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1975

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Theologische Literaturzeitung 100. Jahrgang 1975 Nr. 11

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auf eine für Jesus typische Haltung einer besonderen
Identität mit Gott (vgl. 10,34ff.) beantworten.

S. S. S m a 11 ey, The christology of Acts again (S. 79-93),
meint, daß es eine Verbindung zwischen Apg und 1. Pt
im Gebrauch vom „Christos" gibt und daß diese Verbindung
historische Ursachen hat. — B. M. Metzger, The
punctuation of Rom. 9:,"5 (S. 95—112), findet, daß alle
Gründe dafür sprechen, daß die Interpunktion des Tex-
tus receptus vorzuziehen ist, wobei also in V. 5 b ein Komma
nach sarka gesetzt ist. — Nach W. C. vanUnnik, Jesus
: Anathema or Kyrios [1 Cor 12:3] (S. 113—126), ist
die Erklärung des „anathema", daß dem Ungläubigen
der gekreuzigte Jesus gemäß Deut, ein Anathema ist.
J.D.G.D u nn, 1 Cor 15:45 — last Adam, life-giving spirit
(S. 127-141), will das, was Paulus vom söma pneumati-
kon und von der lebensumschaffenden Kraft Jesus sagt,
in Pauli eigener Erfahrung begründet sehen. — M. E.
Th ra 11, Christ crucifled or second Adam? A christologi-
cal debate between Paul and the Corinthians (S. 143—156),
schlägt vor, daß die Korinther eine paulinische Predigt
von Christus als dem zweiten Adam, dem Weisen und
Herrlichen, mißverstanden haben, so daß er sie durch
Hervorhebung seiner Kreuzespredigt korrigieren muß. —
W. G. Kümmel, ,Individualgeschichte' und .Weltgeschichte
' in Gal 2:15-21 (S. 157—173), verneint energisch
die Berechtigung der im Titel angedeuteten, von G. Klein
vertretenen Entgegensetzung. — G.M.Styler,Thebasis
of Obligation in Paul's christology and ethics (S. 175—187),
behauptet, daß Paulus Christus nicht als ein Ideal der
Vergangenheit sieht, sondern vielmehr, daß „the life
that he (Christus) lives ... is ours to live also". Der letzte
Beitrag des christologischen Teils des Buches ist The Ma-
ranatha invocation and Jude 14,15 (1 Enoch 1:9) (S. 189
bis 196), welche M. Black im Lichte der angeführten
Texte mit „Der Herr wird (bald, in der Parusie) kommen
" übersetzen will.

Derzweite.pneumatologischeTeil fängt mitdem Artikel
E. Bammels, Jesus und der Paraklet in Johannes 16.
an (S. 199—217). Eine Quellenscheidung erklärt dem Vf.
die Verschiedenheit zwischen den eine inspirierte „Entwicklung
" andeutenden Versen und denen, die eine festere
Bindung an Jesus herstellen. Der Jh-Kreis habe
jedoch in dieser Hinsicht nicht nach Neuem greifen wollen
. — Im Artikel von J. D u pon t, Ascension du Christ et
don de l'Esprit d'apres Actes 2:33 (S. 219—228). wird die
bisherige Diskussion zur Stelle zusammengefaßt und beurteilt
: besonders wird die Bedeutung von Ps 68.9 für die
Interpretation hervorgehoben. —G. St ähl i n. To pneuma
Iesou (Apostelgeschichte 16:7) (S. 229-252). erörtert von
der angeführten Stelle aus den pneuma-Begriff der Apg.
-G.W.H.Lampe, .Grievous wolves' (Acts 20:29) (S.252
bis 268). meint, daß Apg 20 nur einer von einer ganzen
Reihe in- und außer-ntl. Texte sei. die für das Ende des
1. und den Beginn des 2. Jh.s eine jüdische oder juda-
istische Gegenmission bezeugen. — In „Christ and Spirit
in 1 Corinthians" (S. 269-277) erörtert E. E. E11 i s die im
Titel angegebene Thematik auf Grund der Voraussetzung
, daß für Paulus das atl.-jüdische Erbe entscheidend
war. - R. Schnackenburg stellt in „Christus. Geist
und Gemeinde [Eph 4,1 -161" (8.279-296) dar. wie nach dem
Eph der Geist durch die Amtsträger für die Bewahrung
und Vertiefung der apostolischen Tradition und für die
Einheit der Gemeinde sorgt, was dafür spricht, daß der
Eph einer Zeit des Übergangs von der apostolischen zur
nnchapostolischen Epoche angehört. — Mit einer Notiz
vom Jubilar, daß im Kol „praktisch nichts über den heiligen
Geist gesagt ist", fängt E.Schweizer seinen Beitrag
„Christus und Geist im Kolosserbrief" (S. 297-313) an.
Er sioht die Ursache darin, daß Christus dem Vf. (einem
Paulusschüler?) viel wichtiger ist. um der Gefahr eines
'inkontrollierbaren Enthusiasmus zu entweichen. — Die
p»agP M D. Hookers „Were there false teachers in Co-

lossae?" (S. 315—331), erhält eine negative Antwort -
die Situation sei anstelle die einer Gefahr, daß die Gläubigen
sich dem Glauben und der Lebensweise der Heiden
bzw. der Juden anglichen. — F. F. Bruce behandelt
The Spirit in the Apocalypse (S. 333-344) und beendet
damit die streng neutestamentlichen Artikel. — R. McL.
Wilson diskutiert aber in „The Spirit in gnostic litera-
ture" (S. 345—355) auch die Beziehungen zum NT und
warnt vor der Annahme, die Einflüsse seien nur in eine
Richtung gegangen.

Die vier letzten Beiträge sind unter den Titel „Christ
and Spirit today" gestellt. Anhand einer Erörterung von
neutestamentlichen Texten will C.K.Barrett, Conver-
sion and conformity: the freedom of the spirit and the
institutional church (S. 359—381) für die Neuzeit behaupten
, daß „it is for the institution to draw to itself as little
attention as possible ... and to act as a ... witness to
Christ ... and to the fact that it is none other than the
Spirit who guides the church into all the truth". — F. W.
D i 11 i s t o n e geht in „Structure and energy in Christian
communication" (S. 383—395) der Frage von „Inhalt" (d.h.
Christus) und mannigfaltiger „Form" der christlichen
Verkündigung in älteren Zeiten und in unsren Tagen
nach. — J. M b i t i zeigt in „Ho soter hemön as an African
experience" (S. 397—414) das Dilemma der Mission, da für
den Afrikaner „Heil" in erster Linie in den physischen
Bereich gehört. — Für D. T. Rowlingson gibt schließlich
„The moral context of the resurrection faith" (S. 415
bis 425) einen wichtigen Inhalt des historisch fundierten
Christus-Bildes des Glaubens.

Die Bibliographie des Jubilars steht am Anfang des
Buches, und ein Stellenregister schließt es ab. Die Sammlung
gibt dem Leser den allgemeinen Eindruck, daß die
verschiedenen Verfasser sich ein wenig von der stillen
Art des Jubilars zu einer besonnenen, vorsichtigen und
sachgemäßen Darstellung haben inspirieren lassen. Hoffentlich
kann eine Besprechung wie die unsrige dazu helfen
, daß verschiedene Beiträge der Festschrift ihre gebührenden
Leser finden. Diese könnten dann die Einzeldiskussionen
führen, die hier beiseite gelassen sind.

Uppsala Lars Hartmann

Barendse, B. A. M.: In memoriam Professor F. J. J. Buy-
tendijk (TijdschrFil 36, 1974 S. 782-784).

Barnard, Leslie W.: The Use of the Bible in the Byzan-
tinic Iconoclastic Controversy (ThZ 3U 1975 S. 78-83).

Diepold. Peter: Curriculum Biblisches Proseminar. Bericht
über ein interdisziplinäres hochschuldidaktisches
Projekt (Theologia practica 10, 1975 S. 47-60).

Hennig. Gerhard: Theologie der Gewißheit. In Memoriam
Ernst Bizer, 11-2. 1975 (DtPfrBl 75. 1975 S. 336
bis 337).

Jaspert, Bernd: Das Lebenswerk Rudolf Bultmanns

(ZdZ 1974 S. 458-463).
Kaltenbrunner, Gerd Klaus: Christlich = konservativ?

(ZW 46, 1975 S. 1-19).
Kapelrud: Arvid S.: Johannes Lindblomt (NTT 76, 1975

S. 34).

Luck, Ulrich: Warum und wozu studieren wir Theologie
? (DtPfrBl 75, 1975 S. 148-150).

Macquarrie. John: Burns: Poet, Prophet, Philosopher
(ET 86, 1975 S. 112-115).

Neufeld, Karl H.: Christliche Erfahrung und theologische
Reflexion. Entwicklungen der Theologie in Frankreich
(StZ 100. 1975 S. 269-278).

Scheffczyk, Leo: Die Theologie und das Ethos der Wissenschaften
(MThZ 25, 1974 S. 336-358).

Stahlke, Otto: Concordia Comes To Spri ngfleld: 100 Years
- 1874-1974 (The Springflelder 38, 1974 S. 102-105).

[Williams, G. H..1 Towards a Complete Bibliography of
the Writings of George Huntston Williams (HThR 67,
1974 S. 139-153).