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Ausgabe:

1978

Spalte:

233-236

Kategorie:

Referate und Mitteilungen über theologische Dissertationen und Habilitationen in Maschinenschrift

Autor/Hrsg.:

Homuth, Karl

Titel/Untertitel:

Bemühungen um die niederdeutsche Bibel im 20. Jahrhundert 1978

Rezensent:

Homuth, Karl

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well have come to scrutinize traditional Anglican struc-
tures, both provincial and conciliar, to see wether there are
other models appropriate to the Church's life in a world of
increasing mobility and rapid change" (S. 34).

Die Resolution über Rassismus (S. 24 ff.) zeigt, daß man
eine starke Gliedkirche auf der Seite der weißen Minderheit
in Südafrika in den eigenen Reihen hat. Daß der Rat
seine Gliedkirchen auffordert, ihre Investitionen bei multinationalen
Konzernen zu überprüfen (S. 24), ist andererseits
ein Zeichen für die Grundtendenz in diesem Gremium
. Dies hat sich im übrigen auch intensiv mit Fragen
der Lebensordnung zu befassen. Es gibt eine interessante
Resolution zu Fragen der Polygamie (S. 36 f). Erste Überlegungen
zu Fragen der Konfirmation laufen auf die Wiedergewinnung
der Praxis der Kinderkommunion hinaus
(S. 44—46). Die Diskussion über die Ordination von Frauen
spiegelt sich in einer guten Übersicht über die sehr vielfältige
Praxis in der anglikanischen Gemeinschaft wider
(S. 37—42). Das gilt auch für das Dokument über die Liturgie
in der Gemeinschaft (S. 70—86).

Am Schluß wird ein Dank an Irland formuliert, das gastgebende
Land für die Konferenz. Kein Wort allerdings
zum Bürgerkrieg auf der Insel. Politische Resolutionen gehören
offensichtlich nicht zum Stil einer anglikanischen
Zusammenkunft. Aber man ist ja sonst auch kein Formalst
. Das Dankwort, wie es steht, wirkt auf den Außenstehenden
jedenfalls etwas peinlich.

Konferenzberichte sind Momentaufnahmen, aber einiges
an diesen Dokumenten ist signifikant für die ökumenische
Bewegung überhaupt.

Berlln Johannes Althausen

Die Armen im Blickpunkt. Ein Interview mit Samuel L.
Parmar (ÖR 26, 1977 S. 49—62).

Basdekis, Athanasios: Die Beziehungen zwischen Kirche
und Staat in Griechenland nach der Verfassung vom
9. Juni 1975 (ÖR 25, 1976 S. 381—393).

Bassi, B.: Neue Chancen der Partnerschaft. Zur Rolle des
europäischen Mitarbeiters in einer selbständigen afrikanischen
Kirche (ZfM 2, 1976 S. 221—232).

Beinert, Wolf gang: Das Petrusamt im ökumenischen Gespräch
(US 31, 1976 S. 296—298).

Bieder, W.: Der einladende Charakter der paulinischen
Versöhnungsbotschaft (ZfM 1975 S. 134—141).

234

Bieder, W.: Fastendes Korea (ZfM 2, 1976 S. 6—20).
Boeckler, Richard: Nairobi im Spiegel der Weltökumene
(ÖR 25,1976 S. 337—349).

Bonino, M. J.: Identität und Kommunikation (Zfm 1975
S. 5—12).

Carr.B.: Predigt: Zur Freiheit berufen (ZfM 1975 S.251
bis 258).

Costas, O.E.: Tradition und Wiederaufbau in der Mission
in Lateinamerika: ein protestantischer Versuch (ZfM2,
1976, Heft 4, S. 191—198).

Dockhorn, K.: Nachwort zur Indigenisations-Debatte (ZfM

1975 S. 228—246).

Downey, J.: Der Christus der jüdischen Christen: Ein pluralistisches
Modell für afrikanische Theologie (ZfM 1975
S. 197—214).

Flasche, R.: Anspruch und Wirklichkeit der Islam-Mission
in Deutschland (Die Ahmadiyya-Muslim-Mission) (ZfM 2,

1976 S. 33—39).

Gaxiola Gaxiola, M. J.: Die pfingstlerischen Geistlichen

(ZfM 2, S. 199—206).
Geldbach, E.: Justinian von Welz und die Reformation des

Einsiedlerideals (ZfM 1975, Heft 3, S. 142—154).

Gräfe, Hugald: Südindische Kircheneinigungsgespräche.
Versuch einer Bilanz (ÖR 26,1977 S. 38—49).

Grote, Heiner: Gemeindeökumene im Geflecht der Sozialstrukturen
(ÖR 26,1977 S. 25—38).

Gruchy, John de: Vorsehung, Säkularisation und Hoffnung
. Bonhoeffer als Dialogpartner im Vollzug des theologischen
Denkens des gegenwärtigen Südafrika (ZdZ
1976 S. 387—393).

Häselbarth, H.: Theologie im westafrikanischen Kontext
(ZfM 1975 S. 13—18).

Hammerstein, Franz von: Aufgaben des ökumenischchristlich
-jüdischen Dialogs nach Nairobi (ÖR 25,1976
S. 501—512).

Hild, Helmut: Einheit in Christus und Frieden für die Welt

(DtPfrBl 75,1975 S. 3—4, 42—45).
Hinz, Christoph: Zwischen Erwartung und Wirklichkeit

(ZdZ 1976 S. 393—399).
Huppenbauer, H. W.: Gott braucht Menschen (ZfM 2,1976

S. 60—63).

Koch, Hans Georg: Der Weltkirchenrat nach Nairobi (HK
30,1976 S. 521—527).

Konstantinides, Chrysostomos: Der Dialog zwischen Orthodoxen
und Lutheranern. Problematik und Perspektiven
unter besonderem Bezug auf die Gespräche mit
dem deutschen Luthertum (ÖR 25,1976 S. 489—501).

Theologische Literaturzeitung 103. Jahrgang 1978 Nr. 3

REFERATE ÜBER THEOLOGISCHE DISSERTATIONEN IN MASCHINENSCHRIFT

Homuth, Karl: Bemühungen um die niederdeutsche Bibel
im 20. Jahrhundert. Theol. Diss. Rostock 1974. 119 S.,
nebst einer Teilübersetzung des Alten Testaments in die
Mecklenburger Mundart (3 Bände), 742 S.

Die Dissertation besteht aus zwei Teilen: 1. einer Teilübersetzung
des Alten Testaments in die Mecklenburger
Mundart und 2. einer Begleitarbeit, die die seitherigen Bemühungen
um die niederdeutsche Bibel im 20. Jh. darstellt
und beurteilt sowie den eigenen Beitrag begründet und erläutert
.

Abschnitt A enthält grundsätzliche, die nd. Mundart betreffende
Anmerkungen. Nach einer Definition der Spraye
als Kommunikationsmittel aus marxistisch-leninistischer
Sicht werden die die linguistische Seite des Themas
berührenden Termini: Hochsprache, hd. Umgangssprache,
ml. Mundart, Missingsch, insbesondere die kommunikative
Funktion der nd. Mundart und der hd. Umgangssprache im
Norden der DDR (in Anlehnung an die Arbeiten von H. J.
Gernentz), beschrieben und erklärt. Die Frage: Niederdeutsch
— Sprache oder Mundart? wird dahin beantwortet
, daß das Nd. keine eigenständige Sprache mehr ist,
vielmehr nur noch einzelne nd. Mundarten existieren. Den
Abschluß des Abschnitts A bildet eine Charakteristik der
nd. Mundart. Es wird festgestellt, daß diese, wie jede
Mundart, über eine Vielzahl von Ausdrucksmitteln in den
verschiedensten Bereichen des persönlichen, familiären
und gesellschaftlichen Lebens verfügt und darüber hinaus
genügend sprachliche Mittel bereithält, um auch Glaubenserfahrungen
, Lob und Dank, Gebet und Fürbitte, Gesichte
und Offenbarungen, Gesetz und Evangelium in geprägter
Form zur Darstellung zu bringen.

Abschnitt B bietet eine Ubersicht über die Geschichte
der nd. Bibeln. Die ältesten nd. Bibeln — die Kölner Bibel
(1478), die Lübecker Bibel (1494) und die 1522 in Halberstadt
gedruckte — haben kultische Bedeutung nicht erlangt
. Die vierte nd. Bibel, die Bugenhagenbibel, die vollständig
im Jahre 1534 erschien, bedeutet insofern einen
Fortschritt, als sie auf der Übersetzung Luthers fußte, in
sprachlicher Hinsicht bedeutet sie jedoch keinen Fortschritt
; die Ubersetzer haben sich allzu eng an den Luthertext
angelehnt. Kein Sachkenner wird darum eine Neuauf-