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Ausgabe:

1975

Spalte:

801-814

Autor/Hrsg.:

Ploeg, Johannes P. M.

Titel/Untertitel:

Zur Literatur- und STilforschung im Alten Testament 1975

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Theologische Literaturzeitung

Monatsschrift für das gesamte Gebiet der Theologie und Religionswissenschaft

Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack

Herausgeber: Professor D.Ernst Sommerlath, D.D., Leipzig // m ^jJ)

in Verbindung mit Professor Dr. habil. Ernst-Heinz Amberg /^ö

NUMMER 11 _100. JAHRGANG NOVEMBER 1975

Spalte Spalte Spalte

Zur Literatur- und Stilforseliung Hühne. U., s. Moore, B......... 872 System der Theologie als Begründung

im Alten Testament Jenni' E- u- c- Westermann [Hrsg.]: „ ?er Moraltheologie (W. Ernst) ... . 850

Von TP m vinrinr i>i „ „,,, Theologisches Handwörterbuch zum Schempp, P.: Theologische Entwürfe.

Von J. P. M. van der Ploeg.....801 Alten Testament (K.-H. Bernhardt) . 824 nrs8- v- «• Widmann (U. Gerber) . . 860

Aichele, K.: Das Antichristdrama des Käsemarin, E.: An die Römer. 3., über- Schlick, J., s. RIC............815

Mittelalters,der Reformation und Ge- arb. Aufl. (W G Kümmel) 838 Slageren, J. van: Les Origines de l'e-

genreformatlon (B. Schreyer-Koch- Koch, K.: Was ist Formgeschichte' 38Use evangelique du Cameroun (E.

mann) ................. 845 verb. Aufl. (G. Bertram)....... 840 Oammann) ..............874

Apfelbacher. K.-E., I, Troeltsch, E. . . 853 Lachmann R s Niebereall A 817 Smallev. s- s-, »■ Moule, Ch.......820

Bader, D.: Der Weg Loisys zur Erfor- Lindars B « Mou e rh 8?n Stierle' B': Capito als Humanis' <J-

schung der christlichen Wahrheit (R. McGrade A s The PnmirW ™n,',«h,' Rogge) U847

Marie) .............. o62 mc^raaf. A. s.,. The Political Thought strehlke. S., s. Robertson, R.......857

Bargheer, F. W.: Gebet und beten 1er- M?' Wl,1,Uam, "/ °cknar? Junghans) 842 Timmer. G.. s. Faber, H.........867

nen (K.-H. Bieritz) . 863 M"n",U;: E/nf,uh™ng In die Religions- Troeltsch, E.: Briefe an Friedrich von

Bernd, A.: Eigene Lebens-Beschreibung, JZ?^. Neldhart)...... 870 Hügel 1901 bis 1923, hrsg. v. K.-E.

hrsg. v. V. Hofrmann (W. Zeller) . . 854 M'-tz< H - s- RIC.............815 Apfelbacher u. P. Neuner (K. Nowak) 853

Blser, E.: Der Helfer (G. Baumbach) 836 Moore. B. [Hrsg.]: Schwarze Theologie Vos, H. F.: Beginnings in Bible Geo-

Buchheim, K.: Der historische Christus in Afrika, übers, v. U. Hühne (S. giaphy (J. Conrad)..........823

(E. Größer)......... 834 Krügel) ................ 872 Westerniann, C, s. Jenni, E.......824

Bukowski, Th., s. Zimmermann M 815 IMoule, Ch.:] Christ and Splrit In the Wevers, J. W. [Ed.]: Genesis (G. Ber-

Donahue, J. R.: Are You the Christ' New Testament, ed. by B. Lindars trarrt) .................831)

(W. Schenk).......... 839 and S- s- Smalley (L. Hartmann) . . 820 Widmann, R., s. Schempp. P......860

Elliger. K.: Jesaja II, Lfg 4-5 (G Niebergall, A.: Der Dienst der Kirche, Zimmermann, M.: Documentation.Com-

Wanke) ......., , ' 826 hrsg. v. R. Lachmann (W. Nagel) . . 817 puter and Christian Communities,

Faber. H.: Religionspsychologie, übers! Neuner, P., s. Troeltsch, E........ 853 transl. by Th. Bukowski (RIC, 1)

v. G. Timmer (U. Mann)....... 867 RIC, issued under the direction of R. <H- Junghans).............815

Franz, G.: Huberinus - Rhegius - Hol- Metz and J. Schlick. 1: Zimmermann. Von Personen*

Cmm„nW' ?e™: ™ ■ ■ -i- - • ■ ■ 850 M : Documentation. Computer and Hermann Dörrie's zum 80. Geburtstag . 876

Uutmann, J. [Ld.l: The Dura-Europos Christian Communities, transl. by Th. BiblioeraDhie Hermann Dörries (E. Ber-

Synagogue: A Re-Evaluation (1932 bis Bukowski (H. Junghans)......815 piEi k

ISS.Är'iS' Be£S6) U 22? Rol?ertson; R.= Einführung in die Reil- Erdmann Schon zum 75. Geburtstag (E

Winkler)................878

r.eburg) ................ 877

dmann Schott zum 75. Geburtstag (E.

Winkler)................ 878

Glaube (M. Punge)...... . 855 Ruf, W. : Johann Sebastian von Dreys " Berichtigung.............. 880

Holtmann. V., s. Bernd, A........ 854 gionssoziologie, übers, v. S. Strehlke

Hübner, J.: Biologie und christlicher (G. Kretzschmar)...........857

Zur Literatur- und Stilforschung im Alten Testament

Von J. P. M. van der Ploeg, Nijmegen

Inden letzten Jahren haben alttestamentliche Forscher
sich mit einer neuen Art, das Alte Testament zu studieren
, befaßt, worüber der Vf. dieses Artikels schon kurz
berichtet hat in der Festschrift Coppens: De Mari a Qum-
ran. L'Ancien Testament... Hommage ä Mgr. J. Coppens
(Gembloux-Paris 1969), S. 188-189. Das Wort, das da gebraucht
wurde, war „analyse stylistique" des AT: die stilistische
Analyse, die aber nur ein Teil oder ein Aspekt
des Studiums des Alten Testaments vom Standpunkt der
modernen allgemeinen Literaturwissenschaft aus ist.
Ebenda ist ein Ausspruch G. Gerlemans zitiert: „Stylistic
research, however, making use of modern methods, can
undoubtedly make a valuable contribution, both to Old
Testament textual criticism and to the understanding of
Old Hebrew piety and ways of thought. Here, in fact, is
rovealed a rieh, Wide fleld of exploration to which but
■mall attention has been paid" (o. c, S. 188)'. Dieser Ausspruch
ist jetzt fast 25 Jahre alt, und man kann nicht sa-
Ken, daß es seitdem eine „reiche Ernte" auf dem Gebiet
dieser Studien gegeben hat. Die Frage ist, ob dies die
Schuld (insoweit man davon reden kann) der Alttesta-
"it-ntler ist, oder ob man dies dem neuen Objekt zu ver-
dnnkon hat. Auf den folgenden Seiten werden wir einige
Versuche auf dem Gebiet behandeln und dazu ein Werk
Vf)n allgemeiner Bedeutung. Wir haben eine Auswahl getroffen
, mehr nicht, die uns aber charakteristisch erscheint
für das Ganze. Es gibt eine große Zahl von Arbeiten, die
sich mehr oder weniger, in der Hauptsache oder nebenbei
, mit dem Stil und mit der literarischen Seite des AT
im allgemeinen befassen. Eine Menge von Titeln ist in
den hier besprochenen Werken zu finden, und der Leser
wird darauf verwiesen.

Für ein Literaturwerk ist ganz besonders der Stil von
Bedeutung. „Stil" heißt nach Marouzeau: „Qualite de
l'enonce, resultant du choix que fait des Clements consti-
tutifs d une langue donnee celui qui l'emploie dans une
circonstance determinee."1 Allgemeiner könnte man sagen
: der Stil ist die Art und Weise, in der sich jemand in
einer Schrift ausdrückt. Zum Stil gehören also nicht die
Gedanken, aber die Art und Weise, in der sie ausgedrückt
werden. Es ist belangreich, dies vom Anfang an vor
Augen zu haben. Ein literarisches Werk wird zu „Literatur
" durch eine bestimmte „ästhetische" Qualität desselben
. Ein mathematisches Handbuch gehört im hier gemeinten
Sinne nicht zur „Literatur", wohl aber ein Roman
oder ein Gedicht. Niemand wird aber ein Gelegenheitsgedicht
, das ohne „künstlerische" Ambitionen verfaßt
ist und von dem man nur sagen kann, daß es sich
reimt und zum Zeitvertreib oder Vergnügen geschrieben
ist. „Literatur" nennen. Daraus geht hervor, daß das

ho.: