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Ausgabe:

1977

Spalte:

635-639

Kategorie:

Allgemeines

Titel/Untertitel:

Jesus und der Menschensohn 1977

Rezensent:

Haufe, Günter

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635

Theologische Literaturzeitung 102. Jahrgang 1977 Nr. 9

636

Anerkennung der Grundverschiedenheit in rückhaltlosem
Vertrauen einander mitteilen, was wir wissen von der Einheit
dieses Hauses, von dem wir hoffen, daß wir uns einst
ohne Scheidewände umgeben fühlen werden von seiner
Einheit". So „dienen wir getrennt und doch miteinander,
bis wir einst vereint werden in dem einen gemeinsamen
Dienst, bis wir alle werden, wie es in dem jüdischen Gebet
am Fest des Neuen Jahres heißt: ,ein einziger Bund, um
Seinen Willen zu tun'"'4.

' Für den Druck überarbeitetes Manuskript einer Gastvorlesung.

- Zitiert nacn F. v. Hammerstein: Von Vorurteilen zum Verständnis
. Dokumente zum juuiscn-christlichen Dialog, 1976, 29.

J Zitiert nacn C. Thoma: Kirche aus Juden und Heiden, Konfrontationen
8, 197u, 1U5.

• C. Brunner: Unser Christus oder das Wesen des Genies, 1921,
122, zitiert nacn P. E. Lapide: Der Rabbi von Nazaret, 1974, 98.

» P. E. Lapide, a. a. O., 1Ü0 f.

• „Trotz anedem aber war etwas in ihm, aus dem sich ,Un-Juden-
tum' entwickelte", a. a. O., 573.

7 Vgl. dazu M. Hengel: Judentum und Hellenismus, 1969, 193, wonach
das „gesamte Judentum ab etwa der Mitte des 3. Jhs. v. Chr.
im strengen Sinne als hellenistisches Judentum bezeichnet" werden
müßte; vgl. ferner R. Meyer: Hellenistisches in der rabbinischen
Anthropologie, 1937.

" Vgl. dazu F. Hahn: Methodologische Überlegungen zur Rückfrage
nach Jesus, in: K. Kertelge: Rückfrage nach Jesus, QD 63, 1974, 11—77.

• Vgl. dazu P. E. Lapide, a. a. O., 103; ders.: Ist das nicht Josephs
Sohn? 1976, 137 f.

" P. E. Lapide: Der Rabbi von Nazaret, 1974, 132.

" P. E. Lapide, a. a. O., 122; vgl. auch H. Küng — P. E. Lapide:
Jesus im Widerstreit, 1976, 19: „Die letzten 29 hebräischen Jesusbücher
. . . haben als gemeinsamen Nenner eine Sympathie und eine
Liebe für den Nazarener, wie sie 18 Jahrhunderte lang unmöglich
war."

u Insofern ist das jüdische Interesse an Jesus „weniger grundsätzlich
als umständebedingt begründet" (J. Maier: Zur neueren
jüdischen Jesusforschung, in: Herder Korrespondenz 30, 1976, 313).
Hinzu kommt auch das durch die Entdeckung der Qumranfunde geweckte
wachsende jüdische Interesse an seiner Religionsgeschichte,
zu der ja die Gestalt Jesu gehört (vgl. J. Maier, a. a. O., 314).

11 Zitiert nach G. Jasper: Stimmen aus dem neureligiösen Judentum
in seiner Stellung zum Christentum und zu Jesus, 1958, 71.

" So P. E. Lapide: Ökumene aus Christen und Juden, 1972, 69.

15 P. E. Lapide: Der Rabbi von Nazaret, 1974, 131; vgl. ders.: Ist das
nicht Josephs Sohn? 1976, 43.

" J. Wellhausen: Einleitung in die drei ersten Evangelien, 1905,
113, zitiert bei J. Klausner, a. a. O., 505, 572; P. E. Lapide: Ökumene
aus Christen und Juden, 1972, 90.

17 P. E. Lapide, a. a. O., 69.

" Vgl. dazu J. Maier, a. a. O., 316 ff.

" Vgl. p. E. Lapide: Ist das nicht Josephs Sohn? 1976, 79, wonach
„die heutigen Schulbücher Israels . . . das sympathischste Jesusbild,
das je einer Generation von jüdischen Kindern durch ihre Lehrerschaft
geboten wurde", enthalten.

" P. E. Lapide: Der Rabbi von Nazaret, 1974, 132.

" Zitiert nach der 2. Auflage von 1784, 115.

'- R. Eisler: Jesous basileus ou basileusas, I/'II, 1929.

• P. E. Lapide: Jesus in Israel, 1970, 20.

" Vgl. J. Blinzler: Der Prozeß Jesu, 1969', 29-38.

" P. E. Lapide: Der Rabbi von Nazaret, 1974, 30.

" P. E. Lapide, a. a. O., 33, mit Verweis auf Lk 1, 51 H. 68 ff.

" P. E. Lapide, a a. O., 34.

!S P. E. Lapide, a. a. O., 9.

w Vgl. S. G. F. Brandon: Jesus and the Zealots, 1967, 338. 346 ff.;
H. W. Bartsch, in: ThLZ 97, 1972, 731.

s" G. Lindeskog: Der Prozeß Jesu im jüdisch-christlichen Religionsgespräch
, in: Abraham unser Vater, Michel-Festschrift, 1963,
325-336, spez. 333 Vgl. auch G. Baumbach: Die Stellung Jesu im Judentum
seiner Zeit, in: Freiburger Zeitschrift für Philosophie und
Theologie 20, 1973, 285-305. Daß die Bedeutung dieser Fragen auch
für die .Dogmatik' neuerdings erkannt wird, zeigen die Veröffentlichungen
von Ebeling, Moltmann, Pannenberg und Rahner, vgl.
dazu E.-H. Amberg, in: ThLZ 99, 1974 Sp. 1 ff., und K. Lüthi, in:
ThLZ 101, 1976 Sp. 9 ff.

" R. Bultmann: Das Verhältnis der urchristlichen Christusbotschaft
zum historischen Jesus, 1960, 12 (= R. Bultmann: Gesammelte
Aufsätze, 1973, 432-456, spez. 440).

" Vgl. die bei G. Lindeskog, a. a. O., 325 ff., und bei J. Maier,
a. a. O., 315 f., besprochene jüdische Literatur.

" J. Maier, a. a. O., 316.

14 D. Flusser, a. a. O., 81.

ss Vgl. dazu K. Berger: Die Gesetzesauslegung Jesu, ihr historischer
Hintergrund im Judentum und im Alten Testament I,
WMANT 4u, 1üi2; K. Hübner: Das Gesetz in der synoptiscnen Tradition
, 19(3; P. Schäfer: Die Tora der messianischen Zeit, in: ZNW
65, 1974, 27-42.
"« Vgl. Sir z7, 30 - 28, 7; Abot 2, 5.

11 Vgl. j. Klausner, a. a. o., 381 Anm. 122, 505; M. Buber: Zwei
Glauuensweisen, in: M. Buber: Werke I, 1962, 656; P. Winter: On
the trial of Jesus, 1961, 124 f., u. a. m.

" Vgl. G. Lindeskog: Die Jesusfrage im neuzeitlichen Judentum,
1938, 266 ff.

" Vgl. E. Wilson: Die Schriftrollen vom Toten Meer, 1956, 107 f.
112 f.; A. Dupont-Sommer, Die essenischen Schriften vom Toten
Meer, 190U, 39u 11.; G. patscn, in: P. Allane: Die sozialen Ursprünge
des Christentums, 1963, XIX-XXI.

" Vgl. die uoersicnt bei L. Kost: Einleitung in die alttestament-
lichen Apokrypnen und Pseudepigraphen, 1971, 106—110.

" J. Maier: Die Texte vom Toten Meer II, i960, 37.

" Vgl. besonders lQSa II, 5-9; CD XV, 18ff.; 1QM VII, 4 lt., und
dazu: G. Baumoach: Jesus von Nazareth im Lichte der jüdischen
Gruppenbiidung, 1971, 32-48.

" Zu den aktuellen ADsicnten, die Flusser mit dieser Jesus-Deutung
vertritt, vgl. J. Maier, in: Herder Korrespondenz 30, 1976, 316 i.

•' D. Fiusser: Der Gekreuzigte und die Juden, in: Jahresbericht
der Katholisch-Theologischen Fakultät Luzern, 1976.

" Vgl. R. L. Lindsey: A Moditled Two-Document Theory of the
Synoptic Depenüence and Interdependence, in: NovTest VI, 1963,
252-257.

" Vgl. dazu auch L. Baeck: Das Evangelium als Urkunde der jüdischen
Glaubensgeschichte, in: Paulus, die Pharisäer und das Neue
Testament, 1961, 159 f.

" Vgl. Jesu Beschneidung und Darstellung im Tempel, seine positive
Stellung zum „Gesetz", die Hervorhebung der heilsgeschichtlichen
Bedeutung Jerusalems.

" Jesus als ,theios aner', theologia crucis, Heidenmissionstendenz,
vgl. J. Schreiber: Die Chnstologie des Markusevangeliums, in:
ZThK 58, 1961, 158.

4" Vgl. dazu H. Conzelmann: Die Mitte der Zeit, 1962', bes. 153
Anm. 1.

" G. Jasper, a. a. O., 123.

51 Vgl. G. Jasper, a. a. O., 120-132; G. Ebeling: Zwei Glaubensweisen
? in: H. J. Schultz: Juden, Christen, Deutsche, 1961", 159-168.

" Vgl. Schalom Ben-Chorin: Paulus. Der Völkerapostel in jüdischer
Sicht, 1970, 9 ff. 168.

"J Vgl. M. Buber, a. a. O., 657; Schalom Ben-Chorin: Bruder Jesus,
19701.

54 Schalom Ben-Chorin, a. a. O., 142; ders.: Das Judentum im Ringen
der Gegenwart, Ev. Zeitstimmen 22/23, 1965, 16. 41.
M Schalom Ben-Chorin: Das Judentum im Ringen der Gegenwart,

1965, 42.

*« Schalom Ben-Chorin, a. a. O., 41.

51 Schalom Ben-Chorin: Jesus im Judentum, 1970, 43; ähnlich
M. Buber: Pharisäertum, in: Kampf um Israel, 1933, 115-130, spez.
123 f.

18 Schalom Ben-Chorin, a. a. O., 63. 64.

" Schalom Ben-Chorin: Bruder Jesus, 19701, 150. Diese problematische
Osterdeutung hat im jüdischen Bereich weniger Anklang gefunden
als manche fragwürdige heilsgeschichtliche Deutung des
Staates Israel im christlichen Bereich.

•* P. E. Lapide: Der Rabbi von Nazaret, 1974, 113.

*' Vgl. S. Sandmel: A Jewish Understanding of the New Testament
, 1957; ders.: We Jews and Jesus, 1973'; E. L. Ehrlich: Eine jüdische
Auffassung von Jesus, in: W. P. Eckert - H. H. Henrix: Jesu
Jude-Sein als Zugang zum Judentum, Aachener Beiträge zu Pastoral
- und Bildungsfragen 6, 1976, 35-49.

" E. L. Ehrlich, a. a. O., 44.

" E. L. Ehrlich, a. a. O., 36.

•4 E. L. Ehrlich, a. a. O., 37. 47.

15 E. L. Ehrlich, a. a. O., 46.

" E. L. Ehrlich, a. a. O., 43. 44.

" E. L. Ehrlich, a. a. O., 39.

•• M. Buber: Kirche, Staat, Volk und Judentum, in: R. R. Geis -
H. j. Kraus: Versuche des Verstehens, Theologische Bücherei, 33,

1966, 155-166, spez. 159.

" Vgl. P. E. Lapide: Ist das nicht Josephs Sohn?, 1976, 140: „Die
jüdische Jesusforschung ist ein Kind der jüdischen Jesuspolemik
und der protestantischen Bibelforschung des 19. Jahrhunderts".

" F. Mußner: Methodologie der Frage nach dem historischen Jesus
, in: K. Kertelge: Rückfrage nach Jesus, QD 63, 1974, 118-147,
spez. 128.

" P. E. Lapide, a. a. O., 43.

7! M. Brocke: Bücher zum jüdisch-christlichen Dialog — Kritische
Anfragen, in: Katechetische Blätter 101, 6, 1976, 414-417, spez. 415;
vgl. auch G. Lindeskog: Der Prozeß Jesu im jüdisch-christlichen
Religionsgespräch, in: Abraham unser Vater, Michel-Festschrift,
1963, 325-336, spez. 331 f.

" H. Küng - P. E. Lapide: Jesus im Widerstreit, 1976. 21.

74 M. Buber, a. a. O., 160 (aus dem letzten christlich-jüdischen Religionsgespräch
vor Einbruch des Nazismus am 14. 1. 1933).

ALLGEMEINES, FESTSCHRIFTEN

[Vögtle, A.:] Jesus und der Menschensohn. Festschrift Anton
Vögtle zum 65. Geb., hrsg. v. R. Pesch u. R. Schnackenburg
in Zusammenarb. m. O. Kaiser. Freiburg—Basel-
Wien: Herder 1975. 488 S. gr. 8°. Lw, DM 72,-.

Der Freiburger Neutestamentier Anton Vögtle zählt zu
den Pionieren der neueren katholischen Bibelwissenschaft.
Daß ihm Freunde und Kollegen — darunter auch solche protestantischer
Herkunft — zur Vollendung seines 65. Geburtstages
eine umfangreiche Festschrift widmen, unterstreicht
das sachliche und methodische Gewicht der weltweit anerkannten
Arbeit des Jubilars. Dabei ist den Herausgebern
das seltene Unternehmen gelungen, daß fast alle 25 Beiträge
des Bandes einem einzigen Thema gelten, dem in der
Forschung nach wie vor offenen Thema „Jesus und der
Menschensohn", zu dem der Jubilar selbst sich mehrfach in
bemerkenswerter Weise geäußert hat. Der Leser erhält
einen differenzierten Einblick in die Breite gegenwärtiger
Menschensohn-Forschung und kann den also Geehrten nur
seinerseits zu dieser Festgabe beglückwünschen. Um allen