ ^ Iliclu eigentlich an die Person des Papstes, son-

^sdieuchen des Nichtigen führe aber bei Ii. . -4te dern an die ecclesia Romana als ganze gebunden. Die Unwider-

.'"»cnides zu der Konsequenz, Werden, £«» tu» _ ' _ nlflichkeit päpstlicher Entscheidungen sei zunächst von den

«" M'rgleichgültigcn. Einen wertvollen DenkanstoD nu■ - _ ^ ^ Mcn.likantentheologen bei der Durchsetzung ihrer Or-

s""««ng «her die Schöpfungslehre gibt Johann densintcressen gegenüber dem Weltklerus behauptet worden.
l1'nwCIS dnr(,„fi daß B. in seinem Sentenzenkommenwr uu