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Ausgabe:

1975

Spalte:

144-146

Kategorie:

Systematische Theologie: Allgemeines

Titel/Untertitel:

Evangelium als Geschichte 1975

Rezensent:

Schott, Erdmann

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143

Theologische Literaturzeitung 100. Jahrgang 1975 Nr. 2

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rin als ein Glied der höchsten Stände sich so tief erniedrigte
, gereichte in dieser Zeit den Nachkommen zur größten
Ehre. Die Bedeutung der Heiligen für die Tradition
des Klosterlebens, besonders für Trebnitz, kam hinzu.
Bei der Herausgabe des Werkes wurde Braunfels unterstützt
durch die Prager und Münchener Gelehrten Joseph
Kräsa und Klaus Kratzsch mit den Ergebnissen ihrer eingehenden
kunstgeschichtlichen Studien, die die Überprüfung
der reichhaltigen Literatur mit umfassen. Die Wiedergabe
des lateinischen Textes mit der deutschen Übersetzung
besorgte Peter Moraw, Heidelberg/Bielefeld.
Nicht zu vergessen seien die grundlegenden und vielseitigen
Vorarbeiten, die Joseph Gottschalk in den Aachener
Kunstblättern 1967 veröffentlichte.

Für die Herausgabe dieser beiden stattlichen Bände,
die sowohl in der Text- als auch in der Faksimile-Ausgabe
von hervorragender wissenschaftlicher und drucktechnischer
Qualität sind, gebührt dem Verlag unser besonderer
Dank. Die in begrenzter Anzahl gedruckte Publikation
stellt eine bibliophile Kostbarkeit dar.

Leipzig Anneliese Hanisch

Liturgische Geräte, Kreuze und Reliquiare der christlichen
Kirchen. 159 S. m. 108 Abb.
Paramente und Bücher der christlichen Kirchen. 203 S.

m. 73 Abb.

Tübingen: Niemeyer i. Komm. [1972/73] 8° = Glossarium
Artis. Deutsch-französisches Wörterbuch zur
Kunst, hrsg. v. R. Huber u. R. Rieth, 2 u. 4. Kart, je
DM 35,-.

An Fach-Wörterbüchern, größeren und kleineren, an
Enzyklopädien und Monographien zu Fragen der Kunst,
auch der frühchristlichen Kunst, der Liturgie, der Paramente
und der liturgischen Geräte ist seit langem kein
Mangel. Zu wichtigen älteren Werken sind in den letzten
Jahrzehnten eine ganze Reihe neuer Reallexika und anderer
Standardwerke für die genannten Gebiete hinzugekommen
oder in noch nicht abgeschlossenen Lieferungen
im weiteren Erscheinen begriffen. Nun hat eine wissenschaftliche
Kommission von vier deutschen und französischen
Mitgliedern in Gemeinschaft mit zwölf weiteren
Mitarbeitern begonnen, unter dem Haupttitel „Glossarium
Artis" ein „deutsch-französisches Wörterbuch (.Definitions
-Fachwörterbuch') zur Kunst" herauszubringen,
das in einzelnen, thematisch geschlossenen Bänden (Faszikeln
) erscheint und dessen schon vorliegende Faszikel
1 und 3 über den „Wehrbau" und über „Bogen und Arkaden
" bereits erkennen lassen, daß da ein weit abgestecktes
Arbeitsfeld vorgesehen ist. Wenn in solchem
Rahmen in Faszikel 2 ausschließlich die liturgischen Geräte
, Kreuze und Reliquiare der christlichen Kirchen und
in dem ebenfalls schon erschienenen Faszikel 4 ihre Paramente
und Bücher in Wörterbuchform behandelt werden,
dann wird man davon etwas Besonderes gegenüber den
sonstigen schon vorliegenden ähnlichen Werken erwarten
dürfen. Zunächst fällt die Zweisprachigkeit auf. Die
hier realisierte Gemeinschaftsarbeit mag u. a. in der Tatsache
mit begründet sein, daß gerade in der französischen
Literatur eine Reihe von wichtigen Fachbüchern zu dem
hier obwaltenden Fragenkomplex erschienen sind, beginnend
mit dem 15bändigen „Dictionnaire d'Archeologie et
de Liturgie" von Fernand Carbol und Dom Henri Le-
clercq d'Ornancourt (1907—1953). Für den deutschsprachigen
Benutzer der beiden Faszikel ist es beim Lesen der
französischen Termini aber auch interessant, festzustellen
, wie manchmal aus der französischen Formulierung
ein neuer Akzent auf die deutsche Bezeichnung fallen
kann. Die jeweils so vollzählig wie möglich aufgeführten
Termini, systematisch und alphabetisch geordnet, sind
allemal über einen Index schnell zu finden. Jedem Faszikel
ist am Schluß ein deutscher, ein französischer und

ein lateinischer Index hinzugefügt. Einleitend wird bemerkt
, daß die Erfassung, Definition und systematische
Ordnung der Begriffe von der in der Bibliographie genannten
Literatur ausgeht und daß versucht wurde, zu
jedem Ausdruck die Ansichten mehrerer Autoren kennenzulernen
. In den Kapiteln über das liturgische Gerät,
die Paramente, Gewänder und liturgischen Bücher wird
nicht bloß der lateinische, sondern auch der griechischorthodoxe
Ritus ergiebig berücksichtigt. In einem besonderen
Abschnitt werden sogar die Bücher der Bibel in der
lateinischen Benennung, der lateinischen Abkürzung, der
geläufigen deutschen Ubersetzung, der Bezeichnung in
der Bibelübersetzung Martin Luthers und der Benennung
in der Bible de Jerusalem vollzählig aufgeführt. So
findet sich hier vieles vereint, was man sonst mühsam
aus verschiedenen Fachbüchern zusammensuchen müßte.
Besonders hervorzuheben sind noch die zahlreichen
Zeichnungen, die unter weitgehendem Verzicht auf dreidimensionale
Wirkung einer Veranschaulichung der definierten
Begriffe dienen und in der Klarheit ihrer abstrahierenden
Linienführung aufschlußreicher, als es das
Foto vermöchte, den Blick auf das Wesentliche richten.
Bei manchen Termini wünschte man sich eine knappe
etymologische Erklärung hinzu. Etwa — um nur ein Beispiel
zu nennen — bei dem Stichwort Menologion würde
eine in Klammern eingefügte kurze Bemerkung wie die
in dem Wörterbuch von Heinrich Laag: (griech. men
— Monat) auch dem des Griechischen weniger Kundigen
erklären können, daß und wieso dieser von „men" abgeleitete
Terminus eine Zusammenstellung von Heiligen-
r.amen und Heiligenviten bezeichnen soll, nämlich, weil
ihrer an den einzelnen Tagen des jeweiligen Monats
gedacht wurde.

Kl. Quenstedt bei Halberstadt Paulus Hinz

Barden, Garrett: Die rituelle Darstellung des Todes (Con-
cilium 10, 1974 S. 257-261).

Dörner, Egon: Zum 150. Jahrestag der Einweihung der
evangelisch-lutherischen Kirche in Orastie und des
120. Todestages ihres Erbauers, des Stadtpfarrers Daniel
Joseph Leonhardt (Kirchliche Blätter 2, 1974 H. 3,
S. 5-7).

Navone, John: Das Böse und seine Symbole (Concilium
10, 1974 S. 106-112).

Vogt, F.: Vom Tempel zum Felscndom (Tabula extra Seriem
) (Bibl 55, 1974 S. 22-64).

SYSTEMATISCHE THEOLOGIE

Vajla, Vilmos [Hrsg.]: Evangelium als Geschichte. Identität
und Wandel in der Weitergabe des Evangeliums-
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht [1974]. 269S. gr. 8"
= Evangelium und Geschichte, in Zusammenarbeit
m. G. J. Ansons, G. Gassmann, M. Lienhard, H. Meyer,
W. A. Quanbeck, u. G. Slegwalt hrsg. v. V. Vajta, 4.
Kart. DM 38,-.

Der vorliegende vierte Band von „Evangelium und Geschichte
" hat drei Teile mit insgesamt sieben Aufsätzen:
l.DieGeschichteGottes mit seiner Welt (I.R.Prenter, Werke
und Worte Jesu Christi. II. G. Wingren, Die Welt Gottes und
der Einzelne), 2. Schöpfung und Evangelium in derSchrÜ1
(III. J. Reumann, Creatio, continua et nova. IV. J. Rolofi
Die Geschichtlichkeit der Schrift und die Bezeugung des
einen Evangeliums), 3. Die Weitergabe des Evangeliums
(V. A. Benoit, Die Uberlieferung des Evangeliums in de11
ersten Jahrhunderten. VI. H. Meyer, Die ökumenische
Neubesinnung auf das Uberlieferungsproblem. VII. P*1"
Hefner, Dogmatische Aussagen und die Identität de'
christlichen Gemeinschaft). — Prenter zeigt, daß „die he''