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Ausgabe: | 1977 |
Spalte: | 93-94 |
Kategorie: | Altes Testament |
Autor/Hrsg.: | Haran, Menaḥem |
Titel/Untertitel: | The song of the precepts of Aaron ben Manir 1977 |
Rezensent: | Bernhardt, Karl-Heinz |
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Theologische Literaturzeitung 102. Jahrgang 1977 Nr. 2
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und wird somit nicht eigentlich verstanden, wenn sie unter Liturgien von A. R. Gowley aber nicht aufgenommen
dem Gesichtspunkt, betrachtet wird, als wolle sie Wahrheit worden ist. H. wurde in den fünfziger Jahren mit dem
im wissenschaftlich, ,. Sinne darstellen. Eine poetische 1889/90 geschnobenen Manuskript bekannt und stellte
Darstellung wird nicht, richtig verstanden, wenn man sie fest, .laß jenes „Lied der Gebote von Aaron ben Mnmr
unter dem Aspekt, betrachtet, als wolle sie eine Wissenschaft- (um 1300) stammt und eme liturgische Wiedergabe der 613
liehe These oder ein moralisches Verhalten klarmachen. So Gebote aus dem ,Sepl,cr ham.niswo 1, des Mn.mom. es
gründet sich auch eine mit Kraft vorgetragene ethische enthält. Das vorhegende Heft bietet den Originaltext des
Verkündigung nichtauf wissenschaftlich beweisbare Fakten, Liedes nebst einleitenden gehaltvollen Erörterungen Ober
sondern auf den Gegensatz, von Recht und Unrecht. den Aufbau des Liedes, die Abhängigkeit von Mn.momdes,
Die Voraussetzungen, die vorliegen, ohne daß man Entstehungsze.t und -ort (Damaskus) sow.e über die Rio-
daran denkt, bezeichnet Nygren also als kategorial; sie graphio des Aaron ben Ma.ur.
konstituieren verschiedene Kategorien, innerhalb derer Die Samar.taner-Forschung hat den, Vf. nicht nur fu.
selbständige Sinnzusammenhänge vorliegen, wobei jedes, eine sorgfält.ge Edition des Liedes zu danken sonde n
wenn es in ein anderes hinein integriert wird, doch seine auch für mancherlei an Anregungen von weitreichender
eigene Integrität behält. Die religiösen Urteile bleiben, Bedeutung. Besonders hervorgehoben seiei
was sie ihrem Sinn nach sind, auch wenn sie theoretisch gungen über die Punktion von Damaskn a US ate der
untersucht werden und die theoretische Untersuchung Begegnung zwischen Judentum und Samantnnern die
Weiht theorelis h wenn auch ihr Objekt, z. B. die Reli- gegen Ende des 13. Jahrhunderts vorübergehend aus
Kion. in dem Sinn verstanden werden muß, der ihr in ihrem Sichern vertrieben worden waren und in Damaskus Zu-
Egonen Bereich eignet. flucht ßpf»»d<?n hatten-
Nygren weist in seiner Arbeit nach, wie ungeheuer ßerijn Karl-Heinz Bernhardt
wichtig es ist. daß eine Vormischung der Kategorien, wie
sie so häufig vorkommt, vermieden wird. Eine ganze Reihe -
von Problemen die die theologische Diskussion beschäf- , ]>ic «13 oebote und Verbote der Samaritancr, Festschrift zum Tr.jahrigcn
t- - .. , ' , , , . . r *rtV»4- Bestehen de» Jüdisch-Theologischen Seminars, Bd. 2, Breslau 1020, S. 3!)3
"gen, ruckt dadurch in ein ganz noues Lieht. bto404.
Wir besehließen hiermit den kurzen Hinweis auf Ny-
grens Arbeit, die an sich einer umfassenden Berichterstattung
bedürfte. Mardonald, John: The Samaritan Chronicle No. II (or: Scnlicr
Ha-Yamilll). From Joshua to Nebuehadnezzar. Berlin: de
--- Gruytcr 1969. VIII, 227 8. u. 93 S. hebr. gr. 8° = Beihefte
, v , _, „ „„„ zur Zeitschrift für die alttestamentliohe Wissenschaft, hrsg.
> gi. WA 1H, G30. „ „ . 107 T w DM 7o
' Zum Vergleich kann man die Methode von Martha Byskov heranziehen, V. U. ronre , . ■ •
die in der Festschrift für Bcnt Noack (und mit Bezug auf einen seiner Vor- . K«*fc, M.«*hin<r an Tntroduetion
rein cxcgctisch-wisscnschaftllrh (aber mit. dem Blick auf die Sache. Tins a IS well prillted book containing an Introctuction
die Botschaft, gerichtet) nachweist, daU llöm 8,1 als ein Zentrum im Neuen , na„„a t |ie Knelish trnnslation with footnotes ex-
Testament angesehen «erden kann (Festschrift, tili Noack, Kopenhagen . 1 ? ' 1__Sm ,,.ß f,MnramA htar five Anncndices
1075. Oadsfflrlag S "3 ff) tendmg from pagos 77—168, tollowert l>y nve Hppenaices
' Vgl. n-c servo arb. f'lemen, S. 127; (WA 18, 836). from pages 194—220. There are no indices. The Samaritan
Hebrew toxt with textual npparatus in footnotes st-arts
nt the back of tbe book from pages 1 — 97.
Much work has undoubtedly gone into the produetion
of tbis book both by the printers and Professor Macdonnld.
ALTES TESTAMENT The lasfing vnh.....fthe book to Biblical oreven Samaritan
Studie« is extremely questionable. On the face of it the
Hkran, Menahem: The Seng »f tfte Preeepts of Aaron bea M an i r. book is s work of every detailed und meticulous weighty
A Samaritan Hymn for the Day of Atonement on the 613 scholarship. What is lacking is critical judgement. Tins
Preeaptt as T,istod by Maimonides. Jerusalem: Tho Israel sorjous and fundamental lack of critical judgement is
Academy of Sciences and Humanit ies 1974. 36 S. 8° -= Pro- inanjfest in Statements in tho introduetion in part iculor
eeedings of the Israel Academy of Sciences and Humanitics, Professor Macdonald allows us to see his pre-con-
ceptions and/or conclusions about tbis Samaritan Chro-
Die Existenz von Zusammenstellungen der in der Thora nicle. Make no mistakc in no other book more thon t his
enthaltenen Gebote und Vorbote bei den Samnritanern is it so important to read tho mtroduct.on and thnt cn-
wurde bereits im Jahre 1929 durch M. Gaster bekannt- tically. otherwise the rcader unless versed ,n Samaritan
gemacht >. Es handelt sich um 248 Gebote und 365 Verbote, scholarship could bc gravcly m.sled.
i.'.'^'osamt also um 613 Bestimmungen. Auffällig ist die There are two sides to tbis work, tho one, the leeh,,,-
tWinstimmung mit entsprechenden jüdischen Listen für cally competont and apparently cr.t.cnl, the other the
<^n liturgischen Gebrauch. Gaster dachte seinerzeit an eredulous and totally uncr.t.enl. Havmg read this Chro-
^ne parallele, voneinander unabhängige Entstehung. Diese niclo and Professor Macdonald's claims for its h«toriClty,
Auffassung ist freilich wenig überzeugend, da es ein sonder- just bow mucli he would claim for the Book of Mo mon
b-W Zufall wäre, wenn zwei zu verschiedener Zeit in were he ever to tum Ins attention (oubs.de Samaritan
unterschiedlichen Kreisen entstandene Zusammenstel- Studie« of eourse) to .t, perhaps need not Iv- surnused
'ungen die gleiche Zahl von Bestimmungen aufweisen My revered teacher the lato Professor Paul Ernst
«ürden, die im übrigen den Texten keineswegs ohne be- Kahle use to «peak of the Samar.tan H,gh Priest s hoiis,
stimmte exegetische Überlegungen entnommen werden at Nablus at the turn of last Century«« n manufactory
k«»n- Sehr viel wahrscheinlicher ist die Annahme einer of Chronicles . He «poke from hr«t-hand exper.ence as
Abhängigkeit der samaritanisehen Liste von jüdischem he visited t about tbat ime Be „poke too of Samaritan
Vorbild Chronicle« 111 Hobrew wntten for the lato Dr. Moses Gaster.
M. Haran entscheidet die«e Frage auf der Grundlage The late Professor Edward Robertson of tho John Ry-
-ines bislang nicht beachteten samaritanisehen Textes. E« lands Library Manchester, who also knew a great deal
handelt sich um ein Lied der Gebote" (schirat bammis- about Samar.tan manuscr.pl s, once told of the ways the
wnth). das nebst zehn' weiteren Liedern und anderen litur- Samaritans had of mnkmg manuseripts see.n inuch older
«isehen Texten in einem handschriftlich überlieferten than tl.ey were. Hut eyen if the colophon of III he,,,, , !,,
pebetbueh der samaritanisehen Gemeinde von Jaffa ent- John Bylands Library 1142 of"tho Gaste,-(olleet „.„, dating
»'»lton, in die «..druckte Aus-abe der samaritanisehen ,t to the year 1026 A. H. (1610 A. D.) can be aeeepted, and