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1976

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Neues Testament

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183

Theologische Literaturzeitung 101. Jahrgang 1976 Nr. 3

184

Lugt, Hans: Wirbelstürme im Alten Testament (BZ 19,
1975 S. 195-204).

McCarthy, Dennis J.: The Inauguration of Monarchy in
Israel. A Form-Critical Study o£ I Samuel 8—12 (Interpretation
27, 1973 S. 401-412).

Mittmann, Siegfried: Gestalt und Gehalt einer prophetischen
Selbstrechtfertigung (Am 3, 3-8) (ThQ 151, 1971
S. 134-145).

Mosis, Rudolf: Ez 14,1-11 - ein Ruf zur Umkehr (BZ 19,

1975 S. 161-194).
Murphy, Roland E.: Form-Critical Studies in theSong of

Songs (Interpretation 27, 1973 S. 413-422).
Naveh, J.: Word Division in West Semitic Writing (IEJ

23, 1973 S. 206-208).
Oren, E. D.: The Overland Route Between Egypt and

Cannaan in the Early Bronze Age (Preliminary Report)

(IEJ 23, 1973 S. 198-205).
Ratzinger, Joseph: Bedarf der Christ des Alten Testaments
(HK 29, 1975, S. 253-254).
Richardson, M. E. J.: Ugaritic Spelling Errors (Tyndale

Bulletin 24, 1973 S. 3-20).
Shanks, H.: An Incised Handle from Hazor Depicting a

Syro-Hittite Deity (IEJ 23, 1973 S. 234-235).
Sharon, M.: Arabic Inscriptions from the Excavations at

the Western Wall (IEJ 23, 1973 S. 214-220).
Stieglitz, R. R.: The Seal of Ma'aseyahu (IEJ 23, 1973

S. 236-237).

Tidwell, N. L. A.: W ä'ömar (Zech 3:5) and the Genre of

Zechariah's Fourth Vision (JBL94, 1975 S. 343-355).
Tigay, Jeffrey H.: An Empirical Basis for the Documen-

tary Hypothesis (JBL94, 1975 S. 392-342).
Tucker, Gene M.: Prophetic Authenticity. A Form-Critical

Study of Arnos 7,10-17 (Interpretation 27, 1973 S. 423

bis 434).

Vogt, E.: Bemerkungen über das Jahr der Eroberung Jerusalems
(Bibl 56, 1975 S. 223-230).

Wagner, Volker: Der bisher unbeachtete Rest eines hebräischen
Rechtskodex (BZ 19, 1975 S. 234-240).

Weinfeld, M.: On 'Demythologization and Secularization'
in Deuteronomy (IEJ 23, 1973 S. 230-233).

Westermann, Claus: Religion und Kult. Hauptmotive
des Kultischen (ZW 46, 1975 S. 77-86).

Wilshire, Leland Edward: The Servant-City: A New
Interpretation of the „Servant of the Lord" in the Ser-
vant Songs of Deutero-Isaiah (JBL 94, 1975 S. 356 bis
367).

NEUES TESTAMENT

Schweizer, Eduard: Das Evangelium nach Matthäus,

übers, u. erklärt. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht
1973. IV, 370 S. gr. 8° = Das Neue Testament Deutsch.
Neues Göttinger Bibelwerk, hrsg. v. G. Friedrich in
Verb. m. P. Althaus, H. R. Balz, H. W. Beyer, H. Con-
zelmann, J. Jeremias, E. Lohse, A. Oepke, K. H. Rengs-
torf, J. Schniewind, W. Schräge, S. Schulz, E. Schweizer,
G. Stählin, A. Strobel u. H.-D. Wendland, 2. 13. Aufl.
(1. Aufl. dieser neuen Fassung). Kart. DM 25,—

Ein allgemeinverständlicher Synoptiker-Kommentar
dürfte in der heutigen Situation ein wichtiger Testfall für
die Leistungskraft der im Kurswert kräftig gesunkenen
Exegese sein. Die Anforderungen an den Ausleger sind so
groß, daß man schon den Mut bewundern muß, der zu
einem solchen Vorhaben nötig ist. Seit der Schniewind-
schen, in ihrer Weise meisterhaften Bearbeitung des Mk-
und Mt-Evangeliums, die sich über fast 40 Jahre nicht
nur „hielt", sondern auch bewährte, ist Eduard Schweizer
nun erneut ein Wurf gelungen. Sein Mt-Kommentar
wird ebenso dankbar und freudig angenommen und
— was ja entscheidend ist — benutzt werden wie der Mk-
Kommentar. Die gleichen Vorzüge wie in diesem Werk

sind auch hier zu rühmen: Übersicht über den exegetischen
Stand, geraffte Darbietung aller wichtigen Daten,
ein wohltuend klarer und verständlicher, bisweilen herzhaft
zupackender Stil, Kraft der Zusammenfassung und
Profilierung, und vor allem: ein inneres Engagement für
..die Sache", für „das Evangelium", ja auch für das oft verkannte
Evangelium „nach Matthäus", ein Engagement,
das das Buch durchzieht und das den Leser mitnehmen
und zur Begegnung mit dieser „Sache", d. h. mit Jesus
Christus, führen möchte.

Für diese Sache wird geworben. Das Evangelium ist
für Schw. Einladung, Ruf zum Mitgehen, zum' Sich-fra-
gen-Lassen, zum Vertrauen und zur Freiheit — und zum
Verzicht auf „Garantien". Dem entspricht eine „freundliche
", bewegende Redeweise. Nirgendwo ist Schärfe zu
spüren, auch nicht in der Auseinandersetzung mit anderen
Auffassungen (vgl. etwa zu 5,31 f. auf S. 75f.). — Im
folgenden können naturgemäß nur einige Charakteristika
des Werkes beleuchtet werden.

1. Sein Urteil über die Quellenfrage teilt Schw. in der
Einführung mit (S. 1—5). Die Grundlage bildet die sog.
Zwei-Quellen-Theorie. Schw. handhabt sie im einzelnen
wohltuend locker und läßt nicht nur viele Fragen in der
Schwebe, sondern deutet auch verschiedene Lösungsmöglichkeiten
in Einzelfällen an. Das betrifft vor allem
die Beurteilung etlicher Teile des Redestoffes (Q), die
seltsamen Ubereinstimmungen zwischen Mt/Lk gegen Mk
und die für die matthäische Theologie besonders wichtige
Frage von solchen Mk-Stoffen, die bereits in der vor-
matthäischen Tradition variiert worden sein dürften.
Sch. rechnet ebenso mit der Möglichkeit verschiedener
„Ausgaben" von Mk und von Q wie mit bereits vormat-
thäischen Kompositionen größerer Einheiten. Ohne solche
Überlegungen ist tatsächlich heute nicht mehr auszukommen
, wenn auch die Chancen gering erscheinen, zu
einer Sicherheit im Urteil zu gelangen. Erfreulich ist es
jedenfalls, daß Schw. trotz des beschränkten Raumes und
des mit dem NTD vor allem angezielten Leserkreises
nicht darauf verzichtet, zum Bedenken solcher traditionsgeschichtlicher
Fragen anzuregen.

2. Daß der Mk-Kommentar in allen gemeinsamen Stoffen
vorausgesetzt werden muß, ist zwar aus praktischen
Gründen notwendig, aber von der Sache her doch zu bedauern
. Den „ganzen" Mt findet der Leser nur in der
Ubersetzung des Textes. Schw. versucht dieser Schwierigkeit
vor allem durch ausführliche einleitende und verbindende
Passagen abzuhelfen. Die Abweichungen von
Mk werden genau aufgeführt und besprochen. Zu einigen
gemein-synoptischen Themen, wie „Wunder", „Menschensohn
", „Totenauferweckung", „Jüngersendungen",
„Auferstehung", wird auf die Exkurse im Mk-Kommentar
verwiesen.

In der Einzelauslegung wird eine Fülle von Beobachtungen
mitgeteilt, die den komplizierten Traditionspro-
zeß, der hinter dem Mt-Evangelium angenommen werden
muß, betreffen. In vielen Fällen wird auch die Frage
nach der Authentizität von Jesus-Logien gestellt und
— stets vorsichtig und zurückhaltend — beantwortet. In
bezug auf die letzte Redaktionsstufe, die des Endverfassers
des Evangeliums, überrascht es, zu erleben, daß sich
anscheinend doch ein gewisser Konsens über diese Stufe,
d. h. über die Verfahrensweise bei der Redaktion und
über die Theologie des Mt, herausgebildet hat. Angesichts
der z. T. stark divergierenden Tendenzen in den
spezifisch redaktionsgeschichtlichen Arbeiten der letzten
Jahre zu Mt ist das erstaunlich. Zumal Schw. nicht den
Eindruck erweckt, als habe ersieh einer bestimmten Richtung
oder Position verschrieben. Die Entwürfe solcher
„Theologien", in denen wohl im großen ganzen alle begründbaren
Konzeptionen durchgeprobt worden sind,
wurden in der Auslegung verarbeitet. Fand sich in ihnen
doch mehr Gemeinsamkeit, als man nach dem ersten