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Ausgabe: | 1976 |
Spalte: | 481-489 |
Autor/Hrsg.: | Molnár, Amedeo |
Titel/Untertitel: | Peter Chelcickýs Deutung von Röm 13,1-7 1976 |
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S I /
Theologische Literaturzeitung
Monatsschrift für das gesamte Gebiet der Theologie und Religionswissenschaft
Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack
Herausgeber: Professor D. Ernst Sommerlath, D. D., Leipzig
in Verbindung mit Professor Dr. habil. Ernst-Heinz Amberg
NUMMER 7
Spalte
reter Chelcick y» Deutung too Röm 13,1—7.
Von A.Molnär ........................ 481
Bäumcr, lt., Benrath, O.A., Ganociy, A.,
Grane, I,., Kottje. K., Ivcnzenweger, .1..
Mooller, Ii., u. H. Zimmermann: Mittelalter
und Befonnetlon (H. JtmdMMf) ......... 615
Mucker, J.: Diu Testamente der zwölf Patriarchen
(G.Delling) ...................... 500
Benrath, O.A., s. liäiimer, H.............. 515
Bcyschlag, K.: Simon Magus and die christliche
Gnosls (O.Uöcher) ................ 514
Bohren, lt.: Dali Hott schön wurde (K.P.
Kertzsch) ............................ 653
ntanur, ir.: August von Anwmldt 1798 Mi
, 1855 (M.Oruschat)..................... 532
Clemens AlcxandrimiB. I: Protrcpticus und
Pacihnrogus, hrsg. v. O.Stählin. 3. Aufl. v.
l'.Truu (W. Ullmann) .................. 622
Oortto, K.: En iBlam Ironien, I u. II (R.Ma-
cuuh)................................. 490
Echternach, H.i Die Luthurlscho Erbsündcn-
lehre - als ökumenische Verheißung (I.Bor-
Mncttl)............................... 545
Jäekart, K.-G.: Das Apokryphon Ezechiel
(ü. Delling) ........................... 500
''rolmcB, H., u. U.W.Knorr [Hing.]: Die
Alto Kirche (U.Drandle) ............... 618
Gauoezy, A., s. Bftumer, II................ 615
"fenthej, 3. [HUB.]: Dokumente zur üon-
hoerrer-Forsehung 1928-1045 (H.Möller) . 531
|ir""e, l„ h. Monier, R................... 516
Hebloht, Ob.. s. Kümmel, W.G............ 500
*Mfc W.i Die griechische Baruch-Apoka-
'.vpsc (O.Delling)...................... 600
101. JAHRGANG
Spalte
Jacobi, H.: Grammatik des thuiniHchen Neu-
aramäisch (Nordostsyrien) (K.Beyer)..... 499
de .long, J. A.: As the Watcre Cover the 8ca
(A.Kimme)........................... 565
Kaiser, O., s. Ktlmmcl, W.-0.............. 500
Knorr, U.W., s. Frohncs, H............... 518
Köpf,!'.: Die Anfange der theologischen
WIsscnschaftAtheorie im 13. Jahrhundert
(F.Hoff'mann)......................... 523
Kottje, R., 8. Bäumer, K.................. 615
Krankheit und Tod (E.-R.Kiesow) ........ 664
Kümmel, W.O.: JüdlBche Schriften aua hellenistisch
-römischer Zeit, hrsg. mit Ch.Habicht
, O.Kaiser, O.Plöger, J.Schreiner.
111,1: Unterweisung in lehrhafter Form.
Beeker, J.: Die Testamente der zwölf Patriarchen
. IV, Ii Poetische Schriften.
Oßwald, K.: Das Bebet Manasscs. Woude,
A.S. van der: Die fünf syrischen Psalmen.
V,l: Apokalypsen. Hage, W.: Die griechi-
buiiu Dtti iien-rt |»wrmi y |mu. JWftttib, iv.-vt..
Das Apokryphon Ezechiel (O.Delling) . . . 51X1
Kling, H.: Christ sein (H.-O.Frltzschc)..... 541
Ecnzenweger, J., s. Baumer, R............ 515
I.igicr, L.: La Confimiation. Sens et con-
Joncturc occumenlquo hier et aujourd'hui
(W.Ncidhart) ......................... 5b0
Lobte, E.: Grundrili der ncutestamcntlicheii
Theologie (G.Delling) .................. 604
Manrosa, W.: S.P.O. Paper» in the Lambuth
Palace Library (A.Lehmann)............ 558
Mocllcr, B., s. Bfiumcr, R................. 516
Müller, B.: Kommunikation kirchlicher Organisationen
(E.Winkler)............... 651
MuOner, F.: Der Galaterbrlef. Auslegung
(T.Hoitz)............................. 610
JUL11976
Spalte
OUwald, B.i Das Gebet Manasscs (G. Delling
) ................................. 500
Plöger, O., s. Kümmel, W. G.............. 500
Pottmeyer, H.J.: Unfehlbarkeit und Souveränität
(W.v.Loeweuich) ............. 530
Reetz, U.: Das Sakramentale in der Theologie
Paul Tillichs (.1.Langer)................ 550
Sand, A.: Kanon (W.Andersen) ........... 548
Schauf, H.: Das Leitungsamt der Bischöfe
(G.OaUmann)......................... 540
Scheele, P.-W.: Hallcluja-Amen (K.-H.Bic-
ritz) ................................. 603
Schreiner, J., a. Kümmel, W.-G............ 500
Schmidt-Grave, H.: Leichenreden und
Lclchenprcdigten Tübinger Professoren
(1550-1750) (R.Mohr) .................. 534
Stählin, O., s. Clemens Alexandrinus....... 522
Treu, U., s. Clemens Alexandrinus ......... 522
UntcrgaUniair, F. O.: Im Namen Jesu (O.
Delling) .............................. 612
Weimar, P.: Untersuchungen zur piieater-
seliriftlleben Exodusgcschichte (H.Revent-
low).................................. 497
Woude, A.S. van der: Die fünf syrischeii
Psalmen (O.Delling) ................... 500
Zimmermann, H., s. Bäumer, R............ 516
Zeitschrifteiiscb.au: Territurialkirchen-
geschiente
Blätter für Pfälzische Kirchengcschichte und
religiöse Volkskunde (II. Juughaus) ...... 657
Jahrbuch für Berlin-Üraudenburgische
Kirchengcschichte (H. Junghaus) ........ 569
Peter Chelcickys Deutung von Rom 13,1-7
Von Amedeo Molnär, Prag
l'is ist. wolil bekannt, welch eine wichtige Rolle die Blick auf den tatsächlichen Charakter des Menschen
"ftiikope Höm 13,1-7 bei der Erarbeitung und Festigung nach dem Fall wurde die zwingende Macht unvermeidbar
solchen Auffassung der politischen und sozialen lieh, einerseits um Unrecht zu bannen, andererseits um
Autorität gespielt hat, die ihr die fast bedingungslose gerechte Beziehungen zwischen den Menschen herzu-
^°yalität der Christen sichern sollte. Die Geschichte der stellen.
mittelalterlichen Exegese dieses Epistelabschnitts1 eben- Auf der anderen Seite gilt aber, daß man Gott mehr
80 wie die Geschichte der politischen Denkweise zeigen, gehorchen muß als den Menschen (Apg 5,29). Die
er als ein apostolischer Ausdruck des Grundsatzes mittelalterlichen Denker überlegen deshalb konkrete
gesehen wurde, nach dem der Staat eine Einrichtung Umstände, unter denen die Untertanen von der Ver-
Y°ttes ist, deren Ziel und Funktion in der Erhaltung pflichtung, den Vorgesetzten zu gehorchen, frei sind,
j'er Ordnung und Gerechtigkeit liegt. In diesem Sinn In solchen Fällen stellen sie jedoch die politische Macht
haben sclion die Kirchenväter und nach ihnen die poli- nie unter ein Fragezeichen, sondern nur ihren Miß-
j*8»'hen Denker des Mittelalters diesen Abschnitt ausge- brauch. Auf Rom 13 stützt sich so durchweg die Fordert
.2 Der Staat erschien so als eine Institution, die um rung, sich der festgesetzten Ordnung unterzuordnen.
Ine von Gott gewollte Organisation bemüht war, und Zusammenfassend müssen wir also sagen, daß die Peri-
^W)'i' aul'd,.,- Onindhigeder Voraussetzung, daß der Willi' kojie t rotz der beschränkenden, oft sehr markant vor-
^ottes im Grunde bereits an der natürlichen Ordnung getragenen Vorbehalte eindeutig der Ausarbeitung der
' er Dinge abzulesen sei. Tm Stande der Unschuld hätte Theologie des sozialen Gehorsams, der Theologie der
''er Mensch keine zwingende Macht gebraucht. Aber im Anpassung, der Loyalität dient, die einseitig auf die Be-
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2fl.SEP.1976