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Ausgabe:

1977

Spalte:

193-194

Kategorie:

Altes Testament

Titel/Untertitel:

Syntax and meaning 1977

Rezensent:

Zobel, Hans-Jürgen

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Seite 1

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I!«

Theologisohe Litetaturaeitung 102. Jahrgang 1977 Nr. 3

MM

se, frontierq, 147 Z. 2 preeisement, 229 Anm. 3 Heils-
geschehcn ZU lesen) stören lediglich die nicht ganz seltenen
Fehlakzentuierungen griechischer (S. 30.31 mehrfach, 129,
169, 171 mehrfach, 175, 181, L87, 201, 202, im Register
250f. 13 Verschreibimgen) und gelegentlich auch Fehlschreibungen
hebräischer Worte (S. 81.92.146.200 und im
Register S. 249 4 Fehler).

Höningen VfauW Zlmmeril

LabuMhagne, 0. J., Leeuwen, C. van, Mulder, M. )., Bremger«, H.
A., Jangeling, 15.. Dequeker, L., and I'. A. EI.de Boer: Syntax
and Meaning. Studies in Eebrew Syntax and Biblioal Exegesis.
Leiden: Brill 1973. V, 213 8. gr. 8° = Ondtestamentischo Studien
, namens het Oudtestamentisoh Werkgezelaohap in Nieder-
land uitgeg. door A. S. van der Woude, XVTf 1". Lw. hfl. 72,—.

In diesem Band weiden fünf Aufsätze über verschiedene
hebräische Partikeln und zwei exegetische Abhandlungen
zusammengefaßt. - C. J. Labusohagne, The partioles in
and ran (X. 1-14) kann aufzeigen, daß diese weithin als
Deiiionsliativpartikcln oder besser als Interjektionen bekannten
Wörter öfters als Konjunktionen fungieren und
mit den Partikeln kl und 'im gleichbedeutend sind. Diese
Entwicklung betrifft beide Partikeln und vollzog sich unabhängig
von Einfluß des Aramäischen. -C. van Leeuwen,
Die Partikel D« (fij. 15-48) geht, nachdem er kurz die anderen
semitischen Äquivalente aufgeführt und die Frage der
Etymologie erörtert hat, auf den Gebrauch und die Bedeutung
von 'im in den verschiedenen Arten von Bedingungssätzen
, in Konzessiv-, Frage-, Adversativ-, Ex-
zeptions- und Temporalsätzen ein. M. J. Mulder, Die
Partikel (S. 49-83) stellt fest, daß diese Partikel, die
last ausschließlich im Biblisch-Hebräischen vorkommt,
wahrscheinlich ehemals ein Nomen war. Sie fehlt sowohl
in den ältesten als auch in den jüngsten Partien des AT
und schein! vorzüglich dem südlichen, also judäisehen
Dialekt (Jesaja, Jeremia, Ezechiel) anzugehören. Sie
kommt nur in direkter Rede, mit wenigen Ausnahmen sogar
nur im Munde Jahwes vor und bildet den Kern einer
Präpositions und besonders einer Konjunktionsgruppe.
Zwischen ja'an und ja'an 'eisen' bzw. ja'an ki bestellt kein
Medculungsuntersehicd ; ihre Übersetzung lautet „weil"
"der „da". Aus alledem ergibt sich die Schlußfolgerung:
.,Die Partikel hat gleichsam ihren ,Sitz im Leben in der
prophetischen Sprache der Blütezeit der israelitischen
Prophetie, zumal in der Gattung der Begründungen der
Prophetischen Heils- und Unheilssprüche . . . Man könnte
sagen, die Partikel ya'an ist ein technischer Term prophetischer
Kreise-' (8. 83). - H. A. Brongcrs, Die Partikel
in ,|)T biblisch hebräischen Sprache (S. 84 -90):
Diese, wohl auf ein Nomen mit der Bedeutung „Ziel"
^mückzuführende Partikel lindet sieh gehäuft in Paräne-
sen oder doch paränetisohe^m Material mit finaler Bedeutung
. Daneben ist der Gebrauch als konsekutive Konjunktion
bezeugt. Wenn auch damit die Wiedergabe in den
einschlägigen Lexika als im großen und ganzen zutreffend
eingeschätzt werden kann, so zeigt B. doch, daß oftmals
pine feinere Nuancicrung in der Übersetzung notwendig
ist, um der Intention des Textes gerecht zu werden. - B.
Jongeling, La particulc p-i (S. 97-107) erörtert die Etymologie
, die Bedeutung, den syntaktischen Gebrauch und die
Nuancen mit dem Ergebnis, daß die Partikel „nur" oder
..bloß" bedeutet, diese Bedeutung aber besonders dann
vorliegt, wenn dio Partikel sich auf ein folgendes Wort
oder einen folgenden Gedanken bezieht. In anderen Fällen
steht die Partikel in einem, auch den vorangehenden Kontext
miteinsehließenden größeren Zusammenhang und hat
('<uui die Funktion, feinere Nuancierungen auszudrücken.
Daß das Wort sieh kaum in prophetischen und poetischen
Texte 'n findet , wird zum Schluß angemerkt. - L. Dequeker
Behandelt noch einmal „The ,Saint« of the Most High' in
Qomran and Daniel" (S. 108-187), weil die von ihm erstmalig
1900 veröffent licht e These, daß mit den Heiligen des
Höchsten von Hause aus die Engel gemeint seien, mancherlei
Widerspruch hervorrief. In Auseinandersetzung
damit ändert D. seine Meinung über Dan 7 insofern, als er
nicht mehr mit zwei, sondern nur noch mit einer makka-
bäischen Überarbeitung einer aus dem 3. Jh. v. Chr.
stammenden apokalyptischen Vorlage rechnet, verteidigt
aber mit erwägenswerten Gründen seine bisherige! Annahme
, daß die Heiligen oder die Heiligen des Höchsten
stets himmlische Wesen sind, daß sich diese» Ausdrücke in
der Qumran-Literatur nirgends absolut sicher auf Glieder
der Sekte beziehen, wohl aber die von I). angenommene
Bedeutung in den Kontext paßt und daß sogar Dan 8,2i
bis 25; 7,21.22.25.27 Engel voraussetzt. - Den vorliegenden
Band beschließt eine straffe, inhaltlich gehaltvolle
Abhandlung von I*. A. II. de Boer über ..The Son of I lod
in the Old Testament" (S. 188-207). In vier Abschnitten
wird von Gottessöhnen als himmlischen Wesen, vom
Gottessohn als Bezeichnung des Königs und des Volkes
Israel und schließlich vom Sachs erhalt in theophoren
Personennamen gesprochen. Dabei ergib! sieh, daß der
Ausdruck „Sohn Gottes" von dem Verhältnis des Vaters
zum Sohn innerhalb des Familienverbandes her zu verstehen
ist. Somit drückt diese Bezeichnung die Zugehörigkeit
des so Benannten zu Gott aus und deutet ferner dar
auf hin, daß Gott über diesen väterliche Autorität ausübt
und zugleich ihm väterliche Anteilnahme entgegenbringt.
Das gilt ebenfalls hinsichtlieh der Bezeichnung eines israelitischen
Königs als Sohn Gottes insofern, als auch ihm
keinerlei eigenständige Autorität eignet und er der väterlichen
Kontrolle Gottes untersteht, was angesichts andersgearteter
Vorstellungen über eine Königsideologie beachtet
sein will. Daß die Monographie von W. Sonlißke,
Gottessöhne und Gottessohn im AT, ebenfalls 1973 erschien
, weist aid'die Aktualität dieses Themas hin.

Insgesamt vermag dieser Band eindrücklich zu zeigen,
wie wichtig solche teilweise wirklieh entsagungsvollen und
trockenen grammatisch-syntaktischen Untersuchungen
von meist wenig beachteten Partikeln sind und welchen
reichen Ertrag sie für eine genauere Erfassung des Gehalts
der Bibeltexte abwerfen, so daß man sieh eine Fortsetzung
dieser Arbeit wünscht.

i! reif «Willi! Ifiins-Jiiwn ZuIkiI

Brunei, Gilbert: Kssai sur l'Isaie de 1'hiNtuire. Stüde de 'J uulejeieü
textes aotamment dam ha. VII, VJII u. XXII. Paris: Kditious

A. & J. Picard 1975. XV, 335 S. gr. 8 '. ffr. 90.—.

Der Autor der 1968 erschienenen Studie ,,Les Lamen
tations contre Jere'mie"1, die im Zusammenhang einer
eigenwilligen Interpretation der Threni auch ein Porträt'
Jeremias zeichnete, hat nun eine Abhandlung über Jesaja
vorgelegt; sie war im Juli 1972 abgeschlossen und ist für
den Druck nur noch geringfügig überarbeitet. B.s Hauptinteresse
gilt der politischen Rolle Jesajas. Doch ist das
Buch nicht systematisch auf diese Thematik hin konzipiert
; es präsentiert sich vielmehr „dans l'ordre memo de
la rcchcrcho" (VIII), die, ausgehend von der Speise Im
manuels in .Jos 7, erst auf die weiteren Fragen gestoßen ist.

B. s Untersuchung beschäftigt sieh demnach in ihrem
I. Teil (L'Emmanuel: 1-120) - einmal mehr: „nul passago
biblique n'a cte plus presche, etudie, eommente, que cclui-
lä" (3) - mit den durch Jcs 7,14-16 gestellten Problemen:
Was ist und was bedeutet Immanuels Speise? Welcher
Sinn liegt dem Namen „Immanuel" (auch in 8, 8b und
8,10b) zugrunde? Was ist eine almal Wer ist damit in
7,14b gemeint? B. schließt den I.Teil mit einer sorgfältig
ausgewiesenen Übersetzung und einer Kommenticrung
von 7,1-22, untergliedert in die Abschnitte Vif, V3-0
V 10-17 (Beibehaltung von V 15, aber Streichung dos
Relativsatzes in V 10b: 106f A 35!) und V 18-22 (') ab