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Ausgabe:

1976

Spalte:

421-423

Kategorie:

Judaistik

Autor/Hrsg.:

Vermès, Géza

Titel/Untertitel:

Post-biblical Jewish studies 1976

Rezensent:

Delling, Gerhard

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Theologische Literaturzeitung 101. Jahrgang 1976 Nr. 6

422

Negenman, Johan: Het interpreteren van de profetische

literatuur (TijdschrTh 15, 1975 S. 117-140).
Negev, A.: Nabatean Capitals in the Towns of the Negev

(IEJ24. 1974 S. 153-159).
Ovadiah, A.: The Relief of the Spies from Carthage (IEJ

24, 1974 210-213).
Ovadiah, Ruth: Jonah in a Mosaic Pavement at Beth

Guvrin (IEJ 24, 1974 S. 214-215).
Payne, D. F.: Old Testament Textual Criticism: Its Prin-

ciples and Practice. Apropos of Recent English Versions

(Tyndale Bulletin 25, 1974 S. 99-112).
Peucker, Herbert: Das Verständnis des Menschen in den

ersten Büchern der Bibel (ZdZ 1975 S. 389-394).
Rosen-Ayaion, Myriam: Notes on a Particular Tech-

nique of Architectural Decoration (IEJ 24, 1974 S. 232

bis 236).

Sakenfeld, Kathenne D.: The Problem of Divine For-
giveness in Numbers 14 (CBQ XXXVII, 1975 S. 317 bis
330.)

Salters, R. B.: Qoheleth and the Canon (ET 86, 1975 S. 339
bis 342)

Saltman, A.: Pseudo-Jerome in the Commentary of
Andrew of St. Victor on Samuel (HThR 67, 1974 S. 195
bis 252).

Siegel, Jonathan Paul, Ph. D.: The Severus Scroll and
lQIsa. Missoula, Montana: Scholars Press for Society
of Biblical Literature and International Organization
for Masoretic Studies [1975]. XIV, 108 S., 2 Taf. 8° =
Society of Biblical Literature, Masoretic Studies, ed. by
H. M. Orlinsky, 2.

Siegelmann, A.: A Mosaic Floor at Caesarea Maritima
(IEJ 24, 1974 S. 216-221).

Sussman, Varda: A Note on Three Zoomorphie Vessels
(IEJ 24, 1974 S. 170-172).

Tsori, N.: A Greek Inscription from Teil Basul (IEJ 24,

1974 S. 227).

Vischer, Wilhelm: Arnos, citoyen de Tequoa (EThR 50,

1975 S. 133-159).

— L'Evangile selon Saint Jonas (EThR 50, 1975 S. 161 bis
173).

— L'Hymne de la Sagesse dans Prv 8/22-31 (EThR 50,
1975 S. 175-194).

-Yahwo plutot que Yahwß (EThR 50, 1975 S. 195 bis
202).

Vogels, Walter: Lot, pere des incroyants (ftglise et Theologie
6, 1975 S. 139-151).

Wharton. James A.: Splendid Failure or Flawed Succes?
(Interpretation 29, 1975 S. 266-276).

Wifall, Walter: Son of Man- A Pre-Davidic Social Class?
(CBQ XXXVII, 1975 S. 331-340).

Yeivin, Z.: Inscribed Marble Fragments from the Khirbet
Süsiya Synagogue (IEJ 24, 1974 S. 201-209).

Young, Davis A.: Another look at Mature Creationism
(The Westminster Theological Journal 37, 1975 S. 384
bis 389).

JUDAICA

Kermes, Geza: Post-Biblical Jcwish Studies. Leiden:
Brill 1975. XI, 246 S. gr. 8° = Studies in Judaism in Late
Antiquity, ed. J. Neusner, VIII. Lw. hfl. 64.-.

Wer Vermes' Scripture and Tradition (Leiden 21973)
Kennt, greift voller Erwartung nach diesem Band, in dem
Abhandlungen unter den Überschriften Qumran (1 bis
*)« Bible Exegesis (6—10) und Rabbinic History in meist
überarbeiteter Gestalt zusammengefügt sind (13 ist neu).
Etwa ein Drittel der Aufsätze gehört wieder dem The-
^enbereich .Schrift und Tradition' zu. In größerem Rahden
angelegte Darstellungen und Einzeluntersuchungen
ergänzen weithin einander. Sein Verfahren bei der historisch
-kritischen Beurteilung jüdischer Texte stellt Vf. der

.analytischen Tendenz der literarkritischen Schule' entgegen
(88, entsprechend im Vorwort, VII; d. h. indessen
nicht, daß Vf. den literarkritischen Vergleich überhaupt
verwirft; er handhabt ihn seinerseits, s. 12, zum Methodischen
dort 178.206).

Nachdem Vf. schon in einer einführenden Skizze (1)
auf die Bedeutung der Rollen vom Toten Meer für die
Geschichte des Bibeltextes und seiner Interpretation innerhalb
des antiken Judentums hinwies, legt er später
(4) eingehender das Verfahren der Deutung des Gesetzes
und der Propheten in der Sekte dar, das er in die Geschichte
der jüdischen Interpretation der Bibel einordnet
. Beide Male betont er, daß die Gemeinde von Qumran
ihrerseits bereits in einer Tradition steht. — Um den
Sinn einer einzelnen halachischen Vorschrift geht es in 5:
Dam 4,20—5,2 verbietet die Polygamie. Das wird m. E. besonders
durch die Berufung auf Gen 7,7—9 in diesem
Passus selbst deutlich. — In 2 und 3 begründet Vf. die Ableitung
des Namens Essener vom aramäischen ]asi ..heilen
", das sich sowohl auf den Körper wie auf die Seele
beziehen kann. Vf. geht dabei insbesondere von Philon
aus, bei dem therapeia und das zugehörige Verb beides
bezeichnen, überdies die Gottesverehrung.

In 6 übernimmt Vf. aus The Cambridge History of the
Bible1 seine Einführung in die frühe Auslegung des Alten
Testaments seitens des Judentums (die Vf. unter den
Begriff Midrasch faßt); die Darstellung der großen Linien
wird durch charakteristische Beispiele konkretisiert.
Vf. unterscheidet zwischen der .puren' Exegese, die durch
Schwierigkeiten in den Texten selbst veranlaßt ist — hier
wird wieder hervorgehoben, daß der Midrasch bereits in
der Bibel selbst gehandhabt wird —, und der anwendenden
, die Probleme bzw. Gegebenheiten der Zeit des Ex-
egeten (unter Benutzung bestimmter Regeln) von der
Schrift her zu lösen bzw. mit ihr in Einklang zu bringen
bemüht ist. — In 7 vergleicht Vf. die verschiedenen Tar-
gume zu Gen 4,3—16, die parallel in Übersetzung wiedergegeben
werden. Eine Prüfung der verschiedenen
Fassungen der speziell übersetzenden (nicht auslegenden
) Stücke nach Vokabular oder Grammatik ergibt die
Abhängigkeit des Targ Onkelos vom Targ Jerusalem I.
Eine Untersuchung der interpretierenden Partien zeigt
die Nähe des Onkelos zu den palästinischen Targumen;
er ist nicht babylonischen Ursprungs. Fast alle diese
Auslegungen haben Parallelen in der jüdischen Literatur
vom 2. Jh. vor Chr. bis zum 1. Jh. n. Chr. Abschließend
weist Vf. auf mögliche Verbindungslinien zu den
Ausdrücken Binden und Lösen im Neuen Testament
und zu Rom 5,12—21 (justice and love). — Die Nähe des
Onkelos zur palästinischen Überlieferung wird dann in
8 an zwölf Beispielen haggadischer Erläuterungen belegt
. — In 9 ordnet Vf. die Aussagen über Mose in Targ
Neofiti Ex 16,15: ,.Er ist das Brot, das der Herr euch zu
essen gab" in ihren jüdischen (und neutestamentlichen)
Zusammenhang ein. — Unverändert übernommen hat Vf.
aus guten Gründen seinen Beitrag zu Matthew Black, An
Aramaic Approach to the Gospels and Acts2, über den
Ausdruck barnasch(a) im Aramäischen (10); die sehr
zahlreichen Belege weisen nirgends auf einen Titel.5

Die Minim von jer. Ber. 1,3c, die nur den Dekalog als
Gesetz vom Sinai anerkennen, sind nach Vf. im hellenistischen
Judentum zu suchen (11). — Auf Grund einer
eingehenden Analyse des zu Chanina ben Dosa überlieferten
rabbinischen Materials zeichnet Vf. das eindrucksvolle
Bild des charismatischen Chasid Galiläas in der
Mitte des 1. Jh. n. Chr., des Mannes des Gebets, das
wunderbare Heilungen wirkt (Vergleich mit Elia), des
Mannes der liebenden Tat, des Prototyps des (nicht pharisäisch
) Frommen schlechthin. So ergeben sich für Vf.
bestimmte Entsprechungen zum Bild Jesu. — Ein Überblick
über die Stellung zu Rom in der Literatur des nachbiblischen
Judentums macht sichtbar, daß die erheblich