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Ausgabe:

1976

Spalte:

351-355

Kategorie:

Judaistik

Autor/Hrsg.:

Nickelsburg, George W. E.

Titel/Untertitel:

Resurrection, immortality, and eternal life in intertestamental Judaism 1976

Rezensent:

Kuhn, Heinz-Wolfgang

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Theologische Literaturzeitung 101. Jahrgang 1976 Nr. 5

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de l'avenir» (pp. 114ss), l'fftrteur attire l'attention sur
divers toxtes vetcrotestanientniros et posteanoniquos —
ainsi Es 01,1s; Mal 3; Quinrän . . . —avant de conelure
ä la relative importance du tlieme du prophete mes-
sianique, sans lo judaisme, puisqu'il n'est pas entre
en concurrenco avec celui du Messie royal (p. 153).

Dans uno secondo partie, l'ancien professeür do
Louvaiu clierclie ä retrouvor dans le teinoignage neo-
testanientaire dos allusions "plus ou moins precisos relatives
ä Jesus, le Prophete, ou le Servitour de Dien,
voiro le Servitour souffrant. II pense quo le titre de
Prophete n'a 6t6 applique1 .-in Chris! que tardivement,
dans la litterat ure pseudo-dementine (cf. cependant
hc 7,16; Jn 6,14; Act 3,22, etc.). Certains passages
salucut en Jesus lo Servitour (Mc 1,11; 9,7; Lo 4,l(iss.
etc.), mais surtout Es 53 a dü jouer, ä un cortain tno-
ment, un röle decisif dans la vio do Jesus en lui faisant
eoniprendre eoinmont son propre sacrifico pouvait
ontrer dans lo plan de Dien (p. 215 et 25Iss).

()n sait quo los exegtM.es du Nouveau Testament
sont divisös sur oes points; mais le Brand nierite du pro-
(eeseur do Louvain aura öte de tontor do suivre jusqu'au
hont — cäd. en onglobant TAncion et lo Nouvoau Testament
— l'histoire d un theme bibliquo — ici colui do
la releve proplietique du messiiinique. Trop de specia-
listes en äffet so cantonnent dans leurs socteura respec-
tjfa et limites, perdant do vue ainsi l'unite do la Revö-
lation biblique, comme la theologio chretienno
l'a compriso des son origino. A cöte de monographiert
consacrees a toi ou toi aspoct de 1'Aneien ou du Nouveau
Testament, il nous faut dos syntböses qui envisagent
l'etiseinblo du teinoignage scripturaire; nous reiner*
cions Monseigneur J. Coppens de l'avoir saisi, ot do
l'avoir teilte nialgre les difficultes de l'ontreprise.

Geneve Robert Martin-Achard

JUDA1CA

Nickelsbnrg, Jr„ George v. io.: Begnrreetlon. [mmortallty,
and internal Lila In [nterb'slnini'iilal .linlaisin. Cambridge:

Harvard University Press; London: Oxford University
Press 1972. 202 S. gr. 8° tm Harvard Thoologieal Studios,
XXVI. Kart. $ 3,—.

Min sebeinbar abgegrastes Tbetna, das in den lot/.ten
Jahren trotzdem gleich mehrmals moiiograpbiscb behandelt
wurde (ebenfalls 1972 erschien in Rom die
Arbeit von (!. Starnberger und 1974 in Lund die von
H. ('. V. Cavallin). Nickelsburg, der gegenwärtig an der
Universität von Iowa (USA) lehrt, ist zu bescheinigen,
dafl seine an der Harvard Divinity Scliool unter den renommierten
Forschorn K. Stendnhl, 11. Köster, F. M.
Cross jr., und J. Strugnell verfaßte und später überarbeitete
Dissertation neue, grundlegende Erkenntnisse
bringt. Der Vf. geht davon uns. du Ii Einzelex-
egeson der das Thema betreffenden früh jüdischen Texte
weithin fehlen (jeder, der auf diesem Gebiet arbeitet,
weiß, wie unzureichend z. Ii. die Zusammenstellung von
Belogen zur früh jüdischen Esehatologie bei P. Volz,
Die Esebatologie der jüdischen Gemeinde im ntl. Zeitalter
, -1934, Nachdruck '1966 ist). Bei der Ausfüllung
dieser Lücko bemüht sich N. vor allein, jeweils die konkrete
Situation festzustellen, der dio untersuchten Aussagen
erwachsen sind. Von der formkritiseben Frage*
Stellung, die auch traditionsgesehiehtlieh zu differenzieren
habe, wird mit Hecht erwartet, daß sie wosent-
licho Mille gewährt. Schon die Gliederung des Buches
zeigt , welche Bedeutung der Vf. der Situation dor Verfolgung
der Frommen einräumt. Mehrere Kapitel haben
in der Überschrift das Stichwort „Keligious Persecu-

tion". Selbstverständlich ist dio Entstehung dor Aufeist
ehungsorwartung in Israel nicht nur ein geistes-
geschicbtlicbor Vorgang, sondern hat enge Bezüge zur
politischen und sozialen Geschichte des damaligen
Judentums. Schon Volz hatte bekanntlich etwas vereinfachend
formuliert: „Aus dem Martyrium entsprang
dor Auforstebungsglaubo" (a.a.O. 231).

In Kap. I (S. 11 — 47) worden vier „apokalyptische
Texte" (ausgehend von Dan 12,1—3 nocli AssMos 10,
Jub 23,27 — 31 und TostJud 25) besprochen, die — jeweils
am Schluß der betreffenden kleinen Apokalypsen
Dan 11,2 ff., AssMos 2 ff., Jub 23,16 ff. und TostJud
21 IT. - als formkritiseh zusammengehörende Szenen
eines unmittelbar bevorstehenden Gerichts (Gattungs-
bezeiehnimg: ..judgment scene") von der leiblichen
Auferstehung der Märtyrer und bestimmter Gottlosor
(Dan), von der leiblichen Auferstehung der Patriarchen
und der Märtyrer (TestJud) und in AssMos von Israels
Erhöhung zu don Sternen, wio das auch gemeint sein
mag, sprechen bzw. in Jub ein „hoavonly ascension",
welcher Art auch immer, der „Geister" dor wohl gewaltsam
getöteten „Gerechten" im Blick haben. Dio
„Gerichtsszeiien", die auch sonst noch begegnen, seien
mit ihren gleichen Merkmalen unabhängige Zeugen
einer gemeinsamen ('berliefei uiig ; die oben genannten
Texte aus Dan, AssMos und Jub entstammten der Verfolgungssituation
in Palästina zwischen 170 und 100
v. Chr. (dio Frühdatierurig der Assumptio Mosis wird dadurch
erreicht, dal.) deren sechstos Kapitel als späteror
Einschub erklärt wird).

In Kap. II (S. 48—92) geht es, vor allern im Blick
auf Sap 2,12—20; 4,19—5,14, um „the story of the per-
secution and exaltation of tho rightoous man". Zunächst
fragt der Vf. nach Pormparallelen zu diesem
vom Märtyrertod dos Gerechten handelnden Sap-Toxt,
die er in den „Weisheitsgeschichten" (wisdom talos)
z. B. der Josophsorzählung Gon 37 ff., der Geschichte
von Achiknr und auch von Dan 3 und 0 findet. Außerdem
wird Sap 2.4 f. mit Jos 52 f. (und 13 f.) in Verbindung
gebracht (vgl. für dio Beziehung zu Jes 52 f.
z. B. Joach. Jeremias, ThVVNT V 682,27 ff.), wobei auf
die Verwandtschaft zwischen dein Gottesknecht Doii-
terojesajas und den Helden der „Weisheitsgesohiehten"
hingewiesen wird. Dor Vf. hätte aber nicht auf die
Einordnung in den im AT und im frühen Judentum
verbreiteten allgemeinen Topos des leidenden und erhöhten
Gerechten (vgl. E. Schweizer, Erniedrigung und
Erhöhung bei Jesus und seinen Nachfolgern, 21902, und
in Korrektur dazu jetzt die 1972 f. erschienenen Arbeiten
viiii L. Huppert) vernichten sollen. Dio betreffende
Jesaja-Interpretation („tho Isaianio exaltation
tradition") begegne als formbost imineud ebenfalls in
I Hon 02 f. (vgl. wiodor Joach. Jeremias, ThVVNT V
080 f., bes. 687 Anm. 254) und soll in einer historisierten
Gestalt auch 1 Makk 0 und 2 Makk 9 zugrunde liegen.
I »lese jesajanisehe Erhöhungst radit ion sei in der Zeit der
Verfolgung durch Antiochos IV Kpiphanes bzw. mit
Bezug auf diese Zeit gebraucht worden, wäre aber
älter; gegenüber Jos 52 f. selbst kommen in dieser
Überlieferung Gericht und Strafe- (in Anlehnung an
Jes 13 f.) hinzu. Die jeaajaiiische Erhöhiingstraditioii
begegne modifiziert (etwa ..ascension to the hoavons
and not exaltation fo authorify" S. 82) auch noch in
weiteren Texten, z. B. in den sog. „Gerichtsszonon"
Dan 12,1 — 3, AssMos 10 und IHen 104. Bei den gegenüber
Kap. I zusätzlich behandelten Texten spricht der
Vf. im Hinblick auf die Zukunft der Gerechten von
„ascension" (IHen 104), „enthronement" (IHen 108)
und ..immoitality" (Sap 1—6) und ferner von leiblicher
Auferstehung ih r Gerechten und der Bösen (sBar 49