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Ausgabe:

1975

Spalte:

46-48

Kategorie:

Kirchengeschichte: Alte Kirche, Christliche Archäologie

Autor/Hrsg.:

Osborn, Eric F.

Titel/Untertitel:

Justin Martyr 1975

Rezensent:

Wiefel, Wolfgang

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Seite 1, Seite 2

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45 Theologische Literaturzeitung 100. Jahrgang 1975 Nr. 1 40

von nullen herantretenden Verderbers, sondern eine Künigsweges hingewiesen wird, siebt sieh freilieh •©-
Potenz im Menschen selbst, die in Kain und seinen Nach- gleich ein wenig enttäuscht, daß hier die Studie von
kommen in Aktion tritt. Sie läßt ihn, dm Ruhelosen, Jos. Pascher mit kenn,, Wort erwähnt Wird, me denn
in freiwilligem Exil Verbleibenden, von Gott, dem ruhen- das Gespräch mit der Forschung nicht eben au den istar-
den Sein, sich entfernen und der Sinnenwelt verhaftet ken dieser Bearbeitung gebort. Die gegen rinde ah-
die Erkenntnis Gottes verfehlen. nehmende Dichte der Anmerkungen lal.it den Lewa mit -
Dieser Grundgedanke ist freilich überlagert durch eine unter rat los zurück : In summa : ein Band, der nicht, ganz
Vielzahl von Etymologien und daran anschließende den hohen Maßstäben gerecht wird, die durch die besten
symbolische Deutungen, die bei den in dem zugrunde Teile der vom Bearbeiter dieses Traktates als Herauslugenden
Schriftabschnitt zahlreich begegnenden Per- geber mitverantworteten Edition aufgerichtet wurde,
sonennamen einsetzen, andere biblische Namen ein- E*ne/8a*M WoW*»ngWleftl
beziehen und so einen großen Teil des Traktates ausfüllen
. Wie problematisch sie sind, mag als Beispiel der

Name des Enakitcrs Scheschai aus Nim, 13,22 zeigen, ^ Fnlu(.iH: Jllstin Martyr. Tübingen: Mohr 1973.
der in 61,2 erscheint. Philo deutet ihn als den nach xf '228 s go _ ]{cjträg0 zur historischen Theologie,
imßen gehörigen. Er hat offenbar die griechische Form y (; 'Ebeijng) 47. Kart. DM 48,—; Lw. DM 50,—.
t*tot -_- §e§ vor Augen gehabt, die er - die Spiration _ .
mißachtend zu Änfc macht. Es wäre jedoch leicht- Von der theologischen Arbeit Australiens ist lue.zufertig
, ihm selbstgenügsame Ignoranz zuzutrauen. Bei lande so gut wie nichts bekannt. So nimm man es danieder
Interpretation des Namens Henoch, die sich in 41,2 bar auf, wenn der am Queen s College der Univers,t>
findet, gellt er nicht von der in der griechischen Bibel of Melbourne tät.ge Eric F. Osborn als Ergebnis längere,
vorliegend,.,, Form 'KikV.1i aus, sondern von der hebräi- Vorarbeiten und Frucht eines mehrjährigen Stud.en-
«chen Gestalt, um die Bedeutung Gnade (bei.) zu er- aufenthalts in Tübingen die hier anzuzeigende Darhalten
. Die andere Schwierigkeit, die sich'dem Ver- Stellung der Theologie Justins des Märtyrers vorlegt,
»ttndnis entgegenstellt, ergibt sich aus den weit aus- B» ist innerhalb kurzer Zeit die zwei e Monographieüber
«reifenden Abschweifungen. Da ist vom Turmbau zu Justin von einem englisch sprechenden Verfasser. NachBabel
die Rede, aber auch vom Bau der Ägypterstädte dem viele Jahrzehnte hindurch die .lust.nfo.schung
Peitho, Ran.ses und On (53-59), von der Nachkommen- durch Aufsätze und kleinere Studien l.es .mint war,
"«hilft Lots (175 179), von Hagar und Rebekka (130 bis hatte sich L.W.Barnard an ein Gesamtbild gewagt .
153), von Onan und Phineas (180481), die alle in einem Fraglos ist die Zuwendung zu Justin durch eine beson-
«nehr oder minder lockeren Zusammenhang mit dem dere Sympathie bedingt auf die Autoren angelsachs-
Gnindthema stehen. Daß Philo die Leitlinie seines scher Herkunft von ihrer Bildung her eingestimmt sin.
Aukens, auch in dieser Vielfalt zur Geltung zu bringen Der in den Zentren des geistigen und theolog.sehen
vermag, wird deutlich, wenn man sieht, wie er von ganz Lebens kontinuierlich gepflegte Humanismus eiasm a-
versehiedenen Punkten aus bei ,1er Interpretation des nischer Prägung und die positive Wertung der 1.1 to-

N'unens .Tobel (89 91) und bei der Deutung der Gestalt nisehen Tradition schaffen die spezifischen V..... -

des Seth (125 128) - die Vorstellung vom göttlichen Setzungen für die Rezeption eines ganzen Zweiges alt-

Logos als IJrspr fg der Tugenden entfalten kann. Wenig christlicher Theologie Für «^orn mag es ke,, n«, ,

»achtet dürfte dagegen sein, daß Philo bei der Aus- nend erscheinen, daß der andere ^We^ttseiner

'«gUng von Gen 4,21 (103- I II) einen im Lichte gegen- bisherigen Arbeit in der Beschäftigung mClnenvon

"ärtiger ästhetischer Theoriebildung hochinteressanten Alexandrien hegt* Angelsächsisch st auch ... auf

Beitrag zur Bestimmung der Kunst bietet, die er am Bei- Gestalt der Arbeit: der flussige Stil, der_ auclZ.täte

7"el der Musik als Nachahmung der Natur versteht. Über „weltlicher" Autoren von John J «

d.'e philosophischen Inplikationen dieser Imitationstheo- nicht verschmäht, d.e durchsichtige «'lede",1"^ '

-äre i„, Spannnngsfeld von Plato bis Georg Lukacs knapp gehaltenen von Deta. eror »""4»«»»^

ln|t Gewinn nachzudenken Anmerkungen. Daß das Spezialscl.nfttum dreier Sprach

. Für den Ilerau gl hl dessen besondere Kompetenz bereiche, des englischen des f™™^ „„, ,,,

">emand bestreiten mag, stellt sich dies alles als ein deutschen, verarbeitet ist, weist das Literatu, verztich-

1 roblem der Präsentation Er-cl,eint es allzu souverän nis S.204-208 aus. __

tl lV> beschäftigt s eh mit der pln Ionischen Behand- ten mag rter liier e,n»^'""''"", Ti,,rrarht,un"

"»K der Etymologien und der Namen mit Doppelsinn erscheinen: für eine nie^^..^^'ji ! '^

-25), den Abschweifungen (25 96) und versucht eine fehlt «"» die ^reichende Ken ms des m ttleren PI

Vlr^ Best immung der Grundtendenz (35-39). Da die n.smus, die f omm.gkerteg« chj ^ * ,, ,,

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mit , ,,',;,l,'n •'"'""■dnung des Alexandriners Wie h er ^'T^,,,,, sf(,|(,, das durch vier Gegenkräfte

• e| " n rC1lgeB Btrichen to«F*T?*dcS y'" mi2 T , deren Funktion er kurz beschreibt:

«ket 5lt0IitaM,f Aristoteles und de ' St; ;l|i p,,;,,,,,,,,],!,, die Juden und die

verä, I n' ">T fy***0™ deutlich gemacht wird. ] ; rl. i",'r Der vita ist nur H.....,! in einer kurzen Skizze