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Ausgabe:

1975

Spalte:

641-653

Autor/Hrsg.:

Moeller, Bernd

Titel/Untertitel:

Die Ursprünge der reformierten Kirche 1975

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Theologische Literaturzeitung 100. Jahrgang 1975 Nr. fi

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men, das Romanwerk Le Forts in einer Weise modern zu
interpretieren, die die in ihm selbst angelegte Grundkonzeption
übertrifft. Göllners Studie ist einerseits eine
vorzüglich gelungene Aufschlüsselung der drei großen
Romane hinsichtlich ihrer inhaltlichen Aussagen und bestimmter
Strukturelemente. Die gleichzeitig vorgenommene
Aktualisierung und weltanschauliche Aufwertung
ihres mystisch-katholischen und bürgerlich-rückständigen
ideologischen Gehalts wirkt dagegen befremdend.

Dem oben angeführten und nach Scheele zitierten
„wissenschaftlichen" Anspruch (katholischen) ökumenischen
Bemühens um die christliche Einheit wird damit

nicht Genüge geleistet. Den Romanen Gertrud von le
Forts wird man heute nur dann gerecht, wenn man die
hohe künstlerische Gestaltungskraft (in der sie sich freilich
recht oft ins Pathetische verliert) der katholischen
Dichterin anerkennt und das auf subjektiver Frömmigkeit
basierende Humanum in ihnen würdigt. Die dem
Romanwerk anhaftenden Schwächen, vor allem die unrealistische
Darstellungsweise Le Forts, sollte man keineswegs
beschönigen, sondern im Interesse einer weiterführenden
sowohl praktisch-theologischen wie auch literaturwissenschaftlichen
Arbeit offen darlegen.
Potsdam-Babelsberg Ilse Bertinettl

Die Mitarbeiter dieses Heftes:

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Prof. Dr. habil. Karl-Heinz Bernhardt, 1043 Berlin, PSF 634
Doz. Dr. theol. habil. Ilse Bertinetti, 1502 Potsdam-Babelsberg,

Spindelstr. 10

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Bebel-Str. 69

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Str. 3

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36/53

Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Fritzsche, 1532 Kleinmachnow b. Berlin,
Im Kamp 15

Studienleiter Dr. Uwe Gerber, 3056 Stadt Rehburg, Ginsterweg 2
Prof. Dr. Gert Haendler, 256 Bad Doberan, Rostocker Str. 17
Prof. D. Franz Hesse, 4401 Albachten b. Münster/W., Nordstr. 97c
Doz. Dr. Helmar Junghans, 7027 Leipzig, Ludolf-Colditz-Str. 22
Prof. Dr. Arvid S. Kapelrud, Rektorhaugen 15, Oslo 8/Norwegen
Prof. Dr. theol. habil. Günther Kehnscherper, 22 Greifswald. Joh.-
Stelling-Str. 35

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Paul-List-Str. 19
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Prof. Dr. Kurt Meier, 7022 Leipzig, Wilhelm-Florin-Str. 4

Prof. Dr. Amedeo Molnär, Udolnf 1174/29, 14200 Praha 4
Prof. D. William Nagel, 22 Greifswald, Arndtstr. 14/15
Prof. Robert North, S. J., Pontificio Istituto Biblico, Via Pilotta 25.
Roma 00187

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Nijmegen/Niederlande
Dr. phil. habil. Kurt Treu, 1058 Berlin, Wörther Str. 38
Konrad Wekel, 1058 Berlin, Kopenhagener Str. 77
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Die „Theologische Literaturzeitung" erscheint in der Evangelischen
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VEB Verlagsdruckerei Typodruck-Schaubek, Leipzig I, 111-18-90.

NEUERSCHEINUNG

THEOLOGISCHER HANDKOMMENTAR
ZUM NEUEN TESTAMENT

In neuer Bearbeitung unter Mitwirkung von Günther Baumbach, Walter Grundmann, Günter Haufe,
Harald Hegermann, Gottfried Holtz, Traugott Holtz, Albrecht Oepkef, Joachim Rohde, Hans-Martin
Schenke, Hans Wilhelm Schmidt, Johannes Schneidert. Manfred Weise und Konrad Weiß herausgegeben

von Erich Fascher.

Band VII:

Der erste Brief des Paulus an die Korinther

Von Erich Fascher

Teil 1: Einführung und Auslegung der Kapitel 1—7

Etwa XIV, 220 Seiten. Leinen. DDR und soz. Ausland 12,- M; nichtsoz. Ausland 15 - M

Der Herausgeber des Kommentarwerks gibt zuerst eine allgemeine Einführung in die exegetische Arbeit
an den Briefen des Paulus. Im Anschluß an Kurt Aland weist er auf Stand und Erfordernisse der Textkritik
, in Anlehnung an Walter Bauer auf Ergebnisse der Lexikographie hin und legt auf der Linie älterer
Kommentierung Fragen der Literarkritik vor, die durch die Briefe des Apostels bis heute gestellt sind.
Dann folgt eine Einleitung in spezielle Probleme beider Korintherbriefe, unter denen die Fragen der Einheitlichkeit
und des Verhältnisses zu Qumran und zur Gnosis obenanstehen. Die Auslegung der Kapitel
1—7 gliedert den Stoff in drei Teile: 1. Die Parteiungen in Korinth — der theologische Schwerpunkt der
Exegese, II. Sittliche Mißstände in der Gemeinde - dieser Teil läuft textgemäß in ethische Grundsatzüberlegungen
aus, III. Über Ehe und Ehelosigkeit — das in den letzten Jahrzehnten stark diskutierte
Kapitel 7 des Briefes. Dem Verfasser kommt seine umsichtige Kenntnis antiker Literatur zustatten.
Häufiger als Autoren der Gegenwart benutzt er die älteren Ausleger des Briefes, unter denen Georg
Heinrici und Johannes Weiß voranstehen. Trotzdem ist die stillschweigende wie ausgesprochene Auseinandersetzung
mit Hans Conzelmanns Interpretation des 1. Korintherbriefes nicht zu verkennen.

Bestellungen auf die Bände dieser Reihe nimmt Ihr Buchhändler entgegen.

Evangelische Verlagsanstalt Berlin

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