Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1975

Spalte:

715-716

Kategorie:

Religionspädagogik, Katechetik

Autor/Hrsg.:

Clinebell, Howard John

Titel/Untertitel:

Kinder in Entwicklungskrisen, was können Eltern tun? 1975

Rezensent:

Nollau, Alfred

Ansicht Scan:

Seite 1

Download Scan:

PDF

713

Theologische Literaturzeitung 100. Jahrgang 1975 Nr. 9

714

Waltor Dürig äußert sich im Anschluß an ein
Woihenstophancr Pontificale über „Gottesurteil im
Bereich des Bonedictinerklosters Weihonstephan (Freising
)" in der Richtung, daß „Ordaltexto" in Liturg.
Kuchem nicht bedeuten, daß sie auch immer praktiziert
worden sind.

Hermann Reifenberg bietet unter dem Titel
„Geschmack gibt hier den Schein nur kund" liturgisch-
phänomenologische Aspekte zu Geschmack und Mahl.
Er erörtert die Bedeutung der Sinnesorgane für die
Liturgie (Sakramente und Sakramentalion), besonders
auch was Schmecken und Riechen für gottesdienstliche
Ordnungen bedeutet.

Da das Jahrbuch dem bedeutenden Liturgie-
forscher B. Neuenhäuser zum 70. Geburtstag gewidmet
ist, finden wir von E. von Severus eine
umfassende Bibliographie des Gefeierten — Dokument
eines erstaunlichen Fleißes durch viele Jahrzehnte,
aber auch eines großen Könnens in vielen Bereichen
der Theologie.

Der Literaturbericht umfaßt diesmal folgende
Gebiete: Pastoralliturgik (Polykarp Wegonaer). —
Monastische Liturgie (E. von Severus). — Liturgie im
Zeitalter der Reformation (A. Brandenburg). —Liturgie
im Gespräch mit den Kirchen der Reformation (O.
•lurdahn). — Religiöse Volkskunde (W. Heim). -— Die
Liturgie und das Judentum (J. Honnig). — Liturgie
und Kunst (R. Bellm). ■— Dio Liturgie in Arbeits-
instrumentarien, Sammelwerken und Festschriften (E.
v. Severus).

Düsseldorf Joachim Beckmann

Dimanche, Offire telon Im null toni l'Oktoechos. Chevetogne:

Edition* do Chovetogno [19721. 620 S. kl. 8° - La Priero
des öglifio do rite Byzantin, 3.

Nachdem vor 18 Jahren in der ThLZ (82, 1957 Sp.
291 — 292) die ersten Bände dieses wirklich ökumenischen
Unternehmens der Benediktiner von Chevetogne
(Relgion) rezensiert worden konnten, liegt hier der
dritte Vor. P. E. Mercenier, der verdienstvolle Herausgeber
der beiden ersten Bände, starb 1965. In Zu-
«imimeniirbeit der Mönche von Chevetogne und clor
Nonne Marie-Luc Kerrenians dos Klosters Ermeton
erfühl das Work MerconierH einen völligen Umbau. Der
französischen Übersetzung der Oktooohos-Hymnen geht
eine Einleitung voraus. Sie enthält dio „Celebration
du Dimanche" von N. Egender und „Lo texte de
l'Oktoechos" von Ch. Hannick. Der Beitrag von
Egender ist sehr klar und übersichtlich. Violleicht
hätte er ein wonig mehr auf dio gnostischon Hintergründe
der Ogdoado eingehen können (das große Werk
von E. Werner wird S. 38 erwähnt, vgl. auch Noele
M. DeniH-Boulot, LeCalondrier chretien, Paris 1959, 40).
«ehr differenziert entfaltet Hannick sein Thema, fast
''■n wenig zu kompliziert für den Nichtfachmann.
'ntoressant und informativ sind u. a. seine Ausführun-
i*D über die Herkunft der „stichera anatolika" und

Quellen der Oktoeehos, wobei er jeden Zusammenhang
derselben mit Johannes Damaseerius ablehnt,
V|olme|ir vordaTiiaHceniscbe AiiferHtehimgHglieder als
W1<'htigsten Kern diesen liturgischen Buches annimmt,
°hno nich auf seine Entstehungszoit festzulegen. (Auch
' ""' Autorschaft des Severus von Antiochien hält H.
für ausgeschlossen.) Auf die beiden Einführungen und
' ""' übersieht über das Ordinarium ih r orthodoxen
~pnntag»vlgil einschl. Vesper und Grthros folgen dio
Hyrnnentoxte für die aehl Kirchentöne. Km VVörtor-
),lrh liturgischer termini tochnici und ein Bibol-
''"giHte,. Hchließon den Band ab. Sehr zu begrüßen ist

Randnofierung der Bibelstcllen an den einzelnen

Hymnen. Violleicht sollte man zwei andere, hier nicht
genannte Oktoeehos-Ausgaben erwähnen: A. Maltzew,
Oktoichos oder Paraklotike, 2 Bde., Berlin 1903, 1004
und die beiden von H. J. W. Tillyard in den MMB
b'-sorgton Bände „The Hymns of the Octoecbus,
Kopenhagen 1940, 1942.

Halle/Saale Konrad Onasch

Tyciak, Julius: Theologie in Hymnen. Theologische Per
spoktivon der byzantinischen Liturgio. Trier: Paulinus
-Verlag [1973]. 110 S. 8° = Sophia. Quollen öst-
lichor Theologie, hrsg. v. J. Tyciak u. W. Nyssen, 10.
DM 10,80.

Es trifft sich gut, daß wir hier neben der französischen
Ausgabe der Oktoeehos (Dimanche) diese Einführung
in dio theologischen Gehalte anzeigen können.
Der katholische Vf. versteht es wieder einmal, aus
einer ebenso weiten wie fundierton Kenntnis der östlichen
Liturgien, diosmal außerdem aus dem sehr
komplexen Toxtboroich der Oktoeehos, eine allgemeinverständliche
theologische Systematik herauszuarbeiten,
wobei er Beispiele aus dor Ikonenmalerei horanzieht
(das Fehlen von Abb. ist doshalb sehr bedauerlich!).
Aus der kleinen Oktoeehos mit den Sonntagsliedern
behandelt er die Auforstohungslieder und ihr „Drei-
faltigkeitsverständnis", um dann an den Liodern der
Woche, d. h. der großen Oktoeehos den theologischen
Sinngehalt dor Wochentage zu erschließen. Er wird
ergänzt in einem Nachwort durch eine entsprechende
Skizze für die Wochenzyklen dos Triodions und Pente-
kostarions. Ein Literaturverzeichnis und eine Erklärung
der liturgischen und ikonographischon Fachausdrüoko
beschließen das kloine, aber sehr gehaltvolle und anregende
Büchlein, das niemals an den Fakten hängenbleibt
, sondern stets die weiten Horizonte und Zusammenhänge
der Patristik und dos Corpus Areopagiti-
cum anzeigt, ohne selbst uferlos zu worden.

Halle/Saale Konrad Onasch

KATECHETIK UND RELIGIONSPÄDAGOGIK

Fror, Hans: Spiel und Wechselspiel. Kommunikationsspiele
für Gruppen — Material und Methodik. München:
Kaiser [1974]. 176 S. 8°. dm 18,—.

ders.: Spielend bei der Sache. Sl Spiolo für Schulklasson,
Konfirmandengruppon und Oomoimlokroise. 5. Aufl. München
: Ebd. 1974. 102 S. m. Abb., 1 Beilage. 8°. dm 10,80.

Wer dio Titel dieser beiden Bücher liest und ihre
hübschen bunten Einbände sieht, könnte leicht annehmen
, es handle sich um „Spielereien", deren Besprechung
nicht in ein wissenschaftlich-theologisches
Kozonsionsorgan gehört. Diese Meinung würde jedoch
durch „Spiel und Wechselspiel" bald korrigiert. Das
Buch stellt nicht nur Material für den Gebrauch dos
Spiels in der lernenden Gemeinde bereit, sondern der
Autor erklärt auch die in Lernprozessen geschehende
Kommunikation, um das Spiel als Trainingsfeld der
Kommunikation in Gemeinde- und Unterrichtsgruppen
fruchtbar zu machen. Die kornmunikationstheorotischen
Grundlagen entnimmt er dorn Werk von Watzlawiek/
Beavin/Jackson: „Menschliche Kommunikation". Modellartig
im Spiel vollzogene Kommunikation hilft
dazu, Ursachen für Kommunikationsstörungen zu erkennen
und Möglichkeiten ihrer Überwindung „durchzuspielen
". Die Auswertung von Spielen bietet eine
gut« Möglichkeit zur Metakommuiukation, also zum
Qlipftuh über die im Spiel erfahrene Kommunikation.
Dabei wirkt die im Spiel gegebene Möglichkeit der
Verfremdung hilfreich: „Ich kann mich selbst orleben,
ohne auf dioses Vorhalten festgelegt zu werden. Das