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Ausgabe:

1975

Spalte:

656-658

Kategorie:

Allgemeines

Autor/Hrsg.:

Delitzsch, Franz

Titel/Untertitel:

Briefwechsel zwischen Franz Delitzsch und Wolf Wilhelm Graf Baudissin, 1866 - 1890 1975

Rezensent:

Osswald, Eva

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Theologische Literaturzeitung 100. Jahrgang 1975 Nr. 9

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• Eine größere Besprechung des Buches von Dickens
werde ich demnächst in der Hist. Zs. veröffentlichen.

4 B. Moollor, Reichsstadt und Reformation, 1962, 54.
6 Huldreich Zwingiis Sämtliche Werko (Corpus Reforma-
torum) Bd. 1, 485, 20.

• A. Vögoli (Hrsg.), Jörg Vögeli, Schriften zur Roformation
in Konstanz 1519—1538 Bd. 1, 1972, 356.

' Zwingiis Werke a. a. O. 458, 13ff.
8 Zwinglis Werke Bd. 7, Nr. 224.

• F. Fiala (Hrsg.), Johann Salat, Chronik der Schweizerischen
Reformation (Archiv f. Schweiz. Ref. gesch. 1, 1868,
1—427) 43.

10 Zwinglis Worko Bd. 1, 498, 2ff.

11 Ebd. 556 Anm.

1J Zwinglis Werke Bd. 2, 688, 13ff.

" R. Steck — R. Tobler (Hrsg.), Aktensammlung zur Geschichte
der Berner-Roformation 1521—1532, 1923, Nr. 1371.

u O. Brunnor, Souveränitätsproblem und Sozialstruktur
in den deutschen Reichsstädten der frühen Neuzeit (Ders.,
Neue Wege der Vorfassungs- und Sozialgeschichte, 2. Aufl.
1968, 294—321) 305f.

'* Seit der Drucklegung des II. Teils meiner in Anm. 1
genannten Abhandlung ist mir noch das Projekt einer politischen
Disputation in der Reichsstadt Reutlingen etwa
1526 bekannt geworden.

ALLGEMEINES, FESTSCHRIFTEN

IKimI, Gerhard von:] Probleme biblischer Theologie. Gerhard
von Kad zum 70. Goburtstag, hrsg. v. H. W. Wolff. München
: Kaiser 1971. 690 S., 1 Porträt gr.8°. Lw. DM 60.—.

Der große Heidelberger Alttestamontler hat an
«einem Ehrentage, am 21. 10. 1971, diese schöne, umfängliche
und wertvolle Festschrift noch entgogenneh-
nii'n können, zehn Tage später schloß er für immer die
Augen, und die internationale alttostamentliche Wisscn-
iohaft verlor mit ihm einen der bekanntesten und

bedeutendsten Gelehrten.

Die von Hans Walter Wolff besorgte Publikation
dieser Gerhard von Rad gewidmeten Aufsätze ist ein
eindrucksvolles Zeugnis für die ungeheure Fruchtbarkeit
, uiid Prigekrafl der G. v. Radsehen Arbeiten. Fast
joder Beitrug gebt entweder von einein von (!. v. Rnd
'»'handelten Thema aus oder Hißt sieh durch einen

■einer Gedanken anregen. Die 43 Mitarbeiter stehen

nur mehr oder weniger zufällig stellvertretend für die
vie|en Freunde, Schüler und Kollegen in aller Welt, die
hei dieser Gelegenheit G. v. Rad gern ihre Dankbarkeit
'"'zeugt, hätten. Der Herausgeber spricht in seinem Vorwort
von dieser Schwierigkeit, die für ihn in der Bc-
N('hränkung der Teilnehmer/.ahl bestanden hat. Man
"i'gwöhnt bei FestHcbriflen, daß sie in der Wissenschaft-
Ufthen Öffentlichkeit wenig Beachtung finden und daß
'hrc Beiträge weitgehend für den Erkenntniszuwachs
verloren geben. Mein Eindruck in» es nach der Lektüre
'i' i' einzelnen Untersuchungen, daß diese Sorge für die
v. Rad-Festschrift nicht zu bestehen braucht. Sie
ist wohl wirklich zu dem geworden, was der Herausgeher
nach seinem Vorwort wünschte, zu einem Arbeitsbuch
, mit dorn gearbeitet wird. Ein Blick in die wissen-
8°haftlich-literarische Debatte der letzten Jahre bellst
dies nachhaltig. Es sind SSntfSis Themen, die
Zur Verhandlung kommen, es sind die großen Fragen

der theologischen II It Iest n11leiil Iielien Wri-c 1 Iii ft . <ll"

1,1 diesem Buche angegangen werden, die Fragen nach
den, Gottes- und Menschcnverständnis, nach der Ge-
8chichtBauffassung und -darstellung, nach propluti-
■Shec und weisheitlichon Phänomenen, nach methodi-
H(,,'"n und lileiarisehen Problemen des Alten Testa-
""'"'h, imeh Offenbarung und Milte biblischer Theologie
.

Hei der Fidle der ausgebreiteten Oedanken, Ein-
••OhtBll und Erkenntnisse ist es gar nicht möglich, auf

jeden Aufsatz im einzelnen einzugehen, geschweige
denn, sich mit dieser oder jener Auffassung auseinanderzusetzen
. Im Grunde genommen geschieht das ja schon
in der obon erwähnten weitergehenden alttestament-
lich-thcologischon Debatte. Wenn nun hier doch auf
einige Aufsätze besonders hingewiesen wird, so darf
flies nicht als Werturteil nach der einen oder nach der
anderen Seite hin verstanden werden. Die Akzentuierung
entspricht nur der subjektiven Interessen Inge
des Rezensenten.

Nach einem Vorwort von H. W. Wolff (5f) und dem
Inhaltsverzeichnis (7—10) stehen in wenigen Zeilen
einige Sätze Gustav Heinemanns, die G. v. Rads Bedeutung
als Lehrer des Alten Testaments für die Bekennende
Kirche in der Kirchenkampfzeit würdigen (llf).
Danach folgen die einzelnen Untersuchungen in alphabetischer
Reihenfolge der Verfassernntnen. Den Beschluß
machen zwei Seiten umfassende autobiographische
Bemerkungen G. v. Rads, die dem Buch .Forscher
und Gelehrte', hrsg. von W. E. Böhm, 1966, entnommen
sind (659—661), eine sorgfältig von K. von Rabenau
zusammengestellte Bibliographie (665—681) sowie Namen
- und Sachregister, Stellenverzeichnis und eine
Liste hebräischer und griechischer Wörter (682—690).

R. Bach geht motivgeschichtlich der Wendung
,,. . . der Bogen zerbricht, Spieße zerschlägt und Wagen
mit Feuer verbrennt" nach (13—26). Als Teile einer
Biographie (im Sinne der ägyptischen Idealbiographie)
will K. Baltzer die Gottesknecht-Texte bei Doutero-
jesaja formgeschichtlich bestimmen (27—43). Der Beitrag
C. Barths bietet Reflexionen über den von G. v. Rad
gebrauchten Begriff der .Antwort Israels' dar (44—56).
Durchaus erwägenswert sind die Überlegungen F.
(Vüsemnnns, in 2 Kön 14,27 eine .Kritik an Arnos im
deuteronomistischen Geschichtswerk' angelegt zu finden
(57—63).Um den .klagenden Menschen' im Alten Testament
geht es bei E. Gerstenberger, der die Klagegattungen
Altisraels zu seiner Erfassung befragt (64—72).
Mit Interesse verfolgt man die Ausführungen H. Gcscs
über die alttestamentlichen Wurzeln der christlichen
Vorstellungen von der .Jungfrauengeburt' und über
den n eigentliche Aussageintentionen („Natus Ex Vir-
ginc", 73—89). Auch Kollegen anderer theologischer
Disziplinen kommen in dieser Festschrift zu Worto,
unter ihnen die Neutestamentler F. Hahn mit einem
Aufsatz über „Genesis 15,6 im Neuen Testament"
(90—107), M. Henge] mit anthropologischen Fragestellungen
(„ .Was ist der Mensch ?' Erwägungen zur
biblischen Anthropologie heute", 116—135) und P.
Stuhlmacher („Zur Interpretation von Römer 11,25—
32", 555—570). Die Stelle 2 Kön 4,1 7 wird von
E. Haller Vinter dem Gesichtspunkt von .Märchen und
Zeugnis' untersucht (108—115). Das Verhältnis von
\'. «heil und Geschichte versucht H.-J. Hermisson an
der Thronfolgegeschichte Davids und an Jesaja zu
bestimmen (136—154). Auch O. Plöger wendet sich
dem Thema der Weisheit zu in seinem Aufsatz „Zur
Auslegung der Sentenzensammlungen des Proverbien
buches" (402—416). Ein genialer Wurf ist S. Herrmann
gelungen, das Deuteronomium als .Mitte biblischer Theologie
' zu besehreiben unter dem interessanten Titel
.Die konstruktive Restauration' (155—170). Daß
1 Kön 13 für die Erforschung des alttOHtanientlichen
Prophetentums immer wieder Gegenstand der Überlegungen
ist, beweist A. Jepsen mit seinem Beitrag
.Gottesmann und Prophet' (171—182). Der Lade und
ihrer Überführung nach Jerusalem mißt J. Jeremias
eine starke Bedeutung für die Entfaltung der Zion- und
Davidtraditionen zu („Lade und Zion. Zur Entstehung
der Ziontradition", 183—198). Mit E. Jüngel kommt
ein Systematiker zu Wort Er legt eine anspruchsvolle