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Ausgabe:

1975

Spalte:

41-44

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Balz, Horst

Titel/Untertitel:

Die "katholischen" Briefe 1975

Rezensent:

Knoch, Otto

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Seite 1, Seite 2

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II

Theologische Literaturzeilung 100. Jahrgang 1975 Nr. 1

»2

lieh auch die Zeloten Moses eher als einen Charis.natiker begründet Insgesamt ist das ausgewogene Uiteil de,

betrachtet haben, der zugunsten seines Volkes Wunder Autorennebendersprachl.chundgedankl.chzuchtvollen

getan hat, sieht man schon bei Aristobulos, Kupolemos, Darstellung besonders hervorzuheben,

aber besonders bei Philo und Joscphus die Tendenz, Näherhm vertreten die Autoren in den sog. Bm-

Moses gegen die Verleumdungen zu verteidigen und ihn leitungsfragen folgende Auffassungen (Schräge Jak;

wegen seiner philosophischen Tugenden, besonders der 1 2 Petr. Jud; Balz: I -.i Job,: Der J a k o b,, s b r,,e f ge

eusTbe-n zu ehren bört der Gattung der Paranese zu und kann nicht den

ta abschließenden dritten Teil knüpft T. RH die Herrenbruder gleichen Namens zumi Verfasser haben . Kr

Arbeiten von Th .1 Weeden (ZNW69/1968) und L. Keck ist am Ende des 1. Jh.s abgefaßt. Als Adressaten kom-

(JBL 84/1905) an, die im Markusevangeliuni eine Um- inen wohl Judenchristen in nichtchristlicher Umgebung

«h utung und theologische Bearbeitung der älteren Bilder in Frage.

Jesu sehen, die ihn als einen Gottn.cnsehe» im Sinne Bei den beiden Petrusbriefen handelt es sich ebenem
« Wundertäters oder im Sinne eines vollmächtigen falls um pseudonyme Schreiben. Der erste, der woh urLehrers
betrachten. Daß es solche christologischc Strö- sprüngliel. eine Einheit bildet, ist in Rom geschrieben,
"Hingen ,,„),. wird aufgrund .1er Arbeiten von D. Georgi, und zwar an Christen ,n Kleinasien - ,1er Vf. hat keine
J.M.Robinson und II. Köster aus der pauliniseben Pole- genauen geographischen Vorstellungen - die von einer
tnik in den Korint herbriefen herausgefesen. Diese These Verfolgung ihres Chr.stse.ns wegen bedroht sind wohl
hat Widerhall gefunden, und in den, von H.Köster der des Kaisers Domitian im letzten Jahrzehnt des
herausgegebenen vervielfältigten Sammelband „The 1. Jh.s. Der Vf. steht in einer breiten urchr.stlRd.en Tra-
Genre „f the Gospels" (Missoula 1972) gibt es weitere dition, kennt auch das AT gut, vor allem fallt seine
Beil rage, die in dieser Richtung arbeiten. Nähe zur paulinischen Überlieferung auf. Wenn auch die

T. sehließt mit der These, daß die Entstehung der Taufe eine bestimmende Rolle in den Ermahnungen des

Evangelien als ein Teil des großen Stroms hellenistischer Briefes spielt, das Schreiben selbst 1 st nicht ab T«f-

UWatur anzusehen ist, in welchem die populären paränese anzusehen. - Der zweite Brief, der wohl der

Wundererzählungen und die philosophisch-,., hisel,, gesanitkirchlichen Best.nunung wegen ebenfalls den,

Tradition zusammengeschmolzen sind. Die Art der Aua- Petrus zugeeignet wurde und sich. als Testament dieses

'•inandersetzung ist in den Evangelien und in der Apostels ausgibt, bildet das spateste Schreiben des

Apostelgeschichte jedoch neu und spezifisch. NT - er ist sicher erst ,n, 2. Jh. entstanden - und wende.

Obwohl man die Existenz der Gottmensch-Christolo- sieh gegen hbertinistische Irrh-hrer, welche die larusic

m als „Christologie" bisher nicht bewiesen bat, ist die Christi leugnen und sich dafür auf Paulus berufen. Dabe,

Tendenz, Jesus als Weisen und als Thaumaturgen dar bedient sich der Vf. vor allem des, Judasbriefes - Der

'•»Mellen, in einigen Schichten des N.T. kaum zu leug- Judasbrief, der zu Unrecht den Namen eines Herren

»dl. T. will nichts mehr, als die Zeitbcdingtheit dieser bruders trägt, wendet sich - wohl um 100 n.Chr. - gegen

"enden« zu erweisen und sie näher zu bestimmen. Und gnostisch-libertinistische Irrlehrer.

ist ihn, gelungen. Kr hat von Köster gelernt, die Die drei Johannesbriefe kommen aus dem Bereich
fcobfeme im breiten Rahmen zu sehen und die Ii»- des joh Christentums, stammen aber nicht von, Vermische
Struktur der behandelten Texte zu beachten. fasser des 4. Evangeliums Das erste Schreiben, e„,
I" dieser Hinsicht hat die amerikanische Kvangelien- Traktat, gehört wohl dem Kreis zu, der für die sog.
''-•hcIhu,,, schon einen praktischen Vorsprung gewonnen. Redaktion des Johannesevangelmms veran wo tl.cl,
ngscnoniinenpraKusii, " j„t-2 und 3 Joh aber stammen wohl von dem Presbyter

"** *•* p'>k,,r^ Johannes, auf den Papias hinweist, und sind später als

1 Joh verfaßt.

Die Johannesbriefe stellen ebensowenig wie der
1 Petrusbrief ein Problem für die protestantische Theo-

"">'■> Horst, n.Wolftang Schr«„e: Die „K.lholi«W Briefe. logie dar, wohl aber Jak, Jud und 2 Pctr So weist schon

Die |,. ,|,.H .lakobus. I'einis. Johanne* und Judas übers. Einführung in die „Katholischen Briete darauf nin,

"■ erklärt. II.Aufl. (I.Atifl. dieser neue, Fassung). Göttin- faü die Zufügung von Schreiben anderer Altapostel

gen: Vandcnhocck & Kiipreeht 1973. IV. 241 8.gr.8* »Dm un<i von Herrenbrüdern zum Corpus Paulinum „be-

'N,'"e Testament Dotitseli. Neues Göttin«.-,- Bibelwerk. hrsg. 7,eiehnend (sei) für den Weg der frühen Kirche, die. sich

v- G. Friedrich. 10. Kart. DM 10.KO. vatoK dem Vorzeichen der apostolischen Botschaft mit

»in katholischer Exegct ist wohl verständliche! weise den neuen Beanspruchungen der Christen in der Welt

raucht, die Neubearbeitung der sog. Katholischen auseinanderzusetzen hatte un.l in den originalen Paulus-

*** " ' **!S: SolischengTheologen sehr briefen zu wenig Anha tfür /«»«»|^

Abätzten und weithin benutzte, verdienstvollen Fragen zu finden glaubte (4 . Zu Jak stellt Schräg.

Ringer iXL^ bellrs auf die ..kon.rove, fest daß „das ürt.,1 'f ™tft

^["'•»gisch" traditionell interessanten Stell,,, Ion anzu- sachlichen Widerspruch f^J^^SSZ Ex-

S,'nen. Diese, Versuchi...« konnte der Rezensent nicht Paulus zu Recht ,bestehe , auch wenn die moderne Ex

;.V,l|"'»tehen ,ne , ' I her - ige-maBen damit recht- egese erkannt hat, daß weniger Paulus als vielmehr ein

f,:'''i«'M, m diesen .Joe, classici- pervertierter Paul m.smus von Jak 2 14ff anvisiert

s"b der v i .ff i14 ull,er wird" (5). Dies wird dann einschränkend präzisiert als

- Sil , ? iSJT^ P eine „Polemik gegen ein bloß verbales, .Idealisierung

, ''«Zh *r s i: d f es sich bei dieser Neu- und Praktizierung ermangelndes Christentum genauer

fc""" «'-en 1,.....IC . was von Exegese und

w K .nsw.ssenschaft in den letzten Jahrzehnten von Schräge. Wer . Alternative zu

leg «"V1 -urde. Ii.;, der Angabe grund- de J t J« "^{^M%r Korrektur", meint dann

*«•■ e ;Nrw-r.:'"r,,,,in "T" tS- S Jb. abs hließend: „Solche Sachkritik sollte jedoch

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