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Ausgabe:

1978

Spalte:

338-340

Kategorie:

Altes Testament

Autor/Hrsg.:

Crenshaw, James Lee

Titel/Untertitel:

Hymnic affirmation of divine justice 1978

Rezensent:

Wallis, Gerhard

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3,37 Theologische l.iicraturzciiung 103. Jahrgang 1978 Nr. 5 338

einer Imponierenden Pergönlkhkeil von hol...... sozialem, poli- Galerius folgte er nur zögernd, die Formulierungen -eines

üschem und wissenschatthchem Riuig. William G. B r a u d e, Edikts im Osten sind zurückhaltender, Angeregt durch anti-

dem wir ja einige vorzügliche Ubersetzungen rabbinischer Texte christliche Petitionen nahm er seine Bemühungen wieder auf,

verdanken, demonstrier! am Kingnngsabschnill des Seder Klialiu die Christen zur Verehrung <ler Götter zu zwingen, wobei er

Rabba (Tanna d'be Eliahu den Unterschied zwischen einer zugleich pagi..... Kulte forderte. Mach dem Sieg Konstantins

bloßen philologisch einwandfreien Übersetzung und einer über- über Maxenüus und vor seinen, Angriff gegen Licinius mußte

tragung. die .las Versländiiis eines Textes erseliließt. Maximinus jedoch gegen seinen Willen wieder auf Toleranzkurs
umschwenken. Stanlej Isser trägt unter dem Titel:

Den ..anderen griechisch-römischen Kulten" sind insgesamt Dositheus, Jesus, and a Moses Aretalogy zwei Kapitel seiner

nur vier Untersuchungen gewidmet. Mary Boyce behandelt Dissertation über die sumnritanischen Dositheaner vor. Nach

«Um Problem der Bilderfeindschafl und der Bilderstürmer« .....iner Darstellung der Quellen (Origenes, Epiplianius und Abu'l

der airoastrischen Religion. Bereits Herodot 1,131 hatte berieh- Fath) und einer Analyse der samaritanischen Erlöserer wartun-

let, d.d.! ilie l'erser weder Statuen noeli Tempel und Altäre er- gen kommt er zu dem Schluß, daß Dositheos als Profei wie

richten. Der älteste nachweisbare Tempel ist ein Anaitis-Heilig- Mose nach Diu 18 verehrt wurde. Zu der Mosetradition gehörtem
aus der /eil Arlnxerxes II Mneinon (404—359). Die Vfn. ten Wunder, die freilieli in der samarilaniselien D.-Tradition
vermutet, daß die königliche ikonophile Politik die Gegen- fast ganz fehlen. Ähnliches gilt von der übrigen „Moseüberliefereaktion
der zoroastrischen Bilderfeinde hervorrief, die ihrer- n,„g" hei Dositheos. Wie das tödliche Tasten und der einsame
•Wti die Feuerverehrung förderten. In seleukidis<b-parthi»cher Tod des Dositheos in einer Höhle mit dieser in Verbindung
Zeit wurde die Tendenz zur Bilderverehrung verstärkt. Die gebracht werden kann, ist für mich unerfindlich. Auch die

Machtergreifung der Sassnniden 224 n.Chr. und die damit ver- Sehlagworte ..theios aner" und „Aretalogie" helfen hei der Ana-

knndene religiöse Reform führten dann zur Bekämpfung der |yie der DositheOS-Tradilionen kaum weiter, dagegen linden wir

Bilderverehrung .....I der Ersetzung von Götterstatuen durch das typischen Topoi antiker religiöser Polemik. Die metho-

heilige Feuer. Die zoroastrische Bilderfeindschaft hat so eine dischen Sprünge von Dontheos zur samaritanischen Mosetra-

hinge Geschichte, sie endete mit einer weitgehenden Verdrän- dition und von dort zur Ehas-Überlieferung, /.u Mk 'Ulf.. EU

gung ,1er lühler aus dem Kult und bereitete die islamische Lukinns Lügenprofet Alexander und den Toledot Jeschu si„,l

Bilderfeindschaft vor. Eine gelehrte und ausführliche Studie füt eine,, Dritte.......• schwer nachvollziehbar. Auf diese Weise

widmet Kurl Rudolph der Frage nach dem Alter und lir- |«ut sieh alles und jedes miteinander verbinden. Daß die Dosierung
der Mandäer. Sie ist ein Beispiel dafür, wie der ver- ■ Ii*-.-.....p eine Lebensgeschichte ihres Hehlen mit wunderbaren

ständhehe Wunsch, da- Alter der protomandaischen Tradition Zügen erzählten, ist selbstverständlich. Das gilt für jed.....eli-

'"> möglichst frühe Zeit tinaufzudatieren und ihre Heimat in giösen Heros. Wie weit hier Parallelen zum Evangelium nach-

Palästina /u suchen auf der einen Seite und die Ungunst der zuweisen sind, muß offenbleiben, da wir von dieser Geschichte

Quellenaussagen .-,,,1 der anderen in ständiger Spannung stehen. nahezu nichts wissen.

So weist er S. 117 darauf hin. daß die vielfach geäußerte Mei- Abgeschlossen wird das opus maximum durch eine Bibliogra-
n«ng, daß bereits Mani aus einer protomandaischen Sekte plde des Jubilars, die A. Thomas K r a a l> e I zusamniengesiellt
"lamme, jetzt aufgrund des Kolner Mani-Kodex korrigiert wer- hat. Zwei Indiees für Belegstellen sowie für .Namen und Sachen
''en müsse, da Mani aus ,1er elkesaitisehen Bewegung hervor- ersehließen es für den Leser. Es handelt sich - hei aller Verging
. A„ch die von U Maciich BUSgegrab......n dunklen An- schiedenheil der Beiträge - um eine für den Forscher wertvolle

gaben der sogenannten Haran-Gawaita-RoUe gehen - wie Ru- „,„| i„ vielfältiger Weise anregende Sammlung, für die dem

dolph selbst betont „her die Herkunft der Mandaer aus dem Herausgeber herzlieh zu danken ist

Westen keine historisch zuverlässigen Hinweise. Der erweis rnI>iMtr,,„ Mirtin Menget
»Ml eine /. /„ von Rudolph bearbeitete Schrift, den ..Diwan der
Flüsse", kann Iner auch kaum weiterhelfen, da sie das ...leru-
»alem der .luden" zwischen den ..kleinen Tigris" und den

»Glanz-Euphrat" verlegt. Aufgrund derartiger konfuser Anga- . __. _ .._

'"'n irgendwelche historischen und chronologischen Schlüsse zie- ALI CO Ibdl AMcNI
'•en zu wollen, ist nicht weniger kühn, als wenn man aufgrund

des Nibelungenliedes und der Sagen von Dieterich von Bern Crcnshaw, James L: Rymnie Affirmation of Divine Justice.

ei>»e Geschichte und Chronologie Attilas oder Th.....lerichs schrei- ,| h( Doxoiogies ,,r Arnos and related Texts in the Old

wollte. Die S. 123 Anm. 37 geäußerten Vermutungen über Testament. Missoula, Montana: Scholars Press for Society of

nntinasoriiisches Pogrom im jüdischen Palästina 80 Jahre Büße] I.ilcrature [1975], MI. 178 S. 8° = SBL Dissertation

dem Tode des Täufers um 92 n.Chr. isi reine Spekulation. S ii|s i(| by (| ( Km Md D A Kn;ght, 24.

Rudolph gibt darum auf S. 124f. selbst ein vernichtendes Urteil ■•

"'»■r den hisloriscben Werl der Huran-Gawaita", dem nichts Die vorliegende formkrilisch-redaktionsgeschichthche I nler-

Wnaizufügen ist. Auch be.....n Kolophonen der Schreiber und suchung geht aus einer Dissertation hervor, die bereits ,n.

Zaubertexten ist die von Macucl, vertretene Frühdalierung Jahre 1964 der Vamlerb.lt Umvers.ty vorgelegen bat. S.e setzt

(3. oder 2 Ih) mehr als fraglich Ähnliches gilt von seinem sieh mit den hymnischen Stücken des Arnos-Buches (4.1 J:

V«»uch, die mandaische Schrift von der nabataischen abz.ulei- 5.8-9; 9,5-6) auseinander, die schon seit langem ... .hrer

de,- von .1. Naveb ,„...... Coxon widerleg! wurde. Rudolph AutJienÜe umstritten sind.

•*»»st halt dam» die Onandlische Schrift für eine eigenständige Der Autor geht ... .hapter ( A ll.story of the In.crpreUt.on

Schöpfung 136). Mit Recht he,,,,,, de,- Vf. „„eh. daß die man- oft.....)oxologies witun their C.......xts S. 5-46) so ,» Werke,

a**cben Traditionen über Joh. ,1. Täufer keine historische Be- daß er unter ständige, Rüchfrage auf du- Erforschung des

*eiskr,.f, haben da si(. ..zu widersprüchlich und zu jung" s....... Arnos-Buches beides, ,l.e theologische Aussage und die sprach-

(|z,1i u •. i t- • ii- ,t i,.. i.i.rhunderl läßt sich bebe Gestaltung dieser Doxologien, auf ihr Wesen Inn unter-

'"). Weiler als bis ins 3. nachchristliche .l.ilirliuiKii 11 o

aufam„J i a J n 11 f „...„.läische Beweffnna sucht. Dies führt ihn zu dem Ergebnis, daß die Botschaft des

'""rnml , er vor hegenden (hie cn die niaiKl.nscjn .» ">h" e> _ e>_-- j it-ii i. • u.

ii, i, .... . , , , ,i;..s,.s Dalum Arnos-Buches von Jahwe als dem Gott der Völkerwelt nicht mit

" keimr Weise zurück verfolgen, wobei selbst dieses um in , ... __. ,__n

"»<<> optimistisch ist. Generell von den ..ersten nachchristlichen der Vorstellung von dem Gott des niversums n den Doxo-

.......lere«..," zu sprechen '133,. balle ich für zu kühn. Ins- h.g.en in Einklang „ bringen .st. Ja. die Aussagen über d.e

R«*ami gib. diese ke,„,.nisreiel,e Ubersicht beste Information Sehopfenpiablalen Jahwes, d.e gle.chwobl schon vor Arnos be-
.............. was der Vf. absei.....ßend über dir Mamläerforschung k......, geworden sein mögen, stammen ... den behandelten

sag, r.. ,, , , ,,„,.,. Robert M Grant Amos-Stellen aus viel spaterer Zeit. Damit sdiheLII der Autor

..... man voll und ganz zustimmen. - Hol» ri »i. ■ ■ ■

''Kl i ii v ■ „i;,iL Ar* Kaisers Maximinus auch die Annahme aus. daß Arnos, der zwar Anspielungen auf

eine Studie zur MehgioiispoliliK ,l< s ix.us. is .., ,. ,

IJl|iu (30ö_'in) vor Als (hrislenVerfolger schwankt er zwi- kultische Vorgänge gemacht hat. selbst von solchen, uberhefer-

s<,,,<>" harter Beslrn.un" und relativer Milde, die die Angcklag- ten hymnischen Gut Gebrauch gemacht hatte. So bleibt die

,p" '.«„„ Nachgeben zwingen sollte. Dem Duldungsedikt des Frage offen, aus welchem Grunde diese Doxologien in späterer