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Ausgabe:

1975

Spalte:

907-908

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Cavallin, Hans Clemens Caesarius

Titel/Untertitel:

Life after death 1975

Rezensent:

Weiß, Konrad

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Seite 1

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NEUES TESTAMENT

Cavallin, Hans Clemens Caesarius: Life After Death. Paul's
Argument für the Resurreetion of the Dead in I Cor 15.
I: An Enquiry into the Jewish Background. Land: Gleerup
[1974]. 301 S. 8° = Conicctanca Biblica. New Testament
Series 7:1, ed. by B. Gerbardsson, L.Hartman and II. Riesenfeld
.

C.s Uppsalenser Doktordissertation dient der analytischen
Aufarbeitung der jüdischen Vorstellungen über ein Leben
nach dem Tode, die zeitlich und sachlich als Voraussetzungen
der Argumentation dos Paulus in 1 Kor 15 und 1 Thess 4
für die Auferstehung der Toten gelten können. Die Material-
auswahl wird auf die Zeit von 100 vor bis 100 nach Christus
begrenzt und in folgende Gruppen eingeteilt: Hebräische Bi-
bel, Palästinensische apokalylisehe Texte (einschl. jüd. Grabinschriften
), Texte aus der griechisch-sprechenden Diaspora
(dabei auch LXX), Frühe Rabhinische Traditionen. Der tcr-
minus ad quem ergibt sich aus der M ö g 1 i c h k e i t späterer
Aufzeichnungen früherer Anschauungen. Der damit gegebene
Unsicherhcitsfaklnr für die im Blick auf Paulus zu ziehenden
Schlußfolgerungen ist nur eine neben den vielen bekannten
Fragwürdigkeiten bzgl. zeillicher und lokaler An-
setzung 1er behandelten Texte, ihrer jüdischen oder ebrist-

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liehen Herkunft und — erst recht — bzgl. de? richtigen Deutung
der meist sehr aligemeinen und unspezifischen Ausdruckweise
, deren sieb die untersuchten Schriften in den relevanten
Textpartien bedienen. Dem trägt Vf. freilich durch
eine wohl erschöpfende Berücksichtigung der wissenschaftlichen
Diskussion jedes einzelnen durch die Texte gestellten
Problems Rechnung, was nun aber auch zur Folge hat, daß
er bzgl. der an die 'Texte gestellten Trugen seilen über ein mm
liquet hinauskommt. Das im Blick auf die paulinischen Anschauungen
entworfene Frage-Schema lautet: A. Spricht der
Text von einem Leben nach dem 'Tode? B. Ist von (a) Auferstehung
des Leibes oder von (b) Unsterblichkeit der Seele
die Rede? C Handelt es sich im Falle B a um Rückkehr ins
irdische Leben oder um eine Transformation des Leibes? D.
Zu welchem Zeitpunkt tritt das jeweilige Ereignis ein, kollektiv
beim letzten Gericht, an der Grenzscheidc der Annen,
oder individuell sogleich beim Tode? Es ist unschwer zu ereilen
, dall nicht viele Text* auf mehr als eine dieser Fragen
antworten, daß aber andererseits ihre Inhalte den Rahmen
des Frageschemas häufig überschreiten. Dem letzteren 'Talbesland
trist Vf. in einer tabellarischen Zählung seiner Ergebnisse
Rechnung, wobei die gefundenen Antworten nicht
nur auf die vier Scheinafragen. sondern auf zwanzig Untergruppen
aufgeteilt werden.

Was ist nun das sachliche Ergebnis der mühevollen Arbeit?
Die wichtigsten Erkenntnisse lauten: 1. Es gibt — wenigstens
z. '/.. des Paulus — keine systematisierte jüdische Lehre vom
Leben nach dem Tode. — 2. Leiblicher Auferslehungsglaube

und Unsterblichkeitshoffnung sind keine Unterscheidungsmerkmale
zwischen jüdisch-palästinensischen und jüdisch-hellenistischen
Quellen; beide Anschauungen mischen sich, meist

unausgeglichen, vielfältig. Nur: Unsterblichkeitsvorstelhin-
gen, die den Leib ausschließen, linden sich in palästinensischen
Quellen nicht. — .'!. Eine den Texten geineinsame Anthropologie
wird nicht sichtbar. — 4. Die alle Vorstellung,
daß Nachkommenschaft das Fortleben garantiert, wandelt
sich in dieser Zeit in die Erwartung individuellen Tortlebens.—
5. Die gängige Vorstellung, daß in dieser Frühzeil die jüdische
Anschauung von einein Tortleben nach dein Tode grob materialistisch
war. ist ein wissenschaftlicher Mythos. — 6. Zen-
tralmotiv für die Ausbildung des Glaubens an ein Leben nach
dem 'Tode ist das Bedürfnis nach Aufrichtung der nusglei-
clicnden Gerechtigkeit Gottes, der die Leiden der Guten und
Gereihten und das Wohlergehen der Bösen in diesem Leben
durili Umkehr in jenem Leben rächt. — 7. Von geringer Bedeutung
ist die Vorstellung eines Zwischenzuslandes zwischen
Tod und AuferwecKung.

Wenn diese Ergebnisse auch zumeist Wohlbekanntes bestätigen
, so liegt der Wert der Untersuchung eben in solcher
Bestätigung auf Grund einer minutiösen und umfassenden
oder wenigstens repräsentativen Material-Analyse. Aber auch
die erzielten Korrekturen und Detaillierungen der gängigen
Anschauungen von der Sache sind ein Erkennlnisfortscbritt.

Die von Paulos auf Grund seiner speziellen Voraussetzungen
entwickelten Anschauungen von der Auferstehung der
Toten dürften — das zeichnet sich ab — nunmehr als Spielart
in die Fülle der zu seiner Zeit in der Entwickln, g befindlichen
jüdischen Anschauungen vom Leben nach dein 'Tode
einzuordnen sein.

no«tock Konriul Weiß

Schabt, Abraham [Hflg.]: Zur Joseplius-Forscbung. D.irm-
stadt: Wissenschaftliche Buehgesellsch-ift 1973. XX, 419 S.
8' = Wege der Forschung, LXXXIV. Lw. DM 72,-.

Diese von Seh. herausgegebene Sammlung von Aufsätzen
verschiedener Autoren aus der Zeit von 1900 1965 soll „eine
Einführung In die .losepbusstudien der letzten 70 Jahre in
den Haupt/.iigen sein" (S. XV). Die ausgewählten Aiifsül/e
sind darum chronologisch angeordnet, wobei einerseits der
innerhalb dieser Zeit erfolgte Wandel in der Beurteilung des

Theologische Lileralurzeiluiig 100. Jahrgang 1975 Nr. 12