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Ausgabe:

1977

Spalte:

302-305

Kategorie:

Interkulturelle Theologie, Missionswissenschaft

Autor/Hrsg.:

Häselbarth, Hans

Titel/Untertitel:

Die Auferstehung der Toten in Afrika 1977

Rezensent:

Bürkle, Horst

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301

Theologische Literaturzeitung 102. Jahrgang 1977 Nr. 4

302

Lohfink, Norbert: „Seid fruchtbar und füllt die Erde an!"
Zwingt die priesterschriftliche Schöpfungsdarstellung in Gen 1
die Christen zum Wachstumsmvthos? (Bibel und Kirche 30,
1975 S. 77-82).

Menschliches Versagen (Themenheft Concilium 12, 1976, Heft 3):
S< hillebeeckx, Kdwaard, und Bas van Iersel: Das Problem,

Ja sagen zu können zum eigenen Versagen (S. 141—142).
Oelmüller, Willi: Bedrohung der personalen und sozialen

Identität (S. 143-153).
Berger, Willem: Versagen gegenüber sich selbst und dem

eigenen Lebensentwurf (S. 153—158).
Greelev, Andrew: Das Versagen und die Außenwelt (S.

159-164).

I Gössmann, Wilhelm: Versagen durch Kommunikations-

störungen (S. 164—168).
DreHeriiiann, Kugen: Angst und Schuld in der jahwistischeti

Sündenfallcrzählung (Gen 3,1-5) (S. 169-174).
Lcvinas, Kmmanucl: Vom unbekümmerten Versagen zum

neuen Sinn (S. 175-179).
Pöggeler, Franz: Andragogische Aspekte des menschlichen

Versagens (S. 180-184).
Schoonenberg, Piet: Der versagende Mensch und sein Gott

(S. 185-188).

Schillebceckx, Edwaard: Jesus und das menschliche I^cbens-
scheitern (S. 189-195).

Murphy, Roland: Die Kraft wird in der Schwachheit vollendet
(2 Kor 12.9) (S. 195-197).

Verhoeven, Cornelia: Humor als Sicherheitsventil? (S. 198
bis 200).

Mieth, Dietmar: Die Relevanz der Geschichte für eine ethische
Theorie der Praxis. Zur Vermittlung der historischen zur normativen
Vernunft (ThQ 155, 1975 S. 216-231).

Müller, Hans Martin: Humanismus und reformatorisches Christentum
(KuD 21, 1975 S. 257-276).

Pförtner, Stephan II.: Die Menschen rechte in der römisch-
katholischen Kirche (ZEE 20, 1976 S. 35-63).

Piguel, J.-Claude: L'actualite de Pierre Thevenaz fRThPli 108,

1975 S. 198-204).

Remmerl, Günter: Scliöpfungsauftrag und Ihn Weltkrise (StZ 101,

1976 S. 117-127).

Rock. Martin: Puturologie und christliche Sozialethik (TThZ 84,
S. 105-125).

Rüssel, Letty M.: Frauen und Freiheit (LR 25, 1975 S. 5-16).

Scharffenorth, Gerta: Frauen als Innovationsgruppen. Überlegungen
zu einem Sludienprojekt (LR 25, 1975 S. 69—80).

Schibilsky, Michael: Theorie der Religion und Alltagswirklichkeit
(ZEE 19, 1975 S. 339 -362).

Schooyans, M.: Theologie et lib6ration? (RevThLouvain 6,
1975 S. 165-193).

Splett, Jörg: Zum Phänomen der Scham (TThZ 84, 1975
S. 144-156).

Stendcbach, Franz Joseph: Die Frage nach Gut und Böse.
Sittliche Normen und ihre Vorbedingungen in der Heiligen
Schrift 'Bibel und Kirche 30, 1975 S. 38-41).

Stoeckle, Bernhard: Das Problem der sittlichen Norm. Unzeitgemäße
und zeitgemäße Gedanken zu einem Fall von
Notstand (StZ 100. 1975 S. 723-735).

Styczcn. Tadeusz: Autonome und christliche Ethik als methodologisches
Problem (Theologie und Glaube 66, 1976 S.
211-219).

Thevenaz, Pierre: L'homme normal (RThPh 108, 1975 S.
205-211).

foth. Käroly: The Thcology of Liberation and Its Relation

to Antiracism (CommViat 18, 1975 S. 51-56).
'"rk, Hans Juachim: Moral ohne Gott? (Wort und Antwort 16,

1975 S. 134-139).
*~ Moderne Sexuniauffassungen und katholische Moral I u. II

(Wort und Antwort 16, 1975 S. 173-178, und 17, 1976

S. 8-12).

^'Hard, Jean: Souveniers .Tun etudiant (RThPh 108. 1975
S. 185-188).

W«t, Charles C: Faith, Ethies and Politics (Dialog 14, 1975
S. 169-180).

Znbolai-Csekme, Eva: Das Jahr der Frau — ein Jahr des

Prägens (LR 25, 1975 S. 3-5).
'■'egler, Josef Georg: Prinzipielle und konkrete Überlegungen

zum Problem der Euthanasie (TThZ 85, 1976 S. 129-140).
** Zwischen Vernunft und Offenbarung — Zur Quellen- und

Methodenfrnge in der Mornlthenlogie (Theol. Revue 70, 1974

Sp. 265-272).

MISSIONSWISSENSCHAFT, ÖKUMENE

Häselbarlh, Hans: Die Auferstehung der Toten in Afrika.
Eine theologische Deutung der Todesriten der Mamnbolo in
iSordtransvaal. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus Gerd
Mohn [1972]. 275 S. 8° = Missionswisscnschaltl. Forschungen
, hrsg. von der Deutschen Gesellschaft für Missionswisseu-
schaft, 8. Kart. DM 38,-.

Der Band ist eine Überarbeitung einer Dissertation, mit der
Vf. an der Evang.-Theologischcn Fakultät der Universität München
promovierte. Mit der vorliegenden Untersuchung will Vf.
„von einem begrenzten Erfahrungsbereich aus — es geht um
das Leben angesichts des Todes, wie es die Mamabolo sehen —
geordnete Themen der afrikanischen Religion erkennen lassen.
Viele fordern heute den Dialog mit den Religionen; hier soll
er ein Stück vorbereitet und zum Teil auch wirklich geführt
werden" (S. 9). Aus dieser Zielsetzung ergibt sich der Aufbau
des Buches. Der weitgehend auf eigene Feldstudien des Vfs.
zurückgehende erste Teil („Darstellung", S. 29—110) behandelt
die im Sippenverband der Mamabolo beheimateten religiösen
Traditionen im Zusammenhang des Todes und deren Veränderungen
im städtischen Milieu sowie innerhalb der christlichen
Gemeinden. In einem zweiten Teil („Deutung", S. 111—182)
zieht Vf. zur Erhellung der im ersten Teil entfalteten Phänomene
den breiten Bereich ethnologischer und stammesreligiöser
Forschung in Afrika heran. Unter Konzentration auf einzelne
wesentliche Aspekte des Ahnenglaubens in afrikanischen Gemeinschaften
wird hier die systematische Grundlegung vorbereitet
, die dann die theologische Auseinandersetzung mit diesem
zentralen Stück afrikanischer Traditionen im dritten Teil der
Arbeit („Antwort", S. 183—255) möglich macht.

Die Durchführung des mit dieser Dreiteilung gekennzeichneten
Aibeilsprogramms geschieht in folgender Weise: Unter der
Überschrift „Abschied und Ileimholung" gibt Vf. im 1, Kapitel
eine nach den wichtigsten Phänomenen geordnete Darstellung
der mit dem Todcserlcbnis verknüpften Riten und Vorstellungen
der Mamabolo. Im Unterschied zu bereits vorliegenden
Untersuchungen über die Gruppe der Basotho (so durch J. D.
Krige, I. Schapera u. a.) und deren südafrikanische Nachbarvölker
wird hier spezielles Material über die Todesriten der
Mamabolo vorgelegt. Die Darbietung des Stoffes erfolgt unter
dem Gesichtspunkt des rituellen Prozesses, in dessen Verlauf
der Verstorbene in die Funktionen des Ahnen stufenweise einrückt
. Das Gewicht der Darstellung und die Stoffauswahl liegt
auf solchen Phänomenen, die an Hand des Verhaltens ango-
lichtl des Todes wichtige Hinweise auf die ,Anthropologie' im
Denken dieser Gruppe enthalten. Ausgangspunkt ist die Frage
nach der Todesursache, die im Unterschied zu einer oberflächlich
physiologischen Erklärung in die religiöse Dimension des
Todesphänomens verweist, wie sie afrikanischem Glauben in
seiner magisch-mythischen Form eigen ist. In den Hiten, die
die eigentliche Bestattung vorbereiten, wird die neue Beziehuug
zwischen Lebenden und Toten in Form von Identifikation uud
Trennung vorbereitet. Das Handeln am Grabe wird in seiner
Intention als Bereitung der dem neuen Sein des Verstorbenen
entsprechenden ,WohnsUtt' und damit als Ort der Hoffnung
für die Lebenden interpretiert. Das Bestattungszercmoniell erscheint
— unter Berufung auf Beispiele aus verwandten Stammesgruppen
— als lebensnotwendige' Zäsur. In vielschichtigem
S rnbolreiclilum durchgeführt, bietet sie die Gewähr für die
Zukunft. In der ,Promotion' des Verstorbenen zum erhöhten
Machtträger zeichnet sich die Erwartung der lebenden Gemeinschaft
ab. Konsequcnlcrweise wird auch das Totenmahl nicht
einseitig als erstes Opfer an den Toten, sondern als Gemeinschaft
stiftendes Handeln mit dem Toten gedeutet. Entsprechend
werden die zu unterscheidenden Motive der Opferhandlung
(endgültige Trennung, Identifizierung, Versöhnung und Integration
) unter dein Gesichtspunkt eines neuen ,Bundesschlusses'
interpretiert.

Wichtiges Material bietet der Abschnitt über die Riten der
Interimszeit bei den Mamabolo. Die Deutung dieser Periode als
eines Ausnahmezustandes im Sinne einer .Inkubationszeit' für