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Ausgabe: | 1978 |
Spalte: | 1-18 |
Autor/Hrsg.: | Beintker, Horst |
Titel/Untertitel: | Die Bedeutung Rudolf Hermanns für die Lutherforschung und das Problem der Hermeneutik 1978 |
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Theologische Literaturzeitung
Monatsschrift für das gesamte Gebiet der Theologie und Religionswissenschaft
Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnadc
Herausgeber: Professor D. Ernst Sommerlath, D. D., Leipzig
in Verbindung mit Professor Dr. habil. Ernst-Heinz Amberg 33523
NUMMER 1
Spalte
Die Bedeutung Rudolf Hermanns
für die Lutherforschung und das
Problem der Hermeneutik.
Von H. Beintker.......... 1
Alsup, J. E.: The Post-Resurrection Appearance
Stories of the Gospel Tradition (G. Haufe) 29
Arnold. W., u. H.-W. Heftler: Ökumenische
Orientierung Nairobi 1975 (U. v. Brück) . . 07
Aspects de l'Anglicanisme (G. Gaftmann) 45
Bauch. A.. Gläfter. A , u. M. Seybold (Hrsg.) :
Zehn Jahre Vaticanum II (V. Vajta) ... 14
Bauer. K.-A. i Leiblichkeit das Ende aller Werke
Gottes (W. Grundmann t).......31
Bürki, B.: L'assemblee dominicale (W. Nagel) 02
Cullmann, O. i Die Christologie des Neuen
Testaments. 5. Aufl. 0- Rohde).....35
Curran, Ch. E.: New Perspectives in Moral
Theology (J. Wiebering) .......50
Duchrow, U., u. W. Huber (Hrsg.) in Zusammenarb
, m. K. Eichholz, F. Heidler. K. Hertz.
W. Kistner, G. Nagy, H.-J. Prien, L. Reith:
Die Ambivalenz der Zweireichelehre in lutherischen
Kirchen des 20. Jahrhunderts (G. Forck) 35
Fichholz, K., s. Duchrow, U........35
Gafjmann, G.: Vom Dialog zur Gemeinschaft
(H. Kirchner)...........08
Geischer. H.-J., s. Straufi. D. F.......43
Gläfter, A.. s. Bauch, A.........44
Heidler. F., s. Duchrow, U........35
Hertz, K , s. Duchrow, U.........35
Heftler, H.-W., ». Arnold, W........«7
103. JAHRGANG
Spalte
Huber, W., s. Duchrow, U........35
Keel, O.: Wirkmächtige Siegeszeichen im Alten
Testament (H. Haag).........23
-: Die Weisheit spielt vor Gott (H. Haag) . . 23
Keilbach, W.: Religion und Religionen (F. Mil-
denberger) ............48
Kienzier, K.: Logik der Auferstehung
(E. Grafter)............51
Kistner, W., s. Duchrow, U........35
Kreck, W.: Grundfragen christlicher Ethik
(H.-G. Fritzsche)..........55
Kroon, M. de, u, F. Krüger (Hrsg ] i Bucer
und seine Zeit (E. Koch).......18
Krüger, F., s. Kroon, M. de.......18
Kunzelmann, A.: Geschichte der deutschen
Augustiner-Eremiten, VII (E. Kleineidam) 37
Leon-Dufour, X.: Dictionnaire du Nouveau
Testament (G. Delling)........27
I.undbom, J. R.: Jeremiah i A Study in Ancient
Hebrew Rhetoric (W. Thiel)......25
Nagy, G., s. Duchrow, U.........86
Neuser, W. H. (Hrsg.) : Die Vorbereitung der
ReHgionsgespräche von Worms und Regensburg
1540/41 (P. Fraenkel).......31)
Noth, G.: Gehorsam in Christus (G. Zweynert) 17
Penar, T.: Northwest Semitic Philology and the
Hebrew Fragments of Ben Sira (G. L. Prato) 21
Petit, J.-C.: La Philosophie de la Religion de
Paul Tillich (W. Trillhaas).......47
Prien, H.-J., s. Duchrow, U........35
Reith, L.. s. Duchrow, U.........35
Robertson, D. A.: Linguistlc Evidence in Dating
Early Hebrew Poetry (K. Koch).....19
JANUAR 1978
Spalte
Rö.sler, M.: Die Liedpredigt (H.-Ch. Piper) 00
Seybold, M., s. Bauch, A.........44
Shofner. R. D. i Anselm Rcvisited (B. Pranger) 53
Siegcle-Wenschkewitz, L.: Nationalsozialismus
und Kirche (K. Meier)........40
Straufi. D. F.: Der Christus des Glaubens und
der Jesus der Geschichte, hrsg. v.
H.-J. Geischer (M. Kwiran)......43
Tacke. H -. Glaubenshilfe als Lebenshilfe
(E.-R. Kiesow)...........58
Thust, K. Ch : Das Kirchen Lied der Gegenwart
(Ch. Albrecht)...........04
Vanhoye. A. i La strueture litteraire de f fipitro
aux Hcbreux. 2e ed. (C. Delling) .... 28
Vinay, V.: Le confessioni di fede dei valdesi
riformati (A. Molnär)........38
Referate über theologische
Dissertationen in Maschinenschrift:
Herlyn, O.: Wende zwischen dem Wort ... 09
Schirr, J.: Motive und Methoden frühchristlicher
Ketzerbekämpfung........ 71
Schleiff. H. i Gottesgehorsam und Gottesreich 72
Von Personen:
Bibliographie Heinz Wagner (W. Böhme u.
M Petzoldt)............74
Zeitschriftenschau:
Theologiai Szemle 1973 (P. Ziehe).....77
Die Bedeutung Rudolf Hermanns für die Lutherforschung und das Problem der Hermeneutik
Von Horst Beintker, Jena
Das Werk Rudolf Hermanns ist für den größten Teil der
nachwachsenden Theologengeneration fast unbekannt. Das
Unbekannte hat nun eine gewisse Reizwirkung. Mit diesem
Beitrag* möchte der viel zuwenig genannte Rudolf Hermann
auf die unmittelbar wirkende Weise gehörter Worte als ein
wichtiger Lehrer der Theologie sowie als Forscher und Deuter
des Anliegens Luthers etwas bekannter werden und sein Beispiel
zum theologischen Erkenntnisgang helfen. Dafür ist auch
sonst der Weg zu ihm frei. Eben ist der sechste Band der nachgelassenen
und gesammelten Werke in Göttingen von ihm
erschienen - unter dem Titel: „Theologische Fragen nach der
Kirche" (mit einer Einleitung herausgegeben von Gerhard
Krause); und mit dem zweiten Band, der als „Lutherstudienband
'' herausgebracht wird, um die Lücke nach Band I „Luthers
Theologie" zu schließen, soll dann ein gewisser Abschluß zu
den Arbeiten dieses Meisters der Lutherforschung vorliegen.
Die Haupllinien der Theologie Hermanns können besser
vorstanden werden, wenn wir ihn auch als Forscher näher
kennenlernen und auf die Entstehung sowie auf die weitergehenden
Wirkungen seiner Arbeiten etwas eingehen. Die Auswirkungen
auf die hermeneutische Aufgabe, wie Hermann sie
auffaßte, werden dabei kurz mitbedacht. Die Auseinandersetzung
mit neu aufkommenden Einflüssen in der christlichen
Theologie und Kirche hat ihn bis zur Frage der Kindertaufe,
des Toleranzproblems zwischen den Konfessionen und in den
Streit um die Natürliche Theologie geführt. Die Beschäftigung
mit ihm hat also nicht mehr nur den dokumentarischen Sinn,
wertvolle Niederschriften und gedruckte Studien kennenzulernen
, die nach H.-J. Iwands Worten bereits einen wichtigen
Dienst in den zwanziger Jahren geleistet haben: Damals fanden
wir in Hermann „einen Lehrer, der uns mehr bedeutete als
einer, der uns nur unterrichtete, er bildete uns und hat uns
gebildet, indem er uns lehrte, wie man die Strenge des Denkens
mit der Unbedingtheit und Tiefe des Glaubens zu verbinden
hat. Er hat uns gebildet durch den Rückgriff auf die
Quellen, insonderheit auf die Theologie Luthers"2. Vielmehr
scheint es zunehmend wichtig, neben den sehr bekannten
Texten von Karl Barth und Rudolf Bultmann auch die Gedanken
Hermanns zu hören. Wir finden in Rudolf Hermann
einen Mann eigener Prägung, der selbst aus reformiertem
Elternhaus kam, wenn auch in Luthers Verständnis der Bibel
theologisch gereift. Er hat so profilierte Theologen des Kirchenkampfes
und der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wie Iwand,
aber auch ganze Pfarrergenerationen von Greifswald und
Berlin aus sowie in der Luther-Akademie geprägt. Als einer der
„Wissenden", zu denen ihn Iwand zählt, hat er in den Erschütterungen
der Umbruchszeiten „die tiefen Wandlungen" bedacht
und der geschehenen Wendung Ausdruck gegeben. Mit Hermann
kann zu manchen Fragen auch Luther selbst wieder
Gehör bekommen, u. zw. zu solchen, die unter dem Wandel der
Zeiten heute neu vor uns stehen, die jedpeh für das Christianum
und die Theologie und ebentd Mr jl;Jsj fllimanum grundsätzliche
Bedeutung behalten.
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26JUL1378
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