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Ausgabe:

1976

Spalte:

561-566

Autor/Hrsg.:

Haufe, Günter

Titel/Untertitel:

Taufe und Heiliger Geist im Urchristentum 1976

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Theologische Literaturzeitung

Monatsschrift für das gesamte Gebiet der Theologie und Religionswissenschaft

Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnadc

Herausgeber: Professor D. Ernst Sommerlath, D. Leipzig
in Verbindung mit Professor Dr. habil. Ernst-Heinz Amberg

NUMMER 8 101. JAHRGANG August 1976

Spall« Spalte Spalt«

Taufe und Hcilißcr Gt'ist im a primitive Apottolic Commtssioning (G. Stirnimann, H., u. I» Vischel-: Papsttum

, 6 Schille) ................................ 588 und Petnisclienst (II. Lins) ............ 031

Urchristentum. Von n. Haufe..... 501 Kucharck C : xhe Byzantine-Slav Liturgy Stökl, A.: TaizA (W. Tannerl) ............ 614

Austad, T.: Kirkcus Grunn (N. H. See) .. 59"i of St. John Chrysostom (K. Onasch) ____ 598 Triaccn A. IL, s. Pianazzi G............. 608

Bnkker, N. T.: In der Krisis der Offenba- Lange, E.: Die ökumenische Utopie oder Vanneste A.: The Dogma of Original Sin,

rung, Ubers, v. W. Bunte (.1. Fnngmeier) 610 Was bewegt die ökumenische Bewegung? transl. by E. P. Callens (I. Bcrtinetli) ..' 612

^iiTlS'',!',1,f'l'''ir,'l0t'k™C''i,d'e' ro„ , <(:.' B""S™k), •••••Verghese, P. [Hrsg.] I Koptisches Christen-

Bd. G/1907 (J. Rogge) .................. 629 Levine, B. A.: In the Presence of the Lord JJJJ (y p0ggi) .......................... 567

Boutin, M.: Heliitioimlitnl als Verstchcns- (H. Ringgrcn) .......................... 573 ' _ . 'J'"" ' '

Prinzip bei Rudolf Bultnuuin (W. Schmit- Mayer, R.: Chrisluswirklidikeit (II. Müller) 606 *'*a,er' **' + "~ " ~

hals) .................................... 583 „ ,. , „■ c _i_ j „ , . ~ ». Mühlen, II........................... 629

,. ' " „ L 17. Moltmann, J. I Die Sprache der Bofreiung

Bunte, W., s. Bnkker, N. T............... 810 (E. Kertzsch) .........................7 615 Uerichligung ................... 594

Callens, E. P., s. Vanncste, A............. 612 Mohleni „ , Morgcn wird Kinheit ,ejn m

Campbell, A. F.: The Ark Nnrrntive (I Snm einem Beitrag v. L. Vischer (J. Auhausen) 629 Von 1 ersonen:

4-6; 2 Sam 6) (M. Weipperl) .......... 675 0eing.Hanhofti L. [Hrig.]. Thomas von H. Urnrrzum 75.Geburtstag (E. Winklcr) 036

'onzelmnnn, II.: Theologie als Schriflausle- Aquin 1274/1974 (D. Schlüter) .......... 590 , . ... , _ . . ,

«ung (N. Walter) ...................... 577 K.: Die neue Gemeinde: Gott /c.lscliriflen.sel.m.: Tcmtonal-

Dombois, II.: Das Recht der Gnade. II. (H. sammelt AusgcstoBcne und Arme (lesaja Uli ciiengOKCnielllc:

Ammer t) .............................. 621 56-C6) (W. Herrmann) .................. 574 „,„,. ,„ „,... . , „, . .... .

p„ .............„ . n. , „ m • xr . Blatter für Pfälzische kircheneescliirlUo und

m ■ ^ l0hn, WyCU1 m lRgal n°<ormer rno V>»"»™, 0, e A. M. Tr.acci,,: Valore et Religiöse Volkskunde (H. Junghan.) .... 636

(II. .lunghnns) .......................... 592 Altuahta del Sacramento delln Penitenzn ■ T ...

u- , „ __ . - —. : m I Kloiner) fifH BÄllf» zur nllbaye Tischen ITIrflUllglltlIII! II

F'Micr, II. i Themnlischcr Dialog-Gottes- J- Kleiner) ........................ 0u3 ja lunahans) 637

dienst (D. Mendt) ...................... 616 Prigent, P.: Flash sur l'Apocalypsc (M. Rissi) 589 „ V Ju"gna°"'

Frankcmölle, H., Jahwebund und Kirche ««•»««. Ch.: Erziehung zum kritisch-pro- Herbergen der thnslenhe.t (II. Junghan») 637

Christi /W Triltintr) r>80 dukliven Denken im Religionsunterricht Jahrbuch für Merlin-Ilrandenburgische Kir-

r . V ' "(E. Schark) ............................ 618 chengesdiiehto (II. Junghans) .......... 637

nonZ', * '(fcSlASr ,,c, ^v",ng,le, "y- .m Reents.Ch.iKrUi.rh-produktive. Denken im Jahrbuch der Gesellschaft für NUMdr

Gibsm, A lTVn ! .r''nl'lw™„'.u Religionsunterricht (E. S.hack) ........ 619 ,|,che Kirdiengeschichte (II. Junghans) 637

tS k ..' Tnc rol|gion Dostoevsky Rudolph, K. Hrsg. : Gnosis und Gnostizis- , . , . ,,,.,,,„.„„,■ . „. , ....

(K. Onasch) ............................ 603 mus (K. W. Troger) .................... 571 ■'nhrl",ch tur Westfälische Kirchcngeschichte

Cr«1'", P.: Pcdic origincl et redemption (O. Sdiäfer, W.: Karncades Konrnd Münkel und (H. Junghans) .......................... 638

Michel) ................................ 586 seine fortschrittsglaubigc Zeit (G. Haend- Jahrbuch der Hessischen Kirchengeschicht-

"ubbnrd, II. J. | The Matthcan Redartion of ler) .................................... 594 liehen Vereinigung (H. Junghans) ...... 039

Taufe und Heiliger Geist im Urchristentum 1

Von Günter Haufe, Greifüwald

Das Gtnernlthemi „Tnufe und Heiliger Geist" setzt voraus, 2Kor 1,22 in einem Parli/.ipinlsatz von Gott: „der uns aueh

d»U zwiscJien dem Taufakt und der Gabe des Heiligen Geistes versiegelt und uns das Angeld des Geistes in unsere Hcrzvn

e'n Zusammenhang bestellt. Diesen Zusammenhang anhand gegeben hat". Bezieht sieh der Aorist sphragisamenos auf den

"'christlicher Texlc exegetisch möglichst präzis zu bestimmen Akt des Getauftwerdens, so ist die Taufe als sphragis verstan-

""d daraus wenigstens ansal/.weisc die entsprechenden histo- den, d. h. als das Mittel, mit dem Gott den Glaubenden als

***«ken und theologischen Schlußfolgerungen zu ziehen, ist die sein eschatologisches Eigentum versiegelt, d. h. gekennzeich-

^"fgabe des folgenden Heferates. net und bestätigt bat. Die Vermutung liegt nahe, daü damit

t yji , , .„,.. ., die mit der Taufe auf den Namen Jesu Christi bewirkte Uber-

t. formen der Zuordnung von laufe und Ilchgem Geist eignuiig an den Kyrios Jesus Christus eine spezifische Inter-

Ihe Zuordnung von Tnufe und Heiligem Geist ist in den pretation erfährt. Der ersehatologische Sinn des Geschehens ist

unhristliclien Texten nicht einheitlich. Achtet man auf das dadurch sichergestellt, daß der Geist als „Angeld" (arrabön),

ul!>d, so lassen sich verschiedene Formen der Zuordnung nämlich auf die eschatologische Vollendung, bezeichnet wird,

unterscheiden. Erscheint aber hier die ebenfalls im Aorist (dous) formulierte

°) Der HeUi gc Geist als Bestätigung der Heilswirkung der Gabe des Geistes unmittelbar neben der Versiegelung im Tauf-

Taufe akt, so kann das doch wohl nur bedeuten, daß die Gabe des

Diese erste Form ist eng mit der Vorstellung der Versiege- Geistes die erfolgte Versiegelung bestätigt.
Jung (sphragi/.eslhai) verbunden. Eindeutig als sphragis wird Dieser von Paulus selbst noch nicht explizierte Sinn wird

le laufe zwar eist vom Pastor Hermac bezeichnet, .»pezicll dann im Epbeserbrief dahin entfallet, daß nun nicht mehr die

'."'r das Taufwasser (lim IX 16,4). Da jedoch der Vf. offen- Taufe, sondern der Heilige Geist das Mittel der Versiegelung

■UChtlid] eine längst geläufige Terminologie aufgreift und über- ist: „. .. zum Glauben gekommen, seid ihr mit dem Heiligen

j bereits Paulus die Bcschneidung Abrahams eine sphragis
er Glaubensgerechtigkeit nennen kann (Hörn 4,11), ist es sehr

lrs!'heinlich, daß die Verwendung des Verbums sphragize- gen Geist Gottes, mit dem ihr auf den Tag der Erlösung verfall
"' *'Cr P1,u''"is(''»-'iuclipaulinischen Briefliteratur eben- siegelt seid" (4,30). Ausdrücklich wird an beiden Stellen der
s schon gj^ij^io T«jft»rminologie reflektiert. Paulus sagt eschatologische Sinn der Versiegelung festgehalten. Liegt trotz

Geist der Verheißung versiegelt worden, der das Angeld unseres
Erbes ist" (1,13); und weiter: „betrübt nicht den Heili