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Ausgabe: | 1977 |
Spalte: | 865-867 |
Kategorie: | Allgemeines |
Autor/Hrsg.: | Steffahn, Harald |
Titel/Untertitel: | Du aber folge mir nach 1977 |
Rezensent: | Jenssen, Hans-Hinrich |
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8t)-)
Theologische Literatiirzeitung 102. Jahrgang 1977 Nr; 12
Slili
11 Vgl. dazu J. Jeremias, ihwiiii s.nss. sucht er doch nicht, wie etwa Helmut Groos in seiner
vo^Ä^ Äw! ebenfalls von uns besprochenen großen Schweitzermono-
Kuhn, ».a.o. s. 39-43, negativ lH-antHorti't worden. graphie „Albert Schweitzer - Grone und Grenzen, knie
" VgL dazu Bd. Schweiler, a.a.O. 8. LSS und 184. kritische Würdigung des Forschers und Denkers". 1974.
" So U. Bnltma.......,a.O. 8.18. „ , . „. .. < ° ■ mi_ i i ™ • ..
'■■ s(, k i.oi......v,.r a.a.o. s. 242, und v. ciundinann, a.a.o. s. i.ibi. doli Philosophen gegen den I heologen und (linsten
sondern betont u. E völlig zu
laiimT ri.....logiM'iii- siudii'ii :i>:Marian'« 1065 s. 207-217; ainii'iviwits m. ll.'n- R(>cht und ganz und gar im Sinne des Selbstverstand-
gei.r^GteiichnUvondeii v,i,,uärt,.;-rn M.-i2.i 1 s,''iV'-ViV.-.'-1.'.".!^".".".".'."V'rn'r nisses von A. Schweitzer die engste Verbundenheit von
und der ral>liini»ehcn (IMHinix»-. Z.\ .>0, 1SM5S s. 1 .!!). Vt. Im i d Milium, im o . , "
eine am der frgemoindc »taimncndi' Allegorie i'iü'i'p". arh.'itii Hi-ngci aniiami ein,mit und Glauhot, in der denkenden V ronnnigkeit
zahireiehe,, iieieimaieriais eine ältere 1'a.ai.ei heraus,imd,f'V "'A. Schweitzers, der durch und durch ein „christlicher
menbangrait Jesu Auielnandereetnmgen In Jerusalem vor stintn. loae. aucii > .
tang^l bestreitet freilich nicht, daß bei Uarku» hereiiseineallugonsarte hassung Rationahst war. „Die Religiosität hat sich nicht nur als
vorii.-i. schicksahvendend für ihn erwiesen, sondern schiniinert
"T. lalat marklnlach: vgl./.. Ii. M. Hengel, a.a.O. s. 1 Ann. •>. '
'" Der Verstell wird trötsdes Bruches In der SaUkonatruktlon, als vonnarki- Jahre spater auch vom Grunde seiner Philosophie wieder
Bjach angesehen von W.G.Kflm.....UiiO. s 2o:i Anm. 12 "»•' herauf. Es ist daher unmöglich, aus Schweitzers Lebens-
Die Gleichnisse Jeso, Berlin 1«K»V (Naelalruek) s. <><> Aiim..!. Hu in. im.iim n e>_•>
Herkunft ist dagegen K. Ilneuelien. a.a.O. s. :so<>: ......niselne.iei, M. lleiiL-el. ganzheit den Philosophen chemisch rem herauszudestlllle-
a.a.o. 8.8f. ( |9 ren, den Rationalisten vom Gottsucher zu trennen. Xa-
' a.a'.'('».">.' i*~hui'irh i'fi.'i'.'jTm! KoWnW.ii. »'.».V». s. Ii» (vgl. iedm-h ei».|i.ia türlich ist die Ehrfurcht vor dem Leben ohne die Christ-
Anm. 10). lieh-religiöse Komponente lebensfähig und so ja auch viel-
' nn''i-'aKi!!nn-;iJe1-".'is ^'^'h.aVnii-iit in diesen Ziisantineniiani;. da dc,rt die fach in der Welt wirksam geworden. Aber man muß sich
JohannesjOnger genannt werden, nicht aber der TAufer selbst. bewußt bleiben, daß sie letztlich so nicht verstanden
werden will: vielmehr sei die Ehrfurcht vor dem Lehen
nichts anderes als das große Gebot der Liebe Jesu, vom
Wege des Denkens aus erreicht. An anderer Stelle liest es
ALLGEMEINES sich so: Durch die Ehrfurchl vordem Leben werden wir
auf eine elementare, tiefe und lebendige Weise fromm,
_....._ , r, , ii„.,, CfnhwAttzers Das Liebcsgchot des Xeuen Testaments war auf dem
Meffahn, Harn < : Du alter folg«- mir nach. Albert fMliut.il/iiN i -Tm i i i , i . t r t i
Werk und Wirkt...«, Bern Stuttgart: Haupt LI »74]. 2(52 S.. Boden der I heoogie als . esusmyst.k artakuliert worden.
24 Tai' 8 Lu- I).l':{4 so profanem Grund vertrenidet es sich zu einem weltlichen
Sittengesetz, lesbar von jedermann. Aber der Vf.
Iv. ,,, , _. .- u ,,. .1,1 <(,.tf'.iiin sieht darin nicht ihren eigentlichen Sinn. Auch als Kultur-
Ihe^h^Schwe.tzer-B.ographievonHa. ;^ ; )llilosop,, ,)|,il,t er in erster Linie Christ. Kultur und
der mindestens zweimal zu Lebzeiten .VI. U ■ _>> ^ r kulturaufbauende Gedankenwerk der euro-
Umbarene weilte, .st cm hteransehes und 1 logapsei , , Goist(>sUris(, ist ('ottesdienst mit den Kräften
Kunstwerk. Dt, der Autor nicht nur über A. Schweitzer, Vernunft" (S 981
sein Werk und seine Wirkung reflektieren „km-, e son,ern darV« ^gj3 ich stark in. Zeitalter des Rationa-
s,ch auch die Aufgabe sttult. zunaohs ea ' ; ; Usnlus vfrwl,"7,Ht. sieht A. Sehweitzer die Philosophie und
fuhrung ,n die Bmgraphie und die v.cse„tl, I. t h« o o ^ (,1(,m>ntan, philosophisch-ethische Denken der Men-
K.sehen. musiktheoret.schen und phllbsoph^ h . u - in Hn(>m Ausmaße als geschichtswirksamen Paktor
dank,-., A. Schweitzers zu ver.nit(ein x .. naturg . .. Ii ^ ^ ^ ^ ]wxM a|s M(,ls(.ll(.n. d,.,en Oeschiehts-
vielesimtgeteilt,wasdem,der<l.eBucl . V .m i.üd entweder durch hü, gerliche Soziologie, .der durch den
kennt, bereits wohlvertraut ist. Abc, auch u soI h |)ist(),.is,,u>n Matorialis,nus von Marx und Engels wese.it-
Lereits gut informierten Leser ist die Lettre Oennw« ,ich beinHußt ist. kaum nachzuvollziehen vermögen. Das
c„ Genuß. Es ist bewundernswert, wie S ; h , " wil,, von Steffahn feinfühlig, aber durchaus kritisch
steh, auf verhältnismäßig knappen a » ^ lH.,,lusg(.stl,||,. Kr zitiert den Historiker August Xitschke:
denden Anliegen Schweizers klar und ™g ^ ,,u .)A„0!<gwas „ach der Aufklärung kam. linde! kein Kcho
egen. so daß der Leser unw, Ikurl ch I n Ba, > kr ^n>ty.vrs Gedankengängen... Die Strukturen der
Persönlichkeit und der Gedanken Seh«, ,t . g .d < (J(ls,.„s,,lllft mlt ihrn. ,„,,,,,1,, Macht, die Wirtschafts-
^dttber Albert Sch ve c „ |- " ,■„„„.„ „,,,,,.„ V(m'ihm ni,ht ,,eadltt.t. Schweitzer
;esch,ck ausgewählt, und der Les . hat mm ^ schreibt, als ob nie ein Marx gelebt hätte. Dabei ist Sartre
reude an den, s.dist.sehcn Können 15 , X sein unmittelbarer Verwandter... Schweitzer steh, in der
des Au „rs 4ber es tst nu 1,1 nur <'"^"^ J .^ Vorstellungswelt der Aufklärung, aber einer Aufklärung,
rung. d.e den Leser gefangen .„mir t >« < ' (He den Sehritt in die Soziologie nicht getan hat" (S. 227).
angerührt durch die keineswegs unkritische, aber ooen « s i ;
stets spürbare tiefe und ehrfurchtsvolle Liebe eines Man- Dennoch ist es natürlich auch für unser neuzeitliches
..es der „Enkelgeneration" zu Albert Schweitzer. Geschiclitsverstan, n.s so - und darauf beruht d.e blei-
Ein spezifisches Anliegen dieser Biographie ist es. sich bende Zukunftsbedeutung Albert Schweitzers - daß eine
.Schweitzers Geschichtsbild" zuzuwenden. ..Es stellt den Veränderung und Besserung der gesellschaftlichen Vor
hältni sse nicht automatis,*!, ethische Kulturgesinnuno"
produziert. Vielmehr kommt gerade auch in einer soziali"
H„„,nsh,„lcn seines ethischen Philosophierens dar. Dieses
.st zwar ein unmittelbares Resultat der un. • stisehen Gesellschaft dem ^subjektiven Faktor' eine
b,.„nß, werdenden Kulturkr.se, wcl^ an«Ja ^^ad den zunehmende Bedeutung zu. Die in Albert Schweitzer
t iefer und weit zurückreichend ei c,K, . t. u > verkörperte Einheit von ethischem Denken und ethischer
/lukunftsmöglichkeiten von Schwei ze s tA k i < • in denen, die sich seinem Einfluß öffnen, immer
er selber als sein eigentliches e n,t . ht . . »> • ^ ethische Gesinnung frei.
.bleibende Haus', kommt an den G s h ^ ^ Dacllte man si(.h alfos fort, was man von diesem Ent-
und der gcscllscht.lt hchendrundanschauung wieklungshelfer der Menschlichkeit an Trost und Zuspruch,
haners nicht^ vorbei' (S - . , untc].strcicht, daß für an Vorbild und Hingabe ausgegangen ist, was er an Be-
Obwohl Steflahn nachd u kh . . } ist(.nmg „nd stiller Nachfolge hervorgerufen hat - es
Schweitzer seine Kulturp nlosop » a ^g^onderes wäre nicht unerheblich für unsere seelische Temperatur"
E.lnk ,1er Ehrfurcht vor h . L . i r für meJne (g- 240).
Herzensanhege„ wa, - .. " n „,„„, vM davon zu „Gemessen an der bohrenden Gründlichkeit, mil der
Zukunft daß ,ch die M o^Ph' ; ,)t(.t(, ScUon ats Schweitzer sein .bleibendes Haus' abzustützen suchte,
.. den. als meine Haupta^tg^ « ^ ^ könnfe ^ fi.|t enttäusc-hend sein, daß die Bewohner
1' n!o:öph?eräl 'mi^Xol gi bes,0,äftigt" (S. 85) - ver- allenfalls aus der Dachluke schauen und den Keller keines